Wedge schärfen

Begonnen von Paysbas, 13. Oktober 2007, 21:46:59

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Paysbas

meine erste Erfahrung mit Wedgemesser schleifen: eine Katastrophe, zumindest dachte ich das. Ich bekam keine gleichmässige Schneide hin. Alles versuch, auch die Methode nach Bartisto. Trotzdem wurde es nicht besser. Dann kam ich doch mal auf die Idee das Messer von oberhalb auf die Schneide an zu schauen. Und siehe da: eine seitliche Verkrümmung.
Natürlich war ich dann beruhigt, es liegt nicht an meine Fähigkeiten. Aber die Zeit die ich dafür verwendet habe, wäre es doch fast ein Beziehungskiller geworden.. ::)

Jetzt bin ich an mein zweites Wedgemesser. Ich fange an mit abgeklebtem Rücken auf dem soft-Arkansas (in etwa 1000'er), so weit bin ich jetzt. Ich werde aber weitermachen ohne Klebeband auf dem Arkansas, dann auf die feine Seite von mein Apex SAL und anschliessend auf meine Blaue Belgische Brocken. Danach auf mein Spannriemen mit rote Paste, nachher die unbehandelte Seite von dem Spannriemen.

Ich werde weiter berichten.

@ iltis
sei beruhigt, ich schrieb nicht von dem Messer was ich von Dir bekommen habe. Das kommt nach dem jetzigen Wedge dran.
Herzliche Grüße aus Oberschwaben, 
Paysbas

UbuRoy

Tja, genau das Problem habe ich auch mit einem W&B Wedge. Mit stark gerundeter Klinge und wirklich dick. Fast 4 mm an der stärksten Stelle der Angel!!!

Ich schärfe seit Monaten drauf rum und es ist nicht scharf zu kriegen, weil es leicht gebogen ist. Wie man es schafft, diesen Stahltrumm zu verbiegen wird mir ewig ein Rätsel bleiben. Vielleicht ist im Sezessionskrieg eine Kanone drüber gerollt.
Ich hab schon alles probiert. Der Haartest ist nicht zu schaffen und rasieren tut es besch.....en, weil halt nicht scharf genug.

Frage ist natürlich, WIE kriege ich es trotzdem scharf, gottverdammt nochmal. Hab noch nie bei einem verfluchten Messer aufgegeben.
Aber langsam nimmt der Materialabtrag beängstigende Formen an. Was tun? Begradigen? Aber wie? Hab keinen Amboss und eine Kantbank dürfte sich kaum so gefühlvoll bedienen lassen. Heiss machen fällt auch flach, denn wie wurde es ursprünglich gehärtet...

Seufz.

Senser

Hallo Männer
Hier will doch bitte keiner ernsthaft darüber nachdenken, eine gehärtete Klinge zu verbiegen oder sonstwie zu richten. Das kann im wahrsten Sinne des Wortes furchtbar ins Auge gehen, und auch durchs Auge hindurch. ;D
Das einzige was da hilft: Stellt die Steine hochkant. Also auf der Seite des Steins schärfen. Das ist bei den Wedges sowieso manchmal besser, weil durch die gebogene (Ich sage immer "geschweifte") Form liegt sowieso immer nur ein Punkt auf dem Stein auf. Da ist das Risiko groß, sich eine Mulde in den Stein zu schleifen.
Gruß Senser

Paysbas

Zitat von: Senser am 18. Oktober 2007, 18:06:55
Hallo Männer
Hier will doch bitte keiner ernsthaft darüber nachdenken, eine gehärtete Klinge zu verbiegen oder sonstwie zu richten. Das kann im wahrsten Sinne des Wortes furchtbar ins Auge gehen, und auch durchs Auge hindurch. ;D
Das einzige was da hilft: Stellt die Steine hochkant. Also auf der Seite des Steins schärfen. Das ist bei den Wedges sowieso manchmal besser, weil durch die gebogene (Ich sage immer "geschweifte") Form liegt sowieso immer nur ein Punkt auf dem Stein auf. Da ist das Risiko groß, sich eine Mulde in den Stein zu schleifen.
Gruß Senser

Hallo Senser,

das dürfte nur gehen wenn die Steine nur eine Schleifkörnung haben. Gesternabend bekam ich von Bartisto noch Tipps per PM. Er hat mich geraten das Messer ohne abkleben zu schärfen nach seiner Methode und zwar auf ein grober Korundstein. Danach, wenn sich eine gleichmässige Schneide gebildet hat, auf dem 1000'er, usw.
Herzliche Grüße aus Oberschwaben, 
Paysbas

Senser

@ Paysbas
Es stimmt, dass man mit einem Kombistein bei dieser Methode nicht besonders weit kommt. Jedenfalls nicht über die jeweils gröbere Körnung hinaus. Die feine Seite würde zwar nicht stören, aber natürlich nichts bewirken, weil ja zeitgleich immer die grobe Seite arbeitet.
Über das Abkleben haben wir ja schon endlose Diskussionen geführt. Da werden Bartisto und ich wohl entweder nie einer Meinung sein, oder wir stellen irgendwann fest, dass wir immer nur aneinander vorbeigeredet bzw. geschrieben haben ;)
Die Problematik einer verbogenen Klinge hat damit aber gar nichts zu tun. Es sei denn, jemand hat bei endlosen Fehlversuchen schon soviel Material am Rücken abgetragen, dass weiteres Schleifen ohne Abkleben die Hohlung der Klinge ganz verschwinden ließe. Dann ist Abkleben schon zwingend notwendig.
Vielleicht ein kleiner Richtwert: Wenn die Schneide bei einem Wedge mehr als 2mm breit ist, sollte man besser mit abgeklebtem Rücken arbeiten.
Zumindest würde ich es so machen.
Gruß Senser

Paysbas

Zitat von: Senser am 18. Oktober 2007, 21:32:13
@ Paysbas
Vielleicht ein kleiner Richtwert: Wenn die Schneide bei einem Wedge mehr als 2mm breit ist, sollte man besser mit abgeklebtem Rücken arbeiten.
Zumindest würde ich es so machen.
Gruß Senser

@ Senser
danke für die Klarheit. Ich setze mich nach der Nassrasurmesse an die Arbeit und halte Dich auf dem Laufenden.
Herzliche Grüße aus Oberschwaben, 
Paysbas

olddj

Also ich schleife Wedge Messer wenn sie beim "normalen" schleifen mit Auflage auf dem Rücken nicht scharf werden(Schleifwinkel zu flach), mache ich dann eine "Freihandschleifnummer"  indem ich das Messer am Rücken ca. 5mm nach oben ankippe, so dass der Schleifwinkel größer wird und schiebe dann die Klinge wie wenn der Rücken aufliegt, so habe ich die Messer meißtens Haartestscharf bekommen.(natürlich mit anschließendem normalen Prozedere)
Hoffe ihr habt verstanden wie ich es meine, kanns schlecht beschreiben.
Grüße von Mike aus Thüringen !  
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Langensalza

urza

Halt so wie man ein Kuechen Messer schaerft. Eine wirklich Plane Facette bekommste damit zwar nich, aber etwas Ballig schadet ja nicht, bzw Erhoet die haltbarkeit der Schaerfe (Schnitthaltigkeit)
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

olddj

@urza
Ja, kann man so sagen, die Facette wird aber ziemlich plan, man muß eben vorsichtig schleifen um nichts zu versauen.
Grüße von Mike aus Thüringen !  
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Langensalza

Paysbas

Zitat von: olddj am 19. Oktober 2007, 12:27:56
Also ich schleife Wedge Messer wenn sie beim "normalen" schleifen mit Auflage auf dem Rücken nicht scharf werden(Schleifwinkel zu flach), mache ich dann eine "Freihandschleifnummer"  indem ich das Messer am Rücken ca. 5mm nach oben ankippe, so dass der Schleifwinkel größer wird und schiebe dann die Klinge wie wenn der Rücken aufliegt, so habe ich die Messer meißtens Haartestscharf bekommen.(natürlich mit anschließendem normalen Prozedere)
Hoffe ihr habt verstanden wie ich es meine, kanns schlecht beschreiben.


Hallo olddj,

das ist dann wie mit abgeklebtem Rücken, aber etwas radikaler?
Herzliche Grüße aus Oberschwaben, 
Paysbas

olddj

@Paysbas
Kann man so sagen, ich hatte mir auch schon mal eine Schleifhilfe aus Messingrohr gebaut, 5 cm Messingrohr lang mit der Eisensäge aufgeschlitzt, leicht aufgebogen so dass man es über den Messerrücken schieben kann.
Nuja was soll ich sagen, so besonders hat es nicht gefunzt, habe dann doch die Freihandvariante vorgezogen.
Grüße von Mike aus Thüringen !  
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Langensalza

Paysbas

Hallo Freunde der Messerrasur,

ich kann jetzt berichten von eine erfolgreiche "Schärfkampf". Es war eine ware Tortur um die Schneide gleichmäßig breit zu bekommen. Viele Stunden auf dem 1000'er Arkansas, danach Apex SAL feine Seite, BBB, roter Pastenriemen und Spannriemen unbehandelt.
Schon nach dem BBB war das Messer Haartestscharf, das hatte ich bisher nach BBB mit keinem Messer erreicht. Nach Pastenriemen und Spannriemen: Wow, supermegahaartestscharf, die Haren meiner Liebste fallen fast von selber.
Jetzt kommt das nächste Wedge dran, ist schon in bearbeitung auf dem Korundstein, damit der "krumme" Rücken begradigt wird.
Herzliche Grüße aus Oberschwaben, 
Paysbas

Bartisto

@ Paysbas,

Dir einen herzlichen Glückwunsch, jetzt kann Dich nichts mehr erschüttern!  ;D


Es grüßt
Bartisto

Paysbas

@ Bartisto

das jetzt scharfe Wedge ist mein C-mon. Das schwarze Sheffield-Wedge welches ich Dir als Bild zugeschickt habe, ist jetzt dran. Ich mache es genau wie Du mir geschrieben hast. Der Korundstein wird wohl nach den 3 Wedge-Messer ersatzreif sein, er leistet im moment schwerstarbeit.

Übrigens, beim Nassrasurtreff hat der Norbert mir noch ein interessanter Tipp gegeben. Einfach auf die Stelle wie die Schneide am schmalsten ist, etwas mehr Druck ausüben mit den Daumen. Wenn die Schneide gleichmäßig ist, dann gerade schleifen.

Ich habe die "Methode Norbert" mal ausprobiert und ich finde sie von motorischen her leichter zu praktizieren als der Bogen.
Herzliche Grüße aus Oberschwaben, 
Paysbas

urza

Ich kombiniere Immer beide Methoden. Die meisten Messer werden bei mir beim Schaerfen auch etwas Konkaver, ganz leicht nur(gewuenschter Effekt). Solche die eindeutig Ebend sind natuerlich nicht,
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]