Wie pflegt ihr eure Schärfsteine?

Begonnen von Zocker2104, 25. Juni 2012, 18:59:26

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Zocker2104

In diesem Tread soll es darum gehen, aufzunehmen wie ihr mit euren Schärfsteinen umgeht.

soll heißen wie oft richtet ihr sie ab
wie richtet ihr sie ab


ich für meinen Teil werde auch gleich beginnen. Ich richte meine Kunststeine (Naniwa Reihe) spätestens nach 5 Messern ab wobei es doch eher nach jedem 2. ist, ausgenommen davon wird der letzte (bei mir 8.000er) da dieser duch seine konvexität direkt vorne auf die Schneidkante einfluss nimmt.

bei meinen natursteinen sieht das anderst aus, da richte ich sehr behutsam ab und muss das differenzieren

meine gelben/blauen Belgier richte ich so alle 20-40 Messer ab denn es schadet auch diesem Stein nicht wenn er etwas konvex wie ich finde!
meine Japanischen Finisher (ohzuku, Nakajama) habe ich noch nie abgerichtet, da diese sehr hart sind und sich wenig abnutzen, da ich auf diesen zu 99% mit den verschiedenen naguras arbeite spielt deren Form auch kaum eine Rolle!

abgerichtet habe ich bisher auf einem alten Fenstersims aus Sandstein der bei mir im Garten liegt. Diese methode hat sich vorallem im Winter als nicht grade tauglich erwiesen. Im winter habe ich die Steine dann mit Sandpapier aus dem Baumarkt und einer Glas/Stahlplatte abgerichtet. Dies hat den Nachteil, dass die Wohnung aussieht wie die sau und man extrem viel Sandpapier benötigt (vorallem feineres)
seit ein paar wochen habe ich mir einen Diamantschärfstein auf ebay für ein paar euro geholt und diesen auf ein stück aluminium geklebt dieses ist 150mm x 40 mm groß damit funktioniert das abrichten tadellos nur finde ich die größe irgendwie bescheiden, da ich denke der abrichter sollte größer sein als der abzurichtende stein

vill hilft mir ja dieser Erfahrungsaustausch dabei eine weitaus bessere Methode zu finden

lieben Gruß

Daniel


UbuRoy

Natursteine richte ich gar nicht ab.

Kunststeine, erst wenns wirklich nicht mehr anders geht. Und selbst dann oft noch nicht. Sind mir zu teuer für sowas.

Den Messern und deren Schärfe hats bislang nie geschadet. Im Gegenteil.

Fynn1177

Naniwas reibe ich nur kurz mit so einem orangen Abrichtsteinchen ab.
Nach jedem Messer.

Natursteine echt selten, einmal am Anfang vernünftig abrichten, das reicht für lange Zeit.
Solange ich optisch keine Wölbung sehe reicht mir das.
Den Messern zum Haartest und der erfolgreichen Rasur auch.
Es grüßt der kleine Nils

Zick Zack da war er ab :-)


kimeter

Zitat von: UbuRoy am 25. Juni 2012, 19:29:20
Natursteine richte ich gar nicht ab. [...]
´

Sind deine Natursteine von Natur aus plan? 

-Andreas

kimeter

Grundsätzlich richte ich ALLE neuen Schärfsteine ab. Je nach Zustand mit folgenden Utensilien:

-NANIWA Schärfsteinabrichtblock Korn 24   (empfohlen für Steine Korn 120 - 1000)    ca. 300 x 150 x 20mm
-NANIWA Schärfsteinabrichtblock Korn 60   (empfohlen für Steine Korn 400 - 2000)    ca. 300 x 150 x 20mm
-NANIWA Schärfsteinabrichtblock Korn 220 (empfohlen für Steine Korn 1000 - 12000) ca. 300 x 150 x 20mm
-DMT Abrichtplatte Dia-Sharp 120 Micron  ca. 200 x 75 x 10mm (extra Coarse)
-DMT Abrichtplatte Dia-Sharp 45 Micron ca. 200 x 75 x 10mm (Coarse)
-DMT Abrichtplatte Dia-Sharp 9 Micron ca. 200 x 75 x 10mm (Extra Fine)

Siliziumkarbidpulver:
-grob, Korn 60
-mittelgrob, Korn 120
-mittelfein, Korn 180
-fein, Korn 400

- Shapton Korrekturpulver (Korn 4000 , fein, Aluminiumoxid)

Damit die abgerichtete Fläche auch schön plan bleibt, gehe ich ab und an, bei den syntetischen Steinen mit einem Naniwa Nagura-Stein (Anreibstein) und bei den Natursteinen mit dem Tsushima Nagura über die Schärfsteine.

-Andreas

Iltis

Nach meine Einschätzung ist es unerlässlich, das Schärfsteine plan sind, nur so wird die Facette von Stein zu Stein gleichmässig feiner poliert. Ich mache das so, das ich meine (natur-)Steine mit der nächste Stein in die Schärfreihe anreibe. Das heisst bei mir: der pyrrenäische Schärfstein von Lennertz mit ein GBB anreiben, der GBB mit ein Schiefferstein (entweder MST Thüringer, Dragon's Tongue oder Llyn Idwal), und wenn das Messer nach der GBB nicht scharf genug ist (HT), der Schiefferstein mit ein Arkansas Hard (der m.E. nicht zum Schärfen geeignet ist, aber so hart ist, das der Schleifschlamm nicht dadurch "verunreinigt" wird) anreiben. Muss ich bei der ersten Stein viel wegschleifen (Scharten), kommt ein Suntiger 1000er zum Einsatz - der ist sehr weich, und muss nach jeden Einsatz geplant werden, mit 400er Schmirgelpapier auf eine Glasplatte. Erfahrungsgemäß kann man die dadurch erzeugte Schleiffschlamm zum Anschleiffen die Facette verwenden - da werden keine so tiefen Rillen erzeugt, womit der GBB nicht fertig wird.

Gruß

Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

kraxl

ich mach das mehr oder weniger nach gefühl.
mein 500/800er wird mit nem 200er geplant.
mein 1000er suntiger mit nem kunst nagura, wenn das nicht mehr hilft weil er zu verschliffen ist
kriegt er auch nochmal ne 200er behnadlung und wird mit 600er schleifpapier nachgeglättet.
mein GBB wird mit nem BBB geplant und der thüringer wieder mti papier.
einen festen zeitpunkt, wann es wieder soweit ist gibt es da nicht.
wenn sich der stein beim schärfen komisch anfühlt wird nicht lang gefackelt sondern direkt geplant.
kommt auch immer auf die messer an die man schärft, da ich viel flohmarkt-rost ver/bearbeite, hab ich natürlich mehr
verschleiss als wenn ich "neue" messer nachschärfe.
Zitat von: GeppettoPinoccio räum dein Zimmer auf! oder ich mach Griffschalen aus dir!
greetz:micha ;)

UbuRoy

Zitat von: kimeter am 25. Juni 2012, 19:56:55
Zitat von: UbuRoy am 25. Juni 2012, 19:29:20
Natursteine richte ich gar nicht ab. [...]
´

Sind deine Natursteine von Natur aus plan? 

-Andreas

Äh ja. Klar. Absolut plan.
Bis auf meine gebrauchten. Ehrlich gesagt wußte ich bislang noch gar nicht, das auch keine abgerichteten verkauft werden.
Aber selbst wenn. Wenn sie einmal geplant sind, ist auch nach 2000 Messern noch keinerlei Abnutzung zu sehen. Und 2000 Messer hatte ich wohl schon locker auf den Steinen.

Senser

Vorausgesetzt, dass ein Stein ursprünglich plan ist, halte ich das Planen im Laufe des Gebrauchs eigentlich für überflüssig. Eine leichte Hohlung im langen Querschnitt macht gar nichts aus und selbst wenn sich der Stein  langsam in eine konvexe Form verändern sollte, was er bei ordentlicher Benutzung aber nicht tut, so wäre das zumindest für meinen Gebrauch auch nicht weiter schlimm, da meine Vorliebe den alten "Smiling Blades" gilt.
Selbst mein geliebter AOTO, der ja sehr weich ist und bei jeder Benutzung relativ viel Substanz einbüßt, wurde noch nie abgerichtet. In zwanzig Jahren ist er zwar in der Mitte durch, während am Kopf und am Ende noch 3mm Material übrig sind, aber dann bin ich ich auch durch und somit ist mir das auch egal.
Ansonsten wüßte ich nicht, was es an den Dingern zu pflegen gibt. Ich entferne noch nicht mal den Schleifschlamm. Der arbeitet doch beim nächsten Gebrauch wieder mit, und die neuen Schleifpartikel werden durch Anreiben freigesetzt.
Gruß Senser

strawinski

ich persönlich halte nach paar Messern immer das Haaarlineal über die Steine. Selbst neu gekaufte haben Fertigungstoleranzen und sind nicht Plan. Auch wenn es penibel klingt, sieht man doch mit dem Haarlineal Verwerfungen. Dann 400er Nasschleifpapier auf der Glasplatte. Ich bin der festen Überzeugung, das ein Stein, der nicht richtig Plan ist sich unweigerlich auf die Schneidegeometrie auswirken wird. Natursteine das gleiche. Als Ersatz zum Haarlineal kann man auch vom Messschieber ein Teil nehmen.
Das Licht kam in die Finsternis. Doch die Finsternis begriff es nicht.

Ecki

Hab bisher immer von meinem alten Herrn schleifen lassen und mich wenig damit beschäftigt ;) Meinen eignen Schleifstein hab ich erst seit kurzem, da braucht noch nichts planiert werden.

Paul II.

Bei meinen Naniwas setzt sich der Stein nach einer gewissen Zeit mit schwarzen Partikeln (ich vermute Kohlenstoff) zu.
Der Stein ist dann immer noch plan, aber ich reibe dann mit einem "Abrichtgitter" die Oberfläche an, bis die schwarzen Stellen verschwunden sind.
Das geht natürlich auch mit der schwarzen Seite eines Schwammes.
art isn't about aesthetics, it's about truth and heart

strawinski

Paul......das zusetzen der Naniwas ist normal. Um so feiner destso schneller. Vorsicht mit Dingen wie Schwämme und Mikrotücher. Die nicht sichbaren Partikel können ne Schneide schnell ruinieren. Am besten benutzt man einen weissen Nagura Reinigungsstein. Nach ca. 50 Schüben immer kurz dreimal über den Stein wischen unter fließendem Wasser. Alternativ geht auch ein Rasiergummi.
Das Licht kam in die Finsternis. Doch die Finsternis begriff es nicht.

Senser

Zitat von: strawinski am 27. Juni 2012, 07:05:28
... Ich bin der festen Überzeugung, das ein Stein, der nicht richtig Plan ist sich unweigerlich auf die Schneidegeometrie auswirken wird. ...

ja sicher ! Vor allem ab der 3. Nachkommastelle.

strawinski

3. Stelle weiß ich nicht...ich leb nur meine Phobie aus, die dann schön mit dem Rasurzwang harmoniert  ;D
Das Licht kam in die Finsternis. Doch die Finsternis begriff es nicht.