Probleme beim Schärfen

Begonnen von ille, 03. Mai 2012, 06:14:37

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ille

Hallo Messerschleifer!

Ich habe nun schon mehrere Male probiert mein Grelot zu schärfen und leider nie zufriedenstellende Ergebnisse erziehlt. Habe mich hier schon durch sämmtliche Anleitungen gelesen. Ich schleife mit nem Kombistein 1000/6000 von King (ist nicht das Beste aber für den Anfang sollte es doch reichen).
Man ließt ja in fast jeder Anleitung, dass man allein auf der 1000er Seite das Messer so scharf bekommen soll, dass es einem die Armhaare, ohne großes ziepen, abrasiert. Allein diese Schärfe herzustellen ist bereits mein Problem. Natürlich ist die Kunst, ein Messer auf Rasurschärfe zu schleifen, nicht in wenigen Tagen zu erlernen nur hat hier evtl. der ein oder andere ne idee worann es liegen könnte.
Ich habe gestern, bevor ich die besagte Schärfe erreicht hatte, einfach mal auf die 6000er Seite gewechselt und das Messer anschließend auf einem Pastenriemen abgezogen. Zum Schluss nochmal geledert. Es war eine deutliche Verbesserung zu spüren. Nur reicht es noch bei weitem nicht für eine Rasur!
Ich hatte auch das Problem, dass dieses Messer tiefe Scharten hatte, die ich erstmal Rausschleifen musste. Dies habe ich auf einem 150er gemacht. Kann es sein, dass schon so viel Material von dem Messer abgetragen wurde (verschliffenes Messer), dass eine vernünftige Rasurschärfe nicht mehr zu erziehlen ist?
Die Fassette bildet sich auch nur ungleichmäßig aus. Sprich dort wo mal die Scharten waren (Kopfseitig der Klinge) ist die Fassette schmaler ausgebildet als über den Rest der Klinge. Dachte, dass wenn ich nun einfach immer weiter Material abtrage (durch normales Schleifen), dass die Klingenbreite sich wieder angleicht, nur wird die Fassette Kopfseitig einfach nicht breiter.
Bin für jede Antwort dankbar!

mfG Ille

jollo74

Moin Ille,
Meine Vermutung ist, dass Du einfach noch nicht "durch" bist, d.h. beide Seiten der Facette treffen noch nicht (überall) aufeinander, um eine geschlossene Schneide zu bilden. Dies spricht m.M.n. sehr dafür:
ZitatDie Fassette bildet sich auch nur ungleichmäßig aus. Sprich dort wo mal die Scharten waren (Kopfseitig der Klinge) ist die Fassette schmaler ausgebildet als über den Rest der Klinge

Bleib' solange auf dem 1000er, bis Du einen "Bart" fühlen und im Gegenlicht sehen kannst. Das kann bei einem schartigen Le Grelot, welche i.d.R. aus sehr hartem Stahl sind, laaaange dauern. Dann erst auf den 6000er.

Dranbleiben :)!

LG
Jörg

ille

Danke schonmal für die Antwort aber ich glaube schon das ich durch bin. Hab immerhin schon ne Rolle Klebeband verschliffen  ;D ! Und ich schleife schon wirklich lange daran rum! Hab allein auf dem 1000er über 5h geschliffen. Und da sollte ich doch wohl durch sein!? Nicht das ich bald nur noch ein 3/8 Messer habe ;D

redmatze

Hast Du mal daran gedacht, ob du vielleicht beim Schärfen unterschiedlich Druck ausübst. Das war bei mir am Anfang so. Die Bewegung mit dem Messer auf dem Stein meine ich. Habe damals beim zu mir herziehen des Messers mehr drauf gedrückt als beim Schieben.
gruss
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

UbuRoy

Die Grelots sind wirklich SEHR gut gehärtet. Da brauchst 'ne Menge Geduld, bis die scharf sind. Habe bei meinen auch einige Zeit benötigt.
Also einfach weitermachen.

ille

Das ist wirklich so. Ist mir direkt aufgefallen und ich versuche es so gut wie möglich auszugleichen bzw einfach keinen Druck auszuüben.
Ist es eigentlich auch wichtig das Messer im wechsel vom Erl zum Kopf und vom Kopf zum Erl zu schieben/ziehen oder muss es immer in eine bestimmte Richtung gezogen/geschoben werden. ....also jetzs nicht denken, dass ich das Messer längs über den Stein ziehe^^ ...was ich meine ist die "Kreuzbewegung" ...also ich hoffe ihr versteh was ich meine ;D

Ja....also ich werde auf jeden Fall drann bleiben :)

Mecky messer

5 h auf den 1000er?das ist heftig..
schau mal hier in sachen abzug technik
http://www.youtube.com/watch?v=4Xr3JJlQrjc

jollo74

Zitat von: ille am 03. Mai 2012, 07:48:29
Das ist wirklich so. Ist mir direkt aufgefallen und ich versuche es so gut wie möglich auszugleichen bzw einfach keinen Druck auszuüben.
Ist es eigentlich auch wichtig das Messer im wechsel vom Erl zum Kopf und vom Kopf zum Erl zu schieben/ziehen oder muss es immer in eine bestimmte Richtung gezogen/geschoben werden. ....also jetzs nicht denken, dass ich das Messer längs über den Stein ziehe^^ ...was ich meine ist die "Kreuzbewegung" ...also ich hoffe ihr versteh was ich meine ;D

Ja....also ich werde auf jeden Fall drann bleiben :)
Oha, die Frage nach der richtigen Schub-Technik  :-X ... Da gibt es mindestens soviel Meinungen wie zum richtigen Steine-Setup oder Schliff der Klinge  o) ...

Meiner bescheidenen Meinung nach zählt am Ende nur, dass die Schneide über die gesamte Länge gleichmäßig geschärft wird. Wie man das erreicht (versetzte Schübe, Bogenschübe, Kreuzschübe), ist eher zweitrangig und hängt von den verfügbaren Steinen (lang-kurz, breit-schmal, etc.) und den Präferenzen des Anwenders ab.

Versuche auf die "Welle" vor der Schneide zu achten: wandert sie beim Schub sie gleichmäßig von einem Ende zum anderen, sollte es schon klappen. Und immer mal wieder allen Schlamm von der Klinge wischen und beobachten, wie sie sich verändert, um rechtzeitig gegensteuern zu können.

Lg
Jörg

P.S. LIEBE KINDER, BITTE NICHT ZU HAUSE NACHMACHEN!!!

Zieh' doch mal die Schneide, nur mit dem Eigengewicht des Messers, über den Daumennagel. Dann solltest Du sehr schön noch bestehende Unregelmäßigkeiten in der Facette spüren können. Das Messer sollte überall gleich gut "greifen" und es dürfen keine Macken mehr zu spüren sein.
DIESEN TEST BITTE AUCH NUR WÄHREND DES SCHÄRFENS AUF DEN GRÖBEREN STEINEN (bis 1000er) DURCHFÜHREN!!!

Flip

Moinsen!
Du meintest doch, dass Du Material von der Klinge abgenommen hast, da sie schartig war? Das habe ich mal bei einem Colibri aus extrem gehärtetem Silberstahl gemacht. Anschließend habe ich (ungelogen) über 15h auf dem 1000er verbracht, nur bis die Klinge langsam scharf geworden ist. Es hat sich herausgestellt, das ich den Wall angeschliffen habe, daher wurde auch die Facette relativ hoch. Das Messer rasiert übrigens erste Sahne und ist eines meiner Lieblinge geworden!
Also nicht ablenken lassen und einfach weiter, immer schön mit gleichmäßigen Zügen, dann wird das mit der Schärfe schon ;)

Gruss
Flip

ille

JA....5h ist wirklich Heftig ;D ...aber ich muss dazu sagen, dass ich das Klebeband spätestens alle 20 Zuge erneuern muss! Das kostet auch immer ein bissel zeit.
Das Video ist echt gut...danke dafür! Die Technik die er zum Ende hin angewendet hat, hab ich gestern auch das erste mal ausprobiert...allerdings nicht wirklich lange da ich schon einige Zeit geschliffen habe. Ich setze mich da heute nochmal vor und gebe mein bestes ;)

Soll ich evtl. erstmal mit dem 150ger so lange schleifen, bis die Klingenbreite über die gesammte Länge genau gleich ist oder soll ich ruhig mit dem 1000er fortfahren. Es bildet sich ja bereits eine Fassette, allerdings ist diese noch recht schmal....also kann es meines erachtens nicht mehr viel sein. Nur dauert das schleifen halt wirklich lange  :-\ ...wie ihr schon sagtet: GRELOT ;D

@flip: Ja...musste quasi ne kommplett neue Fassette setzten. Ich hoffe auch, dass es irgendwann mein Weltmeister übertrifft. :)

redmatze

Klebeband alle  20 Züge erneuert???

probier mal ein normales Klebeband von Scotch, das mache ich zumindest so und habe damit gute Erfahrungen gemacht.

Gruss matze
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

Paul II.

Wieviele Lagen Tapeband benutzt du?
Handelt es sich um ein hohles, oder ein halbhohles oder ein derbes Messer?
Sind die Schleifsteine abgerichtet?
Ich habe hier im Forum (ich glaube dass die Worte von Harry kamen) mal gelesen, dass es nach 20 Minuten auf dem 1.000er Stein reichen muss, danach sollte zumindest ansatzweise eine Schärfe kommen. Nachdem ich meine Steine abgerichtet habe und immer die richtige Menge an Tapeband (natürlich variiert das von Messer zu Messer) benutze, kann ich diese "20 Minuten Theorie" durchaus bestätigen.

Glückauf!

Paul
art isn't about aesthetics, it's about truth and heart

ille

Das Klebeband ist ein Isolierband. Ist ein Industrieisolierband von Cellpack.
Ich klebe davon nur eine Lage auf das messer. Ich hatte schon die Vermutung, dass die Klinge mittlerweile einfach zu schmal ist. Musste ja auf grund der Scharten bestimmt 1-1,5mm abnehmen. Dadurch verändert sich natürlich auch der Winkel. Vielleicht sollte ich mal ohne Klebeband schleifen!?
Das Messer ist übrigens ungefähr 3/4 hohl.


Paul II.

also wenn ich das richtig verstanden habe, handelt es sich um ein sehr dünnes Tape. Ich würde an deiner Stelle mal dickeres Tape ausprobieren, und dann nach und nach die Lagen steigern, bis eine Facette entsteht.
Wichtig wäre auch, dass die Steine abgerichtet sind. Dann sollte es eigentlich klappen.
art isn't about aesthetics, it's about truth and heart

ille

Also die/der Stein wird vor dem schleifen immer mit einem Nagura bearbeitet. Isolierband ist eigentlich garnicht so dünn. Und wie ich das in der ein oder anderen Schärfeanleitung gelesen habe, entsteht die Fassette beim abziehen über den Pastenriemen.
Nur sollte das Messer, ohne großes Ziepen, einem bereits die Armhaare abrasieren nachdem man mit dem 1000er durch ist. Dies allein ist beriets ein Problem für mich. Naja...ich werde mich heute Abend nochmal davor setzten und es erneut probieren.
Vielleicht kann ich morgen ja mal von Erfolg schreiben :)
Vielleicht aber auch nicht^^