Fatip OC

Begonnen von franz, 13. Juni 2012, 19:37:28

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mich

Ich habe mir jetzt auch mal einen Fatip Grande Originale zugelegt. Nach der Lektüre dieses Fadens habe ich mich für die Chrom-Variante entschieden (ansonsten wäre es wohl der schwarze geworden).

Erster Eindruck (nach dem Öffnen der Verpackung=: "Das nennen die Grande? Zum Glück habe ich keinen Piccolo genommen." Der "Grande" ist tatsächlich kürzer als fast alle meine restlichen Hobel.

Zweiter Eindruck (bei der Rasur mit dem Strich): "Perfekt für längere Bartstoppeln! Der R41 wäre jetzt schon längst verstopft." Genau deswegen wollte ich den Fatip haben.

Dritter Eindruck: "Hui, der Griff wird aber rutschig, wenn er nass wird." Schade, dass man den nicht so ohne weiteres austauschen kann.

Vierter Eindruck (gegen den Strich): "Hab ich aus Versehen einen Gentile erwischt?" Ich hatte beim Lesen im Forum immer den Eindruck, der Fatip OC rangiere in Sachen Aggressivität nur knapp unterhalb des von mir favorisierten R41. Aber für mich liegen Welten zwischen den beiden, auch in Sachen Gründlichkeit.

Fazit: Für > 3-Tage-Bart ein prima Rasierer. Aber die Position als mein Lieblingshobel wird der Fatip dem R41 nicht streitig machen.

kaidecologne

Die Fatip Zahnkämme wurden zuletzt auch merklich entschärft.
Was mir jetzt nachträglich eigentlich ganz gut gefällt.
Hast du Version 1 oder Version 2?
Falls das Thema dir unbekannt ist: ab etwa S.36 nachzulesen...


mich

Zitat von: kaidecologne am 03. Juli 2017, 14:28:40
Die Fatip Zahnkämme wurden zuletzt auch merklich entschärft.
Was mir jetzt nachträglich eigentlich ganz gut gefällt.
Hast du Version 1 oder Version 2?
Falls das Thema dir unbekannt ist: ab etwa S.36 nachzulesen...

Ich gehe davon aus, dass es V2 sein muss - ich habe ihn gerade erst neu gekauft, und wie gesagt kommt er mir ja auch sanft vor. Von der Entschärfung wusste ich, aber irgendwie hatte ich mir die entschärfte Version trotzdem etwas aggressiver vorgestellt. Der Mühle R41 V3 ist schließlich auch eine entschärfte Version...

Vielleicht sollte ich zum Vergleich mal einen Roedter 1909 V2 ausprobieren.

mich

Zitat von: mich am 03. Juli 2017, 14:12:39
Vierter Eindruck (gegen den Strich): "Hab ich aus Versehen einen Gentile erwischt?" Ich hatte beim Lesen im Forum immer den Eindruck, der Fatip OC rangiere in Sachen Aggressivität nur knapp unterhalb des von mir favorisierten R41. Aber für mich liegen Welten zwischen den beiden, auch in Sachen Gründlichkeit.

Erstaunlich, was die richtige Klinge ausmacht. Da ich den Fatip für ähnlich aggressiv wie den R41 gehalten hatte, hatte ich ihn für den ersten Versuch mit einer "roten" Personna beladen (die geht bei mir im R41 einfach am besten). Drei Rasuren später kam dann eine ASP rein - und plötzlich stimmt auch die Gründlichkeit, obwohl die Rasur sich nach wie vor sehr sanft anfühlt.

CaptainGreybeard

#574
Ab heute gehöre auch ich zum Fatip-Owner-Club, dank des Erwerbs eines Fatip Piccolo Mk. 2, also eines Zahnkammhobels mit kurzem Griffstück. :D

Hier ein paar Fotos des kleinen Italieners:












Meine ersten Eindrücke:

Die Verarbeitungsqualität ist, vor allem angesichts des Preises, in Ordnung, aber keineswegs überragend. Nicht nur gibt es einige Stellen, die durchaus besser im Oberflächenfinish sein dürften, was (mich) vor allem stört, ist der Umstand, dass die Klinge nicht völlig zentrisch sitzt. Inwieweit dies Einfluss auf die Rasur hat, werde ich morgen früh feststellen.

Der Zahnkamm sieht auf den ersten Blick viel furchterregender aus als er wirklich ist, denn nach dem Grad der Klingenkrümmung und dem winzig kleinen Spalt zwischen Klinge und Kopf zu urteilen, müsste "der kleine Italiener" sehr zurückhaltend sein in Bezug aufs "Zähne zeigen." ;)

Das Griffstück ist wirklich piccolo, aber zum Glück nicht piccolissimo, jedenfalls nicht für meine Hände, wobei letztere auch nicht der üblichen teutonischen Handgröße "Baggerschaufel" entsprechen. ;)
Ahoi von Captain Greybeard
Rhinelander - There can be only one!

947

Zitat von: CaptainGreybeard am 11. August 2017, 17:20:51

Der Zahnkamm sieht auf den ersten Blick viel furchterregender aus als er wirklich ist, denn nach dem Grad der Klingenkrümmung und dem winzig kleinen Spalt zwischen Klinge und Kopf zu urteilen, müsste "der kleine Italiener" sehr zurückhaltend sein in Bezug aufs "Zähne zeigen." ;)


Bin mal gespannt auf deinen Bericht. Habe letztes Jahr einen Fatip CC ausprobiert und nach wenigen Rasuren der Rundablage anvertraut.
Ich empfand diesen schon als viel zu aggressiv.
Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Weitergeben der Glut.

CaptainGreybeard

Zumindest kenne ich jetzt schon einmal eine Kombination, die ich nicht mehr in meinem Gesicht haben möchte, nämlich die von Fatip Piccolo und Gillette Silver Blue.

Die GSB für sich ist eine sanfte Klinge, aber im kleinen Fatip fährt sie ihre Krallen aus.

Gründlich ist der kleine Italiener aber auf jeden Fall, außer mit dem R41 - und da fühlte sich mein Gesicht nach der ersten Rasur an wie ein Pfund Gehacktes - habe ich noch nie eine derartig gründliche Rasur in nur zwei Durchgängen hinbekommen, ohne an Hals und Kinn noch quer nachputzen zu müssen o. ä. Dabei ist der Fatip  bei weitem nicht so aggressiv wie Mühles "Gesichtsschäler".

Vielleicht war es also einfach nur die falsche Klinge für diesen Hobel. Beim nächsten Mal probiere ich eine frische Voskhod, aber dazu muss ich warten, bis meine Bestellung aus Russland bei mir eingetroffen ist, das kann noch bis zu zwei Wochen dauern.

Als Alltagshobel wird sich der Fatip Piccolo aber nicht durchsetzen, diesbezüglich ist der G+F Pure Shaver CC bislang unschlagbar.
Ahoi von Captain Greybeard
Rhinelander - There can be only one!

CaptainGreybeard

Habe heute morgen noch eine Voskhod gefunden, die ich erst einmal benutzt hatte, das zählt als (praktisch) neu.  ;)

Flugs die Klinge eingelegt und eine Rasur in zwei Durchgängen mit dem kleinen Italiener durchgeführt. Und die war in beiden Durchgängen spürbar sanfter als die mit der GSB gestern. Ich bleibe zwar dabei, dass der Fatip OC nicht mein Hobel für jeden Tag wird, dazu ist er mir immer noch etwas zu unsanft. Aber er ist für mich deutlich besser beherrschbar als der Mühle R41, deutlich sanfter und praktisch ebenso gründlich, wenn auch nicht ganz so nachhaltig. (Ja klar, irgendwas ist schließlich immer.)

Der Fatip wird also bei mir bleiben, z. B. für Urlaubsreisen, wenn ich mich nur alle zwei Tage einmal mit dem Strich rasiere. Ansonsten wird der G+F Pure Shaver weiterhin die Arbeit verrichten, wenn es um die tägliche Rasur daheim und auf Geschäftsreisen geht.
Ahoi von Captain Greybeard
Rhinelander - There can be only one!

ElDirko


Klingenlage hervorgehoben, die Klinge liegt fast auf, aber halt nur fast.  ;D

Cherusker

Guten Abend zusammen,

da dachte ich mir gerade, hol doch mal den Fatip-Faden aus der Versenkung und sehe, ElDirko war schneller ...  ;) Klasse Foto wiedermal!  dh:

Aaaaber: Durch Zufall bin ich an ein paar der Fatips gekommen, die man hier V1 oder Mk1 nennt.
Und weil ich Gegenstände die mein Herz erobert haben, gerne zur Sicherheit in Reserve habe, hab ich gleich mehrere gekauft.
Ich liebe diese eigenwilligen italienischen Hobel!

Bevor ich über meine erste Rasur berichte, kurz ein paar Worte zur Verarbeitung dieser Rasierer.

Wer einen der neueren Fatip besitzt, weiß, dass die Oberflächenbearbeitung nicht immer und überall perfekt ist. Kleine Macken hier und da, die aber keinesfalls die Funktion stören. Für den Perfektionisten ist das nichts. Mich hat es auch erst aufgeregt, aber im Laufe der Zeit habe ich mich damit abgefunden und sehe eigentlich nur noch die Vorzüge. Und mal ehrlich; für den Preis?!
Aber trotzdem sollte es nicht unerwähnt bleiben - die alte Version stufe ich noch eine Spur nachlässiger verarbeitet ein. Genauer gesagt, die Kopfplatte. Die Oberfläche insgesamt ist etwas weniger glatt als bei der aktuellen Version. Nicht übermäßig, aber im direkten Vergleich schon auffallend. Gründlich poliert ist etwas anderes.
Und noch etwas: Muss man beim V2 schon etwas genauer die Klingenausrichtung beachten, legt der alte Deckel noch einen drauf.
Die Hobel streckt einem aber trotzdem bei korrekt ausgerichteter Klinge die Zunge raus -beeindruckend!
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Die Klinge wird korrekt gebogen und liegt auf dem Kamm auf, nicht wie bei den Zahnkämmen des Ur-Roeters 1909, der ja eine etwas spezielle Kopfplatte hatte.

Jetzt aber ein paar Worte zur ersten Rasur.
Ich schildere meine Erfahrungen mit den Zahnkämmen der Marke Fatip, die bei meinem Bart und meiner Haut super Ergebnisse liefern, vorausgesetzt, ich pfusche nicht auf die Schnelle rum.

Schon die neue, entschärfte Version verlangt etwas mehr Sorgfalt als ein Merkur 34c beispielsweise. Mal kurz zwischen Suppe und Kartoffeln durch die Visage gebohnert? Is´nicht! Jedenfalls nicht bei mir. Meine Haut reagiert gereizt, da spielt es dann auch keine Rolle, ob eine Derby oder Feather im Hobel ist.
Heute habe ich meine Haut sorgfältig mit einem Waschlappen und heißem Wasser behandelt und auf die Dusche vorher mal verzichtet.
Im Hobel war eine neue rote Personna, Proraso Sandelholz und ein hjm Black Fibre die anderen Utensilien.
Ein bisschen skeptisch war ich schon - man sieht ja doch schon eine Menge von der Klinge.  ;D
Es bereitet mir generell Schwierigkeiten, den Andruck zu kontrollieren. Oft hört man hier die Aussage, den Rasierer nur gleiten lassen, das Gewicht des Hobels nutzen, etc.! Das ist sicherlich oft richtig, funktioniert bei meinem Bart und sämtlichen Merkurhobeln die ich habe nicht.
Selbst beim Fatip V1 gebe ich etwas Druck auf die Klinge ... und werde gelegentlich mit ein paar Blutpunkten bestraft. Aber glatt wird´s immer!  >D
Aber dieser hier - kein Druck, ganz sanft, drei Durchgänge (mqg)  - alles ab! Kein brennen beim Auftragen des After Shaves, gar nichts!

Es ist noch zu früh, um zu behaupten, dieser OC sei für mich das Nonplusultra (zumal ich beim nächsten Mal bestimmt etwas aufdrücke - bin halt undiszipliniert), aber das Ergebnis hätte ich nicht so erwartet. Nicht mit der rP!  dh:

Wie gesagt, es ist halt mein Erfahrungsbericht und ich hoffe dem Fatip-Interessenten die Entscheidung zwischen V1 und V2 zu erleichtern.
Wer sich für die Rasurvorbereitung ausreichend Zeit nimmt, hat von beiden Versionen nichts zu befürchten. Glaube ich.  ;)

kaidecologne

Schöner Bericht. Kompliment.

Ein Nonplusultra gibt es vermutlich nicht, außerdem gehört mein Herz dem Merkur Futur, aber säße ich nicht hier in der Anstalt, hätte ich nur einen Hobel, wäre dies zudem der kleine Fatip - gerade der kurze massive Griff des Piccolo sagt mir sehr zu - ich würde mich nicht nach anderen Hobeln umsehen müssen.
Ziemlich viele Konjunktive; doch wann immer ich ihn mir ans Waschbecken hole, bemerke ich, daß es mit ihm (V2) einfach stimmt.
Mit einer eher milden Klinge schaffen meine üblichen zwei Durchgänge (MqGq) auf sorgloseste Weise eine tageslichttaugliche Glätte, mit einer Feather oder KAI wird es dann perfekt - nach meinen Maßstäben -, verlangt aber ein bißchen mehr Gefühl.
Für den Alltag ist mir V1 mittlerweile zu grob, aber gelegentlich schraube ich den Kopf meines Retro auf den Piccolo-Griff und habe Spaß mit ihm.

Verarbeitung?
Herrgott, ja, das Ding kommt aus Italien.  8)
Und die Klingenjustage: bei meinen beiden sieht es stets ein bißchen krumm aus und anfangs fummelte ich immer herum, aber bei genauerer Betrachtung liegt die Klinge eigentlich immer parallel zum Kamm, die Deckel scheinen etwas windschief zu sein.
Habe das noch nie tiefer ergründet und verbuche es unter Charakter. 

Cherusker

Anstalt ist gut! Das trifft es.
Hab gerade gesehen, dass sich in meinem Beitrag unten ein kleiner Fehler eingeschlichen hat:  Rasur mit Andruck war selbstverständlich Version 2!

Cherusker




Hier ein Bild zum Vergleich.
Links Piccolo V2, rechts Grande V1

heikofolkerts

Ich denke, dass es im Kern darauf ankommt, ob man sich auf das Werkzeug einstellt. Ich habe mir dem Picolo für 20 Euro aus der Bucht gefischt (welche Version kann ich nicht sagen) und das Experiment hat sich gelohnt. Ich hatte und habe viel spaß mit den Shavetten, aber der Picolo hat sie etwas verdrängt - die Rasur wird glatter als mit Merkur 34C oder meinen anderen beiden Hobeln und gleichzeitig geht es schneller und lockerer. Oft brauche ich nur einen durchgang und etwas nachputzen. Ob ich sanfte haut oder robuste habe, kann ich nicht sagen, aber offenbar kommt sie gut mit dem Italiener zurecht und er ist mein alltagshobel für die Rasur nach zwei tagen geworden.

Rasierwasser

Hab mich heute Abend mal durch den ganzen Strang gelesen, um diesen Hobel besser kennen zu lernen. Die vielen Meinungen und Nutzer-Berichte sind interessant. Ein "Kaufenwollen-Effekt" hat sich bei mir allerdings (noch) nicht eingestellt. Obwohl die Variante 2 in einen humaneren Aggressionsbereich gezähmt wurde.
Mal schauen, was über den Fatip CC so geschrieben wird.