kraxls griffschalen

[Ocrana]

und das gelbe ist gelber belgischer brocken 

Frevler !

[kraxl]

nachdem ich vergangene nacht (hab urlaub) damit verbracht hab diese klinge hier
vom schmotter zu befreien.



kam dann heute folgendes zutage.



mehr geht nicht, das pitting bleibt.
die klinge ist übrigens in katastrophalen zustand. konkaver verschliff und ein ziemliche fieser ausbruch in der mitte,muss da gut 1mm
runterschrubben bis die wieder einsatzbereit wird.

dann dacht ich mir "mach doch mal wieder ein palisanderheft"
is zwar von der maserung her relativ unspektakulär, aber von der ver/bearbeitung einfach mein lieblingsholz.

gesägt! tun getan 
sogar nochn rest fürn weiteres heft übrig gelassen.



hab dann noch nen, fast passgenauen, cocobolokeil gefunden
und voila´....bis auf´s verneiten....fertig.






bildquali=iphone
das heft bekommt jetzt aber nochmal ne 2 tägige leinöl-kur, bis dahin sollte dann auch die klinge wieder gerade sein
und wird dann am wochenende end-montiert.

[Blaze]

Schönes schlichtes Heft. Die Idee die Klinge mal mit ins Heft zu zeichen ist
super. Darf ich mal fragen wie lange du an so einem Heft ca. sitzt?

Grüße
Blaze

[kraxl]

danke 
das war jetzt mein erstes heft welches an einem tag fertig geworden ist, normalerweise sitz ich da ungefähr ne woche dran
(jeden abend mal 1-2h beim fernsehgucken).
das mit der zeit ist immer so ne sache da ich selten "durchgehend" an einem heft arbeite, bei dem hier warens ungefähr 3-5h.
da an das heft aber noch selbstgemachte nieten dransollen, kommen nochmal 2-3h dazu.
ich denk mal dass man mit passendem werkzeug wesendlich schneller ist, aber um schnelligkeit gehts ja nicht, soll ja keine serienproduktion werden 

[kraxl]

heute gibts wieder lach und sach...ähm ne , BASTELGESCHICHTEN.
iphone is was tolles, ruck zuck ne kamera zur hand, die aus der hüfte geschossen,einigermassen vertretbare bilder abliefert.
was dazu führt, dass man jetzt auch nebenbei bilder machen kann, ohne die eigentliche arbeit gross zu unterbrechen.
deswegen versuch ich jetzt mal ne kleine fotostrecke über die einzelnen schritte beim heftbau zu dokumentieren.
an und für sich für die alten hasen nichts neues, aber wie immer für den ein oder anderen einsteiger hilfreich.



1.Schablone
ich machs meistens so dass ich den umriss der klinge aufmale, mir dann die heftform drumherummale,
das ganze dann ausschneide und aufs holz übertrage.
wenn man alte schalen hat kann man die natürlich direkt aufs holz übertragen, möglichkeiten gibt es da viele.



2.Aussägen
dann quält mann sich mit der laubsäge durchs holz und sägt die umrisse grob aus.
so mach ich als GROBMOTORIKER das jemand mit ner ruhigen hand kann das ganze auch exakt aussägen
und sich dadurch die schritte 4-6 ersparen.



3.Bandschleifer / Flächen glätten
ich hatte hier eine recht wellige ebenholzkantel , die nicht ganz plan auflag, weswegen ich beide seiten auf dem bandschleifer
wieder plan geschliffen habe damit die hälften später glatt aufliegen.
ich hab hier ein 80er korn verwendet weil das ebenholz 4mm stark ist
da 80er doch ziemlich viel material abträgt empfehle ich für dünnere brettchen eher was ab 100 aufwärts.



4.Verleimen
dann verleim ich beide hälften mit kleinen leimpunkten(damit sich das ganze später auch wieder trennen lässt).
ich finde die weitere verarbeitung einfacher wenn beide hälften zusammengeleimt sind, gerade auch damit die symetrie
gleich bleibt.


5.Trocknen 20-30 min
damit das ganze auch fest sitzt ....wäscheklammern


6.Bandschleifer 2
dann werden die beiden hälften wider mit 80er korn in form gebracht.


7.Schleifpapier
und jetzt kommt die richtige arbeit
finnish per hand.
ich fang meistens mit 100er diamantgitter 240er papier an um die feinheiten
der form und noch verbliebene macken rauszubekommen.
dann gehts weiter 400er/600er/800er.
nach dem 800er leg ich das ganze dann noch ein paar stunden/tage in leinöl ein und mach dann mit 900er ,1000er und 1200er weiter


.....tobi continued

[kraxl]

8.Leinöl
hier ein palisanderheft, welches schon bis 800er geschmirgelt ist.
dann wird das ganze ordentlich in leinöl getunkt und ne zeitlang/ein paar tage liegengelassen.
das ganze kann mann auch schicht für schicht (dünn auftragen, ein paar stunden trocknen lassen, nochmal dünn auftragen usw...) machen,
aber meine erfahrung hatt gezeigt dass, wenn sich das holz schön vollsaugt und langsam austrocknet, das ergebnis ziemlich gleich ist.

[Saubaer]

Ich benutze das selbe Leinölfirnis.  Gute Arbeit die Griffschalen, nach all den extravaganten Versionen mal was schönes klassisches   ist das Nussholz?
Der Geruch vom Firnis erinnert mich an meine Kindheitszeit, wenn gestrichen wurde nahm man das wohl zum verdünnen von Farbe u.a. überall roch man das..

[kraxl]

ich fin den guruch auch ok, hat ne note von honig.
das obere ist ebenholz das unten palisander.

[kraxl]

so. das ebenholzheft ist jetzt bis zum 800er papier geschmirgelt
und bekommt jetzt ne leinöl kur



davor oder danach kann man schonmal die löcher für die nieten bohren
wenn man frei hand bohrt sollte man dringends darauf achten dass man gerade bohrt!!!
ansonsten gibts später probleme beim vernieten und im schlimmsten fall schliesst die klinge nicht mittig

[kraxl]

nun kommen ein paar schritte die man nicht unbedingt nachmachen sollte
ich zeig halt auch ganz gern mal wie mans NICHT macht

soviel zur idee
ich wollte mal eine eckige einlegearbeit machen.
also hab ich das ganze leicht angeleimt und die umrisse mit einer rasierklinge vorgeritzt.



anschliessend hab ich mich mit diversen schnitzmessern durch das harte holz gequält.



und das ganze mal ganz dezent verhunzt. oben is mir ne ecke rausgeplatzt
und unten ging auch zu viel material verloren.
wer ne fräse hat , hat dabei mit sicherheit weniger probleme



also hab ich versucht das ganze noch zu retten und hab mit schmirgelstaub und sekundenkleber die lücken gefüllt ,
und mit schleifpapier wieder geglättet. funktioniert ganz gut aber wenn man genau hinschaut sieht man halt dass ausgebessert wurde.
ich hoff dass sich das mit feinerem schmirgelpapier noch bessert.
 


wenn ma soweit fertig ist kann man die schalen wieder trennen.....

....und wenn man sehr neugierig ist , schonmal mit M2 schrauben vormontieren......


...und testen ob das ganze mittig schliesst.


was es hier (noch) nicht tut.
ich denk aber dass ich das mit unterlegscheiben wieder "geradebiegen" kann

[kraxl]

heute wurde das inlay nochmal vernietet, der keil angefertigt und unterlegscheiben in die erlaufnahme eingelassen.



damit das ganze am erl nicht zu breit wird, hab ich mit nem 5er bohrer eine leichte vertiefung gebohrt ,dadurch die unterlegscheiben bis zur hälfte versenkt und das ganze mit sekundenkleber fixiert. ich hasse es beim vernieten die unterlegscheiben zwischen heft und messer zu legen, das ist immer so nefummelarbeit



der 3mm keil aus rotem cocobolo wird (wenn man nicht 100% passend arbeiten kann) grob ausgesägt und auf einer seite des heftes verleimt.......



.....dann kann man bequem mit schleifpapier den überstand runterschmirgeln bis das ganze plan ist

dann hab ich mir aus einem messingrohr neitköpfe gedreht und abgesägt.
das ganze wird auch wieder mit sekundenkleber in einem kleinen holzbrettchen versenkt.....



...und mit einer metallfeile auf die gewünschte höhe runtergefeilt.



aktuell sieht das ganze so aus :




ps. was ich immer mal wieder feststelle ist, dass mann sich die hochglanz schmirgelei am anfang eigentlich sparen kann.
bis 600 reicht.
alles was feiner ist sollte man erst machen wenn das ganze fertig zum vernieten ist.
vorher bekommt das heft immer wieder mal kleinere macken die dann mit dem 600er ausgebessert werden können/müssen.

[kraxl]

zu guter letzt wird nochmal ordentlich mit dem 800er drübergeschmirgelt (war bei diesem ebenholz ausreichend, man kann aber jeh nach laune noch feiner gehen)
und dann kann auch schon ....nach irgendwas um die 20 arebeitsstunden ....vernietet werden.



nochmal mit balistol drübergehen....
....und dann auf den bildern trotzdem fussel draufhaben 

















mittig schlisst das ganze leider nicht aber es ist genug platz am rand sodass man keine angst um die klinge haben muss.
die tage kommt da sgute stück noch auf die steine und dann freu ich mich tierisch auf die sonntagsrasur mit meiner ersten 14er klinge 

nach dem ding hier zieh ich erneut den hut vor herrn iltis und dessen inlay im iltis chopper.
das ist, wenn man das nicht gelernt hat und zum ersten mal macht, wirklich ne unschöne arbeit, mit der ständigen angst im nacken, das heft
zu verhunzen.