Tipps für eine 1000er Stein

Iltis · 24. März 2011, 18:34:59

Ich habe ein 1/3K Workstone gehabt, und wurde davon abraten - beide Seiten glasierten schnell bei der Nutzung und müssten öfters mit Schleifpapier wieder freigemacht werden - anreiben mit einen Kunstnagura half gar nicht. Im Moment benutze ich immer noch der 1000er Seite einen "Suntiger" Kombistein und bin nach wie vor damit zufrieden. Der Stein ist relativ weich gebunden, was (bild ich mir ein) ein besseren Feedback ermöglicht. Nachteil davon, ist ds man der Stein relativ oft abrichten muss, oder, wie ich es handhabe, mit einen grossen flachen Stein anreibt - in meinem Fall ein GBB. Wenn der Suntiger irgendwann zu dünn wird, habe ich vor, ihn mit einen 800er Chosera zu ersetzen. Davon habe ich nur gutes gehört, kann aber noch ein Weilchen dauern.
Gruß
Iltis

64er · 30. März 2011, 11:07:39

Hier mal meine Erfahrungen:

Sun Tiger King 1000: War mein erster Japaner und ich hab damit viele Messer geschärft. Funktioniert gut, immer frische Schleifpartikel durch weiche Bindung.
Hier ist der Vorteil zugleich auch der Nachteil, denn der Stein muss häufig abgerichtet werden, selbst wenn mann durch geschicktes Schleifen
möglichst gleichmäßig darauf arbeitet. Leider sammeln sich auch schnell Schleifpartikel an den Fingern an und es braucht große Achtsamkeit
die Klingen nicht zu zerkratzen. Selbst leichte Berührungen verursachen mattierte Stellen an polierten Klingen. Relativ langes Wässern von 10
Minuten nötig. Ich mochte den Stein recht gerne und hab ihn an meinen Vater verschenkt.

Japan Messer Shop 1000/4000: Schöne grüne Färbung der 1000der Seite. Harte Bindung, ca 5 Minuten wässern. Der Stein ist Prima für Küchenmesser, denn hiermit
kann richtig kräftig gearbeitet werden. Trotz relativ hohem Druck schneidet die Klinge nicht in den Stein, der Abtrag ist entsprechend hoch, der Stein
tendiert eher zu 800, ist leider auch etwas rumpelig. Von mir keine Empfehlung für Rasiermesser. Die 4000der Seite ist gut für Rasiermesser zu gebrauchen,
fühlt sich sahnig an und arbeitet zügig, weicher gebunden.

DMT 1200 Diamantpartikel auf massiver Stahlplatte. Da ich Anfangs andere Schleifsteine damit abgerichtet habe hat der DMT schnell an Biss verloren. Heute fühlt sich
der DMT erstaunlich sanft an. Hiermit lässt sich leicht eine unglaublich präzise Fassette anlegen. Toll! Die Riefen werden sehr schnell von der nächsten Korngröße beseitigt.

Naniwa Chosera 1000 Seid ich den Chosera habe mache ich mir keine Gedanken mehr über andere 1000der Steine. Ich hab meinen Stein gefunden. Nur ein Spritzer Wasser drauf und es kann
losgehen. Die Arbeitsspanne reicht von mehrere Kilo Anpressdruck bis sanftem Streicheln mit Rasiermessern. Sehr geringer Verschleiß, fast schon zu wenig den ich hab den
Eindruck das der Stein Richtung Mitte immer besser wird. Frischgrüne Färbung, gutes sauberes arbeiten auch im Wohnzimmer. Die Qualität der Fassette ist möglicherweise
noch höher als beim 2000der Superstone. Ach ja Superstone: Der Chosera fühlt sich für mich richtig gut an: cremig, fein sandig , fest, solide

Superstone 2000 Naniwa
Die Superstone Steine fühlen sich komplett anders an, meiner Meinung nach kein bißchen wie Naturstein sondern eher nach Gummi, wenn man es übertrieben sagt.
Im Grunde konnte ich mich mit der Superstone Serie nie anfreunden. Für mich sind das Blender. Polieren Super machen dabei aber noch relativ tiefe Riefen die nur schwer
zu sehen sind. Je feiner die Korngröße desto besser. Viele Leute, auch Autoritäten schätzen die Serie sehr. Ich nicht, deshalb halte ich hier besser den Mund.

GBB Coticule Meine Coticule sind angerieben alle feiner als 1000der und haben nicht genug Kick um eine Klinge neu aufzubauen. Ansonsten meine Empfehlung für Rasiermesser um die
Schärfe aufzufrischen.

Lord Vader · 30. März 2011, 12:50:45

Zitat von: Iltis am 24. März 2011, 18:34:59
Im Moment benutze ich immer noch der 1000er Seite einen "Suntiger" Kombistein und bin nach wie vor damit zufrieden.
Gruß
Iltis

war auch mein erster stein. die 1.000er seite wird wirklich unterschätzt! der 2.000er shapton ist aber auch ein sehr guter stein.

Frank83 · 30. März 2011, 19:07:24

Zitat von: 64er am 30. März 2011, 11:07:39

Naniwa Chosera 1000 Seid ich den Chosera habe mache ich mir keine Gedanken mehr über andere 1000der Steine. Ich hab meinen Stein gefunden. Nur ein Spritzer Wasser drauf und es kann
losgehen. Die Arbeitsspanne reicht von mehrere Kilo Anpressdruck bis sanftem Streicheln mit Rasiermessern. Sehr geringer Verschleiß, fast schon zu wenig den ich hab den
Eindruck das der Stein Richtung Mitte immer besser wird.

Kann ich bestätigen. Ich war vom 1000er Chosera anfangs sehr enttäuscht. Als ich ihn dann richtig grob abgerichtet habe, kam ein vollkommen anderer Stein zum Vorschein.

kraxl · 30. März 2011, 22:07:47

zum sun tiger
was heisst "relativ häufig abrichten" ?
kann man das in messer messen ? also z.b. nach 5 oder 10 messern nochmal planen ?
(ich weiss , jedes messer ist unterschiedlich, das eine braucht länger ,das andere ist nach ein paar schüben schon startklar fürs weitere arbeiten)
gut , preislich kann man da nicht viel verkehrt machen denk ich.
chosera und shapton klingen aber auch ganz gut ...hmm
muss mich da wohl nochmal durch ein paar testberichte wühlen

aber shconmal danke für die empfehlunegn !

Iltis · 30. März 2011, 22:38:35

"Relativ Häufig" heisst für mit, immer mit einen grossen flachen Stein anreiben - irgendwann merkte ich, das nach Facettenschleifen auf der Suntiger es unmöglich war das Messer auf Rasierschärfe zu bringen, habe ich die "Gittertest" bei dem Stein durchgeführt und festgestellt, der Stein ist hohl. Seitdem reibe ich dem Stein "planend" an, und es klappt gut. Wie gesagt, der "Workstone" von Naniwa fand ich verheerend wegen glasieren, und ich habe etliche Natursteine (Arkansas soft, ein paar Japaner, und was am nähesten daran kommt, einen pyrrhenäischen Sandstein) ausprobiert, aber der Suntiger bleibt meinen Favorit.
Gruß
Iltis

64er · 30. März 2011, 22:49:18

relativ häufig abrichten

Ja, 5-10 Messer gehen schon wenn nur leicht Nachgeschärft werden muss. Wenn ein Ausbruch aus einer Keilförmigen Klinge geschliffen werden muss, dann wird man zwischendurch
mal abrichten müssen. Mit einem Carborundum etc abreiben bis ein Bleistiftmuster nicht mehr zu sehen ist. Geht schnell. Ich habe lieber ein mal zu oft plangeschliffen, als da
alle paar Wochen eine große Aktion draus zu machen. Der King Stein funktioniert wirklich Gut.

Der Vorteil eines fester gebundenen Steins liegt eher im sauberem Arbeiten und der exakteren Schneide. Also der dünneren Spitze mit weniger Schäden durch Schleifschlamm.

Iltis: Seitdem reibe ich den Stein "planend" an und es klappt gut.
Ja, genau so machen. Wunderbare Anweisung für den SunTiger King

wernerscc · 30. März 2011, 22:52:38

Ich bin mit dem 1000 Chosera von Naniwa auch sehr zufrieden. Der macht mir das Schärfen zur Freude. Der Stein schafft völlig unkompliziert gut was weg und das Messer läuft schön "samtig" auf ihm. Der Stein ist groß und massiv, so daß die Nachfahren deiner Nachfahren den wohl weiter vererben könnten.
Die Rückseite benutze ich für meine Kochmesser.

perteges · 30. März 2011, 22:59:08

Ich hab nen 500 + 2000 Shapton Glasstone. (Tip von Harryköln)

Spitzensteine, kein Stress wegen "plan bleiben" - ich bin mit den beiden als "starter" sehr zufrieden.

kraxl · 01. April 2011, 21:20:57

also liebe leutz
die wahl ist auf den sun tiger gefallen, mal schauen ob der mir liegt.
danke nochmal für die tips

kraxl · 05. April 2011, 00:44:54

hab grad die erste runde auf dem sun tiger hinter mir und muss sagen ...

ich bin begeistert

hatte ne vollhohle 4/8 klinge auf dem prüfstand.
nicht sonderlich anspruchsvoll da die facette eigentlich fast noch gut war und keine ausbrüche oder sonstwas hatte, aber zum testen hats gereicht.
das messer saugt sich förmlich am stein fest , das gefühl bei den schüben ist fast ein bisschen gummimässig, also sehr weich (zumindest im vergleich zu meinem wüsthof 1000er).
nach 10 schüben hat man schon ordentlich was gesehen, alles schön gerade.
nach 50-60 schüben war dann auch schon wieder schluss und das messer war bereit für die folgesteine.

so hab ich mir das vorgestellt, ein schön griffiger weicher stein der gut ans werk geht aber trotzdem nicht zu brutal zum material ist.
feine sache