Rasiermesser mit GBB und Dragons Tongue geschärft

Begonnen von Rigeback, 27. September 2011, 01:00:55

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Rigeback

Den Dragons Tongue ein walisischer Schiefer(mit Porto ca.15,00 Euro) hatte mir ja ein Mitglied aus dem MH hier bei dem Laden in UK mit bestellt ,weil der Händler leider kein Paypal anbietet,nur Banküberweisung oder Kreditkarten. Nun habe ich den Stein mal getestet ,weil ich und der Frank (St.Cyrien ) mal wissen wollten, wie der so ist von der Leistung. Also ein Solinger Rasiermesser auf dem Glasboden stumpf gemacht,da dieses eh sehr unsanft rasierte . Dann wieder mit einem GBB auf Unterarmhaarschärfe gebracht. Mehrmals (ca.4-6 mal )  den Schlamm vom GBB mit Wasser verdünnt und den letzten Durchgang nur mit Wasser auf dem GBB.Jetzt die Drachenzunge ,die ich aber zuvor erst mal schön plan und glatt gemacht hatte mit meiner 325 Coarse DMT -Diamantabrichtplatte. Das sollte bzw. muss man bei den Stein machen ,weil die Oberflächen doch recht rauh waren. Nun den Dragon mit meinem 12000er chin Anreiber etwas angerieben,so das ein leicht milchiger Schlamm vorhanden war und so in etwas 50-80 Züge gemacht. Danach den Stein abgewaschen und nochmal nur mit Wasser so auch ca.50 Züge zum finischen damit vollendet. Bei den letzten 50 habe ich ohne abgeklebten Rücken das Messer auf dem Stein gehabt und bekam ein schönes Feedback vom Stein zu spüren.Nun kam 50 mal Leinen und ebenso viele Leder Riemen Abzüge.Das Messer flutschte ohne spürbaren Widerstand nur so über das Leder,hatte ich bis jetzt so noch nicht gehabt bei meinem Riemen,der eigentlich fast die Klingen ansaugt. Die Rasur am nächsten Tag war bedeutend besser als vorher ,schön sanft und scharf war das Messer geworden mit nur zwei verschiedenen Schärfsteinen. Es geht also auch mit weniger Steinen zu machen ein Rasiermesser scharf und sanft zu bekommen. Der Dragons Tongue ist ein sehr guter Stein und müsste eigentlich mehr als nur 5000-6000 er Körnung haben.Es steht zwar nichts drauf davon,hatte aber mich mal mit einem Mitglied  über den Stein unterhalten und ihn nach seiner Meinung gefragt,wo er den Dragons Tongue in etwa der Körnung vermutete . Meiner Meinung nach kommt der ganz nahe an die Thüringer MST-Wassersteine ran.War auch ebenso schwer wenig hellgrau- milchigen Schlamm zu erzeugen mit einem Anreiber. Für den Preis auf jeden Fall ein empfehlenswerter Stein und vom Endergebnis natürlich auch. Man hat hier ja noch nicht viel über den Stein gelesen und wenige besitzen diesen auch hier im GRF nur, soweit ich das weiß. Es liegt wohl eher daran das der Stein so umständlich zu besorgen ist,den schlecht von der Leistung ist der Dragons Tongue ganz bestimmt nicht.
LG.
Dieter

Iltis

Der Dragon's Tongue ist in der Tat ein ziemlich unterschätzter Abschlussstein. Genau wie ein Thüringer, hilft er manchmal wenn ein Messer der HT verweigert oder der Rasur mir unangenehm vorkommt (nach Abschluss auf der GBB). Wie der Waleser zu der MST Thüringer oder gar der GBB steht zwecks Feinheit/Kornung habe ich keine Ahnung und inzwischen wenig Interesse - offensichtlich haben die Schleifpartikeln diese Steine unterschiedlich physikalische Eigenschaften, die sich dann unterschiedlich auswirken bei der Schärfprozess. Ich meine, die Erfahrung gemacht zu haben, das der GBB am besten mit "durchschnitts-" (Silber-)Stahl klar kommt. Bei besonders weicher Stahl (Cast Steel) oder besonders Zäher (Inox) ist man öfters mit ein Schiefferstein besser bedient. Bei besonders harte oder brüchiger Stahl nehme ich am liebsten ein anderen Rasiermesser ;D
Der Dragons Tongue ist eigentlich recht leicht zu bekommen, im Vergleich mit der Aufwand das manche betreiben, an irgend ein besonderen japanischer Abschlussstein zu kommen. Durch BIC und IBAN ist Überweisung nach Wales recht einfach und nicht mit Bankkosten belastet.
Ein letzter Tip: Durch seine Grösse ist es kein Problem von eine Ende ein ca. 1cm breite Streife abzuflexen, der man als Anreiber benutzen kann - der Centimeter vermisst man nicht. Früher rieb ich mein Dragons Tongue mit eine kleine Arkansas an, der wirklich sauhart ist und der Schleifschlamm nicht verunreinigen sollte; mit eigenen Gestein angerieben, fühlt sich der Schleifschlamm aber "sahniger" an (schwer zu beschreiben) und ich habe das Gefühl, mehr Gefühl beim Schärfen zu haben.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

StCyrien

Toll, Rigeback, dass Du jetzt die Drachenzunge mal ausprobiert hast  dh:

Beim nächsten Messer werde ich es Dir gleich tun, danke für Deinen Bericht!

Rigeback

@iltis : Danke Tim für Deine Info,wusste ich nicht das es da auch mit BIC und IBAN geht,meist geht es denn nur bei solchen Shops mit Kreditkarte oder über Western Union Bank und das kostet wieder extra was. Ich war wirklich angenehm überrascht vom Dragons Tongue,aber ist schon richtig wie Du sagst das wird nicht mit jedem Messer gleich sein. Habe ich mir auch schon überlegt die Säge zu nehmen und ein Stück davon als Anreiber zu schneiden.Wenn ich mal mehr Zeit habe mach ich es wohl,momentan rennt mir die Zeit davon.  Mich würde ja auch noch die Meinung von" harryköln " interessieren,wenn er denn nun den Stein auch schon getestet hat,da er den ja auch besitzt.
@ St Cyrien : Sach mal Frank ,hast Du meinen Namen schon wieder vergessen ! ;) Ja, hat zwar lange gedauert vom Kauf bis zum probieren ! o) Ist ein schöner Stein, aber ,ob sich der bei jedem Rasiermesser so verhält ?  Wie es Tim schon gesagt hat ,kommt immer auch auf den Stahl an . Mit dem Solinger RM hat es gut geklappt,werde aber noch mal ein anderes RM  versuchen auf die selbe Art zu schärfen. Probiere es mal mit Deinem Stein aus Frank,musst aber schon die Vorarbeit gut und gründlich ausführen mit dem GBB und auch lang genug auf dem Dragons Tongue bleiben.
LG.
Dieter

harrykoeln

Na, wenn meine Meinung gefragt ist...
Ist aber doch schon alles gesagt - gut, jetzt vielleicht noch nicht von jedem - aber sei es drum.

Ich danke Iltis im tiefen Inneren noch heute für den Tip um diesen Stein. Das ist einfach ein wundervolles Stück erstarrte Lava, die vieles erleichtert. Er hat mein Standardsetup längst erweitert, 500er 2k 4k Shaptons, GBB, dann die Drachenzunge, oder den BBB gefolgt vom Bessermeserschiefer und dann seh ich weiter. Je nach Stahl reib ich mir gerne nen Schmidt(Manufactum) Thüringer an oder mache mit nem Japsen oder dem Franken weiter. Das isses dann (im Standard) eigentlich schon. Für etwa 80% der Messer ist das genug.

Zitat von: Rigeback am 27. September 2011, 01:00:55
...Nun den Dragon mit meinem 12000er chin Anreiber etwas angerieben,so das ein leicht milchiger Schlamm vorhanden war und so in etwas 50-80 Züge gemacht. Danach den Stein abgewaschen und nochmal nur mit Wasser so auch ca.50 Züge zum finischen damit vollendet.. Bei den letzten 50 habe ich ohne abgeklebten Rücken das Messer auf dem Stein gehabt und bekam ein schönes Feedback vom Stein zu spüren....
Ich lese das so: Du hast bis zum Dragons Tongue mit abgeklebtem Rücken geschärft und dann für die letzten 50 Züge auf dem DT das Klebeband abgemacht?

"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

Rigeback

Moin Harry !
Nicht ganz so , erst habe ich so 50-80 mit abgeklebten Rücken und angerieben auf den DT gemacht.Dann zum Schluss noch mal 50 nur mit Wasser ohne Klebeband so ca.50 Züge . Habe jetzt nicht unbedingt genau gezahlt,war aber recht lange auf dem DT drauf . Jedenfalls ist das RM schön scharf und sanft dadurch geworden .

Sicknote

wird da durch den flacheren winkel überhaupt die spitze erreicht oder polierst du schön dran vorbei?

Rigeback

Weiß ich nicht Timo ,ich schaue da auch nicht mehr mit Lupe nach,das interessiert mich nicht mehr so. Ich will nur das es vernünftig und sanft rasiert ! Da sich der Wasserfilm ja auch wie mit dem Schlamm davor weg schiebt,wird das wohl schon bis zur Facette gehen.
Gruß
Dieter

harrykoeln

Zitat von: Sicknote am 28. September 2011, 11:03:12
wird da durch den flacheren winkel überhaupt die spitze erreicht oder polierst du schön dran vorbei?
Genau das ist die Frage ...

... und ich wage zu behaupten, das ich vielleicht gerade so mit meinem 500er innerhalb von 50 Zügen die Geometrie so gerichtet hab, das ich in der äußeren Kante der Schneidfacette angekommen bin. Ob das Messer jetzt schön scharf und sanft war, interessiert mich in dem Moment nur am Rande, das kann - und wird es wahrscheinlich - auch schon vor diesen 50 Zügen gewesen sein.
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

Rigeback

Alles im Bereich des möglichen ,für mich ist nur interessant das es gut,gründlich und sanft rasiert .Ob ich nun 50 zu viel oder die mir hätte sparen können ist für mich uninteressant,das Ergebnis ist mir wichtig !

Rigeback

Das war ja auch jetzt erst mein erster Versuch mit einem GBB und dem Dragons Tongue ,ob das reproduzierbar ist mit anderen Messern auf diese Art,stellt sich noch heraus.

harrykoeln

Zitat von: Rigeback am 28. September 2011, 11:11:31
...ich schaue da auch nicht mehr mit Lupe nach,das interessiert mich nicht mehr so. Ich will nur das es vernünftig und sanft rasiert ! Da sich der Wasserfilm ja auch wie mit dem Schlamm davor weg schiebt,wird das wohl schon bis zur Facette gehen.
...

??? Hääää ???

Und es interessiert Dich überhaupt nicht, warum das Messer vernünftig und sanft rasiert? Welcher Arbeitsgang für das Rasurverhalten verantwortlich ist? Wie Du im Umkehrschluss auf nachvollziehbare und vor allen Dingen reproduzierbare Ergebnisse kommst?

Da hatte ich Dich vermutlich falsch eingeschätzt. Was sonst so von Dir zu lesen ist, da hab ich bislang gedacht, das Du Dich mit geradezu wissenschaftlicher Akribie dem Schärfen widmest und dann, wenn Du beim Schärfen des Messers an dem Punkt angekommen bist, wo der Elefant das Wasser lässt - oder es vielleicht sogar schon lange gelassen hat, es also wirklich drauf ankommt und interessant wird, dann werden es auf einmal viele Wenns, Abers und Vielleichts. Aber Du hast ja recht - ich muss ja nu auch wirklich nicht immer alles verstehen.

"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

Rigeback

Harry ,Wissenschaften mache ich da keine daraus ! Das weiß man auch ohne Lupe warum ein Messer vernünftig schneidet oder rasiert.Das sehen ich denn spätesten nach dem Leder,wie meine Facette ist und der Rasur. Du musst das mal einem älteren Friseur erzählen ,mit den vielen Steinen und Lupe etc.,die lachen Dich kopfschüttelnd aus ! Habe ich schon so erlebt . Mich interessiert dabei schon mit welchen möglichst geringen Mitteln ich solch ein Ergebnis bekomme,aber das ich da jetzt immer die Lupe her nehme oder mir gar ein Mikroskop zulege ,wird nicht passieren beim nach schärfen eines RM . Sicher mache ich das bei einem ganz verhunzten Messer wo Scharten und Ausbrüche drin waren mit einer Lupe es kontrollieren  . Ich bin auch davon überzeugt das es möglich ist ein RM mit nur einem einzigen Stein scharf und sanft zu bekommen,dauert eben etwas länger. Was hätte ich denn schreiben sollen,der Stein ist Sche... macht das nicht so ! Eigenartig ist es hier schon manchmal ,egal was man schreibt es ist nie richtig . Und wenn ich ganz ehrlich bin , habe ich das auch nicht anders erwartet . Dann wundern sich die anderen Mitglieder hier warum einige hier nichts mehr schreiben und nur noch stille Teilhaber im Forum sind ! Ich dachte man soll und kann hier seine Erfahrungen den anderen Mitgliedern zu Verfügung stellen . Ob es jetzt einer so machen will oder nicht ist jedem selbst überlassen. Von mir aus kann jeder seine Messer schärfen wie er möchte ,mit einem oder zwanig Steinen,mit und ohne Lupe etc.
LG.
Dieter

Sicknote

#13
Ich glaube, dass der dragons tongue ein guter stein ist und ein perfektes preisleistungsverhältnis hat. Ich glaub, dass das Messer vor den letzten Zügen schon so sanft war. versuch mal die letzten züge abgeklebt zu machen vielleicht wirds, dann noch besser

harrykoeln

Hallo Rigeback,
ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum Du jetzt so patzig reagierst.
Ich wollte Dir keineswegs zu nahe treten, doch habe ich mich schon gewundert, das Du einmal nem Anfänger den Rat gibst, die Facette laufend unter der Lupe zu kontollierenwie zB hier

Zitat von: Rigeback am 30. November 2010, 21:06:57
... Das so bis zu 30 mal und überprüfe dann die Schneide mit der Lupe,mit Finger fühle ich die Schneidkante ab ,ob schon etwas schärfer ist. Wenn noch nicht Haare vom Arm abrasiert werden können mache ich nochmal 15-30 Schübe....

oder wenn mal nicht alles gerade ist wie hier
Zitat von: Rigeback am 29. Mai 2010, 21:28:03
...Liegt wie schon gesagt auch manchmal an der Klinge,verzogen, krumm. Da muss man langsam und kontrolliert schärfen, immer wieder mit der Lupe die Schneide der Klinge überprüfen....

und Du dann mit der Entfernung des Klebebandes die ganze Geometrie von Messer zu Stein veränderst und es dann egal sein soll... Das verstehe ich eben nicht. Aber wie ich ja schon schrieb, ich muss ja auch nicht immer alles verstehen.
Ist mir vom Prinzip her ja auch völlig Wumpe, Du kannst Du ja machen, wie Du magst.


Den kann Mann noch auf sich wirken lassen...
Zitat von: Rigeback am 28. September 2011, 12:09:12
... Eigenartig ist es hier schon manchmal ,egal was man schreibt es ist nie richtig . Und wenn ich ganz ehrlich bin , habe ich das auch nicht anders erwartet . Dann wundern sich die anderen Mitglieder hier warum einige hier nichts mehr schreiben und nur noch stille Teilhaber im Forum sind ! Ich dachte man soll und kann hier seine Erfahrungen den anderen Mitgliedern zu Verfügung stellen . Ob es jetzt einer so machen will oder nicht ist jedem selbst überlassen. ...

Was das mit der Sache jetzt als solches zu tun hat, kann ich nicht nachvollziehen.

Dieser Post...
Zitat von: harrykoeln am 28. September 2011, 11:12:58
... Ob das Messer jetzt schön scharf und sanft war, interessiert mich in dem Moment nur am Rande, das kann - und wird es wahrscheinlich - auch schon vor diesen 50 Zügen gewesen sein.
...war sicherlich eine kritische Anmerkung, von mir, aber überhaupt nicht böse gemeint.

Meine Wortwahl im Folgenden hab ich gerade noch mal nachgelesen. Sorry, die war sicher sehr ungeschickt und ist leicht als persönlicher Angriff zu verstehen, aber es sei Dir versichert, das mir nichts ferner lag, als Dich persönlich anzugreifen.

Zitat von: harrykoeln am 28. September 2011, 11:25:51
Zitat von: Rigeback am 28. September 2011, 11:11:31
...ich schaue da auch nicht mehr mit Lupe nach,das interessiert mich nicht mehr so. Ich will nur das es vernünftig und sanft rasiert ! Da sich der Wasserfilm ja auch wie mit dem Schlamm davor weg schiebt,wird das wohl schon bis zur Facette gehen.
...

??? Hääää ???

Und es interessiert Dich überhaupt nicht, warum das Messer vernünftig und sanft rasiert? Welcher Arbeitsgang für das Rasurverhalten verantwortlich ist? Wie Du im Umkehrschluss auf nachvollziehbare und vor allen Dingen reproduzierbare Ergebnisse kommst?

Da hatte ich Dich vermutlich falsch eingeschätzt. Was sonst so von Dir zu lesen ist, da hab ich bislang gedacht, das Du Dich mit geradezu wissenschaftlicher Akribie dem Schärfen widmest und dann, wenn Du beim Schärfen des Messers an dem Punkt angekommen bist, wo der Elefant das Wasser lässt - oder es vielleicht sogar schon lange gelassen hat, es also wirklich drauf ankommt und interessant wird, dann werden es auf einmal viele Wenns, Abers und Vielleichts. Aber Du hast ja recht - ich muss ja nu auch wirklich nicht immer alles verstehen.


Was ich sagen wollte war, das es für mich auf den ersten Blick den Anschein hatte, als das Du Dich da völlig unnötig und überflüssig in einer Grauzone bewegst. Und wenn Du schon nach dem Minimalprinzip arbeiten willst, Du Dir diese 50 Züge ohne Klebeband genau so gut hättest sparen können.
Bewirkt haben die garantiert nix.
Oder vielleicht doch ein bißchen?
Vielleicht kannst Du jetzt nachvollziehen was ich meine, das alleine wäre für meine Belange schon zuviel der Unsicherheit.


Aber noch ein Wort hierzu:

Zitat von: Rigeback am 28. September 2011, 12:09:12
... Du musst das mal einem älteren Friseur erzählen ,mit den vielen Steinen und Lupe etc.,die lachen Dich kopfschüttelnd aus ! Habe ich schon so erlebt . ...

Hab ich, mein Lieber, hab ich, aber älterer Friseur ist da sicher der falsche Ansprechpartner. Ich will Dir da auch gerne sagen, warum!
Ein alter Friseur hatte überhaupt nicht die Zeit und schon dreimal keine Lust, sich beruflich mit einem(!) seiner Arbeitsgeräte so intensiv zu beschäftigen, wie wir das heute hobbymäßig tun. Die Rasiermesser waren damals auch niemals so scharf, wie das heute "liebhaberscharfe" Messer sind. So einen Terz und so ein Gebimmels, wie wir das heute und die Rasurgeräte machen, die Zeit hatten hatten die gar nicht, da hätten wir mitleidiges, kopfschüttelndes Gelächter kassiert, da hast Du vollkommen recht.
Ein reicher Friseur hatte der vielleicht sogar nen GBB, die meisten hatten aber gar keine Steine. Die Messer wurden vom Friseur auf dem Leder, evtl noch mit nem Pastenriemen einsatzbereit gehalten. Um fremde Messer der Kunden, die im Laden der Barbiere aufbewahrt wurden, kümmerten sich die Friseure ausser dem Ledern vor der Rasur überhaupt nicht. Da die Rasiermesserschleifer meist auch fahrende Händler waren, die die Friseure selbst abklapperten, wurden die Messer etwa alle 3-6 Monate zum Nachschärfen an den Hersteller weggegeben. Mann macht sich da heute keine Vorstellung mehr von, im Schnitt war nach 1-2 Jahren ein 4/8 Messer runter und nur noch Schrott.
Durch Herrn Wacker hab ich da eine ganz gute Sicht auf die Dinge, einige Leuts kennenlernen und einige Einblicke gewinnen dürfen, wie das damals in der Branche ablief. Hochinteressant übrigens.
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)