Sind Nassrasierer eitel?

Begonnen von Pepe, 15. Juli 2008, 13:20:57

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Pepe

Ich lese hier so vieles über Körperpflege usw. usw... und angeregt vom Fingernagelbeitrag (Ist Eitelkeit eine Todsünde?) stelle ich hier die alles entscheidende Frage: 8)
Sind wir eitel oder achten wir "nur" auf ein gutes und gepflegtes Äußeres?
Ich persönlich gehe nicht unrasiert und im ollen Jogger morgens zum Bäcker Brötchen holen. (nur um 1 Beispiel zu nennen)

TomH

Also unrasiert aus dem Haus und im Jogger Einkaufen?? Nee, dann lieber nichts zu Weihnachten...
Meine Ex ist so immer einkaufen gegangen und wenn ich Hose, Hemd und gescheites Schuhwerk angezogen habe, musste ich mir immer anhören: "Willste auf'n Ball oder was??"

Ich sage jetzt nicht wo sie her war...

Eitelkeit würde ich nicht sagen, nur dieses Gefühl des Gepflegtseins ist doch einmalig, oder??

Schönen Tag noch...

buzzer

Zitat von: Pepe am 15. Juli 2008, 13:20:57
Ich persönlich gehe nicht unrasiert und im ollen Jogger morgens zum Bäcker Brötchen holen. (nur um 1 Beispiel zu nennen)

Da würdest Du in Karlsruhe aber ganz schön auffallen ;)

Ne, eitel bin ich nicht, aber ein gepflegtes Äußeres ist mir schon wichtig.
Es gilt der Satz: Haare gut - Alles gut

Und der sagt eigentlich alles. Fast Alles: Eine gute Duftnote muss auch schonmal sein.

--Rolf
Eine scharfe Klinge ist nicht zu spüren. Eine stumpfe Klinge schon.

Olivia

Nun ist die Barttracht ja wirklich Geschmackssache und hat nix mit Hygiene zu tun, aber ein gepflegtes Äußeres ist einfach höflicher seinen Mitmenschen gegenüber und hat nichts mit Eitelkeit zu tun.

Ich erinnere mich mit Schaudern an ungewaschene Bezirksgruppensitzungen der Grünen in Kreuzberg, die so manches Mitglied bei seinem verspäteten Eintreffen noch meinte mit einer Meeresfrüchtepizza krönen zu müssen oder Parteitage bei denen man auf engstem Raum zusammengedrängt von Tischgenossen gequält wurde, die sich zum Frühstück noch ein frisches Knoblauchbrot gegeben haben.
Die Verwendung von Parfüm schien ebenso verpönt gewesen zu sein wie die Anwendung geruchsneutralisierender Hygienemaßnahmen.
Das trübt einfach die Laune, lenkt ab, macht aggressiv und mir geht da der Hut hoch weil ich selber ja auch drauf achte, daß ich anderen olfaktorisch nicht zu nahe trete. Die Nase kann man schließlich nicht abstellen.

Daß diese Miefbuden völlig frei von Eitelkeit waren konnte ich  nicht feststellen. Die tobte hemmungslos in anderen Bereichen.

Pepe

Zitat von: buzzer am 15. Juli 2008, 13:43:33
Da würdest Du in Karlsruhe aber ganz schön auffallen ;)  ???WARUM???

Und der sagt eigentlich alles. Fast Alles: Eine gute Duftnote muss auch schonmal sein.

--Rolf

es geht doch nichts über maggiwürfelriechende Zeitgenossen am frühen Morgen in der Schlange beim Bäcker/Metzger o.ä. ;D

Eugen Neter

Tja, jetzt muß ich mal wieder den Oberlehrer rauskehren -: Das Wörtchen »eitel« bedeutet in seinem ursprünglichen Sinne »leer«; später wandelte sich dann die Bedeutung in »unnütz«, »falsch« oder »vergeblich«. Heute verwenden wir den Begriff, wenn wir uns unserer Vorzüge erfreuen, ihrer bewußt sind und dies auch gerne zeigen... ;)
Meine Rasuren jedenfalls sind sehr eitel, bzw. vergeblich – tags darauf muß ich schon wieder ran... ;D

NegatroN

Also generell hab ich kein Problem damit, das Haus auch ohne "Volles Programm" zu verlassen. Mir macht es (stark bedingt und die wiederentdeckte Nassrasur) zwar Spaß, mich "herzurichten". Aber das ist keine Muss und hat auch seine Grenzen. Zur Not reichen mir 5 Minuten nach dem Aufstehen und damit fühle ich mich auch nicht unwohl.

buzzer

Zitat von: *** am 15. Juli 2008, 13:46:37
Nun ist die Barttracht ja wirklich Geschmackssache und hat nix mit Hygiene zu tun, aber ein gepflegtes Äußeres ist einfach höflicher seinen Mitmenschen gegenüber und hat nichts mit Eitelkeit zu tun.
..

Es gibt tatsächlich nur sehr sehr Wenige, die mit Vollbart nicht ungepflegt aussehen.

Ansonsten habe ich Deinen Beitrag mit viel Schmunzeln gelesen, *** ;)

Viele Grüße,
Rolf
Eine scharfe Klinge ist nicht zu spüren. Eine stumpfe Klinge schon.

Heiermann

In Ergänzung zu Hans' Definition: Pepes Ausgangsfrage ist rhetorisch. Jeder Mensch ist eitel; unterschiedlich ist nur das Ausmaß. :P

Und wenn ich in der Kassenschlange hinter einer aufgetakelten Fregatte mit eingebautem 3-Meter-Parfüm-Todesradius warten muss, kann das genauso schlimm sein wie hinter einem unrasierten Schiesser-Feinrippfetischisten mit Deomarke Axel Schweiß.

buzzer

Zitat von: Pepe am 15. Juli 2008, 13:50:29
Zitat von: buzzer am 15. Juli 2008, 13:43:33
Da würdest Du in Karlsruhe aber ganz schön auffallen ;)  ???WARUM???

Und der sagt eigentlich alles. Fast Alles: Eine gute Duftnote muss auch schonmal sein.

--Rolf

es geht doch nichts über maggiwürfelriechende Zeitgenossen am frühen Morgen in der Schlange beim Bäcker/Metzger o.ä. ;D

Es kommt ja noch schlimmer: Die Datteriche mit den weißen Söckchen im Pyjama und stränigen Haaren fahren mit der S-Klasse vor  :o
Eine scharfe Klinge ist nicht zu spüren. Eine stumpfe Klinge schon.

buzzer

Zitat von: Eugen Neter am 15. Juli 2008, 14:17:34
Tja, jetzt muß ich mal wieder den Oberlehrer rauskehren -: Das Wörtchen »eitel« bedeutet in seinem ursprünglichen Sinne »leer«; später wandelte sich dann die Bedeutung in »unnütz«, »falsch« oder »vergeblich«. Heute verwenden wir den Begriff, wenn wir uns unserer Vorzüge erfreuen, ihrer bewußt sind und dies auch gerne zeigen... ;)
Meine Rasuren jedenfalls sind sehr eitel, bzw. vergeblich – tags darauf muß ich schon wieder ran... ;D

Hans, das ist interessant. Die Bedeutung der Begriffe wandeln sich.
Im Wiki lese ich:

Eitelkeit (lat. vanitas) ist die übertriebene Sorge um die eigene körperliche oder geistige Schönheit, den eigenen Körper, das Aussehen und die Attraktivität oder die Wohlgeformtheit des eigenen Charakters. Das kann sich zum Beispiel darin ausdrücken, dass man immer die teuerste Kleidung tragen muss, die neuesten Schuhmodelle besitzen muss, häufig zum Friseur geht und sich übertrieben schminkt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Eitelkeit

Und so sehe ich das heute auch.

Viele Grüße,
Rolf
Eine scharfe Klinge ist nicht zu spüren. Eine stumpfe Klinge schon.

Pepe

hallo Rolf, da bist Du mir zuvorgekommen, bei Wiki war ich auch gerade... :D
Die NICHT übertriebene Sorge um sein Aussehen etc. ist m.E. aber schon angebracht.
Und da mangelt es schon bei sehr sehr vielen. Ich muss mich doch nur täglich umschauen und habe jede Menge Negativbeispiele.

samonis

Tja wer ist wie eitel? Ich kenne Leute die waschen sich eine Woche keine Haare und sehen trotzdem top gepfegt aus, während meine Haare bereits nach einem Tag dem eines Obdachlosen gleichen. Sogesehen ist es sowiso zu Oberflächlich Leute nach dem Aussehen zu beurteilen.
Meine Friseurin schimpft, wie wenig ich meine Haare pflege. Wenn die wüsste dass die meiste zeit im Bad für die Rasur draufgeht ;) Und topgestylte Manager rasieren sich auch trocken. Die Meisten meiner Freunde rasieren sich nass "weils der Vater so gezeigt hat" "Weil der Trockenrasierer so viel kostet".  Aber keiner wegen der Pflege sondern alle nur "meil man halt muss". Wer sich nass rasiert ist nicht mehr eitel, wie ein Trockenrasierer.
Mein Schrank platzt, meine Haut produziert nicht mehr Bart und mein Konto geht vor die Hunde.

NegatroN

Zitat von: Pepe am 15. Juli 2008, 14:48:13
hallo Rolf, da bist Du mir zuvorgekommen, bei Wiki war ich auch gerade... :D
Die NICHT übertriebene Sorge um sein Aussehen etc. ist m.E. aber schon angebracht.
Und da mangelt es schon bei sehr sehr vielen. Ich muss mich doch nur täglich umschauen und habe jede Menge Negativbeispiele.

Ja und nein. Man muss da IMO unterscheiden zwischen ungepflegt und nicht auf sein Aussehen bedacht bzw. einfach anderer Geschmack. Ich denke, wir müssen uns nicht drüber streiten, dass Eau de Achselschweiß keine Freude ist. Aber andererseits gibt es für mich durchaus ein Recht auf Hässlichkeit, um es mal überspitzt auszudrücken. Wenn jemand sich in vermeintlich schlampigen oder unattraktiven Klamotten wohl fühlt, dann ist das für mich völlig in Ordnung.

Nikita

Es ist darum auch immer eine Frage, wie schätzt man selbst seinen Zustand ein und wie bewerten ihn andere. Da driften die Ansprüche und Erwartungen oft weit auseinander.
Gepfegt sein drückt sich nicht in teurer Kleidung aus. In unserer großen Firma laufen wir in sauberer Alttagskleidung umher und wenn hoher Besuch ansteht wirft man sich auch in Schale. Neulich stand mein Mann in grauer Hose und frisch gestärktem, weißen Hemd vor einem potentiellen Großabnehmer und hatte die Kravatte vergessen. Der Besuch kam, stutzte und rupfte sich seine Kravatte vom Hals. Das wäre ihm auch lieber so, sagte er.
Es kommt einfach auf die Situation an, oder das Ereignis. Das man sich duscht, seine Fingernägel pflegt usw sollte doch eigentlich selbstverständlich sein, aber ich gehe bestimmt nicht mit einem blütenweißen Hemdelein zu meinen Pferden. Da muß meine Umwelt durch, dass ich dann Pferdemiefig mit nicht ganz sauberen Fingern noch meinen Wocheneinkauf tätige. Nö, ich glaub ich bin nicht wirklich eitel. Zum Brötchenholen geh ich aber auch nicht ungewaschen und ungekämmt im Schlafanzug.
Und das nur an der Rasur festzustecken...auch nö...manchen Männern steht ja auch ein 3 Tage Bart.
Calani-Seifenmanufaktur