Chinesischer 12.000er aus der Bucht

Begonnen von AlterFreund, 03. September 2008, 02:26:34

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urza

Welchen meinst du?
meinen verlinkten oder den ueber welchen hier die ganze zeit geredet wird?
und warum bist du so spaet noch auf? braucht seine seife ein gute nacht ruehren?
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

Olivia

Deinen verlinkten Stein mein ich.
Kann mir kein Bett mehr leisten ;D

El Topo

Ich hätte da einmal eine Frage an die Schleifprofis und Steinexperten.

Es wird ja öfters empfohlen, bei nachlassender Schärfe, das Messer ein paar Mal über den Pastenriemen zu ziehen. Dies soll ja den Zeitpunkt
eines neuen Grundschliffs hinauszögern können.

Jetzt lese ich hier, dass einige den besagten 12.000er als Finisher hernehmen, und auf einen Pastenriemen zum Abschluss des Schleifens, verzichten,
und damit sehr gute Ergebniss erzielen.

Meine Frage:
Ich will meine Messer nicht von Grund auf neu schleifen, will aber die Schärfe aber bei Bedarf neu auffrischen. Einen Pastenriemen möchte ich dazu nicht verwenden.
(Oft wird davon abgeraten, man kann leicht Überschärfe erzielen und als Anfaänger leicht Fehler beim Auftragen der Paste machen)
Ist es eurer Ansicht nach möglich, den 12.000er als Auffrischer (+Leder hinterher natürlich) herzunehmen?
Schöne Grüße aus dem Maulwurfshügel!


Olivia

Wurde früher so praktiziert.
Hast sicher schon öfter Holzkästchen mit einem aufgeklebten Schiefer gesehen.
Voraussetzung ist aber daß der Grundschliff stimmt.

El Topo

Ich habe Messer aus verschiedenen "Quellen", die alle tadellos rasieren. Bin mir sicher, das der Grundschliff stimmt, an den Messern waren nur erfahrene Leute dran.

Der 12.000er ist m.M.n. in der Handhabung sicherer als der Riemen. Beim polnischen Anbieter aus der Bucht kostet er auch nicht die Welt. Wenn ich mir
mal eine richtige Schleifausrüstung (mit 1000er usw.) zulegen sollte, wäre dieser Stein sicherlich keine Fehlinvestition, bzw. eine überflüssige Anschaffung.

Früher hatten die doch auch keine Pastenriemen, und ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand  mehrmals zu einem Barbier geht, der einem mit nem stumpfen Messer malträtiert.
Schöne Grüße aus dem Maulwurfshügel!


Olivia

Teuer ist er wirklich nicht.
Aber ein Stein nimmt halt immer Material weg.
Je härter der ist, desto weniger. Und da wäre dann eventuell der Rozsutec die bessere Lösung (der auch nicht teuer ist) weil er härter ist. Oder halt weiße Arkansas, aber die kosten wieder mehr.

Lord Vader

der Rozsutec ist nach meiner ansicht viel zu hart für rasiermesser und irgendwie auch ungeeignet. zudem ist er nicht so fein.

ich habe mal ein messer nur auf den stein abgeschlossen und dann nur blankes leder angeschlossen. die ersten rasuren waren sehr, sehr gut, allerdings war die standzeit nicht so üppig. nach unter 10 rasuren hatte das messer keine liebhaberschärfe mehr. ein anderes messer, was kurz den pastenriemen gesehen hat, rasierte am anfang zwar nicht ganz so sanft, hält die schärfe aber immer noch.

ob der fehlversuch ohne paste nun am messer lag oder es tatsächlich besser ist zu pasten, kann ich noch nicht sagen. evtl. könnte es helfen, das messer bei verzicht auf die paste in einem turnus kurz über den stein zu schieben (so. ca. nach jeder 3. rasur???) um die schärfe dauerhaft auf hohem niveau ohne paste zu sichern. das möchte ich aber nicht machen. ich würde dir daher raten, die anschaffung eines chromoxidriemens nochmal zu überdenken.

der stein ansich ist für das geld absolut ok. allerdings ist es kein richtiger 12.000er. wo er genau einzuordnen ist, kann ich nicht sagen, ich würde ihn knapp oberhalb eines thüringers so bei ca. 8.000 einordnen. mein naniwa 10.000 scheint mir  hingegen jedenfalls im direktvergleich leicht die nase vorn zu haben.

Iltis

Ich habe probiert ein Messer auf der "1200er" (egal was für ´ne Körnung er wirklich hat)  aufzufrischen und war von die Ergebnis nicht berauscht, meine Erfahrung nach, die Behandlung mit Pastenriemen liefert ein besseren Resultat. Ich versuch zwar immer direkt von der Chineser mit Ledern (ohne Pasten) ein gute Schärfe hinzukriegen, und meist gelingt es, aber wie LordVader bemerkt hat, die Standzeit ist nicht so wie wenn man mit Pastenriemen arbeitet - das ist ein Nachteil. Der Vorteil ist aber, das der Rasur meist angenehmer ist als bei ein frisch geschärften Messer der mit Paste abgezogen wurde, warum, wage ich nicht zu vermuten, habe ich nur so beobachtet. Wenn die Schärfe nachlässt, aber, finde ich, das man besser mit ein Pastenriemen nachhilft, da kriege ich eine sanfte Rasur mit eine verlängerte Standzeit.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Gesichtsschnitzer

Hat jemand schonmal ein Friodur auf dem Chinesen gehabt? Kann es sein, dass diese Kombi nicht optimal ist? Der Haartest vom Stein funktionierte nach dem Thüringer besser als nach dem Chinesen. Habe ich Mist gebaut, oder hat jemand die Erfahrung auch schon gemacht? Ist der Friodur-Stahl für den Chinesen nicht geeignet?

Guilty

Mein Chinese macht generell die Arbeit des Thüringers zunichte.

Olivia

#130
Wundert mich nicht. Du mußt bei der "12000" die Gänsefüßchen mitlesen ;)

Jetzt mal ganz grob und ohne die Feinheiten der Mathematik oder die fehlende Möglichkeit solche kleinen Partikel durch ein Mesh-Sieb zu sieben, zu berücksichtigen:
Wenn Du aus einer x-beliebigen Korngrößenvergleichstabelle die letzten 5 Werte der Gegenüberstellung addierst und JIS durch FEPA teilst kommst Du auf ein Verhältnis von 3.6 zwischen FEPA und JIS. Wenn Du 12000 durch 3,6 teilst, kriegste irgendwas um die 3400 FEPA raus.
Das liegt weit unterm Thüringer.

Gesichtsschnitzer

Hm...ich habe dieses Problem eigentlich nur mit dem Friodur gehabt. uch vom Schleifbild her muss ich sagen, dass der 12k meines Erachtens die Facette noch weiter poliert. Sicherlich nicht so dramatisch wie man das von etwa ~8000 auf ~12000 erwarten würde. Aber eine Verschlechterung des optischen Bildes ist keinesfalls zu sehen! Das müsste ja dann schlechter aussehen als vorher, wenn der Chinese gröber als der Thüringer wäre? Das tut es definitiv nicht!

@***: Deine Rechnung verstehe ich nicht ganz. Die 8000 für den Thüringer ist doch auch die japanische Tabelle, oder? Dann müsste ich das doch auch durch 3,6 teilen?

Terzian

Zitat von: Gesichtsschnitzer am 09. März 2009, 09:09:39
Der Haartest vom Stein funktionierte nach dem Thüringer besser als nach dem Chinesen. Habe ich Mist gebaut, oder hat jemand die Erfahrung auch schon gemacht? Ist der Friodur-Stahl für den Chinesen nicht geeignet?

Ich kenne den Chinesen zwar nicht, aber habe schon oft gehört, dass insbesonders die Thüringer gut mit den Friodurs zurechtkommen. Von daher würde bei diesem Messer danach gar keinen weiteren Stein mehr verwenden.
Von den leichten französischen Landweinen ist mir Cognac am liebsten.

Marco

Olivia

Hhhmmm ... das hab ich auch grad gesehen.. Im NRF wird er mit FEPA 2000 eingestuft. Mal weiter forschen.
Am Besten ist - glaub ich - wirklich, sich das Schleifbild anzuschauen.
In den oberen Bereichen ist eh alles nur Spekulation.
Wollt ich heut nachmittag machen wenn mein Mikroskop da ist.
4 x selbes Messer, selber Stahl, etc und nach dem BBB jeweils auf den Rozsutek, den BM-Schiefer, den "12000"er und den weißen Arkansas.
Mal sehen was man sieht.

moviemaniac

Das Nachschärfen auf dem 12000er funktioniert!

Aber! Es funktioniert _NUR_ dann, wenn das Messer selbst _NUR_ auf Steinen geschärft wurde und außer dem Lederriemen keinen Pastenriemen gesehen hat. Der Grund ist einfach: Der Abtrag des Chinesen ist zu gering um die Facette mit 2. Schneidenwinkel zu planen, du dringst damit also effektiv nicht bis zur Schneidenspitze durch und schärfst quasi umsonst. Wenn das Messer aber nur einen mimimalen 2. Schneidenwinkel vom Normalleder hat, dann funktioniert das Nachschärfen auf dem Stein.
Das habe ich mal per Mikroskopversuch so festgestellt, leider habe ich keine Bilder gemacht...
Herzliche Grüße aus Oberösterreich,
Klaus