Chinesischer 12.000er aus der Bucht

Begonnen von AlterFreund, 03. September 2008, 02:26:34

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Balm

@ Iltis

Zitatzieh die Schneide ein paar Mal über ein Stück harte Plastik (z.B. Einwegfeuerzeug oder Kuli), das der Unterarmtest wieder nicht klappt

Wie meinst Du das? Einfach mit etwas Druck einen Kuli wie ein Brot schneiden, oder reicht es, seitlich drüberzureiben und damit den Grat zu brechen?
Wacker BestTradition 6/8 und FM 2011, Thiers Issard Fox&Rooster, Le Grelot, Bismarck 5/8 und 6/8 und weitere französische und Solinger Klingen.

Lord Vader

falls du beim schärfen einen bart erzeugt hast, kannst du den mit dem drüberziehen über den kugelschreiber entfernen. einfach die klinge mit ihrem eigengewicht 2 x über den klgelschreiber führen. danach würde ich noch ein paar züge auf dem stein machen und dann pasten und ledern.

Iltis

@Balm: Obwohl du vermutlich keine komplette Facette bis zum Schneide hin angeschliffen hast, ist es dir gelungen, trotzdem eine Schärfe zu erzeugen, womit du trotzdem der Unterarm rasieren kannst. Es geht darum, diese "täuschende" Schärfe zu entfernen, so das du beurteilen kannst, ob du eine komplette Facette auf der 1000er gemacht hast. Da ist mehr Druck als nur Eigengewicht nötig, wie oft du der Vorgang wiederholen musst? ausprobieren - wenn der Unterarmtest nicht mehr klappt, fängst du wieder beim 1000er an, und bleibst dabei, bis du deine Armhaare abrasieren kannst - lieber 50 Schube zuviel auf der 1000er als nacher die ganze Mühe der Abzug zu verfeinern, nur am Schluss festzustellen das es umsonst war. Wenn ich ein Messer neu Schärfe, kontrolliere ich die Facette erst mit der Eddingtest, ob ich die gleiche Winkel wie mein Vorgänger erwischt habe - meist ist das nicht so, aber wenn es der Fall ist, mache ich das Messer auch bewusst stumpf um eine neue Facette ganz durchzuschleifen - aber ich benutze die Kant eine Arkansas (was ich niemanden anders empfehlen würde - da knn man auch eine Menge Mist bauen!!).

Zitat von: Lord Vader am 17. Mai 2010, 11:04:53
das hört sich sehr danach an, als wäre die schneide nicht komplett durchgeschärft worden. ich würde auch nochmal mit dem 1000er neu beginnen...

falls du beim schärfen einen bart erzeugt hast, kannst du den mit dem drüberziehen über den kugelschreiber entfernen. einfach die klinge mit ihrem eigengewicht 2 x über den klgelschreiber führen. danach würde ich noch ein paar züge auf dem stein machen und dann pasten und ledern.

@Lord Vader: du wiedersprichst dich. Was ich hier vorschlage ist etwas brutaler als *nur* ein Bart entfernen, halte ich aber für angebracht.

Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Lord Vader

ich schreib ja auch nur falls... also wenn nicht punkt 1, dann hilft vielleicht punkt 2 :D

ich persönlich habe mit dem chinesen sehr gute erfahrungen gemacht, der stein ist aber nicht unbedingt einer der schnellsten...

Iltis

Ich habe mit dem Chinesen auch gute Erfahrungen gemacht, aber es gibt offensichtlich grosse Streuungen in der Qualität, weil andere Erfahrenen mit dem Stein gar nicht zufrieden waren. Nachdem ich das Glück hatte, von ein anderen Forianer einen jap. Stein kaufen zu können, der ähnlich fungiert, aber viel schneller ist, habe ich meinen Chinesen an max verkauft (und deswegen überzeugt bin, mit dem Stein was anzufangen ist). Balms Beschreibung liess darauf schliessen, das die Arbeit auf der 1000er nicht vollständig war - deswegen mein Vorschlag.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

max

Zitat von: Lord Vader am 19. Mai 2010, 20:43:13
[...] der stein ist aber nicht unbedingt einer der schnellsten...

Wieviel Züge machst du denn im Schnitt auf dem Chinesen und welcher Stein kam davor? Passieren kann doch eigentlich nichts, wenn man zu lange auf dem Stein blebt, oder? Ich kann nicht ganz einschätzen wie die vom Chinesen "durchgeschliffene" Facette (Inox) aussieht. Mit bloßem Auge ist sie etwas matt aus und unter der 15x Lupe erkennt man zwar keine richtung der Schleifspuren, trotzdem ist sie aber etwas uneben/kräuselig. Ich schätze mal, dass man mit dem Stein auch nicht viel weiter kommt. Stimmt das, oder braucht es noch viel mehr züge?

Zitat von: Iltis am 19. Mai 2010, 21:02:11
[...] habe ich meinen Chinesen an max verkauft

Danke nochmal! Es ist und bleibt mein Lieblingsstein (auch wenn ich nur einen anderen habe  ;D)!

Lord Vader

ich setze meistens vor dem chinesen den BBB ein. manchmal schalte ich dann noch den thüringer dazu. wieviele züge ich dann mache, keine ahnung. ich würde jtzt mal tippen, dass es so zwischen 80 und 120 sind, aber gezählt habe ich sie jetzt nicht.

bei inox-stählen - ich muss gestehen, dass ich damit noch keine allzugroße erfahrung habe - könnte es auch sein, dass der stein einfach zu fein für den rostträgen stahl ist. ich habe selbst nur den friodurstahl als rostträgen stahl nachgeschärft. und da war das beste ergebnis, nach dem BBB mit chromoxid abzuschließen. den thüringer hat der stahl bei mir nicht so gut vertragen. bei anderen funktioniert er jedoch tagellos. das schwierige ist halt bei natursteinen, dass die jeweils alle ein bissl anders sind und sich auch alle ein bissl anders verhalten. um das friodur wurde damals ja viel tamtam gemacht, was das schärfen angeht. zu fein sollte da nicht optimal sein. nachdem der thüringer fehlschlug und der BBB sehr gute ergebnisse geliefert hat, musste ich noch kein friodur neu schärfen. einen feineren stein habe ich daher noch nicht an einem friodur ausporbieren können. ich hoffe, ich konnte dir trotzdem weiterhelfen.

ich wünsche dir jedoch weiterhin gutes gelingen!


max

Du konntest mir sehr viel weiterhelfen!
Ich kann mir zwar noch nicht vorstellen, wie der Stein zu fein für ein Inox sein kann, aber das ist ein anderes Thema.
Dann werde ich mal schauen, ob mein zweites Messer ein nicht-Inox wird und sehen obs dabei besser wird. Jedenfalls habe ich mein erstes Messer nun so weit, dass ich mich damit rasieren kann  :)

wernerscc

max,
nach meiner Erfahrung ist der Chinese als Finisher nach dem Manufaktum Thüringer gerade für rostträge Messer wie das Friodur ganz hervorragend geeignet.
Was lange währt wird endlich gut!

max

Wie sehr poliert sieht denn bei euch die Schneide nach dem Stein aus? Ich lese überall, dass sie dann tatsächlich poliert sein sollte, sieht aber noch zimlich matt bei mir aus. Ist das so normal?

Generell finde ich, dass man diesen Stein umbedingt anreiben sollte. Man merkt wirklich, dass er dadurch unglaublich viel schneller arbeitet, als wenn man ihn ohne Schlamm benutzt.

Iltis

@Max: Der Chinesen produzierte bei mir eine glanzend polierte Facette, allerdings bei Normalstahl (bin kein Freund von Inox). Mit was reibst du den Stein an? Ich benutze einen kleinen "Arkansas hard" als Anreiber, der von sich selber keinen Abrieb gibt; bei der Chinesen habe ich damit aufgegeben, weil der Stein dermaßen hart ist, das sich nichts beim anreiben tut - statt mit Wasser habe ich mit Rasierschaum geschärft und damit sehr gute Ergebnisse erzielt, nur sehr langsam (bis 200 Schübe - Senser hat das treffend als "nicht Schärfen, sondern Meditation" beschrieben, auch ein Grund, warum ich mich von dem Stein getrennt habe).
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

max

Ich habe ein 1cm dickes Stück abgesägt und reibe ihn damit an (was auch ein bischen länger dauert  ;)). Daher schließe ich Partikelverschleppung mal aus. Entweder liegt es an der Stein-Messer-Kombination, oder ich muss noch weiter schleifen. 200 Züge habe ich (allerdings nach der 6000er King Seite) mindestens gemacht. Vielleicht fehlen da einfach noch einige. Dann werde ich eben nochmal auf den Stein gehen o) ;)

Lord Vader

da könntest du sogar recht haben!

redmatze

Zitatda könntest du sogar recht haben!
Wie wahr.

Vom 6000er auf den Chinesen halte ich für sehr gewagt. Bei 200 Schüben tut sich da nicht sehr viel.
Was spricht dagegen noch ne Zeit lang oder länger, auf dem Chinesen rum zu rutschen? Ich habs  noch nicht probiert.
Probiers einfach mal aus, ob sich was verbessert  oder nicht und berichte uns dann.
Gruss matze
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

max

Oh man, ich weiß nicht mehr was los ist.

Zum ersten habe ich heute gemerkt, dass ich hätte VIEL viel länger (ein paar hundert Schübe) auf der 6000er Seite bleiben müssen (vielleicht wegen Inox?!). Die Schneide war danach so gut wie poliert. Bis auf ein paar Kratzerchen war sie Spiegelndblank. Dann habe ich mich schon gefreut und war gespannt, wie es dann erst nach dem Chinesen aussieht. Vorher nochmal alles mit der Lupe angeschaut um die Veränderung besser zu erkennen und dann die ersten paar Züge. Dann wieder Kontrolle mit der Lupe... und ich war geschockt. Der Stein hat mir die schön polierte Schneide wieder total zerkratzt.  :o
Dann wurd mir auch klar, warum ich so einen riesigen Unterschied mit und ohne Schleifschlamm hatte. Nach dem 1000er habe ich die 6000er-Seite mit dem Anreiber - den ich vom Chinesen abgeschnitten habe - angerieben und drauflos geschoben. Dann sah das Schleifbild schonmal etwas besser aus, aber noch mit sichtbaren Schleifspuren. Als ich den Schlamm dann weg gemacht habe, wurde sie auf einmal spiegelblank. Jetzt vermute ich, dass das alles am Chinesen liegt!
Kann es sein, dass der Chinese grober ist als die 6k-Seite des Kings? Das würde mich eigentlich sehr wundern, weil (selbst wenn er nur ein 8000er wäre) er nicht schon nach 5 Zügen das Schleifbild so ruinieren würde, trotzdem liegt sein schleifbild eher in Richtung der 1000er Seite. Wenn ich mit dem Fingernagel leicht über beide Steine gehe, trägt der Chinese deutlich mehr ab und wirkt viel agressiver. Wenn ich das Messer auf ihm schiebe, habe ich das Gefühl, dass er es regelrecht an sich saugt (wenn man nicht gerade so schnell schiebt, dass es auf dem Wasserfilm gleitet).  Woran könnte das liegen? Der Stein ist frisch abgerichtet und ich habe ihn vorhin extra zur Kontrolle nochmal so lange angerieben, bis die oberste Schicht Schleifpartikel weg war um Fremdpartikeleinlagerungen auszuschließen. Oder liegt es sogar daran, dass ich ihn abgerichtet habe und seine Oberfläche (mikroskopisch) nun sehr uneben ist?

Ich verzweifle  :'(

Schöne Grüße
Max