Fatip OC

Begonnen von franz, 13. Juni 2012, 19:37:28

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Herne

Zitat von: Vitali Sierend am 28. April 2014, 14:10:52
... auch wenn er mit steilem, R41-mässigem Winkel durchaus ein sanftes Ergebnis zustandebringt ...
Seht es mir bitte nach, aber ich bin heute mal etwas penibel und pedantisch, und verweise auch
hier noch mal auf meinen Einwurf im entsprechenden Vergleichsthread:
https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,27402.msg495505.html#msg495505

Vitali Sierend

@davestar81:
danke für deine Antwort.

Welche Klingen nutzt du im Fatip?

Du rasierst täglich erinnere ich?

davestar81

Täglich WÜRDE ich gerne, aber der mach soviel weg, dass einfach nicht genug binnen 24 Stunden nachwächst ^^.

Ich bin derzeit mal wieder groß am Klingentesten.
Ich korke jede Klinge vorm ersten Rasieren.
Bisher am besten waren:

Shark
Derby
Polsilver
Rapira
und erstaunlicherweise die Wilkinson Klassik

Die ASP war zeitweise etwas ruppig, mag aber auch daran liegen, dass ich den Fatip da ganz frisch in Gebrauch hatte.
Die Personna Medical Prep tat auch sehr gute Dienste, die RP auch.

Was gar nicht ging/geht ist die Feather, aber diese Klinge ist sowieso bei mir durchgefallen (da dürfte ich wohl der einzige hier sein *lach*).

Generell beschleicht mich immer mehr der VErdacht, dass der Schaum viiiiiieeeeel wichtiger ist, als die Klinge. Im Fatip ist ein fetter, sahniger Schaum für mich am besten.

davestar81

Achso: Die Bic Chrome und die M-Man waren nix, die M-Man sogar überhaupt gar nix für mein Empfinden.

Aber Shark, Derby und Polsilver dafür sensationell, haben mich regelrecht im Fatip begeistert

maranatha21

Welche Shark?  Die Super Chrome, die auch bei mir sehr gut läuft oder die Super Stainless, die ich noch nicht kenne?

davestar81

Die Stainless, die Super Chrome wird zu einem späteren Zeitpunkt noch getestet. Jetzt ist erstmal die Trig dran

Nachtschatten

Die Stainless finde ich im Fatip auch schon brauchbar, hab aber nach der dritten Rasur das Gefühl das sie nicht mehr wirklich scharf sind. Täuscht das?

davestar81

Das kann dir glaube ich keine beantworten. Das ist doch immer seeeeeeehr unterschiedlich.
Bei mir persönlich hielt sie 6 Rasuren. Wahrscheinlich hätte sie noch länger gehalten, hab ich aber nicht ausprobiert, da ich nicht so der Standzeitjunkie bin und lieber etwas früher wechsele, anstatt mein Gesicht zu "quälen"

shaveling

#428
Nachdem ich nun meinen neuen Fatip Retro Gold einige Tage im Einsatz hatte, konnte ich mir eine (erste) bescheidene Meinung bilden.

Optik: Optisch empfinde ich den goldenen Retro als absoluten Augenschmaus.

Qualität: Die Verarbeitungsqualität ist in Ordnung und unter Berücksichtigung des Kaufpreises im akzeptablen Bereiche. Meiner hat lediglich auf der Unterseite der Kopfplatte einen Fleck (2x2mm), bei dem die goldene Beschichtung fehlt. Für mich jedoch nicht weiter tragisch.

Handling: Als Liebhaber von eher kurzen Griffen, musste ich mich zunächst umstellen. Dennoch weiß der Umgang mit dem schmalen Griff während der Rasur, der auch bei nassen Händen rutschfest in der Hand liegt, zu gefallen.

Rasur: Bei eingelegter Klinge sieht der Klingenabstand respekteinflössend aus, vergleichbar zum Mühle R41 V2.0. Grundsätzlich stufe ich den Fatip als "eher aggressiven" Hobel ein. Je nach Klinge empfinde ich meinen Fatip Retro mehr (ASP) oder weniger (Personna Plat.) aggressiv. Ich persönlich komme mit dem Fatip mit sanfter Klinge im flachen Winkel besser zurecht. In Sachen Rasurempfinden ist der Fatip aus meiner Sicht mit einem Mühle R41 V3.0 vergleichbar. Das zeigt sich auch bei der Gründlichkeit, denn wie beim Mühle R41 V3.0 könnte ich mit dem Fatip nach 2-Durchgängen (mit & quer) - an bestimmten Stellen gegen statt quer zum Strich - aufhören. Zum Vergleich: Mit einem G&F Timor OC benötige ich schon 3-Durchgänge, um ein annähernd vergleichbares Resultat zu erzielen. Leichten Druck kann man m.M.n an unsensiblen Stellen ausüben, in meinem Fall die Wangen. In Sachen Nachhaltigkeit kommt der Fatip ebenfalls an das Ergebnis eines Mühle R41 V3.0 heran. Erst nach ca. 8 Stunden sind Bartstoppel im Wangenbereich wesentlich fühlbar. Zum Vergleich: Bei einem G&F Timor CC ausgestattet mit scharfer Klinge sind bei mir nach ca. 4 Stunden Bartstoppel wesentlich fühlbar.

Fazit: Ich mag meinen Fatip Retro Gold. Für mich definitiv eine Bereicherung. Warum? Weil er über Rasureigenschaften verfügt, die dem Mühle R41 V3.0 (mein Referenzhobel) gleichwürdig sind. Das ganze aber in einem sehr gern gesehenen "Italostyle" darbietet. Wer einen Mühle R41 V3.0 schätzt und bevorzugt, für den kann der Fatip ebenfalls eine Bereicherung im Hobel-Portfolio sein, eine sehr gute Abwechslung in der Rotation. Wer einen Mühle R41 V3.0 als "zu aggressiv" empfindet, für den könnte der Fatip ebenfalls zu aggressiv sein.

Drill Instructor

Vielen Dank für den Bericht, er war mir eine Hilfe!
Im Sommer 2015 habe ich kühlendes Aftershave verwendet. Alle fünf Tage.

maranatha21

@shaveling:
ZitatErst nach ca. 8 Stunden sind Bartstoppel im Wangenbereich wesentlich fühlbar. Zum Vergleich: Bei einem G&F Timor CC ausgestattet mit scharfer Klinge sind bei mir nach ca. 4 Stunden Bartstoppel wesentlich fühlbar.

Ein schöner Bericht, shaveling. Als bekennender Fatip-Fan (der gerade auf Abwegen ist und den G+F CC intensiv testet) finde ich, hast Du diesen Hobel in seinen Eigenschaften schön erfasst.  :)

Anfangs ging es mir mit der Nachhaltigkeit im Vergleich ähnlich. Mittlerweile bin ich mit dem G+F so weit für mich, dass die Nachhaltigkeit dem Fatip in nichts nachsteht. Zwar mit mehr Zeitaufwand, nach wie vor, der auch nicht ganz unerheblich ist, aber immerhin. Der Edle mit der sanften Kante präsentiert sich ebenfalls als sehr gründlich und nachhaltig rasierendes Hobelgerät. Ganz anders in der Handhabung. Aber das macht ja auch ein wenig den Reiz aus.

Ich bin gespannt, welchen Eindruck mein Fatip nach der ausgedehnten Testphase, die noch eine Weile dauern soll, machen wird.

shaveling

Zitat von: maranatha21 am 04. Mai 2014, 20:32:40
...Mittlerweile bin ich mit dem G+F so weit für mich, dass die Nachhaltigkeit dem Fatip in nichts nachsteht. Zwar mit mehr Zeitaufwand, nach wie vor, der auch nicht ganz unerheblich ist, aber immerhin. Der Edle mit der sanften Kante präsentiert sich ebenfalls als sehr gründlich und nachhaltig rasierendes Hobelgerät...

Ich habe in den letzten fast 7 Monaten fast ausschliesslich (absteigend nach Aggressivität) den Mühle R41 V3.0, den G&F OC und G&F CC  genutzt, also genug Erfahrung im Umgang mit allen drei Hobeln sammeln können. Mein Referenzhobel und auch bevorzugter Hobel ist und bleibt der Mühle R41 V3.0.

Der G&F OC kommt vom Rasurergebnis an den Mühle heran, jedoch mit einem wesentlichen sanfteren Rasurempfinden. Einziger Unterschied: Für das Ergebnis einer 2-Durchgang-Rasur mit dem Mühle, benötige ich mind. 3-Durchgänge plus nachfassen beim G&F OC. Der G&F CC kommt bei meinen Rasuren in Sachen Nachhaltigkeit nicht an die OC Schwester heran, gegenüber dem Mühle fehlt da noch etwas mehr. Dafür ist das Rasurempfinden beim G&F CC wirklich super super sanft, bei akzeptabler Gründlichkeit. Ich mag alle drei, da ich für alle drei auch adäquate Einsatzmöglichkeiten finde.

Mit anderen Worten: Will ich mich alle zwei Tage rasieren, kommen der Mühle mit sanfter Klinge (super nachhaltiges Ergebnis) oder der G&F OC mit scharfer Klinge (nachhaltiges Ergebnis) zum Einsatz. Will ich mich am nächsten Tag rasieren, kommt der G&F CC mit scharfer Klinge zum Einsatz.

Über den Fatip kann ich noch nicht so viel erzählen, ausser das oben Beschriebene. Für mich ist der Fatip am Mühle dran, was Rasurempfindung und -ergebnis betrifft. Also sind beide m.M.n. gut miteinander vergleichbar. Einen Vergleich zwischen Fatip und G&F erachte ich wenn überhaupt nur mit der G&F OC Variante für sinnvoll.

Für mich persönlich bestehen zwischen dem Mühle R41 V3.0 bzw. dem Fatip und dem G&F CC deutlich grössere Unterschiede, insbesondere was die Nachhaltigkeit betrifft.

shaveling

Ich kann es wirklich bestätigen...

Je mehr ich meinen Fatip Retro in der goldenen Version nutze, umso vertrauter wird der Umgang mit den Eigenschaften dieses Hobels. Ohne Druck, im richtigen Winkel (bei mir ca. 30-40Grad) und ausgestattet mit einer sanften Klinge (bei mir Personna Platinum), liefert der Fatip ein überraschendes sanftes Rasurempfinden ab. Dabei sind keine wesentlichen Kompromisse hinsichtlich Direktheit, Gründlichkeit und Nachhaltigkeit notwendig.

... mit dem Fatip sind durchaus sanfte Rasuren möglich.

Der Fatip ist für mich definitiv eine Bereicherung. Für meine tägliche Rasur sehe ich weiterhin die G&F Timor Edelstahlhobel vorne. Aber bei 2-3 Tagebärten wird der Fatip meinen geliebten Mühle R41 den Kampf ansagen.

Nachtschatten

Sehr schöne Erfahrungsberichte. Hab alle 3 Hobel, den G&F OC. Den R41 empfinde ich auch für die 2 tägige Rasur zu reizend für mich. Der Fatip ist genauso gründlich und für mich recht sanft und für jeden Tag geeignet. Der G&F OC ist der sanftste der drei - die Gründlichkeit ist sehr gut. Aber der G&F erinnert mich beim rasieren eher an nen Systemrasierer und sieht nicht so arg nach Opas Rasierer aus. Daher nehme ich lieber in der Woche den Fatip. Die RP läuft neben der ASS am besten in ihm - finde ich.  Ist schon immer interessant, wie die Meinungen über den Fatip auseinander gehen.  Für mich sind alle 3 Rasierhobel das Nonplusultra.

makingthingssharp

So, jetzt schreibe ich auch mal etwas zu dem kleinen (Grande) Italiener.
Meiner ist aus Gold. Finde ich sehr schick und lässt ihn in keiner Weise billig wirken. Alles was hier schon über ihn geschrieben wurde kann ich so bestätigen (na ja, fast alles  ;D)
Wenn man sich auf ihn eingelassen und ein wenig an ihn gewöhnt hat bringt er sehr gründliche und sanfte Rasuren. Aber das nicht mit jeder Klinge.
Bei mir funktionieren die Türkinnen und Ägypterinnen viel besser im Fatip als die Russinen. Die Russenmädels (z.B. ASP, Rapira oder Sputnik) hinterlassen immer eine leicht gereizte Haut. Wo hingegen die Shark SC oder auch die Derby das nicht tun.

Und wenn wir schon ein wenig am Hobelvergleichen sind - da habe ich so eine Sputnik in einen kürzlich erworbenen Rotbart Mond Extra Zahnkamm (NOS Hihi) eingelegt und siehe da. Hier war sie völlig zahm. Die Rasur ist nicht ganz so gründlich wie mit dem Fatip, aber sehr angenehm und ich würde fast sagen, etwas unkomplizierter, da weniger Umsicht gefordert ist.
Ich werde das mit den Klingen noch ein wenig vertiefen und mal sehen, was für mich die ideale Fatip-Klingen Kombination ist.
Das Denken ist eine zu schwierige Sache, als dass jedermann darin herumdilettieren dürfte.