Le Grelot Nr. 14 mit Mammutelfenbein

Begonnen von Buddel, 21. August 2008, 13:48:09

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Senser

Die Variante Wasserstrahl ist auf der Anlage, die in meiner Reichweite ist, leider nicht möglich.
Diese Anlagen sind grundätzlich CNC gesteuert, was ja nicht so problemetisch ist. Ein entsrechendes Programm ist ja schnell geschrieben, wenn man genau weiß, was man will, und wie man vorgeht.
Das Hauptproblem besteht aber darin, dass die Düse immer unmittelbar über dem Schneidgut fahren muß, weil der Wasserstrahl sonst schon in der Luft zerstäubt. (Ein nadelfeiner Wasserstrahl schießt mit einem Druck von 3800 bar aus der Düse) Da der Zahn aber nicht flach ist, sondern ständig seine Höhe verändert, ist eine kontrolliert definierte Überfahrung nicht möglich.
Es gibt wohl auch Maschinen, die ein Werkstück zuvor elektronisch abtasten und dann entsprechende Werte generieren, aber ich kenne niemenden, der so ein Exemplar hat.
@ Buddel   Vielleicht an der TU Dresden?
Gruß Senser

Buddel

Vielleicht? Hab noch nicht gefragt, da ich im Moment noch keine Rückmeldung über den aktuellen Ist-Zustand des Zahnes habe.
Mit dem Messer, rasiert sichs besser.

Behrendt

Hallo,

nun war ich in einem Schneidebetrieb Wasserstrahl, habe nach Euren Vorschlag die ersten Schnitte gemacht,
was soll ich sagen 250€ sind zerschossen, habe nun mal einige Bilder gemacht nun ist die Frage was ist zu retten,
und wie soll ich weitermachen. Habe die zweite Hälfte es Zahns noch hier liegen und bin nun total verunsichert.
Wenn hier noch Ideen vorhanden bitte mitteilen.
MFG
Robert



http://img355.imageshack.us/img355/5562/imgp0168ex8.jpg
http://img70.imageshack.us/img70/651/imgp0167zd6.jpg
DER FRANKE

Pepe

manomann....der Jürgen (Senser) hat doch extra noch auf die Problematik mit der Führung des Wasserstrahls aufmerksam gemacht...
wenn das so weitergeht, bleibt vielleicht noch Material für 2 - 5 Hefte übrig... :'(

kriklkrakl

viel anders hätt ichs auch nicht erwartet.

mein Vorschlag:
Die Bruchstücke möglichst sauber mit einem Zweikomponenten-Harz zusammenkitten,
aushärten lassen und dann weiterverarbeiten!


"Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,..
Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen."
Faust I,Mephistopheles

Buddel

Grundsätzliche Frage: Das schneiden mit dem Strahl hat geklappt, oder?
Das Problem das wir hier haben, ist einfach die Inhomogenität des Materials an sich. Risse bleiben Risse, egal wie man schneidet. Das einzige was man tun kann, ist die Risse möglichst materialschonend für seine Zwecke auszunutzen.
Wenn man den Verlauf aber nicht sieht, muss man schätzen und sich überraschen lassen - so wie hier geschehen. Nach dem, wass ich hier sehe, denke ich, dass es das Beste wäre, wenn man den Zahn ähnlich einer Zwiebel versucht von außen nach innen zu schälen. Dann hat man vielleicht das Glück, dass mal ein rissfreies Stück Rinde, großgenug für eine Schale, stehen bleibt. Wie man das technische machen soll, weiß ich aber nicht.

Ansonsten muss man wohl sagen, ist leider nicht viel nutzbares für unsere Zwecke dabei. Kann man nichts machen. Epoxy halte ich optisch und auch vom Gefühl her nicht für ein geeignetes Mittel bei einem so edlen Material. Wenn, dann müsste man das Stück als ganzes zum stabilisieren geben, was aber aufgrund der Größe der Risse sicher Quatsch ist.
Mit dem Messer, rasiert sichs besser.

kriklkrakl

Zitat von: Buddel am 07. Januar 2009, 15:57:26
Epoxy halte ich optisch und auch vom Gefühl her nicht für ein geeignetes Mittel bei einem so edlen Material.

ich dachte eher an Polyesterharze wie Polyresin -
das ist beliebig einfärbbar & fühlt sich an wie ein Naturstoff
"Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,..
Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen."
Faust I,Mephistopheles

kretzsche

Warum zieht ihr nicht eine dünne Scheibe (1mm) auf Messing??? Das Wasserstrahlschneiden von inhomogenen Materialien funktioniert nicht.

Uwe

kriklkrakl

Zitat von: kriklkrakl am 02. Januar 2009, 18:25:35
Selbst die äussersten Bruchstücke kann man noch verarbeiten,
als zweiteilige Hefte mit Metall drunter.

Kopf hoch, das wird schon werden..
auch wenn die anfangs anvisierten Stückzahlen utopisch waren
"Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,..
Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen."
Faust I,Mephistopheles

Senser

Buddel hat das meiner Meinung nach richtig erkannt. Zunächst mal, bin ich froh, dass die Technologie eigentlich die Richtige ist. Leider ist das Arbeitsmaterial nicht homogen genug.
Rein fachlich interessiert mich trotzdem wie das von Statten gegangen ist. Wie wurde die von mir beschriebene Problematik gelöst? (Führung der Strahldüse über dem Werkstück) Hatte mein Bekannter vielleicht keine Lust sich mit der Problematik auseinander zu setzen? Verstehen könnte ich das ja, denn so eine Maschine kauft man sich, um damit Geld zu verdienen. Was waren jetzt die 250 €? Der Zahn oder die Strahlkosten?
Ich würde auch Buddels Vorschlag unterstützen, die einzelnen Schalen voneinander zu trennen. Diese sind dann vielleicht auch dünn genug, um Sie  mit normaleren Werkzeugen weiter zu bearbeiten. Also genau das Gegenteil von der Klebe Variante.
Eine Vorschlag zum Trennen der Teile:
Man legt den Zahn in eine Gefrierbox, fülle diese mit Wasser und achte darauf, dass die Hohlräume in dem Zahn ebenfalls mit Wasser gefüllt sind. Dann ab in die Gefriertruhe. Wenn sich das Wasser in Eis verwandelt, dehnt es sich aus und sprengt den Verbund der einzelnen Schichten. Vielleicht....
Jedenfalls entstehen so Risse in Gestein, vielleicht sogar auch die Risse in dem Zahn.
Andere Variante:
Man stelle sich den Zahn aufgrund seiner inneren Struktur jetzt mal als Pyramiden Stumpf vor. Diesen stellt man mit der breiteren Grundfläche so auf eine stabile Unterlage, dass nur der Außen Bereich aufsteht, das Innere also in der Luft schwebt. Nun nehme man sich eine "Zulage", die etwas kleiner ist, als der obere Durchmesser des Zahns. Ein Stück Holz zB. Jetzt braucht man noch einen Hammer, und mit dem klopft man auf die Zulage, die man auf das obere Ende des Zahns gelegt hat. Vorsichtig versteht sich :)
Gruß Senser

Olivia

Uggh!.... das hätte ich auch nicht erwartet - aber eigentlich müssen.
Der Zwiebeleffekt!

Denke ich würde sehr wahrscheinlich zu Kriklkrakls Vorschlag tendieren und die Teile zusamenkitten.

Senser

Wozu soll denn das Verkleben gut sein?. Erstens hält das auf Dauer nicht, und zweitens sieht das aus wie Hund.

Arnfried

Ich kenne mich mit Stoßzähnen und Rasiermessern nicht aus und gebe daher vielleicht nur Unsinn von mir  ;)

Vorschlag 1: Zwiebel schälen

Man schaut, wo die vorhandenen Risse schon recht lang sind, und sägt diese vorsichtig durch. Das ganze zwei Mal, so dass sich die Schnitte etwa gegenüberliegen und man die äußere Schale abheben kann. Natürlich sollten die Sägeschnitte möglichst dünn sein und die darunterliegende Schale nicht verletzen. Vielleicht geht das mit einem Dremel-Sägevorsatz oder so.

Vorschlag 2: Innere Risse erkennen

Ganz (und gar nicht) einfach: Zahn in einen Computertomographen legen! Mit Kenntnis der inneren Risse könnte man das gute Stück optimal zerteilen.

Olivia

Senser beim Zahnarzt geht das. Auch farblich passend.

Ich denke selbst wenn Du die Schichten auseinanderbekommst, erhältst Du derart unregelmäßige Formen daß damit nichts erreicht werden kann. Deshalb würd ich eine Fläche zusammenkitten mit der man wenigstens was anfangen kann. Die kann man ja immernoch zur Sicherheit mit Metall unterlegen.


kriklkrakl

Noch ein Vorschlag, zum überlegen:

Reststücke zermahlen & pulverisieren, um das dann in einer "Kittmasse" dazuzugeben.

natürlich würde das erstmal aussehn wie bei Gipsers,
entscheidend ist aber, wie das Heft nach dem Schleifen/ Polieren rauskommt.
"Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,..
Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen."
Faust I,Mephistopheles