keramische Schleifsteine von Shapton

Begonnen von harrykoeln, 16. Juni 2008, 08:16:13

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

harrykoeln

@lesslemming
Wie heisst es immer so schön:
Wer lang hat, kann lang hängen lassen.

Will sagen: das ist die Kür! Absolut!
Allerdings:
Dazu brauchst Du das nötige Material (Steine), die richtigen Schleifobjekte UND die nötige Erfahrung.
Du musst wissen, mit welchem Stahl du so etwas machen kannst - jeder spielt da nämlich nicht mit. Das Forumsmesser 2009 (woher hast du das denn?) hat ein ausgezeichnetes Material, das da gerne mitspielt und Dir die restlichen 10% zu den vielleicht 90% in der Auslieferungsschärfe offenbart.
Einem Anfänger/Einsteiger ins Schärfen rate ich anfänglich davon ab - da sollte man schon sehr genau wissen, was man tut.
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

lesslemming

Das Forumsmesser 09 habe ich leider nicht, sondern das Jahresmesser 08 (hier hab ich mich verschrieben), lieber Harry :)
..:: Wer mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht ::..
..:: bekommt nie eine frische Unterhose ::..

harrykoeln

Wenn sich doch alles so schnell aufklärt...

Aber auch das Jahresmesser ist ein schniekes Teil.
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)


grizzly1

@leslemming,
Danke für die ausführliche Erklärung! Endlich verstehe ich was der 2. Winkel auf sich hat...
Grüße,
Grizzly.-

Geier0815

@ lesslemming,

danke für deine sehr ausführlichen Informationen. Gerade durch den Hinweis dass Du eine Winkelerhöhung (2te Phase) vornimmst, hast Du mich ein gutes Ende weiter gebracht. Bisher kannte ich diese Methode nur vom Schleifen von Klingen für die Holzbearbeitung und nahm an das diese eigentlich beim Rasiermesser unerwünscht wäre. Manchmal ist man (betriebs)blind.
Da ich den Pastenriemen nicht mag, auch und gerade in der Form wie er meist propagiert wird, nämlich mit "einem gewissen" Durchhang, werde ich mir mutmaßlich den 16000er zulegen. Ich denke das wird für mich reproduzierbarer sein und mich einfach "glücklicher" machen, sicherlich kennst Du das Gefühl "haben wollen" nur zu gut...  ;)
Ob ich bei meinem W&B Special noch einen Zwischenschritt benötige werde ich dann erleben aber da ich den Stahl des Messers als "relativ gutmütig" im Bezug aufs Schleifen erlebt habe, hoffe ich das dies nicht notwendig sein wird, ich werde dann von meinen Erfahrungen berichten.

Geier0815

Eine Frage ergibt sich für mich noch: Wäre es nicht sinnvoller erst mit mehr Lagen Tape fertig zu schleifen bis zum feinsten Stein um dann danach mit weniger Tape einen zweiten Winkel zu etablieren?
Jetzt sehr hypothetisch: Wenn ich erst mit spitzem Winkel schleife um später einen größeren Winkel anzusetzen, bedeutet es doch das ich auf ein sehr "schwaches" Material schleifen will. Dadurch wird doch ein Grat durch wegdrücken der "Spitze" des Winkel passieren und ich schleife dann hinter der eigentlichen Schneide weil die zweite Facette nicht genug Widerstand leistet. Dadurch müßte theoretisch doch ein recht langer Grat erzeugt werden der nicht sehr stabil ist.

Wie gesagt ist dies nur eine theoretische Überlegung und wird wahrscheinlich durch die sehr geringe Winkeländerung, die Härte der Klinge und die Feinheit des Steines abgefangen. Oder verwendest Du (lesslemming) noch irgendeinen Trick damit das Geschilderte nicht geschieht? Bei einer Beitel- oder auch Hobelklinge entsteht dieser Grat wenn man mit einem zweiten Winkel arbeitet. Dieser wird durch "abwischen auf dem Stein" gebrochen bevor die Spiegelseite poliert wird. Aber da wird der Winkel auch um ca. 5 Grad erhöht, was bei der Messerklinge nicht der Fall sein dürfte.

Lord Vader

das geht so nicht. entweder schleifst du den mühevoll erzeugten 2. winkel wieder weg und könntest dir die ganze rumhampelei mit dem abkleben sparen ODER der abtrag ist zu gering und du schleifst nicht bis zur spitze der schneide durch sondern sparst die aus.

abkleben funktioniert daher meiner meinung nach nur in eine richtung, nämlich von wenige lagen auf mehrere lagen!

harrykoeln

Zitat von: Geier0815 am 01. Juli 2009, 21:44:54
Eine Frage ergibt sich für mich noch: Wäre es nicht sinnvoller erst mit mehr Lagen Tape fertig zu schleifen bis zum feinsten Stein um dann danach mit weniger Tape einen zweiten Winkel zu etablieren?
....

Hmmm, vielleicht verstehe ich nicht richtig. Was willst Du denn erreichen?
Was Du so erreichst ist eines, Du erwischst die Spitze der Schneide keinesfalls.

Es sind bei der von Lesslemming beschriebenen Vorgehensweise schon ein paar Dinge zu beachten. Um nur zwei zu nennen, wenns Material nicht passt oder Du zuviel Druck ausübst, wirst Du den ersehnten Effekt nicht erzielen. Du solltest schon wissen, mit welchem Messer (Stahlgüte), wann (ab welchem Stein) und wie Du die Aufgabe lösen willst. Oder ob das (für die vorliegende Kostellation) überhaupt eine Alternative zur herkömmlichen Methode ist. Der Umgang mit Ledern (Pasten wie glatt) sollte zügig von der Hand gehen und aus stumpfen Hunden, reproduzierbar scharfe und sanfte Rasiermesser zu machen - das solltest Du drauf haben. Das ist, wenn Du so willst, die Pflicht. Die Kür, die kommt danach.


"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

Geier0815

Ok, ich versuche es mal mit Bildern zu erklären: Das rote ist der erste Schliff, das blaue der zweite.


Meine Frage ging nun dahin erst blau und dann erst rot "zu bauen". Es würde sonst das im nächsten Bild dargestellte passieren


Die gesamte Darstellung ist natürlich sehr übertrieben und ungenau. Der Effekt das die Schneide zur Seite gedrückt wird tritt aber auf und zwar so weit bis die zweite Facette genug Widerstand bietet um dem Druck entgegen zu halten.

Um es noch mal deutlich zu machen: Diese Frage, Idee, wie auch immer, ist rein theoretischer Natur, allein weil man beim Schleifen des flacheren Winkels die gesamte Facette bis zum feinsten Stein durchgehen müßte um danach den größten Teil dann wieder zu vernichten.

Ich hoffe ihr versteht jetzt aber wenigstens meinen Gedankengang.

redmatze

 ???  ???  ???
Entweder hab ich ein Denkfehler oder Du? Deine zweite Zeichnung kapier ich nicht.

Ich lese es morgen Abend nochmal.
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

Lord Vader

wenn du zuerst blau machst und dann rot, dann schleifst du blau quasi wieder weg. folglich kannst du genauso gut rot direkt machen und dir blau klemmen.

warum willst du das rad neu erfinden, mit der taktik, immer mehr lagen draufzupacken, funktioniert die geschichte nahezu mühelos. die andere variante funktioniert allenfalls in der theorie, in der praxis wird die optimale kombination allenfalls zufällig getroffen. machst du zu wenig züge, dann bringt es nix, machst du zu viele züge, ist blau weg. welches stadium du erschaffen hast, wirst du wohl nie erfahren. reproduzierbare ergebnisse wirdst du so auch nicht erreichen können.

harrykoeln

Ich finde es toll, wenn man sich Gedanken macht.
Sei mir bitte nicht böse Geier0815, aber IMHO machst Du Dir eher schon Gedanken über Schritt 431, hast aber Schritt 25 noch gar nicht realisiert...
Schleif doch erst ein paar Messer auf die herkömmliche Weise. Mit ein wenig Erfahrung weisst Du dann genau, was, wann wie sein muss, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. DANN kannste Dich ans optimieren machen.

Vielleicht machste auch nen neuen Thread auf, hier gehts nicht um die Geometrie von Schneidfacetten, sondern um die keramischen Schleifsteine von Shapton.
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)