keramische Schleifsteine von Shapton

Begonnen von harrykoeln, 16. Juni 2008, 08:16:13

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Lord Vader

so, bin seit heute auch stolzer besitzer zweier shapton steine. hab gerade mal ein messer probehalber drübergeschoben und schon nach 2 zügen einen deutlichen abtrag feststellen können. das war schonmal sehr vielversprechend. die steine kamen bei mir plan an und sind - so wie ich das sehe - sofort einsatzbereit.

ich denke, das ist der beginn einer wunderbaren freundschaft!

lg

lord vader

Gesichtsschnitzer

Hehe! Bei mir hat´s heute auch geshapert! Entschuldigung, aber konnte mich nicht zurückhalten ;) Es gab den 500 und 2000er ganz wie hier empfohlen.

Auch gleich mal ein Messerchen geschärft und es war einfach super! Die Dinger gehen gut ran, das macht richtig Spaß! Freue mich schon auf das nächste Messer! Kein Vergleich zum King 1000.
Auf neudeutsch: Der shit ist tight!  ;D

Lord Vader

ja, bei mir wars auch diese kombi! werde die steine allerdings erst montag oder dienstag rivhtig testen können.

Frank83

Ist der 500er zwingend nötig, oder reicht auch der 2000er um einen soliden Grundstein zu legen. Ich habe nich vor übelzugerichtete Messer aufzuarbeiten, sondern möchte nur mein Messer scharf halten. Was meint ihr?

Lord Vader

dafür sollte ein 2000er ausreichen. trägt auch recht schnell ab!

Sisko


grizzly1

Also, heute kam mein erstes Messer aus der Bucht - sieht ziemlich übel aus (Rost) aber ich habe es nur zu Übungszwecke gekauft.
Das Messer hatte eine ca. 1,5 mm Delle und mit dem Shapton 500 war in ca. 10 minuten die Delle weg und eine schöne Facette war hergestellt.
Danach gings mit dem 2000er weiter, ca. 30 Züge haben gereicht... da ich momentan nur den 8000er habe, musste ich bei dem etwas länger arbeiten, ich schätze so um die 80 züge...

Nach gelber Paste auf dem Spannriemen, blankes Leder und das Messer war schön scharf - Testrasur morgen früh... Mein 4000er ist unterwegs - ich bereue die Investition in den Shaptons auf keinen Fall - es sind tolle Steine - auch für Anfänger wie mich... die Halterung habe ich auch - ich finde sie ganz nützlich, aber nicht unbedingt erforderlich... im nachhinein hätte ich mir lieber den 1000er anstatt dessen gekauft...

Grüße!

Grizzly.-

harrykoeln

Den 1000er?

Zum 500er und dem 2000er?

Halte ich persönlich für nicht erforderlich. Das Geld für die Halterung sinnvoll angelegt hättest Du vielleicht mit etwas zwischen dem 4000 und dem 8000 - wobei auch das nicht mehr muss. Ein GBB oder ein BBB kann überhaupt nicht schaden.
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

grizzly1

Hi Harry,
Das leuchtet ein...

Heute habe ich mich mit dem Messer rasiert. War ganz gut, aber ich befürchte, dass ich keine langfristige Schärfe erreicht habe. Entweder ich muss mehr üben, oder das Material von dem Messer ist nicht gut...

Bis dann!
Grizzly

Zitat von: harrykoeln am 03. Juni 2009, 07:31:37
Den 1000er?

Zum 500er und dem 2000er?

Halte ich persönlich für nicht erforderlich. Das Geld für die Halterung sinnvoll angelegt hättest Du vielleicht mit etwas zwischen dem 4000 und dem 8000 - wobei auch das nicht mehr muss. Ein GBB oder ein BBB kann überhaupt nicht schaden.

Pepino

Zitat von: Guilty am 07. Februar 2009, 23:06:15

Gerade das Schärfverhalten der 6000 bzw 8000er würde mich interessieren.

Tag zusammen.
Ich hab mir als Newbie auf Empfehlung meines Lehrmeisters, dem ehrwürdigen Moviemaniac-San, das 3er Set von Shapton geleistet. Der 8000er poliert die Facette spiegelblank, das sieht sieht faszinierend aus und meistens brauch ich dann keinen Thüringer oder 12k-Chinesen mehr zu benutzen, ich mach dann mit Chromo und Leder weiter.
Der 8000er hat bei einem Edelstahlrasiermesser allerdings nicht gereicht, da hats dann die feineren Steine noch gebraucht.

Ich hoffe, das hilft ein wenig weiter. Vielleicht mag sich ja Herr Moviemaniac zum 8000er noch äußern, dem hab ich ihn mal zum ausprobieren gegeben.

Grüsse, Josef
reign in blood ...

grizzly1

Hallo, da ich nun mehrere rostträge Messer nun habe, überlege ich mir den 16000er zu kaufen. Ich habe ähnliches wie Pepino beim den Inox-Messern festgestellt. Hat jemand Erfahrung mit diesem Stein?

Viele Grüße,
Grizzly.-

Zitat von: Pepino am 07. Juni 2009, 12:53:47
...
Der 8000er hat bei einem Edelstahlrasiermesser allerdings nicht gereicht, da hats dann die feineren Steine noch gebraucht.

Ich hoffe, das hilft ein wenig weiter. Vielleicht mag sich ja Herr Moviemaniac zum 8000er noch äußern, dem hab ich ihn mal zum ausprobieren gegeben.

Grüsse, Josef


lesslemming

Ja ich habe diesen Stein in Verwendung; die "sweet sixteen" wie die Amerikaner gerne sagen,
hier habe ich schon etwas dazu geschrieben:

https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,1528.30.html

wenn du noch etwas bestimmtes wissen willst, sag bescheid
..:: Wer mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht ::..
..:: bekommt nie eine frische Unterhose ::..

Geier0815

Sorry wenn ich mich einfach mal zwischen drängel, aber da ich auch mit dem Gedanken spiele mir diesen Stein zu zulegen: Braucht es nach dem BBB wirklich keinen Zwischenstein um innerhalb eines vernünftigen Zeitrahmens mit dem 16000er ein Ergebnis wie gepastet zu erzielen?

harrykoeln

Vielleicht ein paar Gedanken zu dieser Problematik.

Rostträge Messer und der 16K Shapton? Ob das eine Liebe wird, die lange hält? Ich persönlich wage das zu bezweifeln. Bei rostträgen Messern ist für mich (normalerweise) mit nem 8K Stein Schluß.

Zitat von: Geier0815 am 28. Juni 2009, 13:15:31
...aber da ich auch mit dem Gedanken spiele mir diesen Stein zu zulegen: Braucht es nach dem BBB wirklich keinen Zwischenstein um innerhalb eines vernünftigen Zeitrahmens mit dem 16000er ein Ergebnis wie gepastet zu erzielen?
Die Pastenriemen (sprich CrxOx) sind IMHO kein
"naja, die Steine packens alleine nicht, dann muss es der Pastenriemen eben richten".
So ein Messer muss schon ein bißchen Material hinter die Schneide bekommen. Das geschieht, indem an der Schneide ein etwas abstumpfender zweiter Winkel an der vordersten Front erzeugt wird. Der macht, das dieses gesamte, sehr zarte Schneidengebilde zwar nen Tacken stumpfer wird, dadurch aber auch das aggresiv Bissige verliert und das Messer erst so richtig sanft werden lässt. Das ist mit nem Stein (so ohne weiteres) nicht zu machen und deshalb bedienen wir uns an der Stelle den Pastenriemen. Damit wird der 2te Schneidenwinkel aufgebaut.
Auch von meinem Nakayama runter, gehen die Messer auf die Paste.
Wie sagte Paracelsus schon: alles ist Gift und nichts ist Gift. Der Unterschied besteht in der Dosierung. So auch hier bei der Frage der Anzahl der Züge auf den Pastenriemen. Nicht gleich zu Anfang übertreiben, lieber nachwürzen...
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

lesslemming

Das ist schon richtig was Harry gesagt hat!
Nicht nur dass es Messer gibt die den Shapton 16k nicht mögen, sondern das "wie gepastet" ein Ergebnis ist,
dass meist nur durch Pasten erzeugt werden kann. Damit meine ich wie er nicht die endschärfe,
sondern die Geometrie der Schneide.
Der berühmte zweite Schneidwinkel verleiht dem Messer Stabilität, da der Grat doch sehr starken Belastungen ausgesetzt ist.
Das kompensiere ich aber auf dem Stein!

Ich versuche zu erklären; meine Theorie sagt dass Leder sich beim Abziehen durchbiegt.
Dadurch gelangen die Schleifmedien in einer gebogenen Form an die Schneide.
Das bewirkt, dass die Geometrie der Schneide sich leicht verändert; sie wird sozusagen
Apfelsamenförmig. Zu viel des Guten führt dann zum negativen Effekt.
Genau richtig gemacht ist so eine Geometrie einem einfachen V Überlegen.
Diese Geometrie wird auch "solinger Schliff" genannt, aber im Zusammenhang mit Küchenmessern.
Man merkt den Unterschied deutlich, so geformte Klingen gleiten viel besser durch eine Gurke,
als V-Förmige schneiden, egal wie scharf sie sind.
Das liegt an den Reibungskräften, die bei einer V-Schneide die komplette Facette betreffen,
beim U lediglich kleine Punkte.
Weiterhin ist die Menge an Stahl direkt hinter der Schneide deutlich größer,
als bei einem V, was die Stabilität deutlich erhöht. Sogar die antiken Katana hatten meist einen solchen Apfelsamenschliff,
der meisterlich freihändig auf die 70cm Länge exakt mit Natursteinen aufgebracht wurde.
Die Rasierklingenindustrie hat mit dieser Geometrie aber ein Problem.
Sie lässt sich in so kleinem Maßstab nicht industriell herstellen.
Daher ist es üblich eine Rasierklinge in mehreren, meist drei, Stufen zu schärfen.
Die sowieso dünnen Klingen werden im ersten Schritt in ein grobes V verwandelt.
Im Nächsten Schritt wird der Winkel erhöht, und der erste grobe Grat poliert.
Im letzten Schritt wird der Winkel noch einmal stark erhöht, was zum letzten, endlichen Schneidwinkel führt.
Statt einem glatten V hat man nun ein mehrstufiges V. Und streng genommen ist ein U ja nur ein V mit unendlich vielen Abstufungen.
Wenn man sich eine Rasierklinge ansieht, wird man das teilweise mit dem bloßen Auge erkennen können,
zumindest die sekundäre und tertiäre Facette. Eine Rasiermesserklingenfacette sieht sehr rauh aus,
fast wie auf einer Maschine mit 800grit geschliffen, im unteren Teil der Klinge sieht man aber einen weiteren Winkel,
der deutlich poliert ist.

Genau dieses Prinzip nutze ich für meine Rasiermesser.
Im letzten Schritt, in diesem Fall Shapton 16k erhöhe ich den Winkel noch ein letztes Mal,
indem ich eine weitere Lage Klebeband benutze. Ich schleife ein, was man in der Kochmesserbrange eine Mikrofase nennt.
Die erhöht den Schleifwinkel drastisch, ohne die Schärfe zu beeinflussen. Dadurch wird die Angriffsfläche
der Reibungskraft verringert und die Stabilität erhöht.
Auf diese Weise schaffe ich es, mein Wacker Jahresmesser 2009 seit nun 10 Rasuren (man hat so viele Messer und so wenig Bart, seufz) welches auf dem Shapton 16k geschärft wurde (im letzten Schritt von 2 Tapes auf 3 erhöht) wunderbar scharf zu behalten. Kein Chromoxid war bisher nötig, ledern hat gereicht
und der Haartest ist sowohl vor als auch nach der Rasur bestens bestanden


Allgemein zum Shapton 16.000 und Sprüngen;
der BBB ist gar nicht so grob. Ich habe den Sprung schon erfolgreich gemacht,
bei einem Kama Solingen welches jetzt blendend rasiert. Gebraucht habe ich ca. 40 Züge.
Ob es bei jedem Messer klappt wage ich zu bezweifeln. Der 16k ist extrem fein, aber dafür auch sehr schnell.
Nach einem polierenden 6k oder besser 8k sollte man allerdings auf der sicheren Seite sein.
..:: Wer mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht ::..
..:: bekommt nie eine frische Unterhose ::..