Rheinkiesel....Funde aus dem Fluss und anderen Gewässern

Begonnen von doorsch, 23. Februar 2015, 16:17:23

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doorsch

Habe letzte Woche einen Rheinkiesel von Marc bekommen und habe mir gedacht dass Ganze könnte doch ein recht Interessanter Post hier auf dem Forum werden. Um erst mal ein wenig ins Thema einzuleiten hier zwei links mit Inhalten zu möglichen Funden in Flüssen....

"Joachim Lorenz und Jürgen Jung Die Mainkiesel - haben Goldwäscher eine Chance?
Über die Sedimente des Mains, ihre Herkunft und den früheren Lauf des Flusses"
http://www.main-netz.de/nachrichten/region/spessart/berichte/art15353,802415

"Auf Schatzsuche am Rheinufer"
http://www.ksta.de/aus-dem-kreis/steine-auf-schatzsuche-am-rheinufer,16365188,21381462.html

Test:
Grundlage für den Test war also folgender Rheinkiesel der etwas größeren Art (Geschätzt ca. 200 Gramm) mit ca. 9x4,5x2cm.
Der Stein sieht allein von der Struktur nach einem Stein mit hohen Quartzanteil aus und hat vermutlich aufgrund der rotfärbung auch einen hohen Anteil an Eisenoxid. Beides Abrasive Stoffe die in entsprechend hoher Konzentration und bei einem feinen Gefüge gute Bedingungen für einen Wetz- bzw. Schleifstein bedingen.

Der Test fand mit verschiedenen Methoden statt. Es wurde sowohl mit Wasser als auch Slurry versucht zu arbeiten, hinzu kam ein Versuch mit Öl, Glycerin und das ganze unter fließendem Wasser.

Generell ist feststellbar, dieser Stein lässt sich zum Schärfen bzw. zum Auffrischen von Rasiermesserschneiden verwenden! Und das gar nicht mal schlecht, ich war überrascht wie "gut" das Endergebnis geworden ist. Ich habe folgende Reihenfolge für mich festgelegt.

1. Abziehen mit Glycerin (50 Züge mit keinem Druck)
2. Abziehen unter laufendem Wasser (50 Züge mit keinem Druck)
3. Abziehen mit Öl
4. Abziehen mit Wasser
5. Abziehen mit Wasser und Slurry

Das Beste Ergebnis wurde mit Glycerin erzielt, bereits vom Stein runter funktionierte der Haartest.
Die Rasur äußerst scharf und sauber, keinerlei Rötungen oder Irritationen!

Ein ebenfalls "gutes" Ergebnis hat sich durch Abziehen unter laufendem Wasser eingestellt. Etwas weniger sanft als mit Glycerin aber immer noch ok. Das Ergebnis mit Öl hat mich persönlich nicht ganz zufrieden gestellt....

Fazit:
Ein wirklich "vollwertiger" Stein zum Auffrischen von Rasiermessern wenn nicht irgendwelche Facettenschäden (Ausbrüche, etc.)
vorliegen. Ich denke, dass auch noch 50-100 Züge mehr auf dem Stein gemacht werden können. Dadurch lässt sich vielleicht das Ergebnis noch weiter verbessern.

Interessant:
bisher war es nur die erste Rasur, d.h. ich werde noch weiter beobachten was nach den nächsten 2-5 Rasuren passiert....





Grosser

Jetzt ist er vollkommen verrückt geworden!  ;D
Es gibt wohl keinen Stein, den du nicht zum Rasiermesserschärfen ausprobieren würdest, oder?
Aber zurück zum Thema: Ich werde vermutlich in nächster Zeit meine Umgebung mit anderen Augen sehen...überall potenzielle Schleifsteine.  ;D 8)
Und damit hier keine Missverständnisse auftreten: selbstverständlich ist mein Text positiv gemeint und ich will hier niemanden veräppeln: Denn auch ich werde in absehbarer Zeit einen "Fundstein" hier vorstellen...
Viele Grüße, Christoph

doorsch

Zitat von: Grosser am 23. Februar 2015, 16:57:06
Jetzt ist er vollkommen verrückt geworden!  ;D
Es gibt wohl keinen Stein, den du nicht zum Rasiermesserschärfen ausprobieren würdest, oder?
Aber zurück zum Thema: Ich werde vermutlich in nächster Zeit meine Umgebung mit anderen Augen sehen...überall potenzielle Schleifsteine.  ;D 8)
Und damit hier keine Missverständnisse auftreten: selbstverständlich ist mein Text positiv gemeint und ich will hier niemanden veräppeln: Denn auch ich werde in absehbarer Zeit einen "Fundstein" hier vorstellen...

Ja Du hast vollkommen recht, verrückter geht nimmer.....aber eigentlich ist Marc daran schuld, er hat ihn mir zum testen geschickt :-)

BastlWastl

 ;D Coole Sache!

Ganz wichtig ist allerdings zu testen ob die Steine überhaupt abbrasiv wirken!

Ich habe vor ein paar Jahren auch schon diverse Tests gemacht mit so gut wie allen Steinen die mir untergekommen sind. Aufgefallen dabei ist mir, dass es sehr viele vielversprechende Steine gibt die zwar eine Schneide vermeindlich schärfer machen, aber keinerlei abbrassive Wirkung zeigen, vergleichbar mit Wetzstählen.

Tests die mir dazu einfallen würden wären

1: Messer mit Topfinish (am besten Lapping Film oder 10000+ Synthetischer Stein oder Naturjapaner), und dann auf den Findling, um zu sehen ob das Finish optisch sowie Rasurtechnisch besser/schlechter wird oder gleich bleibt. Diese Tests natürlich immer mit Slurry, ohne, Wasser Öl Glyzerin etc. durchführen.
2: Messer mit gerade gesetzter Facette auf ca. 800-2000 Stein bemühen um zu sehen ob der Stein die entstandenen Schärfriefen verfeinert, wenn ja das gleiche mit einem Messer von einem 5000/6000`er wiederholen. Ist dies erfolgreich geht man auf Belgier/oder 8000`er und überprüft erneut ob eine Verfeinerung stattfindet. Und so weiter und so fort.

Ich denke das in der Natur noch so viele Steine mit Potential rumliegen, lasst uns sammeln gehen ;D!

Grüße Wastl.






redmatze

obercool!  dh: dh: dh:

Den Gedanken hatte ich vor Jahren auch schon, hab dann mal angefangen, aber schnell wieder sein lassen, da mir schlicht weg die Zeit fehlte.

Bin mal gespannt was noch so alles auftaucht.

gruss
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.


titanus

Zitat von: redmatze am 23. Februar 2015, 18:44:03
obercool!  dh: dh: dh:
gruss

...finde ich es gerade nicht.
Sorry, natürlich wird das Spass machen auf "Schatzsuche" zu gehen. Ich kenne das.
Habe mal in einer Kiesgrube gearbeitet in der auch immer mal Mammut(backen)zähne gefördert wurden.

Aber der "Sinn" einer Kiesgrube ist ja, dass Alles umgelagert ist von den ursprünglichen Lagerstätten.
Und wenn man einen guten Stein gefunden hätte (Konjunktiv!) könnte man ihn ja nicht beliebig nachholen.
Deshalb würde ich das Suchen oder Aufsuchen von alten Brüchen für wesentlich zielführender halten, als Kiesgruben zu untersuchen.
Wir sind ja hier nicht im Schatzsucher-Forum, sondern im Rasurforum.

Noch mal sorry speziell an doorsch. Ich habe wirklich nichts gegen dich und ich weiß, dass du dich sehr verdient gemacht hast. Außerdem würde ich dir bedenkenlos meine Steine zum Bestimmen anvertrauen.
Aber bei diesem Thema bin ich nicht mehr "bei dir".

Grüße

titanus
Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag.

Epikur

doorsch

Zitat von: titanus am 24. Februar 2015, 15:18:16
Zitat von: redmatze am 23. Februar 2015, 18:44:03
obercool!  dh: dh: dh:
gruss

...finde ich es gerade nicht.
Sorry, natürlich wird das Spass machen auf "Schatzsuche" zu gehen. Ich kenne das.
Habe mal in einer Kiesgrube gearbeitet in der auch immer mal Mammut(backen)zähne gefördert wurden.

Aber der "Sinn" einer Kiesgrube ist ja, dass Alles umgelagert ist von den ursprünglichen Lagerstätten.
Und wenn man einen guten Stein gefunden hätte (Konjunktiv!) könnte man ihn ja nicht beliebig nachholen.
Deshalb würde ich das Suchen oder Aufsuchen von alten Brüchen für wesentlich zielführender halten, als Kiesgruben zu untersuchen.
Wir sind ja hier nicht im Schatzsucher-Forum, sondern im Rasurforum.

Noch mal sorry speziell an doorsch. Ich habe wirklich nichts gegen dich und ich weiß, dass du dich sehr verdient gemacht hast. Außerdem würde ich dir bedenkenlos meine Steine zum Bestimmen anvertrauen.
Aber bei diesem Thema bin ich nicht mehr "bei dir".

Grüße

titanus

Titanus, das passt schon und ich gebe Dir auch 100% recht!!
...es ist sowas wie ein "Glückstreffer". Ziel war ja auch nicht alle auf die Schatzsuche zu schicken und zu schreiben das dies der Ideale weg ist. Es macht Sinn alte Brüche zu finden.....Es ging eher darum zu zeigen das es etwas brauchbares gibt was man finden kann....

Ansonsten trotzdem danke für die Wertschätzung von deiner Seite, da freue ich mich wirklich darüber!