YUMA-Hobel

[Frank OZ]

Gibt's das hier schon: € 1.99 für 27g Hobel? Ist der YUMA hier schon verortet?

Der YUMA wirkt wie ein Klassiker, für den ein eigener Faden gesponnen gehört. Seht selbst:











Paul H hat mich darauf gebracht. Der Mann wirkt sympathisch und seine Nummer, aus kleinem Budget viel Schaum und Rasierspaß zu schlagen, finde ich überzeugend.

Der YUMA ist ein etwas grobes Gerät, wenn die Klinge eingelegt ist, muss man ihn kraftvoll zuziehen. Zuerst habe ich es versucht, indem ich ihm den Deckel auf die Platte gedrückt habe, um ihn möglichst zentriert zusammendrehen zu können. Ein nutzloses Unterfangen, weil die Klinge immer schief drin liegt. Und das bei einem Kraftaufwand, mit dem ich einen FUTUR hätte zusammenschrauben können.

Also bleibt es dabei, den Kopf seitlich zu packen und den Hobel zuzudrehen. Ein Tropfen Balleröl aufs Gewinde geträufelt ist hilfreich, spätestens nach einigen Versuchen ist die Klinge vernünftig festgezurrt.

Das Problem bei meinem YUMA ist, dass die beiden Nuten des Deckels in den Löchern der Bodenplatte zu viel Spiel haben. Beim Draufdrücken verschieben sich Deckel und Klinge unweigerlich, beim seitlichen Festhalten geht's.
Der Klingenspalt ist beim meinem YUMA auf beiden Seiten gleich, was aber, wie Ihr andernorts lesen könnt, nicht Usus ist. Irgendwo hat mal jemand vorgeschlagen, sich mehrere YUMA zu kaufen und dann die besten Teile zusammenzuschrauben. Das ist lustig und auch nachvollziehbar, aber was soll's? Für mich muss der Hobel so funktionieren, wie er kommt. Und ist er nicht willig ...

Nun bin ich gespannt. Leicht, klein (ca. 7,3 cm lang), wendig: Wenn ich den Klingenspalt nicht unterschätze, kann ich mit dem YUMA sicher eine Rasierrallye fahren. Aus dem hohlen Griff erwarte ich die Tonspur dazu.

Mal sehen, ob Paul H mir zu viel versprochen hat. Ihm zu Ehren habe ich eine Wilkinson eingespannt ...

[saafespatz]

Der Yuma ist ein Guter. Viel Hobel für wenig Geld. Man muss natürlich auf "Rustikales" stehen.

Mit Frankengriffen wird er etwas schwerer..

Ich hab's auch schon getan....

https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,21114.msg406335.html#msg406335

Darf man fragen, wo du ihn erworben hast?

[Razorblade]

Ich habe auch einen. Ich habe meinen im türkischen Supermarkt gekauft. Er rasiert einwandfrei. Ich bin aber auch ein Fan der etwas aggressiveren Hobel. Vom Preisleistungsverhältnis eigendlich nicht zu toppen. Die Klinge hat sich bei meinem auf Anhieb richtig auslegen lassen. Wenn Ich das nächste mal wieder in der Türkei bin hole Ich mir just for Fun noch einen.

[Frank OZ]

Darf man fragen, wo du ihn erworben hast?

Aber klar, direkt aus Arkolandia: http://shop.bestshave.net/yuma-safety-razors-unboxed-p-9.html. Die Bestellung dauert ca. zwei Wochen.

Dazu gleich meine Anmerkungen zur Rasur heute Morgen: der YUMA funktioniert auf Anhieb, schnell und gut. Natürlich ist das Gerät deftige Hausmannskonst, aber der Hobel liegt rutschfest und für mich gut ausbalanciert in der Hand, fegt durch die Winkel unter dem Gesichtserker und ist von der gutmütigen Sorte. Letzteres hatte ich nach Paul Hs Beschreibung nicht erwartet, aber möglicherweise sind die Unterschiede in der Wahrnehmung den Fertigungstoleranzen geschuldet, die in den Diskussionen um den YUMA immer wieder attestiert werden – die ich aber natürlich nicht bestätigen kann. Der Klang des YUMA ist wider Erwarten zahm, was aber an meiner Erwartung liegt, denn ein hohler Griff lässt vermuten, dass Mann es mit einem Schalltrichter zu tun hat.

Also, der YUMA funktioniert bestens, ich werde die Klinge mit ihm leerfahren. Aber braucht Mann ihn? Nein, das tut Mann wahrscheinlich nicht, es sei denn, Mann steht rock steady auf Grundvergnügen und Basiskult. Denn anders, als z.B. der RASIOIO ALLUMINIO, der die Minimalisierung des Klingenhalters meines Wissens auf die Spitze treibt und deswegen pfiffig ist, suggeriert der YUMA Vollwertigkeit. Gäbe die Passgenauigkeit von Kopf – Klinge - Platte es her, wäre das auch so, dann könnte Mann sich fragen, warum - rein technisch gesehen - überhaupt ein hochwertigerer starrer Hobel nötig ist. So aber nicht, das Geschraubsel kommt anders als beim lustigen RASOIO ALLUMINIO als unnötig umständlich `rüber und lässt sich nur durch den prima Billigpreis rechtfertigen. Geiz ist möglicherweise geil (nein, nicht wirklich), aber bevor Mann die Klinge hoch kriegt, steht die Lust auf der Kippe. Das macht auch der fette Schriftzug nicht wett.

Fazit: Der YUMA ist für seinen Preis ein gut-zu-wissen-Hobel, er hat aber nichts, was ihn mir in die Schublade ,,Haben Müssen" oder ,,Brauchen Wollen" legen würde. Er bleibt bei mir auf ,,Liegen Lassen", für den Fall, dass Paul H mich nochmal anfixt.

[Sapone da Barba]

Ich habe meinen Yuma in einem türkischen Supermarkt gekauft und bekam dabei vom freundlichen Ladenbesitzer ein Beratungsgespräch zum Yuma.

Er meinte, daß man das Kopfunterteil auch weglassen kann, wenn die "Gillette" (er meinte damit die Double-Edge-Klinge) zu stumpf wird.

Irgendwo habe ich schonmal gelesen, daß man es so in den Ländern so macht/machte, wenn Hobelklingen nicht immer verfügbar sind oder man sparen muß.

Ich habe es noch nicht gewagt, das auszuprobieren.

[saafespatz]

Auf jeden Fall ist er einen Test Wert und die paar Pfennige (man verzeihe mir die altertümliche Währungsbezeichnung) sollten es einem einfach wert sein...

Meiner war aus der Bucht, derzeit sind auch ab und an wieder mal welche drin. Hatte damals blind ersteigert, weil der als sooo kratzig beschrieben wurde und ich auf so Hobel stehe.

Ich finde, jeder sollte einen haben und er ist meinem persönlichen Favoriten in der Kategorie Low-Budget zwar in punkto Direktheit nicht ganz ebenbürtig (Alfa), aber wer große Spalten (Klingen...) mag, wird ihn beherrschen und mögen.

[Frank OZ]

 

... Er meinte, daß man das Kopfunterteil auch weglassen kann, wenn die "Gillette" (er meinte damit die Double-Edge-Klinge) zu stumpf wird.

Irgendwo habe ich schonmal gelesen, daß man es so in den Ländern so macht/machte, wenn Hobelklingen nicht immer verfügbar sind oder man sparen muß.

Das ist eine deftige Idee, die ich gleich mal ausprobiert habe. Geht aber nicht, weil das Gewinde ohne die Platte hohl dreht. Aber da ich die Klinge nun schon in den Fingern hatte, habe ich sie konträr zu meinen guten Absichten - sorry Paul H - in den FATIP Piccolo gespannt.

[shaveling]

...

Er meinte, daß man das Kopfunterteil auch weglassen kann, wenn die "Gillette" (er meinte damit die Double-Edge-Klinge) zu stumpf wird.

...

Nicht ganz. Im Türkischen steht "Jilet" für Klinge. Aber...ürsprünglich stammt der türkischen Begriffe "Jilet" natürlich von Gillette ab und wurde in der Folge als Bezeichnung für alle Rasierklingen beibehalten.

[Sapone da Barba]

... Er meinte, daß man das Kopfunterteil auch weglassen kann, wenn die "Gillette" (er meinte damit die Double-Edge-Klinge) zu stumpf wird.

Irgendwo habe ich schonmal gelesen, daß man es so in den Ländern so macht/machte, wenn Hobelklingen nicht immer verfügbar sind oder man sparen muß.

Das ist eine deftige Idee, die ich gleich mal ausprobiert habe. Geht aber nicht, weil das Gewinde ohne die Platte hohl dreht. Aber da ich die Klinge nun schon in den Fingern hatte, habe ich sie konträr zu meinen guten Absichten - sorry Paul H - in den FATIP Piccolo gespannt.

Es geht an meinem Yuma hier ohne Probleme, wenngleich ich eine Rasur nicht gewagt habe.

[Peter123]

Diesen YUMA könnte man direkt für den "hässlichsten Hobel" vorschlagen, tut mir leid.

[Tartuffe]

Ich mag meinen Yuma ehrlich gesagt ganz gern. Ist zwar keine Schönheit, hat aber innere Werte, d.h. mit etwas Vorsicht rasiert er ganz ordentlich, auch wenn ich vor der ersten Rasur insgeheim eine Blutvergiftung befürchtete. Aber ich bin ja noch da und hatte kürzlich eine Idee, wie ich künftig noch mehr Spaß damit haben könnte...

So sieht der YUMA normalerweise aus, in all seiner Zinkdruckgussschlichtheit:



Vor kurzem fiel mir aus einem alten Reiseset ein ebenso alter Miniatur-Reisehobel (gemarkt mit "Meli 1064") in die Hände, der fast genau so hässlich ist wie sein Vetter aus der Türkei:



Eine Proberasur mit dem Reisehobel fiel äußerst mäßig aus. Der Stummelgriff ist einfach zu kurz und zu rutschig. Außerdem sind die Teile allesamt leicht bis heftig korridiert und am Kopfteil rostet's unter der abblätternden Beschichtung. Die Bodenplatte ist noch das Beste an dem Hobel, und da ich bis dato noch einen Zahnkammhobel hatte, wollte ich das Teil irgendwie verwerten. "Moment mal", dachte ich, "Das sieht doch fast so übel aus wie mein Yuma! Könnte passen..." Ich also ins Bad, schraube ein bisschen, und dann:

*Ta-daaaa!!!*

Der korrodierend-teilverchromte Zinkdruckgusshybridreisezahnkammhobel "Yumameli":



Eine Proberasur hat er auch schon hinter sich. Vor dem ersten Ansetzen dachte ich noch: "Au weia, Todeszug nach Yuma, oder was?" und hielt schon einen Alaunstift und einen Zweithobel bereit um mich notfalls rauszuhauen. Aber nein, er hobelt wunderbar gründlich und gar nicht mal unsanft. Außerdem ist das leidige Zentrieren der Klinge so etwas weniger Glückssache als mit der windigen Originalbodenplatte UND das Gewicht steigt von vormals mickrigen 27g auf sage und schreibe satte 29g! Hier wächst zusammen, was zusammen gehört.

Ist er nicht schön? 

[saafespatz]

Es gibt sie wieder in der Bucht !

Allerdings für 5.00 €.

[Tartuffe]

Na, die ist er doch auch wert! Gut, nicht wegen des Materialwerts oder der Verarbeitungsqualität, aber aufgrund des besonderen Rasurelebnisses vielleicht eben so schon. Meiner Neugier wegen hatte ich, glaube ich, sogar noch mehr bezahlt... 

Ansonsten: bei Bestshave aus der Türkei günstig Klingen ordern und 'nen Yuma "unboxed" für 'nen guten Euro mit ins Körbchen fallen lassen. Bei Nichtgefallen hat man vielleicht beim nächsten Silvester günstigen Rohstoff zum Bleigießen. 

[saafespatz]

Die Kopieritis hat auch vor dem Yuma nicht standgehalten und ich muss sagen: Die Kopie ist besser als das Original, zumindest was die Oberfläche anbelangt.

Der Griff des China-Yuma ist ein wenig länger, die Oberflächen sind schön glatt. Auch die Deckelplatte ist spiegelblank. Die "Rändelung/Riffelung" der Schaumkante ist geringfügig leichter ausgeprägt als beim Original und steht nicht so weit hervor.

Bei der Passform des Kopfes wurde erwartungsgemäß nicht nachgebessert. Der originale Yuma hat runde "Nocken" zur Klingenausrichtung, der Chinese ist flach. Ich empfehle jedem Yuma-Neuling, den Klingensitz nochmals zu prüfen.

Wer ein wenig Wartezeit in Kauf nehmen und EUR 2,43 investieren möchte, kann ihn sich aus dem Land der aufgehenden Sonne portofrei bestellen - wer Lust hat, gleich 10 und sich einen "guten" "Chi-ma" zusammenbauen  

Rasiert habe ich mich mit ihm noch nicht, aber die "Spaltmaße" pp. sind wie beim Original eben nicht einwandfrei , er wird das gleiche Rasurgefühl vermitteln.

[Tartuffe]

Ist der Griff des "Chi-ma" auch hohl? Hat er also wohl auch den speziellen Yuma-Sound?