Was ist das für ein Schleifmittel, bzw. ähnliches gesucht

Begonnen von MrJingles, 08. November 2011, 12:10:25

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MrJingles

Hallo zusammen,

hier in dem Video arbeitet der gute Mann mit etwas das auf englisch "greaseless compounds" heisst.
sprich irgendwas in richtung "fettfreie" Poliermasse.
Er kann es sogar ganz genau in Körnungen angeben von 80 bis 400 wird benutzt.

So wie da die Funken fliegen, scheint das ja einiges an Material abzutragen, meine bisherigen Pasten tun das nicht
Und sein Polierbock rennt nur mit ca. 1700rpm

Irgendeine Idee was das ist, bzw wo man sowas oder ähnliches in DE bekommt ?

Hier noch das Video: http://www.youtube.com/watch?v=r0huv9ON9_I&feature=related

Übrigends eine sehr schöne Anleitung einer kompletten Messerrestauration.

Gruß
Peter

Tim Buktu

#1
Die Polierpasten bekommst Du von verschiedenen Herstellern.
Hier: http://www.goldschmiedebedarf.de/?cPath=87&osCsid=24f142322944f20e7bde021edd81aa03
gibt es evtl. auch das was Du suchst!?



Edith sagt:
Wenn Du bei Fischer bestellen solltest, empfehle ich Dir, den Brettpinsel gleich mit zu ordern.
Eine tolle dichte Schweineborste. Einer meiner Lieblings-Rasierpinsel. Auf Grund seiner Machart sicher gewöhnungsbedürftig und er braucht etwas Zeit zum Einarbeiten. Ich finde ihn aber klasse. Ich will jedoch nicht verschweigen, dass es Menschen geben soll, die ihn nicht mögen.

Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

Zocker2104

Hallo

diese Seziellen Pasten sind in Deutschland bzw. Europa nicht zu bekommen habe mich selbst schonmal danach umgesehen

schönen Gruß

Daniel

shaved

Zitat
Übrigends eine sehr schöne Anleitung einer kompletten
Messerrestauration.

Die Leute vom Fach verstehen unter dem Begriff [1] etwas anderes.

Zitat
Die moderne Restaurierung verfolgt das Ziel, durch möglichst auf ein
Minimum beschränkte Eingriffe am Objekt die Erhaltungsbedingungen zu
verbessern. Dabei ist heute die Reversibilität des Eingriffs eine der
Hauptanforderungen:

Bei 80'er Pasten und fliegenden Funken hat man imho das Restaurieren
hinter sich gelassen und ist eher beim stock removal und pimp my shave
angelangt.

Für mich fallen solche Klingen dann unter: Nachgeschliffen von
jemandem, der den Beruf idR nicht erlernt hat. Glänzt schön
(allerdings bekommt kaum einer etwas hin, was an das Pliesten
herankommt), hat dann aber nur noch wenig mit dem ursprünglichen
Messer gemeinsam.


[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Restaurierung
Stumpfe Messer schärft man. Schleifen ist etwas anderes.

redmatze

Also, wenn funken sprühen würde ich  aufhören und sofort ab mit ins Wasser.

Die meisten Pasten werden  von Menzerna hergestellt und die machen das auch ganz gut ;)

Für mich ist die Herangehensweise zu heftig, aber anscheinend, weiß der Mensch was er tut. Anscheinend gibt es über dem Teich massenhaft alte Fenney Messer ,die man dann so herrichtet. Ich würde das so nicht machen.
Gruss redmatze
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

MrJingles

Na an sich mag ich auch Patina oder schöne markante Rostnarben auf einem dicken Wade & Butcher zb.

aber warum soll man es nicht auchmal anderes machen, je nach Messer halt,
gibt ja diverse Geschmäcker, finde ich nicht verkehrt.

Und den Charakter hat er ja auch ein wenig durch das erneuerte Hornheft erhalten.
und mal im ernst vor 150 Jahren sah das Messer genau so aus.
Etwas Patina am Erl kann man ja trotzdem lassen.

Nur für harte Fälle schien mir dieses Mittel ganz interessant zu sein.

Ob ich das dann mal teste und für gut befinde oder nicht wird sich dann zeigen.

Würde mich halt erstmal nur interessieren was das für nen Zeugs ist.
Die Diskussion ob man das schön findet oder nicht ist ja ne andere.

Hoffe also weiterhin auf Hinweise

Gruß
Peter

Izrahvil

Ich kann mich der Aussage von Shaved nur anschließen aber ich finde auch... manchme Messer verdienen es nicht anders.
Es ist halt immer eine frage des IST-Zustands des Messers. Mittelmäßige Rostnarben finde ich sehr schön anzusehen..vor allem auf alten derben Klingen.
Aber wenn ein Messer wirklich extrems vernarbt ist würde ich schon mehr runterschleifen. Die Frage ist nur.. womit.. 80er scheint mir schon zu viel..

MrJingles

Ha,

nun hab ich doch selber was gefunden, nachdem ich gestern noch lange gesucht habe auch im engl. Forum.

Bei uns ist das wohl als Schleifpaste/Abziehpaste bekannt und man findet sowas ähnliches bei ebay bei Metzger und Schlachterbedarf  :o

Es ist letzten Endes Schleifmittel (Korn) in wohl weichem Kleber gebunden, fettfrei (greaseless), entgegen den Polierpasten halt.
Sprich nix anderes wie wir auch nehmen nur halt als Bogen Schleifpapier.
Allerdings kann man das schön auf so ne Polierbockscheibe auftragen.

Am nähesten dran kann man es in UK bestellen: http://thepolishingshop.co.uk/acatalog/Abrasive_Compound_.html
Allerdings kostet der Transport einiges und man sollte wohl mehr kaufen.

Im Video scheint mir auch die Hitzeentwicklung in Grenzen zu sein, wohl auch wegen der Kühlung mit Wasser immer wieder,
immerhin fast er die Klinge dauernd mit bloßen Händen an, so heiss kann die dann wohl nicht werden.

Mal sehen ob ich das für die harten Fälle an Messern mal teste.

Also hat sich der Bezug und was es ist schon mal geklärt.

Gruß
Peter

Fynn1177

Zomax weiß was er tut, habe einige Messer von ihm.
Er arbeitet die Messer hält typisch amerikanisch auf.
Man erhält schön glänzende Klingen allerdings geht oft die Orginalform verloren und der Rücken wird arg rundlich

Er hat einen großen Kundenstamm und seine Messer liegen meist weit über 200$.
Sein Verdienst an der Aufarbeitung von Rasiermessern ist bestimmt nicht schlecht.
Da er auch in anderen Foren nur Lob kassiert scheinen Seine Methoden doch richtig zu sein und anzukommen.


Gruß Nils
Es grüßt der kleine Nils

Zick Zack da war er ab :-)


Fynn1177

Zitat von: Fynn1177 am 09. November 2011, 11:38:47
Zomax weiß was er tut, habe einige Messer von ihm.
Er arbeitet die Messer hält typisch amerikanisch auf.
Man erhält schön glänzende Klingen allerdings geht oft die Orginalform verloren und der Rücken wird arg rundlich

Er hat einen großen Kundenstamm und seine Messer liegen meist weit über 200$.
Sein Verdienst an der Aufarbeitung von Rasiermessern ist bestimmt nicht schlecht.
Da er auch in anderen Foren nur Lob kassiert scheinen Seine Methoden doch richtig zu sein und anzukommen.


Gruß Nils

Undream (Brad) ist bei SRP aktiv und beantwortet sicherlich gerne Fragen.
Evtl. verschickt er auch eine Probemenge des Schleifmittels?

Es grüßt der kleine Nils

Zick Zack da war er ab :-)


MrJingles

Na und man kann ja auch vorsichtiger arbeiten und mit höheren Körnungen beginnen,
aber es erscheint mit von der arbeit her auch einfacher, als mitm schleifpapier oder sonstigen Handarbeiten.

Man hat ja genug mitm finishen noch von Hand zu tun.

Denke 2-3 Patina Flecken kann man auch mit dieser Methode lassen, wenn man will.

Und falls doch poliert als Spiegel, sieht nen altes Messer mit einem dem Original nachgebautem Heft immer noch besser aus
als ein W&B mitm quitsche buten Plastik heft, oder was man manchmal so sieht.

Sicher ist dann das Wort Festauration falsch, eher Aufarbeitung oder was auch immer,
aber man muss ja nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen sach ich immer.

Ich leg mir mal das Geld parat und werds bald mal bestellen, evtl. geb ich dann die hälfte ab.
Sind ja immer 1,3kg pro Körnung, vielleicht wills ja noch einer testen.

Na Probemenge aus USA dürfte auch was Kosten, seh grad Kleinmengen kann man auch in UK holen und soll dann Porto anfragen.

Gruß
Peter

BastlWastl

Finger Weg!!!!

Nur mal so zur Info:

Das was da funkt sind feine herausgerissene Teilchen des Stahles, die durch einbiringen der Schleifenergie und heraustrennen aus dem Werkstück so hoch erhitzt wurden, dass die beim Kontakt mit Sauerstoff in einem Bruchteil einer Sekunde explosionsartig verbrennen.

Um dies zu erreichen braucht es mehr wie die angesprochenen 600°C unter Umständen sogar mehr als 1200°C.

Dabei handelt es sich um Oberflächenerwärmung, das erklärt auch warum er das Messer noch mit den Fingern halten kann......

Hier ein PDF das zeigt was mit Stahl passiert der so hoch erhitzt wurde:

[ftp] http://www.messerforum.net/attachment.php?attachmentid=35835&d=1182286243[ftp]

Für Intressierte empfehle ich das Buch "Messerklingen und Stahl" von Roman Landes.

mfg.Wastl.

MrJingles

hmm ok, stimmt mich bissl nachdenklich.

das PDF kann ich aber nicht sehen, muss man sich registrieren, nur für nen PDF bissl viel.

kannst du das evtl irgendwo hochladen, oder was ähnliches.

Also ist die Hitze doch so enorm, wenn auch nur an der Oberfläche das es dem Stahl schadet,
was sich auf Haltbarkeit und Schärfe auswirkt, richtig ?

Gruß und danke für den Hinweis
Peter

BastlWastl

@MrJingles: Musst dich leider anmelden...........

Aber in Kurzform.........

Bei 600 Grad sinkt die Härte (nach Rockwell gemessen) nach 5 Sekunden bereits um 4 HRC, nach 35 Sekunden um 7HRC (gemessen am Stahl 1.2842 bei einer Ausgangshärte von 55 HRC)......

Bei einem Rasiermesser mit 63HRC hätte wären es noch 59 HRC nach nur 5 Sekunden........ Und bei 600 Grad fängt der Stahl erst an zu Funken.

Die Schleiffunken sind teils geschmolzenes Metall....... bei welcher Temperatur schmilzt Stahl? bei etwas über 1500 Grad.

P.S. Es gab auch Untersuchungen bei denen Oberflächentemperaturen bei der händischen Bearbeitung mittels Schleifpapier um 900 Grad lagen.

So wie der Mann im Video schleift ist die Klinge danach hinüber!

mfg.Wastl.

MrJingles

hmm, na kaputtmachen wollt ichs Messer natürlich nicht,
das bedeutet dann aber auch das man mit schleifpapier schön langsam machen sollte oder etwa nicht ?

Interessant wäre auch der Punkt wie heiß wird es beim normalen polieren mit Paste aufm Polierbock,
was ja hier doch der ein oder andere tut.

Dann wohl doch Handarbeit mit Nassschleifpapier, kurz die Masse aufm Bock polieren, Endpolitur wieder von Hand.

Gruß
Peter