Hobel selber produzieren

Begonnen von Rasierer, 18. Juli 2011, 18:31:06

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Rasierer

Ich hätte da auch schon ein logo für meinen hobel...
Ein aggresiver dachs der wie in pibull pose die zähne zeigt :-)

elmablue

@Razor: dann mach mal schon, ein kuuhles llocco mit schön viehl orddogravieh ;-)

egmac

"....das Schicksal setzt den Hobel an und hobelt alles gleich." (Ferdinand Raimund: "Der Verschwender")

elmablue

2050 ist okay, mit einem Minus vornheran ;-)

Iltis

Genaugenommen ist ein Rasierhobel ein Einspannvorrichtung für ein Wegwerfprodukt. Die Erfindung davon war die geniale Idee von K.C. Gillette, und er kreierte sich dadurch ein Markt das ihn sehr reich machte. Alle anderen haben sein Produkt nachgeahmt, und "optimiert", wobei diese "optimierung" sich nur um Nuancen drehte. Um Gewinn aus einen Manufakturprozess zu erzielen muss man entweder die Funktion verbessern (was kaum geht bei Rasierhobeln) oder billiger produzieren können. Eine dritte möglichkeit wäre die Teile attraktiver zu machen, entweder ästhetisch oder durch "Exklusivität" so wie es meines Erachtens z.B. bei Ikon Rasierhobeln der Fall ist - ob das funktioniert wird die Firmengeschichte von Ikon über die nächsten 5 Jahre oder so zeigen.
Die Frage für mich ist ob man mit so ein Projekt eher Geld oder Spass für sich machen will - geht es um Geld, sehe ich eher schwarz; geht es um Spass (was m.E. sowieso wichtiger ist), bräuchte man einen Drehbank, ein Bandschleifer, etlichen Feilen, eine Bohrmaschine, ein paar Gewindeschneider, einen Mikrometer und einen guten Augenmass - die Hobeln macht man aus Messing, was man relativ günstig Verchromen lassen kann, und verkauft man als "Handgemacht" zu einen angemessenen Preis, und freut sich, das einige "Rasierfreaks" sein Produkt würdigen. Reich wird man davon nicht, aber vielleicht glücklich.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Brauer

och nee egmac, dann komme ich nicht mehr in den Genuss eines Hobels wo der Dachs dem Pitbull in die Klö.......
beißt :-X ;D

In_Je_Ner

Wenn man so wie Iltis meinte nur ein Paar Hobel im Monat hestelen möchte wurde ein relativ günstiges Equipment ausreichen. Messing ist viel weicher als Edelstahl, da wurde fast jede Kleine Fräse mit Handsteuerung so wie eine Drehbank ausreichen. Kann mir gut vorstellen das sowas Spaß macht! Ich glaube die meisten hier im Forum basteln für sein Leben gern! Es ist ja auch eine schöne Beschäftigung die ich niemals aufgeben wurde!

Wenn mann das aber serienmäßig herstellen möchte und gleichzeitig das Qualitätsniveau gleichbleiben halten dann geht es schon in Richtung 4D-Geräte. Man hört heute zutage an jeder Ecke CNC hier und CNC da doch nur die wenigsten standen schon mal vor so einer Maschine und haben Ihr beim Arbeiten zu gesehen. Noch weniger Menschen können es bedienen und warten.(Ich gehöre auch nicht dazu) Wenn man das Ausrichten der Werkstücke vor dem Fräskopf auch automatisch haben möchte (alles andere lohnt sich nicht bei Massenanfertigung) dann sprechen wir nicht mehr von einer schnöden Fräsmaschine aus der Bucht sondern von einem CNC Bearbeitungszentrum der so in Richtung 40-50k geht und dass ist bei weitem nicht das einzige was man für die Herstellung im Großen Stiel braucht!
   Mal angenommen wir lösen die Sache anderweitig und finden in China oder im Ostblock ein Unternehmen das uns das machen kann. Die Chinesen haben heutezutage auch unterschiedliche Qualitätsstufen und für gutes Geld bekommt man schon was gutes! Man darf aber nicht vergessessen wie ein bekannter deutscher Sänger "D.B." in einer seiner TV-Shows sagte
"Marketing ist dass A und O !"
Es gibt heute massenweise Hobel für jedes Portmonaie....dabei gibt es nur eine handvoll Hobelrasierer im Vergleich zu den die die Systemis und Rasentrimmer nutzen.
Willkommen in meiner Herstellerecke

franz

Iltis sieht es schon ganz richtig wenn er sich fragt, ob man hier zum Spaß oder aus Profit produzieren will und die Antwort quasi in Richtung des Spaßes ansiedelt. Wie schon oft gesagt wurde, kann ich mir nicht vorstellen, dass man solcherlei so hoppladihopp aus dem Revers hervorzaubert. Möchte man es massentauglich machen, sprich auf Geldeingang aus sein, ist die Produktion sicherlich das kleinste Problem (hab Metallverarbeitung gelernt). Ich denke die Vermarktung von dem Ganzen Spaß wird nicht ohne sein. Da ich gelernter Drucker bin, kann ich mir gut vorstellen, was sowas auf dem Papier oder Online kosten kann. Macht man es alles selber muss man schon echt gut bewandert sein, um einen ordentlichen Auftritt nach außen zu tragen. Und das brauch man zwingend in solchem Fall!
Den Faktor Zeit jetzt mal gar nicht angesprochen, denn ich denke, dass der derb exorbitant wird und sich in keinster Weise die Waage zum erhofften Produkt hält.
Ja, privat aus Gaudi gern, aber in der Masse als Laie? Never!

>> Niveau ist keine Creme & Stil nicht das Ende vom Besen!

.

Onkel Hannes

Ist es eigentlich sicher, daß die Hobelköpfe grundsätzlich gefräst sind? Sicher nicht für eine Kleinserie, aber ich nehme mal an, ein Druckgußverfahren wäre da zumindest in der Serienfertigung für einen industriellen Hersteller wirtschaftlicher.
Hungrig vom schlafen und müde vom essen.

Cordy

Zitat von: hpstr am 19. Juli 2011, 09:24:05
Ist es eigentlich sicher, daß die Hobelköpfe grundsätzlich gefräst sind? Sicher nicht für eine Kleinserie, aber ich nehme mal an, ein Druckgußverfahren wäre da zumindest in der Serienfertigung für einen industriellen Hersteller wirtschaftlicher.

Gehe auch davon aus, dass höchstens die Köpfe der teuren Hobel gefräst sind (ikon cnc, Pils, Feather?).
Der Rest ist Druckguss.....

Zitat von: jennes am 03. Juli 2011, 22:26:32
Der MÜHLE/Jagger-Hobelkopf wurde von beiden Firmen entwickelt und die Werkzeugkosten geteilt. Da beide Firmen keine eigene Gießerei haben, erfolgt der Guss extern, ebenso die Galvanik. (Die Firma MÜHLE liegt in einem Wasserschutzgebiet und wird daher auch in Zukunft keine eigene Galvanik betreiben).
Zur Information und Unterhaltung: Videosammlung * Abkürzungsverzeichnis und Glossar

henning

Sehr sehr viele waren aus Druckguß. Auch, weil es CNC ja gar nicht gab und händisches herstellen von derart bearbeiteten Köpfen langwierig und damit unbezahlbar gewesen wäre. Ausnahme und daher am Kopf sehr auffällig ist zum Beispiel der französische Bohin - Hobel:

https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,8.msg80650.html#msg80650

Das Teil muß exklusiv gewesen sein und verhältnismäßig teuer.
Man sollte auch wissen, daß sehr viele Hobelhersteller die Griffhülsen zugeliefert bekamen, denn es war fast unmöglich die dreiteiligen Griffe mit Gewindestück, Hülse und Endstück , doer die entsprechenden Teile für Zweiteiler auch noch selbst herzustellen. Auf die Herstellung solcher Griffhülsen und ähnlicher Produkte waren eine Reihe Solinger Zulieferer spezialisiert. Das war ein wenig ähnlich wie bei den heutigen "Autobauern" die ja zu alloergrößten Anteilen zugeliefertes zusammenstecken.

Ciao

Barth

Das stimmt soweit wenn man was erfindet und dann auch noch reich werden will damit muss man entweder wie schon beschrieben was echt exclusives machen - oder ein extrem billiges Massenprodukt entwerfen , wie eben King Camps Rasierklingen oder Kronkorken waren auch so ne Sache .

Ich denke Damastrasierhobel mit Intarsien aus Mokume im japanischen Lackkästchen würden schon nen gewissen Markt bedienen - zumal anderswo die Systemies net ganz so verbreitet sein sollen wie bei uns .


Achja :Falls die Idee jemand aufgreifen sollte krieg ich bitte einen der Hobel kostenlos und 20% (Verhandlungsbasis)  vom Gewinn !
Was wohl passieren würde wenn man vorm Candyman stünde und 5 x  hintereinander -''Spiegel''- sagen würde . . .

In_Je_Ner

Es geht schon nicht mehr um Jahre sonder eher um Jahrzehnte, die Meisten registrieren es kaum noch aber jeden Tag läuft in Fernseher die Werbung für Gillette und Wilkinson Sytemies! Diese Werbung kostet einige Millionen!!! Genau das macht die Klingen auch so teuer denke ich, gehört aber zur Verkaufsstrategie da die Sachen wie Rasierhobel und dazugehörige Klingen sowie Rasiermesser vom Markt vertrieben werden. Wenn manso überlegt - die Menschheit hat sich jahrtausende mit Messer rasiert!!!!! Doch jetzt gibt es kaum noch ein Land auf der ganzen Welt wo die Messerrasur bevorzugt wird.
Ich sage einfach ein Produkt das sogar die Tante Ema kauft und zu dem ein Gutes Marketing!!!
Willkommen in meiner Herstellerecke

nessuno

Zitat von: In_Je_Ner am 19. Juli 2011, 19:03:22
Wenn manso überlegt - die Menschheit hat sich jahrtausende mit Messer rasiert!!!!! Doch jetzt gibt es kaum noch ein Land auf der ganzen Welt wo die Messerrasur bevorzugt wird.

Autos statt Postkutschen
Computer statt Abakus
Düsen statt Kolbemotor
Atomantrieb statt Segel
Die Welt verändert sich ständig.

muckerhase1966

Zitat von: nessuno am 19. Juli 2011, 19:30:01
Zitat von: In_Je_Ner am 19. Juli 2011, 19:03:22
Wenn manso überlegt - die Menschheit hat sich jahrtausende mit Messer rasiert!!!!! Doch jetzt gibt es kaum noch ein Land auf der ganzen Welt wo die Messerrasur bevorzugt wird.

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Man beachte meine Signatur. ;D
Früher war vieles gut, und das wäre es heute immer noch, wenn man die Finger davon gelassen hätte! (Jochen Malmsheimer)