ist das ein Charnley Forest oder nicht.....

Begonnen von strawinski, 05. Dezember 2012, 19:29:01

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strawinski

naja Daniel wir hatten das schonmal besprochen, deswegen war ich so verblüfft, das Du meintest keinen Unterschied zwischen dem Escher und Ozuku zu spüren. Aus meiner Erfahrung ergibt ein guter Japaner, wie du und ich haben eine komplett andere Schneide als der Escher. Frag mich nicht warum das so ist aber sie ist halt vollkommen anders im Gesicht. Aber nur, wenn ich die alte 3 Steine Methode mit dem Nakayama anwende. Ich mach immer eins. Ich lass zwei Tage den Bart stehen und nehme dann ein neu geschärftes Messer. Ich merke beim durchschneiden genau, wie der Stein war. Wenn es wie Butter durchgeht, dann geht auch nicht mehr. vor allem unter der Nase. wenn es da wie beim Systemrasierer ist, geht auch nicht mehr. Ich habe auch eins eingeführt. Beim Chromriemen zieh ich nur max 5 mal drüber, nur um die Mikrozähne zu beseitigen.
Das Licht kam in die Finsternis. Doch die Finsternis begriff es nicht.

Zocker2104

Aber das hängt doch nicht nur vom Stein ab!

Tagesform, Stahl ... Es Gibt 100erte Faktoren


strawinski

ja ich weiß...aber so als grobe durchgehende Richtlinie kann ich es halt nur bestätigen..Natürlich ist jeder Bart anders. Wenn das Messer bei mir sanft ist, dann ist es für den ich gschärft habe wieder agressiv. Aber im großen geht es ja um die Schneideeigenschaften. ich kann dahingehend nur eines bestätigen. Der Nakayama und der Charnley haben bislang die besten Schärfen erzeugt.
Demnächst bekomme ich noch nen guten Schubidu...Mal sehen wie der ist...
Das Licht kam in die Finsternis. Doch die Finsternis begriff es nicht.

Zocker2104

Ich will damit nur sagen, dass man 400 oder besser noch mehr schärfversuche am selben Messer machen müsste um einen Stein gut bewerten zu können! Jeder Statistiker und Mathematiker wird mir da recht geben, den genauesten Näherungswert erreiche ich mit unendlich vielen versuchen!

Ich wünsche dir viel freue mit dem Stein meinen werde ich auf kurz oder lang verkaufen

strawinski

geh mal von den Statistiken weg.....nehm einfach Dein Gefühl mit dem Stein und dem Messer. Da gibt es keine Statistik. Wenn der Stein will, dann wird er ne gute Schneide erzeugen. Es ist keine Mathematik, sondern nur Gefühl. Du kannst , wie Du schon schreibst, 400 Messer drüber ziehen aber wenn das Gefühl nicht da ist, wird es nix. Ich mußte es beim Japaner auch lernen...Manche holen aus den unmöglichsten Steinen die besten Schneiden.
Das Licht kam in die Finsternis. Doch die Finsternis begriff es nicht.

Zocker2104

So wie du habe ich auch mal gedacht, dies ist jedoch ein Holzweg... Einen Stein nach Gefühl zu bewerten ist nicht aussagekräftig.

Ich habe nur noch 3 Steine welche ich als Abschluss verwende wo ich genau weiß, wie sie sind der Rest wird noch verkauft...

Die Erfahrung zeigt mir, dass der Thüringer z.b. Zwar nicht der "beste" in manchen Disziplinen ist aber dafür bringt er durch die Bank sehr gute Ergebnisse die Schwankungen halten sich in grenzen! Dies kann ich vom cf nicht behaupten, diesen Schätze ich für drechselröhren und hobeleisen jedoch nicht für RM

Oldshaver

Zitat von: strawinski am 21. Dezember 2012, 23:14:03
ich glaube Oldshaver...du bist mir als Charnley Experte in Erinnerung......wie hältst du die Dinger eigentlich zwischen TOS und Llyn Idwall auseinander?

Ich habe mich mit englischen Steinen beschäftigt und stelle aus meiner Erfahrung fest, daß ich insbesondere für das Finish Charnley Forest, Tam o Shanter und Llyn Idwal schätzen gelernt habe.

Auch wenn in England auf diesen Steinen Hobelklingen etc. geschärft worden sind, sind sie auch für Rasiermesser verwendet worden. Die hatten doch früher in Sheffield und anderswo nicht nur Thüringer, Arkansas, Belgier und Japansteine zur Hand. Im Gegenteil - die Experten haben selbstverständlich englische, walisische und schottische Steine genommen!!
Da kennt man die Briten schlecht, wenn man das nicht annimmt. Tam o Shanter ist  ein schottischer Stein von hoher Finishqualität - obwohl es selbstredend auch bei diesem Stein Körnungsunterschiede gibt. Er ist von grauer Farbe und hat über die gesamte Fläche kleine schwarze Punkte. Besonders die hellgrauen Qualitäten sind unter Kennern geschätzt und gesucht. Der Idwal ist grün/gelb und fast nicht von der durchgehend grünen Charnley Forest-Qualität zu unterscheiden. Auch in der Schärfwirkung nicht. Er wird - genau wie der gesuchte hellgraue Tam o`Shanter zwischen 10 und 12 K angesetzt.Ein "langsamer" Stein, früher fast nur mit Öl verwendet. Du kannst ihn auch mit Wasser verwenden. Ich verwende diese Steine immer mit Wasser. Unter zweihundert Doppelzügen, Klingenrücken abgeklebt, wird das selten was ohne Slurry.Bei meinen halbhohlen, alten englischen Sheffieldklingen wohlgemerkt. 

Llyn Idwal wurde oft mit dem Charnley Forest verwechselt- war wohl auch teurer in der Anschaffung, wie ich nachlesen konnte.  Weitergehende Information über englische Steine lassen sich googeln...

strawinski

danke dir erstmal für die Ausführung.....
es ist ja so, das ich von Bekannten gehört habe, das viele alte deutsche Tischler ihre Beitel mit Thüringern oder Belgiern geschärft haben. Ein Bekannter wußte gleich was ich meine. Deswegen seh ich das mit dem verwenden von Tischlersteinen auch überhaupt nicht merkwürdig. Die Feinheit des Steines ist je das wichtigste. Den Rest tut der Messerschärfer. Ich kann wie gesagt auch nicht genau sagen was mein Stein ist. Ist auch egal...die Ergebnisse zählen ja.
Das Licht kam in die Finsternis. Doch die Finsternis begriff es nicht.

Oldshaver

Die Ergebnisse zählen, das ist klar und wahr... Viel Freude mit dem Stein. Oldshaver

Bavaria

Zitat von: strawinski am 22. Dezember 2012, 12:48:40
also ich und ein Kollege aus dem Forum haben bei dem gleichen Verkäufer geordert. Ich habe den Stein vom Kollegen getestet und war sehr überrascht über das Ergebnis. Deswegen kaufte ich auch von ihm.

Hallo zusammen,
dann oute ich mich mal als der "Kollege"  :D
Da ich noch kaum über Schärferfahrung verfüge, habe ich meinen Stein zu Strawinski geschickt, der dann die von ihm erwähnten Schärfversuche damit angestellt hat.
Gekauft habe ich ihn zwar als Charnley Forrest, aber ob es tatsächlich einer ist oder ein Idwall, kann ich nicht sagen.
Vielleicht kann Oldshaver das anhand des Fotos beurteilen?



Viele Grüße aus München
Rainer

BlueDun


Aufgrund der Roten Einschlüsse würde ich hie auf einen Charnley tippen - meine beiden sehen ziemlich ähnlich aus.

Gruss
BlueDun

hatzicho

@ Zocker2104
Hallo Daniel. Die Qualität der Cf's ist recht unterschiedlich. Es gibt welche, die eignen sich für das Schärfen feinerer und gröberer Werkzeuge, deswegen auch die Verwendung in Tischlereien früher in GB. Es gibt aber auch wesentlich feinere, die absolut fantastische Finisher für Rasiermesser sind! Da hast Du vielleicht Pech gehabt, mit Deinem Kauf. Vielleicht aber auch der Grund, warum in der Vorbesitzer für diesen Preis verkauft hat.

@ Bavaria
Mit den roten Flecken ziemlich sicher ein CF. Habe einige vergleichbare Exemplare. Wie performt er denn mit Rasiermessern?

Oldshaver

Es ist ein Charnley Forest. Sei froh, daß Du solch einen Stein hast.

Es sieht so aus, als ob er schon mehrere Generationen gesehen hat. Oldshaver

Bavaria

#28
Hallo BlueDun, hatzicho & Oldshaver,

herzlichen Dank für Eure Antworten. Endlich kann ich sicher sein, einen Charnley Forest zu besitzen (und Kollege "Strawinski" wohl auch  :D ).
Wie gesagt, ich selber habe noch keine allzu großen Schärferfahrungen. Aber ich hatte den Stein zu Strawinski geschickt, und er meinte, dass er durchaus mit einem Escher mithalten könne (er besitzt ja mehrere orig. Escher).

Hier seine Einschätzung:
Zitat von: strawinski am 22. Dezember 2012, 12:48:40.....Unterm Mikroskop, also nach nem 10er Naniwa hab ich eine Seit mit nem Thüri und die andere Seit mit dem Charnley geschärft. die sichtbaren Ergebniss waren zugunsten des charnleys, da die Seit sehr feiner war.....

Leider hat meiner an einem Ende einige kleinere Längsriefen. Da der Stein ja sehr hart ist, wollte ich fragen, womit man ihn abrichten kann. Geht Nass-Schleifpapier auf Glasplatte, oder sollte es Diamant sein?

Zitat von: Oldshaver am 27. Dezember 2012, 07:29:00
Es sieht so aus, als ob er schon mehrere Generationen gesehen hat. Oldshaver

Ja, vor allem an der etwas unappetitlichen Rückseite sieht man es  :o
(sind aber Kleberreste, kein Schimmel)






Viele Grüße aus München
Rainer

BastlWastl

@Bavaria: Glasplatte mit Schleifpapier geht immer!

Ich habe ein von Strawinski perfekt restauriertes Colley&Co. Rasiermesser mit Charnley Finish gerade getestet, und es war eine rundum sehr gute Rasur! Die vorallem dadurch gepunktet hat, dass sie nicht gepunktet hat ;D (sprich rote pünktchen im Gesicht!) Was bei meiner extrem angespannten Haut im Winter bei der Messerrasur eigentlich immer vorkommt.

Grüße Wastl.