Damastmesser

Begonnen von Oldshaver, 28. Dezember 2011, 06:17:48

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Oldshaver

Damast-Rasiermesser von Wacker und Böker etc. sind ja, wie wir alle wssen, für viele Menschen nicht zu bezahlen. Nun denn, ich beobachte seit längerer Zeit , daß Verkäufer Damastmesser so billig anbieten, daß ich schon wieder abgeschreckt werde. Dabei sagen Sie, daß die Qualität 1 a sei und nichts mit der Massenware aus Stanzblech zu tun habe, die noch vor einigen Monaten angeboten worden seien.

Man könnte sich die Messer ansehen und bei nicht Zufriedenheit wieder zurückgeben usw. Also, wer hat Erfahrungen mit diesen Angeboten - und sind die jetzt angeboten Messer auf ebay wirklich nicht zu vergleichen mit solchen, die z.B. noch vor zwei Jahren aus Pakistan angeboten wurden - Oder kommen diese saubilligen Klingen auch noch aus Pakistan, und man hat erkannt, daß man qualitätsvoller arbeiten muss... Danke im voraus für Eure Beiträge. Oldshaver

Buddel

Stell doch mal ein Link ein zu den Messern die du meinst  ;)
Mit dem Messer, rasiert sichs besser.

Oldshaver

#2
Zitat von: Buddel am 28. Dezember 2011, 10:58:01
Stell doch mal ein Link ein zu den Messern die du meinst  ;)

Du brauchst im deutschen ebay lediglich nach Rasiermesser Damast suchen. Und schon findest Du diese Messer.

Gruß Oldshaver

Lord Vader

bei den preisen kann es eigentlich nichts vernünftiges sein, würde ich mal behaupten.

Oldshaver

Zitat von: Lord Vader am 28. Dezember 2011, 14:30:59
bei den preisen kann es eigentlich nichts vernünftiges sein, würde ich mal behaupten.

Ich vermute mal, Lord Vader, das könnte richtig sein - aber - das muss man ja dann auch ausprobieren, wenn man der Meinung sein könnte, oder? Nichts für ungut. Oldshaver

Zocker2104

wenn man weiß wie Damast hergestellt wird muss man das nicht ausprobieren

die kunst liegt nicht darin 2 stähle zu falten und zu härten und zu ätzen sondern darin, dass eine harte Schicht in der Mitte liegt wo auch die Schneidkante ist ein Voll Damast Messer halte ich für absolut ungeeinget

grüße

daniel


Oldshaver

Zitat von: Zocker2104 am 28. Dezember 2011, 14:39:15
wenn man weiß wie Damast hergestellt wird muss man das nicht ausprobieren

die kunst liegt nicht darin 2 stähle zu falten und zu härten und zu ätzen sondern darin, dass eine harte Schicht in der Mitte liegt wo auch die Schneidkante ist ein Voll Damast Messer halte ich für absolut ungeeinget

grüße

daniel



Das ist aber toll, was Du alles von Damast verstehst. Aber darum geht es hier nicht. Ich wollte von den Forumsmitgliedern wissen, ob sie Erfahrungen gesammelt haben in Bezug auf die Qualität dieser angebotenen Messerklingen.

Buddel

Habs mir mal angesehen. Also die stammen mit höchster Wahrscheinlichkeit alle aus der selben Pakistianischen Quelle, wie die Messer die hier im Forum schon umfassend besprochen wurden. Ob sich an der Qualität was zum Guten getan hat, kann ich nicht beurteilen. Die Formgebung dagegen ist teilweiße grausam  o) und zeugen mal wieder von ungeheuer viel Verständnis von der Rasiermessergeometrie und deren Anwendung  ;D

@Zocker2104: Sorry, ich teile weder deine Ansicht zu Damast noch deine Ansicht zu dessen Geeignetheit. Kann vielleicht daran liegen, dass ich schon öfters mit dem Material gearbeitet habe. Natürlich kann man eine härtere Schneidlage in einen dekorativen Damast einlegen - nennt sich San Mai - zwingend notwendig für die Herstellung eines guten Damast Rasiermessers ist das aber nicht.
Mit dem Messer, rasiert sichs besser.

Zocker2104

nicht?

heißt aber dann doch das sich die vorderste Schneidkante aus den Harten und weichen Schichten zusammensetzt was wiederum bedeutet das die Harten Schichten in sachen Schnitthaltigkeit überlegen sind und das wiederum lässt das messer ungleichmäßig abnutzen

wenn ich da falsch liege entschuldige ich mich

daniel

zum Thema ausprobiert, bitte kauf es dir und teste es doch denn nur so bekommst du für dich selbst aussagekräftige werte!

BastlWastl

 ;D

Hier im Forum gibts zu dem Thema schon was, Pakistandamast!...... Sofern im Damast kein Schweissfehler enthalten ist sind diese Klingen durchaus brauchbar, sofern man sie nochmal einer anständigen Wärmebehandlung unterzieht. Auf der Seite des Anbieters steht wie in der Bucht nix über die Stahlzusammensetzung, also kann davon ausgegangen werden dass es sich um eine C105/15Ni20 (recht kostengünstig) Verschweissung handelt.
In unseren Breitengraden kann mann egal wieviel Maschinelle Unterstützung bzw. Halbindustrielle Fertigungsmethoden angewand werden (Lufthammer, Gesenkschmiede........) ein Damastmesser nicht zu so einem günstigen Preis herstellen!

@Zocker2104: Mann muss da schon unterscheiden zwischen Dekorationsdamast (ohne Hochleistungsstähle, vergleich Aussenlagen von beispielsweise KaiShun Messern, die lediglich optische Reize hat) und Leistungsdamast aus zwei oder mehreren hochwertigen (hoch Kohlenstoffhaltigen,feinkörnigen) Stählen bestehen und weniger durch extrem differnzierte Lagen auffallen aber zu Leistungen im Stande sind die Monostählen überlegen sein können. Dabei muss auch nicht nur ein Stahl in der Schneide sein (sonst hätte mann ja auch "nur" einen sog. SanMai Aufbau - wie bei den Kai Messern) sondern die gesammten Stähle können ihre Leistungsfähigkeit ausspielen. Aus einem Damast aus 1.3505/1.2562/1.2842/60Ni20 der Richtig Wärmebehandelt wird könnte ein Küchenmesser entstehen dass jeden dieser hervorragenden Stähle in der Mono Variante hoch überlegen wäre, und zwar in Punkto Zähigkeit, Schnitthaltigkeit, erreichbarer Schärfe.

Soll heissen ein Messer aus 1.2562 (HRC 65) erreicht eine enorm hohe Schnitthaltigkeit, ist aber von der erreichbaren Schärfe einem Messer aus Kugellagerstahl (1.3505) unterlegen, der wiederum die Schärfe nicht annähernd so lange hält wie der erstgenannte. Kombiniert man diese Stähle erzeugt man zwar nur ein sehr wenig differenziertes Muster hat aber eine ultrascharfe Klinge die zudem sehr Schnitthaltig ist.d

Bei Rasiermessern allerdings sehe ich keinerlei Vorteile bei einer Damastklinge.

Zu der Ausgansfrage zurück, mit diesen Rasiermessern habe ich keine Erfahrung, aber schon allein die dürftigen Informationen des Verkäufers und die begutachtung der Bilder in Zusammenhang mit der Größenangabe (4-5mm Dicke) lassen mich Vermuten dass man dieses Messer (ich schätze mal min. 6/8) entweder mit 4 Lagen Tape oder Freihändig schärfen muss, und das ist wohl nicht Sinn der Sache. Ausserdem ist das Ricasso (Übergang von Schneide zum Erl) viel zu dick, dies kommt dem schärfen auch nicht gerade entgegen.

mfg.Wastl.

mfg.Wastl.

Buddel

Die Härte des Stahls bestimmt sich im wesentlichen nach dem Kohenstoffgehalt. Wenn ich zwei verschiedene Stähle zum Damast feuerverschweiße findet dabei eine Diffusion des Kohlenstoffes zwischen den beiden Stählen statt, so dass ich dieser angleicht oder gar ausgleicht. Wenn ich als Ausgangsmaterial zwei Stähle mit ähnlichem Kohlenstoffgehalt wähle, habe ich im Anschluss eine sehr gleichmäßige Verteilung des Kohlenstoffs im gesamten Stahl. Der mit mehr Kohlenstoff gibt etwas ab, der andere nimmt etwas auf. Das Ergebniss ist eine gleichmäßige Härte des Damast. Die Unterschiedlichen Zeichnung nach dem Ätzen rührt von den anderen Komponenten im Stahl her. Meist nimmt man einen Stahl mit Nickelanteilen für den hellen Teil im Damast und einen mit Mangan für den Dunklen.

Eine übliche Mischung ist 1.2842 (C 0,9%) und 75Ni8 (C 0,75%). Im Ergebnis wird man dann so um die 0,8 % Kohlenstoff im Stahl haben. Wie schon oft geschrieben: Ein Rasiermesser wird nicht besser, weil es aus Damast gefertigt wurde. Wenn aber bei der Auswahl der Stähle, dem feuerverschweißen und der Wärmebehandlung sorgfältig vorgegangen wurde, dann ist ein Damastmesser auch nicht schlechter, als eines aus Monostahl. Eine Mikroverzahnung an der Schneide tritt nicht auf und auch keine unterschiedlich harten Schichten.

Gruß
Gabor
Mit dem Messer, rasiert sichs besser.

BastlWastl

@Buddel: Genau Kohlenstoffdiffusion, hab ich vergessen zu erwähnen! dem geschriebenen kann ich zu 100 Prozent zustimmen!

mfg.Wastl.

Oldshaver

Zitat von: BastlWastl am 28. Dezember 2011, 16:08:51
;D

Hier im Forum gibts zu dem Thema schon was, Pakistandamast!...... Sofern im Damast kein Schweissfehler enthalten ist sind diese Klingen durchaus brauchbar, sofern man sie nochmal einer anständigen Wärmebehandlung unterzieht. Auf der Seite des Anbieters steht wie in der Bucht nix über die Stahlzusammensetzung, also kann davon ausgegangen werden dass es sich um eine C105/15Ni20 (recht kostengünstig) Verschweissung handelt.
In unseren Breitengraden kann mann egal wieviel Maschinelle Unterstützung bzw. Halbindustrielle Fertigungsmethoden angewand werden (Lufthammer, Gesenkschmiede........) ein Damastmesser nicht zu so einem günstigen Preis herstellen!

@Zocker2104: Mann muss da schon unterscheiden zwischen Dekorationsdamast (ohne Hochleistungsstähle, vergleich Aussenlagen von beispielsweise KaiShun Messern, die lediglich optische Reize hat) und Leistungsdamast aus zwei oder mehreren hochwertigen (hoch Kohlenstoffhaltigen,feinkörnigen) Stählen bestehen und weniger durch extrem differnzierte Lagen auffallen aber zu Leistungen im Stande sind die Monostählen überlegen sein können. Dabei muss auch nicht nur ein Stahl in der Schneide sein (sonst hätte mann ja auch "nur" einen sog. SanMai Aufbau - wie bei den Kai Messern) sondern die gesammten Stähle können ihre Leistungsfähigkeit ausspielen. Aus einem Damast aus 1.3505/1.2562/1.2842/60Ni20 der Richtig Wärmebehandelt wird könnte ein Küchenmesser entstehen dass jeden dieser hervorragenden Stähle in der Mono Variante hoch überlegen wäre, und zwar in Punkto Zähigkeit, Schnitthaltigkeit, erreichbarer Schärfe.

Soll heissen ein Messer aus 1.2562 (HRC 65) erreicht eine enorm hohe Schnitthaltigkeit, ist aber von der erreichbaren Schärfe einem Messer aus Kugellagerstahl (1.3505) unterlegen, der wiederum die Schärfe nicht annähernd so lange hält wie der erstgenannte. Kombiniert man diese Stähle erzeugt man zwar nur ein sehr wenig differenziertes Muster hat aber eine ultrascharfe Klinge die zudem sehr Schnitthaltig ist.d

Bei Rasiermessern allerdings sehe ich keinerlei Vorteile bei einer Damastklinge.

Zu der Ausgansfrage zurück, mit diesen Rasiermessern habe ich keine Erfahrung, aber schon allein die dürftigen Informationen des Verkäufers und die begutachtung der Bilder in Zusammenhang mit der Größenangabe (4-5mm Dicke) lassen mich Vermuten dass man dieses Messer (ich schätze mal min. 6/8) entweder mit 4 Lagen Tape oder Freihändig schärfen muss, und das ist wohl nicht Sinn der Sache. Ausserdem ist das Ricasso (Übergang von Schneide zum Erl) viel zu dick, dies kommt dem schärfen auch nicht gerade entgegen.

mfg.Wastl.

mfg.Wastl.

Oldshaver

Zitat von: BastlWastl am 28. Dezember 2011, 16:08:51
;D

Hier im Forum gibts zu dem Thema schon was, Pakistandamast!...... Sofern im Damast kein Schweissfehler enthalten ist sind diese Klingen durchaus brauchbar, sofern man sie nochmal einer anständigen Wärmebehandlung unterzieht. Auf der Seite des Anbieters steht wie in der Bucht nix über die Stahlzusammensetzung, also kann davon ausgegangen werden dass es sich um eine C105/15Ni20 (recht kostengünstig) Verschweissung handelt.
In unseren Breitengraden kann mann egal wieviel Maschinelle Unterstützung bzw. Halbindustrielle Fertigungsmethoden angewand werden (Lufthammer, Gesenkschmiede........) ein Damastmesser nicht zu so einem günstigen Preis herstellen!

@Zocker2104: Mann muss da schon unterscheiden zwischen Dekorationsdamast (ohne Hochleistungsstähle, vergleich Aussenlagen von beispielsweise KaiShun Messern, die lediglich optische Reize hat) und Leistungsdamast aus zwei oder mehreren hochwertigen (hoch Kohlenstoffhaltigen,feinkörnigen) Stählen bestehen und weniger durch extrem differnzierte Lagen auffallen aber zu Leistungen im Stande sind die Monostählen überlegen sein können. Dabei muss auch nicht nur ein Stahl in der Schneide sein (sonst hätte mann ja auch "nur" einen sog. SanMai Aufbau - wie bei den Kai Messern) sondern die gesammten Stähle können ihre Leistungsfähigkeit ausspielen. Aus einem Damast aus 1.3505/1.2562/1.2842/60Ni20 der Richtig Wärmebehandelt wird könnte ein Küchenmesser entstehen dass jeden dieser hervorragenden Stähle in der Mono Variante hoch überlegen wäre, und zwar in Punkto Zähigkeit, Schnitthaltigkeit, erreichbarer Schärfe.

Soll heissen ein Messer aus 1.2562 (HRC 65) erreicht eine enorm hohe Schnitthaltigkeit, ist aber von der erreichbaren Schärfe einem Messer aus Kugellagerstahl (1.3505) unterlegen, der wiederum die Schärfe nicht annähernd so lange hält wie der erstgenannte. Kombiniert man diese Stähle erzeugt man zwar nur ein sehr wenig differenziertes Muster hat aber eine ultrascharfe Klinge die zudem sehr Schnitthaltig ist.d

Bei Rasiermessern allerdings sehe ich keinerlei Vorteile bei einer Damastklinge.

Zu der Ausgansfrage zurück, mit diesen Rasiermessern habe ich keine Erfahrung, aber schon allein die dürftigen Informationen des Verkäufers und die begutachtung der Bilder in Zusammenhang mit der Größenangabe (4-5mm Dicke) lassen mich Vermuten dass man dieses Messer (ich schätze mal min. 6/8) entweder mit 4 Lagen Tape oder Freihändig schärfen muss, und das ist wohl nicht Sinn der Sache. Ausserdem ist das Ricasso (Übergang von Schneide zum Erl) viel zu dick, dies kommt dem schärfen auch nicht gerade entgegen.

mfg.Wastl.

mfg.Wastl.
  Der Hersteller gibt an: 1095er Stahl und 15N20 Stahl.

Oldshaver

Ich hab noch was vergessen: Die Herstellerangabe: 59 - 60 HRC