Schliffbildvergleich der letzte Schritt?

Begonnen von BastlWastl, 29. August 2011, 20:18:30

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BastlWastl

Ich hab mir heute ein USB Microscop zugelegt und gespielt. Es musste ein Eigenbau aus Feile herhalten.

So zur Frage Wie beurteilt ihr die Schneide?

Angefangen hab ich mit einem Aoto, gefolgt von einem 3000`er Chroma, Uchigimori, Ohira Awesado, Ohtaniyama Asagi, Naniwa SS10000 weil mir der Schritt zum Asagi zu groß erschien, und dann noch den Franken.


Aoto

3000`er Chroma

Uchigimori

Ohira Awesado Angerieben

Ohira Awesado nur Wasser

Othaniyama

Naniwa 10k

Ohtaniyama die 2te

Franke 120 finale Züge

Franke 120 Finale Züge andere Auflösung.

Meiner Meinung nach ist der Sprung von dem 3000`er zum Uchigimori zu groß (wegen der Haufenweise erkennbaren Riefen) oder was meint ihr?

mfg.Wastl.


kraxl

ma abgesehen davon dass das ergebnis einwandfrei aussieht  8) dh:

wie war die rasur ???
Zitat von: GeppettoPinoccio räum dein Zimmer auf! oder ich mach Griffschalen aus dir!
greetz:micha ;)

MadScientist

Also ich halte das Mikroskop nur für ein Mittel, um zu erkennen, ob man mit einem Stein die (gröberen) Riefen des letzten raus hat (und um Ausbrüche zu erkennen). - Selbst da helfe ich mir durch unterschiedliche Schleifrichtungen, da das Erkennen der Schleifbilder insbesondere bei kleinen Sprüngen in der Körnung kein leichtes ist.

Wenn ich keine Bildunterschriften hätte, würde es mir schwer fallen, die letzten paar Bilder nach Körnung zu sortieren.

Das Endergebnis sieht aber sehr gut aus, und darauf kommts an.
Man kann auch ohne Spaß Alkohol haben.

BastlWastl

Ja Micha gute Frage!

Heut in der Früh hab ich dann mal nach einer Dusche angefangen zu Rasieren, was soll ich sagen GRAUENHAFT! Schlimmer gehts kaum, hat sich angefühlt wie mit nem Einwegrasierer o) . Nach dem ersten Zug übers Gesicht bin ich je 2 Züge über Leinen (weiße Paste) und noch mal ca. 20 Züge Juchte. Nach diesem "entschärfen" war die Rasur Spitze! Sehr Sanft.
Ich hab das Messer natürlich vor dem Rasieren Geledert. Mir war klar das Messer ist scharf, wie wirkt sich das Leinen mit der wohl leicht abbrasiven Paste aus, da kann doch bei zwei Zügen eigentlich nicht viel passieren?

@MadScientist: Ja das hab ich die letzten Jahre auch so gemacht und bin damit immer gut gefahren (durchs Gesicht ;D). Die angewanten Steine (in den höheren Körnungen nehmen sich auch nicht mehr wirklich viel. HHT nach dem Uchigimori bis auf 1,5cm..... (da brauchts eigentlich nur noch etwas Chromoxid)danach wirds nicht mehr besser, aber die Rasuren sind im Regelfall besonders nach dem Ohtaniyama oder Franken einfach Sanfter.

mfg.Wastl.

Senser

Zitat von: BastlWastl am 30. August 2011, 11:36:57
... Schlimmer gehts kaum, hat sich angefühlt wie mit nem Einwegrasierer o) . ...

Nicht dass ich hier Werbung für Einwegrasierer machen möchte, aber wenn bei mir ein Messer der Qualität einer ersten Rasur mit so einem Ding entspricht, dann hab ich keine Wünsche offen.

Gruß Senser

BastlWastl

 ;D
@Senser :hab das nur einmal probiert mit so einem Einwegrasierer und der war Grottenschlecht!

Ich bin ja eh froh dass es mit dem ersten selbstgemachten Messer doch so gut geht, aber bevor ich dieses Microscop hatte hab ich mich ja schon ein paar Wochen damit Rasiert. Und zwar gründlichst. Jetzt kommen mir halt Zweifel auf im Bezug auf die Facette, weil ich hier im Forum halt schon wesentlich feiner Geschliffene (sorry Geschärfte) gesehen hab.

mfg.Wastl.

Senser

Ihr macht euch doch nur kirre mit euren Mikroskopgeschichten. Es ist ja mal interessant, wenn man sowas mal zu sehen bekommt, aber aus dem Alltag sollte man diese Geräte raushalten.
Denn was siehst du auf deinen Bildern? Nichts, was dich in der Praxis weiterbringt.
Und folgendes möchte ich jetzt auch mal loswerden: Wir befinden uns hier im Board "Messerpflege - Instandhaltung". Ich weiß nun wirklich nicht was diese (Pseudo)- wissenschaftlichen Betrachtungen hier zu suchen haben, oder wozu sie gut sind. Schlimmstenfalls schrecken solche Sachen einen interessierten Neuling nur ab.
Nimm das bitte nicht persöhnlich, denn es bezieht sich nicht ausschließlich auf deinen Post.
Vielleicht könnte man ja mal ein neues Board für Eucht Hardcore Anwender machen, in dem Ihr euch nach Herzenslust austoben könnt.
Nochmal, nichts persöhnliches.
Gruß Senser

BastlWastl



@Senser: Keine Sorge dass nehme ich bestimmt nicht Persönlich, denn du hast absolut Recht. Und das extra Board wäre ne tolle Idee dh:

Zur Erklärung: Ja ich bin ein Freak, Schärfefanatiker, Nerd........wie auch immer o). Meine Frage war eigentlich ob die abgebildeten Aufnahmen eine Schneidfase darstellen, die mit euren (als ich das Forum entdeckt hab dachte ich:Krasse Freaks O0.) mithalten kann, bzw. ob ich meine Rasur noch verbessern könnte, und da haben solche Bilder, zumindest was die Feinheit der Schleifkante angeht sehr wohl ihre Berechtigung wie ich finde(natürlich sehr übertrieben, ich bin halt Perfektionist.)

Angefangen mit der Messerrasur hab ich vor ca. 3 Jahren als ich ein Erbstück vom Opa, ein altes Crown an Sword bekam. Da bin ich gleich zum nächsten Messerladen und hab mir nen Streichriemen besorgt, und wollt mich rasieren. Das Messer war noch scharf wie ich fand, ähnlich wie meine Kochmesser, aber ich musste feststellen dass für die Rasur noch etwas mehr sein muss. Durch lange Jahre als Koch und schließlich Küchenchef hatten sich einige Schleifsteine angesammelt und so hab ich probiert das gute Alte Messer auf Vordermann zu bringen. Also das Internet durchforstet bei Leos Messerschleifseite hängengeblieben, seine Tipps beherzigt und nach dem 8000`er und Leder ins Gesicht. Hat alles Wunderbar funktioniert.

Ich bin dann über das Messerforum gestolpert, und mich damit beschäftigt Küchen und Outdoormesser so scharf wie möglich zu bekommen. Zu meinen treuen 1000`er und 3000/8000`' er Chroma Steinen kamen bald viel zu viele dazu. Gefolgt von Messern von den (meiner Meinung nach) besten ihres Fachs, und schließlich hab ich selbst angefangen Messer zu machen. Erst Stock Removal und dann hat mich der Schmiedevirus gepackt..........(sorry Alles OT)

So wieder zum Thema! :
Nach der Lektüre des gesammelten Wissens über das Schärfen von Küchenmessern und die Umsetzung des gelesenen will ich mich hier mit den beschlagenen Könnern des Rasiermesserschärfens austauschen, um auch diese Kunst zu Perfektionieren, bzw. zu beweisen dass manchmal weniger mehr ist. Ich will die nächsten Tage eigentlich eine Rasiermesserschärfmethode vorstellen(hatte ich in einem anderen Thema schon mal geschrieben also nicht mehr so aktuell)
die zu ähnlichen Ergebnissen kommt wie die oben mit recht teuren Steinen Praktizierte, allerdings mit einem Kostenpunkt von ca. 50€. Grundschliff inklusive.
Wenn diese zugegebenermaßen Pseudowissenschaftlichen Abhandlungen eurer Meinung (oder Sensers) nach Anfänger abschrecken, dann informiert mich bitte.

nix für Ungut Wastl.

Geier0815

@Senser,

die Idee Anfänger und Fortgeschrittene zu trennen, wurde hier doch schon diskutiert. Ergebnis war das die ganzen "Verrückten" ins Anfängerforum nicht mehr reingucken würden und dort schnell nichts mehr los wäre. Ich hoffe doch das auch ein Anfänger in der Lage sein wird das hier ausgetauschte Wissen zu selektieren und zu merken was er an Infos braucht und was, nunja, sehr abgehoben ist und ihn erst einmal nicht weiter bringt. Im Zweifel kann er nachfragen. Ich habe es nur sehr selten erlebt das einem Anfänger geraten wurde sich mit den abgehobeneren Methoden zu beschäftigen, die meisten werden doch eher auf "fang erst einmal mit 'ner einfachen Grundausrüstung an" runter gebremst.

Senser

Zitat von: BastlWastl am 30. August 2011, 19:25:25
..., um auch diese Kunst zu Perfektionieren, bzw. zu beweisen dass manchmal weniger mehr ist.

Aber genau darum geht`s mir doch.  Wozu ein Mikroskop, wenn doch eine Einschlaglupe 20-30 fach absolut ausreicht?
Sowas, wie deine angekündigte Schärfmethode mit Equipment für 50,- € finde ich viel interessanter. Siehe "Coticule". (nur ein Stein und Leder)
Bin gespannt.
Gruß Senser

BastlWastl

#10
So nun wie versprochen die billige Alternative zum Steinarsenal!

Mit 52,05€ ist mann dabei!

Gibts alles bei Dictum (Ich hoffe soviel Werbung ist erlaubt)

Zutaten:
-Uraoshi Polierstahl
-Kongosa Pulver 1000`er Körnung (wird feiner.....)
-Suita Pulver 8000`er Körnung
-Micro Gloss (1 µm)

Vorgehensweise: Ich hab zum Testen ein verschliffenes geangeltes Messer der Marke Colibri genommen.
Zunächst wird das Kongosa Pulver mit etwas Wasser auf den Uraoshi aufgetragen (pastös ;D) dann kann man schon loslegen.
Ich bin zunächst etwas Schlittschuh gelaufen, wegen dem groben Verschliff am Messer, um die Schneide wieder gerade zu bekommen.
Dann wie gewohnt eine Neue Facette angelegt, dabei wird das Kongosa Pulver immer feiner (kommt vom Schliffbild an einen 3000`er Stein ran), deshalb kann es nötig werden noch mal etwas Pulver nachzulegen, sonst dauerts zu lange. Es geht meiner Meinung nach ähnlich schnell wie mit einem 1000`er Stein.
Im Anschluß wenn das Armhaar fliegen gelernt hat bleibt man noch etwa 30 Züge auf dem Kongosa, das ja feiner wird, reinigt den Stahl, und macht auf dem blanken Stahl weiter. Etwa 60 Züge waren nötig um die Schärfe zu optimieren (Haare konnten nahe dem Haltepunkt gespalten werden).
Dann rührt man sich mit dem Suita Pulver eine wiederum pastöse Pampe zusammen und verbringt wiederum etwa 60 Züge auf dem Stahl, bis sich die Suita Krem vom Metallabrieb völlig schwarz verfärbt hat. Nun ist es möglich Haare leidlich zu kappen.
Im Anschluß daran wird der Uraoshi wieder gereinigt und mit ein paar Tropfen  Micro Gloss versehen und erneut etwa 60 Züge gemacht.
Danach ist ein HHT wie nach einem sündhaft Teuren Steinsetup möglich.
Anschließend hab ich das Messer über dem Handballen abgezogen und ab ins Gesicht.
Rasur war angenehm, nicht Perfekt aber doch so gut dass man sich wirklich überlegen sollte soviel Geld für Schleifsteine auszugeben.! o)


So sah die Schneide vor der Bearbeitung aus!

Neue Facette gesetzt (Kongosa Pulver)

Armrasurschärfe erreicht (feiner werdendes Kongosa)

Facette nach dem blanken Stahl

30 Züge Suita Pulver

Nochmal 30 Züge Suita Pulver

Abschluß nach Microgloss HHT bestanden


Wenn man nun die Bilder vergleicht (aus dem 1sten Post) kann man feststellen dass es keine Nennenswerten Unterschiede zum 800€ Schleifsetup gibt.
Einzig die Rasur wirkt nach einem Topfinisher etwas sanfter! aber das Rechtfertigt meiner Meinung nach keine 750 € Aufpreis.

Mann Kann mit gutem Chromoxid Leder, und einem guten Blankleder die Rasur noch so sanft machen, dass mir beim Rasieren so gut wie keine Unterschiede mehr zum Super Finisher auffallen. Kostenpunkt ca. 2€ für Chromoxidgrün ,ca. 10€ für einen Rindslederabschnitt. Macht 64,05€ für eine Super Schärfe.

mfg.Wastl.

frankyle

Mal was anderes! Super! dh:
Ergebnis sieht sehr gut aus!

Wie lange wird son Schleifsetup halten?
Weil Gebrauchsmesser schleift man mit 2 Kombisteinen bzw einem Kombistein und nen Finisher für ca. knapp über 100€ bis ins Jenseits !

Und ich finde das passt besser in den Fred Schärfsetups! Da findet es das auch ein Einsteiger!

Gruß


MadScientist

Das ist ja echt mal was großartiges, BastlWastl - sicher einer der wertvollsten Beiträge hier im Forum in letzter Zeit. - Das ist nichts anderes als Bartistos Kieselerde-Ballistol Methode konsequent zu Ende (eigentlich zu Anfang) gedacht, und somit die wohl kostengünstigste Variante für Einsteiger. Nebenbei noch irrsinnig variabel, denn an Schleifmitteln kann man wohl so einiges einsetzen, da gibts noch Raum für Spielereien.

Lustigerweise hatte ich ein ähnliche Idee als vor kurzem wer über Eigenbausteine witzelte. Dabei haben die Japaner das ja schon perfektioniert.

Was mich noch interessieren würde: Wie schlägt sich der Polierstahl im Vergleich zur entspiegelten Glasplatte, die Bartisto einsetzt und würde sich die Kieselerde-Ballistol Mischung als "Finisher" eignen?

Nochmal Danke für den Beitrag, bin auch der Meinung, dass sich die Methode einen eigenen Thread verdient, oder halt entsprechende Verlinkung in den "Lest das hier" Threads für Einsteiger.
Man kann auch ohne Spaß Alkohol haben.

BastlWastl

@frankyle: Ist sehr lange Haltbar....... Hab die Pülverchen jetzt schon fast 2 Jahre und nehm die ja eigentlich zum polieren planer Stahlflächen an Messern etc., und da braucht man einiges mehr wie für ein paar Rasiermesser und die Fläschchen sind noch 3/4 voll. Da sollte man ein paar Hundert Messer damit scharf kriegen.
Die Methode hab ich auch im SchärfsteinSetup Fred  erwähnt.

@MadScientist:Ja da lässt sich munter drauf los probieren, hab da auch schon einiges ausprobiert, zwar nicht an Rasiermessern aber dass wird damit auch funktioniern! Schleifschlamm von den Steinen, Zahnpasta, diverse Putzmittel (Scheuermilch, Steinseife.......) Unendliche Möglichkeiten ;D

Freut mich dass Intresse besteht!

mfg.Wastl.

jollo74

Hallo Wastl,
Ein ganz großes Lob und Danke Schön auch von mir  dh: dh: dh: ;D ;D ;D!

Da juckt es mich gleich in den Figern, es selbst auch mal auszuprobieren  o)... Ich finde auch den Hinweis von MadScientist auf die Kieselerde-Methode interessant. Es müsste doch eigentlich nichts dagegen sprechen, dass eine Glasplatte mit den von Dir aufgeführten Schleifmitteln auch funktioniert, oder? So glatt und hart wie das Poliereisen sollte das Glas doch allemal sein. Und falls das klappt, sollte es die Kosten nochmal ganz erheblich drücken  :o.

Was meinst Du Wastl, würdest Du das mal ausprobieren (mit einer Glasplatte eines Bilderrahmens bspw.)  8) ;D?

LG
Jörg