Der Thüringer Edelkorund Stein (EK)

Begonnen von BastlWastl, 20. Januar 2012, 13:42:06

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

BastlWastl

Heut hab ich wieder was zum spielen bekommen, den Nagelneuen EK Bankstein von MST Müller.

Format 200*50
Korn: F2000 also ca. 8000`er, auf der Homepage von MST steht 2000-2500.
Er soll den Ergebnissen von Natursteinen Nahekommen! Schau mer mal........

Zum ersten mal in die Hand genommen erscheint der Stein wie ein billiger SiC Stein, und er wirkt weich, grobporig also nicht wirklich geeignet.
Zum ersten Versuch hab ich ein selbstgeschmiedetes Kamisori hergenommen.
Zum Vergleich des Schleiffeelings:einen Naniwa 10k, GBB/BBB Kombi, Escher, Franke

Den Stein hab ich dann mit einer DMT 325`er Platte abgerichtet, was in weniger als einer Minute geschehen war. Jetzt wirkte auch die Anfangs etwas grobe Oberfläche schon viel feiner.

Vorarbeit habe ich ausschließlich mit dem GBB gemacht. Ein Mittelfeiner Kandidat, die Facette zeigte ordentlich Kratzer. Dann direkt auf den nur mit Wasser benetzten EK Stein.
Erstes Aha Erlebniss: Fühlt sich wirklich ähnlich an wie ein Naturstein, wie eine Mischung aus Franken und Escher......
Zweites Aha Erlebniss: Nach je 20 Zügen war der Stein schon fast ganz schwarz, geht also ordendtlich zur Sache.
Drittes Aha Erlebniss: Daraufhin Facette mit dem Microscop angeschaut, da hat es mich beinahe umgehauen, Fein poliert, ohne die vom Naniwa bekannte Microverzahnung.
Dann HHT vom Stein weg perfekt!!!!
Gut 20 mal übers Blankleder gezogen und mutig ins Gesicht! Hätte nicht gedacht daß das eine schöne Rasur wird und hab mir noch ein anderes Messer dazugelegt...........Habe es aber nicht gebraucht. Gute Sanfte Rasur mit relativ wenig Aufwand.












Fazit: Der Stein hat Aufmerksamkeit verdient! Für Leute die nach einem Guten Finisher suchen meiner Meinung nach dem Naniwa 10k vorzuziehen, spielt bei etwas kleinerem Format in der selben Preisklasse, und ist aus Deutschland....(von wegen Wirtschaft ankurbeln ;D)
Ich glaub mein Naniwa landet bald im MH.

Ich werde die Tage andere Messer damit bearbeiten und berichten.

mfg.Wastl.

Hiego

Ist das der Sinterrubin?

Grüße Hiego


jollo74

Hi Wastl,
Danke für's Ausprobieren und hier Vorstellen  ;D dh:!

LG
Jörg

P.S. Ich finde, dass Du eine ganz große Bereicherung für dieses Forum bist  ;D dh:!!!

BastlWastl

@Jollo74, Mercy, ist aber alles purer Eigennutz ;D auf der Suche nach Input um zur perfekten Schärfe zu gelangen. Bzw. hochpolierte Facette ohne Riefen.
(Hat zwar nicht zwangsläufig was mit der Schärfe zu tun aber sieht sexy aus.)

Die ersten Eindrücke haben sich bestätigt, ist echt ein guter der Stein. Habe ihn mit ein paar weiteren RM getestet, wie es scheint zickt er nicht mit verschiedenen Stählen (Feile/Silberstahl/C135THiers Issard/1.2562/1.3505) und macht alle sauscharf, und ist dabei auch so hart das mann damit auch guten Gewissens Hobelmesser/Küchenmesser schärfen kann.

Einziges Manko das mir bis jetzt aufgefallen ist, der Stein setzt sich zu, aber keinesfalls so extrem wie King oder Naniwa Steine. So nach 6 Messern habe ich gemerkt dass das Feedback etwas nachlässt. Ich wollte den Stein dann wieder mit dem DMT 325`er "frei" machen da hat sich der DMT Stein gewaltig Diamanten verloren. Der Stein ist also wirklich oberhart. Mit Micromesh Feile ging es aber wunderbar.

Abnutzung habe ich bis jetzt nicht feststellen können obwohl neben 10 RM auch alle meine Küchenmesser (so ca. 50 Stck.) und Stechbeitel und Hobelmesser damit zur Endschärfe gebracht wurden. Bei Küchenmessern ist auf jedenfall Referenzschärfe zu erreichen, Haare spalten. (vergleichbar mit gutem Naturjapanern Ohira Awesado die ca. um 8000 liegen.)

Für Rasiermesser ist er ab jetzt ins Pflichtprogramm aufgenommen (entweder nach dem Escher vor dem Franken oder als Finisher nach dem GBB).

Fazit: Dieser Stein entspricht von der Feinheit in etwa einem Naniwa 10k evtl. sogar feiner, das Finish steht einem Escher in nix nach, einzig der Franke und ein Ohzuku/Ohtaniyama können im Finish (keinesfalls optisch aber bei der Rasursanftheit) evtl. mehr überzeugen wie dieser Stein. Aber wenn dann geht es hier um Nuancen. Der Hauptvorteil ist halt dass mann direkt nach einem GBB darauf nur noch wenige Schübe braucht um die eh schon vorhanden Schärfe deutlich zu verbessern. Das ist mit dem Franken gar nicht machbar und mit Ohzuku/Ohtaniyama (mit Anreibern) nur nach min. 5facher Arbeitszeit in ähnlicher Weise zu erreichen.

Hier noch die Facette eines Stechbeitels nach Behandlung mit dem Stein. Kappt immerhin Barthaare geräuschlos ;D



mfg.Wastl.




doorsch

Danke Wastl für den test, habe eben in den Tiefen des Forums gestöbert und bin auf diesem Post gestoßen...

Hatte auch schon mal mit dem Gedanken gespielt den EK Stein zu kaufen....

BastlWastl

Ich habe ihn immer noch, wenngleich ich den Stein kaum benütze.

Der doch etwas merkwürdige Geruch beim schärfen ist schon gewöhnungsbedürftig. Er macht auf jedenfall eine gute Schneide, wobei ich ihn vor Jahren auch Senser geliehen habe und er war nicht so begeistert.

Bekommen habe ich damals ja von Herrn Rückewold ein Testexemplar, zu sehr günstigen Konditionen (1/2 Preis), ob ich allerdings den aufgerufenen Preis dafür bezahlen würde wage ich zu bezweifeln.

Grüße Wastl.