Dachshaare verwerten

Unikat · 26. Oktober 2012, 10:08:14

hat von Euch vielleicht jemand Erfahrung damit, einen Pinsel selbst zu basteln oder gegebenenfalls Interesse an Dachshaar? Ich hab hier einen Dachs mit sehr schöner Winterschwarte; eigentlich wollte ich mir die Schwarte gerben lassen, aber die Preise des Präparators haben mir die Tränen in die Augen getreiben und ihn einfach so zu entsorgen würde mir auch missfallen. Ich gehe mal davon aus, dass man einen wunderbaren Silberspitz aus den Haaren machen könnte, allerdings fehlt mir jegliches know-how und ich finde auch keine gescheite Anleitung.

mikri · 26. Oktober 2012, 11:29:23

Leider kann ich dir auch kein Knoff Hoff angedeihen lassen, aber die Idee ist klasse.
Ich stelle mir das toll vor, einen Puschel aus deinem eigenen Dachs machen zu können.
Jedoch denke ich, dass es nicht so leicht sein wird, wie wir uns das vielleicht vorstellen

LG mikri

Cohen · 26. Oktober 2012, 12:02:55

Das wäre doch aber mal interessant, sich einen Dachs zu halten und ihn dann mit einem Noppenhandschuh täglich auszubürsten. Nach ein paar Wochen kann man dann ein, oder zwei Pinsel bauen.

mikri · 26. Oktober 2012, 12:20:33

Wenn du dann noch Hände hast. Dachse sind, kann ich aus eigener Erfahrung berichten, üble Gesellen, wenn sie nicht alleingelassen werden

Sonst würde man sie scheren und nicht schlachten, um ihnen die Haare zu entlocken

slimboy · 26. Oktober 2012, 17:57:25

Zitat von: mikri am 26. Oktober 2012, 12:20:33
Wenn du dann noch Hände hast. Dachse sind, kann ich aus eigener Erfahrung berichten, üble Gesellen, wenn sie nicht alleingelassen werden Sonst würde man sie scheren und nicht schlachten, um ihnen die Haare zu entlocken

Ich war letzthin mit den Kindern auf einen Tag der offenen Tür, bei dem auch der deutsche Falkenorden mit ein paar Mitgliedern anwesend war. Früher wurden Greifvögel als lebende Jagdwaffen gehalten.

Wir konnten aber einen Uhu streicheln (und wir waren nicht die einzigen) und einen Steinadler bewundern, der mit seinem Schnabel seinem Herrchen auf Nasenhöhe gegenüber saß.

Also gezähmte Jäger. Vielleicht ist sowas mit einem Dachs auch möglich.

Und dann wollen wir Bilder von der jährlichen Dachsschur sehen.

Unikat · 26. Oktober 2012, 18:18:01

Folgendes hab ich jetzt gefunden (und gehe einfach mal davon aus, dass der Urheber kein Problem damit hat, hier zitiert zu werden:

ZitatHallo Thomas,

ich wuerde am Haarende des Griffes eine Messingtuelle anbringen, daraus ergeben sich einge Vorteile. Der ausgehoelte Griff ohne Tuelle verfaerbt sich und wird mit der Zeit bruechig.

Zum Verleimen wuerde ich einen langsam abbindend Epoxidharzkleber verwenden. Den Haarbuendel stramm in Papier einrollen, so dass ca 1,5 - 2 cm am unteren Ende frei bleiben. Diesen Teil duenn mit Epoxidharz bestreichen und senkrecht stehend trocknen lassen evtl wiederholen, so dass das untere Ende wie glasiert aussieht.

Das versiegelte Haarteil passe ich genau in den roh bearbeiteten Griff ein, nun bearbeite ich den Griff fertig. Vor dem Verleimen umwickele ich den Griff stramm mit cling wrap (einer duennen sehr dehnbaren Haushaltsfolie) Nun bestreiche ich das untere Ende des Haarteils und die Aushoehlung(*) im Griff satt mit Epoxy. Unter leichtem hin und herdrehen das Haarteil in den Griff druecken, so dass evtl dazwischen befindliche Luft entweichen kann.

Die Menge des Epoxidklebers bemesse ich so, dass dieser den Tuellenrand bedeckt.

Nun den Aufrecht stehenden Pinsel trocknen lassen.

(*) Auch die Hoehlung im Griff versiegle ich vorher mit Epoxy.

Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar

PS: Den Haareinsatz wuerde ich waeheren der ganzen Zeit in cling wrap wickeln so dass ein Kontakt mit dem Kleber ausgeschlossen wird.

Erste Interessenten für Dachshaar sind bereits gefunden; morgen werde ich versuchen, den Grimbart zu rupfen und wenn er sich zu störrisch anstellt, dann bekommt er ne Messerrasur

@slimboy: abgerichtete Greifvögel werden auch heute noch zur Jagd eingesetzt; ein Freund hält mehrere Vögel und versucht mit ihnen bspw. den Überbestand an Krähen zu regulieren.
Dachse sind wohl auch recht gut zu zähmen, wenn man sie vom frühen Welpenalter an großzieht. Sie haben ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten. Wer allerdings einmal erlebt hat, wie ein Dachs einen Hund zurichten kann, der wird das sein ganzes Leben lang nicht mehr vergessen. Die langen Pranten sind sehr gefährliche Waffen.

titanus · 12. November 2012, 19:52:51

Ich habe mal versucht einen Saubart zu binden.
Klar:selbst geschossene Sau, sebst gezupfte Haare aus dem Kamm.
Nie wieder.
Und deshalb würde ich auch bei Dachsen nicht im Traum daran denken...

Viele Grüße

titanus

razor60 · 12. November 2012, 20:12:31

Dachse hab ich mehr als genug im Revier, aber zahm bekommt man die mit Sicherheit nicht.

Ich habe immer Angst, dass mein junger Hund im Bau verschwindet. Für immer und ewig!

Einen ausgestopften Dachs habe ich in der Wohnung, Haarlänge würde auch reichen.
Obwohl- die Arbeit, ich glaube nicht dass sich das lohnt.

Aber Interessant würde es sicher sein, den Dachs schießen, Haare und Dachsfett verwerten, Wurzel aus einem Nussbaum für den Griff, alles selberbauen.

Hätte ich nur mehr Zeit.....

Andreas

titanus · 12. November 2012, 20:56:19

Zitat von: razor60 am 12. November 2012, 20:12:31

Einen ausgestopften Dachs habe ich in der Wohnung, Haarlänge würde auch reichen.

Andreas

Das würde ich nun überhaupt nicht machen.
Die werden i.d. R. ziemlich mit Pestiziden vollgestopft, damit sich die div. Motten und
Käfer die Zähne daran ausbeißen.
Jedenfalls nichts, was ich im Gesicht haben möchte.
Früher wurde schön persistentes DDT genommen.
Was jetzt in Mode ist weiß ich nicht.

Viele Grüße

titanus

mikri · 13. November 2012, 08:33:14

Ich habe gestern vom Threadersteller ein Päckchen mit Dachshaaren erhalten. Besten Dank schon einmal dafür.

Nun geht es ans Sortieren, weisses nach oben, dunkles nach unten, Längen sortieren, usw.

Mit einem Drechsler in der Nähe hatte ich auch schon Kontakt. Der hat mir abgeraten, einen Drechselkurs bei ihm zu besuchen, wenn ich nur mal einen Griff für einen Rasierpinsel herstellen möchte und das Drechseln nicht weiter betreiben wollte.

Lange Rede kurzer Sinn: "Rufen sie mich doch einmal Anfang Dezember an und ich mach ihnen rasch einen Griff"

Alles in allem, AUF WAS HAB ICH MICH HIER WIEDER EINGELASSEN!!!!!

Ich werde weiter berichten Leute, damit ihr abgeschreckt werdet

LG mikri

Sicknote · 13. November 2012, 09:53:36

Ich warte auch noch auf die Haare. Ich muss mir noch überlegen wie ich die Hülse bastle mit der ich versuchen will die Form des Knotens zu machen

mikri · 13. November 2012, 09:54:52

Dieses Problem versuche ich auch noch zu lösen.
Ein Stück Kunststoffrohr mit dünner Wandstärke?

Sicknote · 13. November 2012, 10:03:21

Sobald die Haare da sind werde ich mich damit auseinandersetzen. Denke aber sowas in der Art wirds werden

Unikat · 13. November 2012, 10:05:48

@Titanus: genau die Erfahrung mit dem Saubart hab ich auch gemacht. Das Binden ging ja noch, aber er leidet nun doch unter recht starkem Haarausfall

. Und die Federn von ner Sau sind ja doch sehr viel gröber als das Dachshaar. Aber schaun wir mal, was dabei rauskommt.

@mikri: ich hab ja so ungefähr eine Vorstellung davon, worauf Du Dich da eingelassen hast und kann nur sagen: sei Dir meines tiefen Respektes sicher, wenn Du ein auch nur halbwegs brauchbares Ergebnis erziehlst

Einen alten Griff aus der Bucht neu zu "behaaren" wäre keine Alternative für Dich?

@sicknote: ich werd schaun, dass "Deine Haare" heut noch rausgehn

mikri · 13. November 2012, 10:15:46

Nö, wenn schon, denn schon. Ich hab auch schon eine schöne Kantel Olive zuhause liegen oder doch lieber ein Stück Kanada Maserahorn?

Kann mir jemand sagen, womit man die Haare am besten zum Knoten klebt? Epoxydharz, Zweikomponenten Dings, oder womit?
Das Ganze soll ja wasserdicht werden. Der Tipp mit Umwickeln mit Papier ist schonmal gut, damit beim finalen Einkleben in den Griff kein überschüssiger Leim an die Haare gelangt.

Ich glaube, bis ich das Sortieren hinter mich gebracht habe, wird 2013 bereits Wirklichkeit geworden sein