Benötige Tipps zur Rasur mit Feather AC SS

Begonnen von BikoFfm, 25. Juli 2012, 18:39:50

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BikoFfm

Hallo Zusammen,

ich habe mir vor einiger Zeit eine Feather Artist Club SS mit den PL-20 Light Klingen geholt, nach 2 Jahren Hobelei wollte ich es wissen.
Die erste Rasur war Top aber dann ging es mit den Schnitten los :-(
Ich habe aber ca 10 Rasuren tapfer durchgehalten bis ich mir 2 wirklich nicht so schöne Schnitte zugezogen habe.
Seither weiß nun jeder im Büro, dass ich mich mit einer Shavette rasiere.
Selbstverständlich habe ich alles verniedlicht und eine wahrhaft "Männliche" Angelegenheit daraus gemacht.

Also hatte ich sie wieder beiseite gelegt und mich mit dem Hobel rasiert.

Mich lässt das Thema aber nicht los uns so habe ich mir letzte Woche ein Ralf Aust 5/8 Messer gekauft, in der Hoffnung damit besser zurecht zu kommen.
Pustekuchen, entweder liegt es an meinen Fehlern beim Ledern oder aber ich bin zu dusselig. Die Rasur ist mir einfach zu ungründlich, wenn auch absolut unblutig. Besonders am Hals und Kinn geht das gar nicht.

Betonung an: "Liegt bestimmt an mir und meinen Abziehkünsten, bestimmt nicht am Messer ansich" Betonung aus!

Gestern rasierte ich, nach dem Einsatz des Ralf Aust, den zweiten Durchgang mit dem Feather AC SS, das ist einfach wesentlich gründlicher und einfacher für mich zu handhaben. Allerdings hatte ich auch diesmal wieder Microschnitte in den obersten Hautschichten, nicht schlimm aber ärgerlich.

Mal abgesehen davon, dass mir noch die Erfahrung fehlt und ich bestimmt noch zu fest aufdrücke, hat jemand Tipps für mich im Umgang mit der Feather?

Eventuell die PG-15 Proguard Klingen nehmen?

Viele Grüße aus Hamburg
André

KäptnBlade

Hallo André,

ich habe die AC SS auch und bin begeistert.
Auch ich bekomme mit ihr wesentlich angenehmere und gründlichere Rasuren hin, als mit einem Messer.
Das schiebe ich zum wie Du ebenfalls erstmal auf meine mangelnden Messerkünste, muss aber sagen, dass ich mich mit dem einfacheren Handling der Shavette vollkommen zufrieden gebe und gar nichts anderes mehr möchte.
Kein Ledern, kein Schärfen. Irgendwann Klinge wechseln und fertig!

Als Klingen nutze ich sowohl die "Light" als auch die "Super".
Wobei die Light schon extrem sind. Mit denen einzusteigen ist vielleicht nicht die beste Wahl.
Mit denen musst Du schon echt behutsam umgehen, die Super verzeihen wesentlich mehr.
Leider sind die im Spender, sonst würde ich Dir zum Testen mal ein paar rüberschicken.

Gruß vom Käptn
Meine Angst, dass die Autokorrektur dieses Forums mal was Obszönes ausspuckt, wichst von Tag zu Tag!

Drei

Zitat von: BikoFfm am 25. Juli 2012, 18:39:50
Feather Artist Club SS mit den PL-20 Light Klingen ...
Die erste Rasur war Top aber dann ging es mit den Schnitten los
...Eventuell die PG-15 Proguard Klingen nehmen?

Ganz schön mutig, gleich mit den LightBlades anzufangen, die sind nämlich so richtig scharf.
Interessant ist, dass meine allererste Rasur auch einige Zeit lang besser war, als alles andere was danach folgte. Ich würde bei den Klingen auf die Professionals oder, noch etwas sanfter, die KAI Captain mild. Lass Dich aber nicht vom Namen in die Irre führen, unvorsichtiges Ansetzen gibt da auch schnell einen Cut.
Positiv auf die Feather-Rasur wirken sich aus:
- 100% wach sein (morgens früh um 4 unter beruflichem Stress, das wird nicht blutfrei)
- leichte Hand: beim Hobel ist es Streicheln, bei KAI/Feather heißt das Gefühl "über der Hautebene die Stoppeln schneiden, also fast berührungsfrei"
- kein dicker Schaumteppich darf die Sicht versperren, also eher dünn auftragen
- Klinge drin lassen: nach den ersten Rasuren ist die Klinge erst zum Üben optimal, weil sie dann schon einen Großteil der Schärfe verloren hat. Später kann man allerdings nach dem Gefühl einer frischen Klinge süchtig werden.
- dran bleiben. Ab und zu mal hobeln ist vollkommen in Ordnung. Ich hatte ewig lange einen Systemi nebendran liegen. Ab und zu gibts kritische Tage, an denen läuft fast alles schief. Dann lieber die sichere Variante wählen, das wirkt sich nachhaltiger auf das Verlangen nach Feather und Co aus, als die Sache knallhart durchzuziehen.

BikoFfm

Ich dachte die Light wäre gerade für Anfänger geeignet, da sie ja für sensible Haut sein soll und auch nicht so weit aus dem Heft ragt  ???

Drei

Die äußeren Abmessungen (BxHxT) der sind kleiner, weil der Stahl flacher ist (Tiefe), nicht weil sie weniger hoch aus dem Klingenhalter ragen. Das was an Schneide aus der Artist Club ragt, ist bei allen Klingensorten gleich hoch.

Sensible Haut: Im Prinzip ist die Rasur schonender, je schärfer die Klinge. Je stumpfer die Klinge, desto unangenehmer, rupfender die Rasur. Die meisten Klingen, die hier gut besprochen werden gehören zu der scharfen Kategorie und sind über alle Zweifel erhaben. Bei den Beschreibungen der unterschiedlichen Nuancen geht es um Feinheiten, die zu erspüren man schon einige Rasurerfahrung braucht.

Ich empfinde die LightBlades als Extremfall, bisher hatte ich noch keine schärfere Schneide an der Wange. Aber das muss nicht der alleinige Grund für Deine Cuts sein, denn die anderen Klingensorten sind auch nicht ohne. Am Anfang war es bei mir jedenfalls vollkommen egal ob ich mir mit den LightBlades oder anderen Feathers / KAIs die Haut aufgeschlitzt habe.

Zu den größten Fehlern die ich gemacht habe gehörte zu denken, jetzt kann ichs. Also ungefähr so: zwei gelungene Züge gemacht, über die Freude darüber etwas zu verschnörkelt abgesetzt (sollte sich wohl virtuos anfühlen) und dabei mit leichter, tangentialer Schneidbewegung die Wange berührt. Die Freude wurde gedämpft, als ich versuchte mit Handtuch und Wattepads die Blutung zu stoppen.  ;D So lernt man Demut.

Drei

Sorry, ich muss jetzt noch vor mich hingrinsen, so langsam dämmert mir, was Du mit Anfängerklinge meinst.  Klar, für den Unkundigen liegt die Assoziation nach Light-Produkten nahe, also Genuss ohne Reue, Süss ohne Pfunde, Scharf ohne Cuts.
Ist bei den LightBlades aber nicht so. Da schlummert eine Bestie in der Packung.
Ich kann nicht dafür, Feather ist mir irgendwie sympathisch. Wenn es den gäbe würde ich sie nominieren: für das Understatement-Award des Jahrzehnts.

herzi

Da muß ich Dir widersprechen, Drei. Ok, ich habs nicht nachgemessen. Feather macht aber genau mit dem Klingenüberstand Werbung für die unterschiedlichen Klingen.
http://img100.imageshack.us/img100/6206/professionalbradeyg3.jpg
Und in vielen Shops wird die Light Blade als Anfängerklinge und für die sensible Haut beworben. Ich sehe das, wie Du, nicht so. Für mich ist die Professional (ohne Super) die anfängertauglichste Klinge.

Zitat von: Drei am 27. Juli 2012, 05:38:18
Zu den größten Fehlern die ich gemacht habe gehörte zu denken, jetzt kann ichs. Also ungefähr so: zwei gelungene Züge gemacht, über die Freude darüber etwas zu verschnörkelt abgesetzt (sollte sich wohl virtuos anfühlen) und dabei mit leichter, tangentialer Schneidbewegung die Wange berührt. Die Freude wurde gedämpft, als ich versuchte mit Handtuch und Wattepads die Blutung zu stoppen.  ;D
Davon kann ich ein Liedchen singen. Erst heute hat mich wieder mal die KAI Captain mild leicht geschlitzt.

Achja, noch eine Kuriosität von Feather die mir beim Stöbern unterkam ist das F-System

(Bild von der Herstellerhomepage http://www.feather.co.jp/jBarber_professional.htm )
Mußte ja mal kommen ;)
Gruß,
Stefan

Drei

Zitat von: herzi am 27. Juli 2012, 07:47:49
Da muß ich Dir widersprechen, Drei. Ok, ich habs nicht nachgemessen. Feather macht aber genau mit dem Klingenüberstand Werbung für die unterschiedlichen Klingen.
http://img100.imageshack.us/img100/6206/professionalbradeyg3.jpg
Danke für die Grafik! Ich gebe zu, ich habe sie auch nicht vermessen und der Unterschied ist mir nicht aufgefallen. Allerdings liegen meine Klingen selten auf Anschlag.
Zitat
Und in vielen Shops wird die Light Blade als Anfängerklinge und für die sensible Haut beworben. Ich sehe das, wie Du, nicht so. Für mich ist die Professional (ohne Super) die anfängertauglichste Klinge.
Es ist bestimmt nicht unsinnig, die Klinge etwas weniger überstehen zu lassen, weil das System dadurch weniger verwindungsanfälliger wird. Die leichte Torsion  verunsichert nämlich tatsächlich.

Kann jemand übersetzen, wie Feather selbst den Anwendungsbereich definiert?

franz

Zitat von: Drei am 28. Juli 2012, 10:29:43
Kann jemand übersetzen, wie Feather selbst den Anwendungsbereich definiert?

nichts gegen "Innovationen", aber in dem Fall wäre ich auch sehr gespannt auf das, was sich hier an praktischem Nutzen vebergen soll!

>> Niveau ist keine Creme & Stil nicht das Ende vom Besen!

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BikoFfm

Sodele, nachdem ich gestern von einem sehr hilfsbereiten und netten Forumsmitglied eine Probeklinge FEATHER PS-20 PROF. SUPER zugesendet bekommen habe, war eben gerade ein weiterer Versuch mit meiner Feather AC SS zurecht zu kommen.

Das Ergebnis in kurzen Fakten (subjektiv empfunden)

Das die Klinge weiter hervorsteht als die LIGHT empfinde ich als sehr angenehm, ich habe dadurch ein besseres Gefühl ob und wie die Klinge auf der Haut anliegt.
Zwar habe ich mir unter dem Ohrläppchen ein kleinen Schnitt zugezogen, den habe ich aber schon kommen sehen als ich angesetzt habe und es war einfach meinem Leichtsinn zu verdanken.
Vom Ergebnis her bin ich total begeistert, mal abgesehen non dem Schnitt, ich bin mit 2 Durchgängen mit dem Strich bzw. quer zum Strich super gründlich und glatt geworden.
Ich habe aber auch, bedingt durch das oben erwähnte bessere Klingengefühl, wesentlich sanfteren Druck ausgeübt und die Klinge einfach nur gleiten lassen. Das ist glaube ich auch einer der Grundsteine um mit der Feather zurecht zu kommen.

Für mich steht fest, dass ich weiter versuchen werde mit der Feather Shavette weltmeisterliche Ergebnisse zu erzielen. Ich werde mich von vereinzelten Schnitten nicht abbrigen lassen. Es sei denn ich bekomme keinerlei verletzungsfreie Rasuren hin, was ich aber nicht glaube.

Einem Test der FEATHER PB-20 PROFESSIONAL werde ich mich aber wohl auch noch unterziehen müssen.

Vielen Dank noch mal an KäptnBlade  dh:

Viele Grüße

André

herzi

Gruß,
Stefan