Schärfen mit div. Pülverchen auf div. Untergründen

Begonnen von BastlWastl, 31. August 2011, 17:00:45

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Adler1

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Gruß, ^^(°v°)^^ Adler1

BastlWastl

 ;D Hab mir den Thread gerade nochmal durchgelesen, und denke das eventuell ein paar komische Utensilien vergessen wurden  ;D

Ich habe schon verschiedene Abbrasiv Materialien im Kopf, eventuell wird es mal wieder was zu lachen geben.

Es schwebt mir vor mit wirklich alltäglichen Mitteln ein Messer von Null auf Rasurschärfe zu bringen, ohne etwas spezielles kaufen zu müssen.

In der engeren Auswahl stehen bisher:

-Eierschalen
-Sand
-Karton
-Papier
-Rost

Wir werden sehen ob da was geht...... Natürlich wird auch Zahnpasta evtl. als Superfinisher eingesetzt, mal sehen...

Grüße Wastl.

Klaasianer

Wenn ich jetzt daheim auch noch anfange diverse Zahncremen mit den Messern durchzutesten, werde ich entmündigt und es wird mir ein Sachwalter zur Seite gestellt.  ;D

Was waren das schon für Blicke als ich damals mit Abtei Kieselerde antanzte.....oder mit Künstlerölfarbe.....von meinem Steinhaufen gar ned zu reden......
Rasito ergo sum!

BastlWastl

So jetzt ist es soweit....

Ein abgestumptes (10 mal Schlittschuhlaufen auf einem Sensenwetzstein) Garantie Solingen dient als Testobjekt.

Als Schärfmittel nehmen wir heute:

Vom Aldi:

-Workzone Handwaschpasta (zum Facette setzen)
-Elsterglanz Chrompflege (als Vorstufe zum Finish)

Vom Rossmann:

-Dr. Wolffs Biorepair Zahnpasta (fürs Finish)

dann Jeans und Handballen, HHT ist sehr gut.
















Ich denke die Bilder erklären sich selbst. Gedauert hat das ganze nicht mal 15min. Der Uraoshi Stahl kann natürlich mit einer Glasplatte ersetzt werden, das funktioniert genauso, aber da die Frau nach den milchig gewordenen Glasplatten not very amused war bin ich wieder zum Stahl zurückgekehrt.

Rasur war durchaus auf Naniwa 10k Niveau, naja eigentlich viel sanfter.

Für den nächsten Versuch habe ich schon eine Keramiktasse prepariert (abgerichtet), desweitern wird evtl. Spielkastensand missbraucht.....

Grüße Wastl.

Tim Buktu

Schöne Idee, solche Tests. Das gefällt mir sehr gut. Danke für die Dokumentation!
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

warrior

Finde solche Tests auch immer sehr spannend.
Vorallem für Anfänger super die nur gucken wollen ob Sie überhaupt  schleifen können.

BastlWastl



Wenn ich nicht zweiundzwölfzig Steine hätte würde ich das immer so machen  ;D.

Ich möchte damit eigentlich nur zeigen dass es möglich ist ein Rasiermesser auch ohne teilweise irrwizig teure Steine perfekt zu schärfen.

Gerade für Anfänger die nicht gleich viel Geld investieren wollen stellt sowas immer eine gute Alternative dar. Ich werde ja öfter mal gefragt wie man zu einer erschwinglichen Schärfausrüstung kommt. Meine Empfehlung für  Anfänger sind eigentlich immer Synthetische Steine oder Lapping Film (der durch noch geringere Kosten eigentlich solche Versuche noch toppt......) aber meiner Meinung nach ist es einfach auch möglich mit dem was da ist Rasiermesser so scharf zu machen dass selbst eingefleischte Schärfer keinen Unterschied mehr spüren.

Soll heißen, die dinge die ich hier zum schärfen "missbrauche" sind im Haushalt vorhanden, und nicht extra dafür angeschafft. Ich werde evtl. in Zukunft mal verschieden Baumärkte und Supermärkte durchstöbern und ein Ultrabillig Schärfsetup zu finden.

Nachahmung und Berichte darüber sind natürlich sehr erwünscht!

Grüße Wastl.

doorsch

#67
Da es in dem Fred ja nicht nur um das Schärfen mit Pülverchen ging sondern auch auf diversen Untergründen mal wieder ein Interessanter bzw. heutzutage skuriler Fund aus der alten Literatur. Im Rahmen meiner Recherchen zu Schleif und Abziehsteinen bin ich auf folgenden Text gestoßen:

"Man Brenne Froschschalen (Mahlermuschel, lat. Mya Pictorum) zu einem feinen Pulver, streue dasselbe etwas angefeuchtet auf die Streichschale und ziehe dann das Rasiermesser auf derselben ab".....

Also mal ein Ansatz aus der Vergangenheit, alternativ stehend für moderne Varianten wie z.B. Seifenlauge, Seifenwasser, Glycerin & Co.
NATÜRLICH DAS GANZE BITTE NICHT NACHAHMEN, DENKE DA GIBT ES ZEITGEMÄSSERE ALTERNATIVEN  ;)

Hier der Text:
http://books.google.de/books?id=Yzo7AAAAcAAJ&pg=PA96&lpg=PA96&dq=streichschale&source=bl&ots=1arLW5E8N7&sig=KTVpXrAfnkHc1yhYrepBbjCam_8&hl=de&sa=X&ei=ZPd6VPuALqLhywO0qYGoBQ&ved=0CB0Q6AEwAA#v=onepage&q=streichschale&f=false

BastlWastl

Zitat von: doorsch am 01. Dezember 2014, 09:36:07
Da es in dem Fred ja nicht nur um das Schärfen mit Pülverchen ging sondern auch auf diversen Untergründen mal wieder ein Interessanter bzw. heutzutage skuriler Fund aus der alten Literatur. Im Rahmen meiner Recherchen zu Schleif und Abziehsteinen bin ich auf folgenden Text gestoßen:

"Man Brenne Froschschalen (Mahlermuschel, lat. Mya Pictorum) zu einem feinen Pulver, streue dasselbe etwas angefeuchtet auf die Streichschale und ziehe dann das Rasiermesser auf derselben ab".....

Also mal ein Ansatz aus der Vergangenheit, alternativ stehend für moderne Varianten wie z.B. Seifenlauge, Seifenwasser, Glycerin & Co.
NATÜRLICH DAS GANZE BITTE NICHT NACHAHMEN, DENKE DA GIBT ES ZEITGEMÄSSERE ALTERNATIVEN  ;)

Hier der Text:
http://books.google.de/books?id=Yzo7AAAAcAAJ&pg=PA96&lpg=PA96&dq=streichschale&source=bl&ots=1arLW5E8N7&sig=KTVpXrAfnkHc1yhYrepBbjCam_8&hl=de&sa=X&ei=ZPd6VPuALqLhywO0qYGoBQ&ved=0CB0Q6AEwAA#v=onepage&q=streichschale&f=false

Die nächsten Froschschenkel werden Missbraucht ;D!

Aber eigentlich viel intressanter "Junge Hühner im Winter zum Legen zu bringen"  :P

Grüße Wastl.

Stratocaster

ach so, es handelt sich um Froschschenkel..... ich hätte gedacht, mit Mahlermuschel o. auch Froschschalen wäre u.U. eine Muschelart gemeint. Zu einem feinen Pulver brennen.... Froschschenkel...?! - Höchstens die Schenkelknochen. Nee, so ganz schlau werde ich daraus nicht. Aber Wastl als Koch wird's schon wissen. Sobald ich Zeit habe, werde ich Mya Pictorum googeln.  ;D

Stratocaster

jetzt habe ich es doch noch schnell gegoogelt, bei Mya Pictorum handelt es sich um die sog. Flussmuschel..... vermutlich ist Froschschale ein anderes Wort dafür, das in früheren Zeiten benutzt wurde.

doorsch

Zitat von: Stratocaster am 04. Dezember 2014, 09:23:22
jetzt habe ich es doch noch schnell gegoogelt, bei Mya Pictorum handelt es sich um die sog. Flussmuschel..... vermutlich ist Froschschale ein anderes Wort dafür, das in früheren Zeiten benutzt wurde.

Hatte auch erst Froschschenkel geschrieben und es dann aber korrigiert ;-)

doorsch

Zitat von: doorsch am 04. Dezember 2014, 10:55:11
Zitat von: Stratocaster am 04. Dezember 2014, 09:23:22
jetzt habe ich es doch noch schnell gegoogelt, bei Mya Pictorum handelt es sich um die sog. Flussmuschel..... vermutlich ist Froschschale ein anderes Wort dafür, das in früheren Zeiten benutzt wurde.

Hatte auch erst Froschschenkel geschrieben und es dann aber korrigiert ;-) Daher kam auch das mit dem nicht unbeding nachzumachen....bei der Muschel ist das vllt. was anderes....


BastlWastl

Und weiter geht es!

Heute wird das absolut billigste Schärfmittel aller Zeiten benützt!

Spielsand! Aus dem Baumarkt.

Was wir noch brauchen ist ein sehr engmaschiges Sieb, z.B. sowas:

http://www.amazon.de/gp/product/B009WTZXRU/ref=pd_lpo_sbs_dp_ss_1/280-8839334-4786618?pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF&pf_rd_s=lpo-top-stripe&pf_rd_r=1WH2MB1A5G8C25Z4997Q&pf_rd_t=201&pf_rd_p=556245207&pf_rd_i=B007L4N25I

Und natürlich eine Unterlage, wie z.B. Glas. oder den von mir verwendeten Uraoshi Polierstahl.

Ablauf war folgender. Testkamisori rabiat abgestumpft, mittels DMT, bis es nix mehr schnitt.

Spielsand, erst durch Küchensieb um die groben Kiesel rauszuhohlen, dann durch das 32my Sieb, übrib blieb ein sehr feiner Sand.

Auf die Stahlplatte damit und losgelegt. Der Sand färbte sich binnen 20 Sekunden tief schwarz, nach ca. 20 Zügen je Seite war die Armhaarschärfe erreicht, danach noch ca. 5min. den "Slurry" verfeinert mit etwas Druck. Ich würde sagen von 800`er Körnung bis 8000 in weniger als 10 minuten, HHT 5 ohne Probleme, ich werde mich gleich damit rasieren. Damit hätte ich selbst nicht gerechnet!, ich wollte doch eigentlich noch einen ober billigen Abschluss präsentieren, aber das war nicht nötig! Ergebniss sieht mit dem bloßen Auge aus wie nach einem 8000`er Synthetik Stein, schön poliert mit gleichmäßigen Schärfriefen. Es wird definitiv feiner das Zeug, aber für die Rasur langt das allemal.













Grüße Wastl.

doorsch

Ja fast vergleichbar wie die damals verwendeten Sandboards, auch wenn hier aufgrund des verwendeten Holzes und Druck die Sandkörner in die Matrix gepresst wurden....somit wurde eine feinere Körnung erreicht da ähnlich wie bei einem Belgier die Sandkörner nur teilweise aus dem Holz herrausragten...

Dazu konnte variabel anhand des ausgewählten Sandes (gröber oder feiner) geschärft werden....

Toller Versuch Wastl und echt schön zu sehen was alles so geht!!