Rasierklingen in Öl einlegen (Ölbad)

Begonnen von saafespatz, 02. Dezember 2012, 20:02:23

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saafespatz

Hallo Gemeinde,

in einem Video auf der großen Plattform youtube gibts jemanden, leider find ich den Film nicht mehr, der hat mal als Tip genannt, die Klinge in ein Ölbad (Speiseöl, Olivenöl) einzulegen für die Zeit der Nichtnutzung.

Da ich selbst immer so 3-4 Klingen im gleichzeitigen Gebrauch mit verschiedenen Hobeln habe (benutze grundsätzlich eine Klinge erst am übernächsten Tag wieder), fand ich diesen Tip interessant. Ok, ich puste / reibe meine Hobel nach Heisswasserreinigung trocken und auch die Klingen werden heiss abgespült und danach trockengepustet, die Hobel samt Klinge kommen aufgeschraubt in ein Porzellankännchen (nicht im Bad, sondern im Schlafzimmer), damit die Badfeuchte nicht zur Korrosion führen kann.

Abends dann, wenn ich von der Arbeit komme, schraube ich den Hobel wieder zusammen und lege ihn samt Klinge drin in ein Plastikkästchen (so eines, wo man zB. Schrauben oder ähnliches Kleinzeugs drin aufbewahren kann). Mit Korrosion hatte ich (noch) keine Probleme, selbst bei meinen Oldies nicht, deren Lack ja nicht mehr so ganz frisch ist (Old Type, Leresche).

Bei dem relativ "kurzen" Gebrauch unserer DE-Klingen von schätzungsweise ca. 6-10 Rasuren (bei mir hat nur eine Permasharp 8 geschafft, über 7 komme ich auch mit einer Feather nicht) heißt das bei drei im Gebrauch befindlichen Klingen und täglicher Rasur also drei mal sechs, maximal 10 = zwischen 18 und 30 Tagen, die eine Klinge dann im Hobel verbleibt.

Der Typ, ein Holländer mit lustigem Englischakzent, begründet dies damit, dass natürlich im Ölbad keine Feuchtigkeit auf der Klinge verbleibt und diese sozusagen wegen des "Luftabschlusses" längere Standfestigkeit aufzeigen würde.

Allerdings weiß ich jetzt nicht unbedingt, ob das Öl, das ja schon etwas zähflüssiger als Wasser ist, nicht den Grat beim Wiederaufrichten hindert  ??? Wobei ich meine Klingen auch sporadisch mit Handballenabzug behandele.

Ich habe das jetzt mal angefangen und selbst ein Ölschälchen präpariert. Da werd ich jetzt die Klingen parken, wenn ich sie nicht nutze.

Abgesehen von der Schweinerei mit dem Öl - ist schon fummelig, die Klinge dann mit einer Pinzette aus dem Bad zu fischen - gibt es jemanden hier, der dieser Methode auch nachkommt ?

(Wahrscheinlich lohnt es sich tatsächlich nicht, oder was meint ihr ?)
Königsblaue Grüße

saafespatz


"Hat jemand gesagt, dass Hobbys billig sein müssen ?"

"Herr Kuzorra, warum trugen Sie damals so lange Hosen beim Fußball?" "Weil wir so lange Dödel hatten!"

Standlinie

Als Öl, das ja eigentlich konservieren soll, könntest Du Ballistol nehmen und die Klinge im Hobel kurz einsprühen. Du kannst natürlich auch ein Maschinenöl verwenden und nur die Schneiden damit sanft abwischen. Das wird ja auch zur Konservierung der nicht rostfreien Rasiermesser empfohlen.
vielleicht legst Du die Rasierklinge auch nur auf einem ölgetränkten Fensterleder ab und deckst sie zu.
Dann gäbe es noch die Möglichkeit, die Klinge mit Haarspray zu konservieren. Das ist ein altes Rezept aus dem Salzbergbau. Salzbrocken, die zu Dekorationszwecken auf die Fensterbank oder auf eine Kommode gestellt wurden, mußten eine Oberflächenversiegelung erfahren, um sich nicht unter dem Einfluss feuchter Luft aufzulösen.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

Spengler

#2
Ich sprühte meine Klinge anfangs nach dem abziehen auf den Steinen immer mit WD40 ein.
Nur ist mir WD 40 zu teuer und ich benutze nun das günstige Salatöl (Sonnenblume) vom Aldi.
Das Öl hält meine Klinge sehr scharf und macht den Stahl geschmeidig so das mir mit dieser Methode ( abziehen einölen) pro Jahr max 4 Klingen ausreichen.
Diese Methode stammt aus Österreich und wurde von einem Bergsteiger in einer Schlucht entwickelt welcher richtig Geld sparen wollte.

saafespatz

Danke, Spengler, für Deinen Beitrag.

Das heißt also, es könnte tatsächlich eine Standzeitverlängerung bringen, wenn ich das richtig verstehe.

Und Standlinie, an die Möglichkeit, die Klinge mit Öl zu tränken / bestreichen und sie dann im Hobel zu belassen, hatte ich noch gar nicht gedacht...

Werde für mich mal prüfen, ob das tatsächlich etwas bringt.

Wie gesagt, bei den Klingenpreisen für unsere DE's ist das ja eigentlich fast knausrig, da noch was rausholen zu wollen... aber ich probier ja gern Neues aus...
Königsblaue Grüße

saafespatz


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nessuno


saafespatz

Nein, wir späßeln. Aber den Kollegen aus meinem Startbeitrag gibts tatsächlich.

Standzeitverlängerung werden wir wohl nicht hinbekommen ;)

Aber zumindest Kontaktkorrosion vermeiden ;)

Königsblaue Grüße

saafespatz


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getz

Am besten Du zerkleinerst eine Viagra im Mörser und vermischt sie mit dem Öl. Das soll dem Grat beim Wiederaufrichten ungemein helfen und die Standzeit enorm verlängern.

saafespatz

Der war noch besser als der Bergsteiger...
Königsblaue Grüße

saafespatz


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