Fragen zur Pinselform

[kw]

Hallo,

ganz nebenbei habe ich nochmal eine Frage zur Pinselform: worin macht sich denn der Unterschied in der Bindung des Kopfes bemerkbar, z.B. kurzgebundener Chubby bei Thäter oder eine lange Bindung bei meinem Mühle/Shavemac?

[Bengall Reynolds]

Die Serien 4125 und 49125 von Thäter sind etwas kürzer gebunden als beispielsweise die Serie 4292, wodurch die Stabilität etwas erhöht wird.
Außerdem sind die 4125er und 49125er, meiner Auffassung nach, auch etwas dichter gesteckt als die anderen Serien.

Die zusätzliche Stabilität ist für mich allerdings nur während des Benutzens feststellbar.
Längere Bindungen sind etwas "schwabbeliger" als kurze Bindungen.
Für viele wird die längere Bindung allerdings als etwas "gesichtsschmeichlerischer" wahrgenommen?

[Senser]

Die kurzgebundenen sind bei entsprechend dichter Bestückung wesentlich steifer, massieren besser und erzeugen insbesondere mit Rasierseife einen wesentlich feineren, cremigeren Schaum.
Lang gebundene Pinsel empfinde ich als schlabberig, undefiniert, und komme mit diesen auch nur mit RC zurecht, wenn überhaupt. Ich dabei immer den Eindruck, obwohl ich da sicherlich übertreibe, mit einem Wischmop im Gesicht rum zu fuchteln.
Gruß Senser

[kw]

Danke, euch beiden, jetzt weiß ich Bescheid.

[Bengall Reynolds]

Hm, der Senser ist wohl auch kein Freund der übertriebenen "Gesichtsschmeichelei"? 


In Sachen "kurz gebunden" ist der Simpson Commodore X3 Best Badger einer meiner absoluten Favoriten.
Der ist noch wesentlich kürzer als der Thäter 49125/1, extrem fest und dicht gebunden und ein absolutes Untier für seine relativ geringe Größe.
Die Kopfform ist sehr geradlinig gehalten, was das einschäumen sehr präzise gestaltet.

[kw]

Da ich bisher nur langgebundene Pinsel hatte, wäre ein "chubby & Co." wohl mal bei Gelgenheit ein Versuch wert, zumal ich eher zur RS als zur RC tendiere.

[kimeter]

Hier ein paar Bilder zum Vergleichen:

links: 23er Silberspitz von Acca Kappa mit Wengeholzgriff
rechts: 21er Silberspitz von RasurPur mit Ebenholzgriff


von oben: links der Acca Kappa, rechts der RasurPur



Kopfüber


Beide Pinseln sind dicht gesteckt. Der RasurPur hat einen sehr kurzen Besatz und ist somit "härter" als der Acca Kappa. Also, durch den Silberspitz-Besatz trotzdem weich...
Der Acca Kappa ist ebenfalls dicht gesteckt, aber mit einem langen Besatz. Damit lassen sich wirklich Schaumberge herstellen! Super weich und sehr angenehm. Der Schaum lässt sich problemlos im Gesicht verteilen, nichts kleckert oder tropft. Alles bleibt im Pinsel oder im Gesicht!

Mit dem Acca Kappa gelingt mir ein genauso dichter, feiner, cremiger Schaum wie mit dem RasurPur Pinsel. Hier kann _ich_ der Meinung von Senser nicht zustimmen. Das ist meine Erfahrung. Wie sehen das die anderen ? Kurzer Pinselbesatz = dichterer, cremiger Schaum wie bei langen Pinselbesatz ?

[kw]

Hier mal eine Produktbeschreibung eines Chubbys (Quelle: TDC)

Der schwarze, dicke "Chubby" von Thäter ist sehr kurz und dicht gebunden. Er erreicht dadurch während des Auftragen des Schaums eine ebenmässig, dichte Schicht. Dieser Rasierpinsel sollte nur leicht mit den Spitzen über die Rasierseife oder -creme geführt werden. Durch die hohe Aufnahmekapazität in den Spitzen und die gleichzeitige Stabilität des Dachshaares liefert der "Chubby" von Thäter Spitzenwerte und ein extrem feines Bild des Rasierschaumes....Die kugelige Formgebung und die kurze, sehr dichte Bindung sind die Gewähr für eine perfekte Schaumbildung in den Silberspitzen des Rasierpinsels. Er ist für Rasierseifen ebenso geeignet wie für das Aufschäumen einer Rasiercreme in einem Tiegel.

...und ein langgebundener:

Dieser Rasierpinsel von Thäter zeichnet sich durch die feine und ausgewogene Kombination von dicht gebunden Haaren in Verbindung mit einer längeren Distanz zu den Silberspitzen aus. Der Rasierpinsel wird dadurch weicher in der Benutzung und bietet ein grösseres Volumen des so genannten "Schirmes" bis zum Ring (Fassung der Haare im Griff). Er kann somit weitaus mehr Rasierschaum aufnehmen als beispielsweise der Thäter Chubby II (gedrungen), welcher ein dichteres, kräftiges und gleichmässiges Schaumbild erreicht. Dieser Rasierpinsel erreicht einen voluminösen Rasierschaum, der weniger Dichte besitzt. Er ist geeignet für Liebhaber von dickerem Schaum auf der Gesichtshaut.

Würde im Ergebnis bedeuten, dass für einen "Schaumschläger" ein langgebundener à la Mühle/Shavemac vorteilhafter ist, als eine Ich-produziere-meinen-Schaum-direkt-im Gesicht-Version? Oder kann man das so nicht pauschalisieren?


Edit: ich sehe, Andreas und ich haben denselben gedanklichen Ansatz.

[Dullblade]

Also ich habe einen thäter 4411 Dachszupf, einen thäter 4125/0 und einen Italienischen Silberspitz.

Der italienische Silberspitz ist lang gebunden, sehr weich, aber er tendiert in Richtung ´"schlabberig". Er proudziert richtig Schaum, sowohl im Scuttle als auch direkt im Gesicht.

Der Thäter 4411 produziert eine Unmenge, eher großporigen, Schaum für seine Größe, massiert durch die deutlich steiferen Haare kräftigst. Dann un wann piekst er allerdings ein wenig. Nicht kritisch, aber erwähneneswert.

Der 4125/0 ist ein sehr kleiner, aber äußerst dicht gebundener Silberspitz. Bei guter Wässerung produziert er einen sehr feinporigen Schaum. Bei leichtem Andruck ist er ein Gesichtschmeichler, bei stärkerem Druck beginnt er hervorragend zu massieren.

Für mich ist der 4125 der Pinsel , der die Gegensätze sanft und massierend, hervorragend vereint, unabhängig ob im Gesicht oder im Scuttle geschäumt wird. Ich würde ihn heute nur etwas größer, vielleicht mit 26er Ringmaß kaufen. Das besonder an den Thäter Pinseln ist neben der Dichte der Haare, die Steckweise. In der Mitte sind dessen Haare länger und zur Seite verkürzen sich diese. Dadurch stürzen die kurzen Seitenhaare die längeren in der Mitte. Diese Steckweise bedingt die hervorragende Massageweirkung, trotz der sanften Silberspitze. Man ereknnt dies eben auch an der Pinselform der Kopf wirkt deutlich ovaler als andere Pinsel.

Übrigens ist der genannte Chubby wohl von Simpson und nicht von Thäter...; ich kenne die Simpsons nicht, bin aber von Thäter überzeugt.

[Bengall Reynolds]

Würde im Ergebnis bedeuten, dass für einen "Schaumschläger" ein langgebundener à la Mühle/Shavemac vorteilhafter ist, als eine Ich-produziere-meinen-Schaum-direkt-im Gesicht-Version? Oder kann man das so nicht pauschalisieren?


Edit: ich sehe, Andreas und ich haben denselben gedanklichen Ansatz.

IMHO:
Langebunden: viel Schaum, überall. Eher für Freunde einen Santa Claus Schaumbarts.
Kurzgebunden: weniger Schaum bzw sammelt sich der Schaum im Pinsel und nicht drum herum. Dafür sehr gleichmäßig aufzutragen.

[Jambo]

Langebunden: viel Schaum, überall. Eher für Freunde einen Santa Claus Schaumbarts.

Würde ich bevorzugen! So in etwa arbeitet das schöne 20er Böckchen! Ich liebe diesen Pinsel! Thäter sind Klasse Pinsel, ohne Zweifel, aber Bock ist eine günstige Top-Alternative!
Was ich nicht so sehr mag bzw als weinger angenehm empfinde, aber da ist wohl jeder anders, wenn der Pinsel nicht oder nur schlecht "nachgibt", eher borstig wirkt.

[herzi]

Würde im Ergebnis bedeuten, dass für einen "Schaumschläger" ein langgebundener à la Mühle/Shavemac vorteilhafter ist, als eine Ich-produziere-meinen-Schaum-direkt-im Gesicht-Version? Oder kann man das so nicht pauschalisieren?

Mir gehts andersrum. Mit dem Thäter 4411 schlage ich lieber in einem Gefäß Schaum, mit dem VieLong oder Flamingo lieber im Gesicht.
Man kann es IMHO mit dem Weichsein eines Pinsels auch übertreiben. Mit dem Vulfix 2235 kam ich nicht so zurecht.
Dafür habe ich einen Sauborstenpinsel mit sehr steifen Borsten den ich auch zum Schaumfertigschlagen im Gesicht gerne verwende.
Also pauschalisieren würde ich das nicht.