Lang-Zeit-Klingen-Lagerung

[saxog]

Tja, darüber habe ich hier noch kaum etwas gelesen, was mich sehr überrascht, denn:

A - Viele von euch, und langsam gehöre ich auch dazu, 'erfreuen' sich an einem Bestand an Klingen in einer Masse, welche die Frage, aber auch die  Notwendigkeit, an einer optimalen Lagerung auf längere Zeit (zwischen 10 und .....100 Jahren, wie mir bei manchen Herrchen so scheint) unweigerlich zu tiefgründlicherer Betrachtung erhebt,

und B - Klingen, vor allem dessen Schneidkannten, einer der labilesten Objekten wie auch sensibelsten Faktoren im Rasurgeschehen darstellen !

Deswegen erlaube ich mir mal diesen Fred zu öffnen, um zu fragen, wie aber auch zur Diskusion zu animieren, ob und welche (ernsthaften und realisierbaren -> Stickstofflagerung gilt daher nicht) Langzeitklingenlagerungsmassnahmen, -techniken u.methoden berücksichtigt werden sollten.

[Schnitter]

Keine. Nur trocken, also im Haus/in der Wohnung. Das reicht. Viele Klingen sind doppelt gewickelt und im Karton mit Umkarton oder Blister verpackt. Das genügt völlig. Bei Rasiermessern ist die Frage berechtigt, bei DE Klingen imho unnötig.

[rubberduck]

Keine. Nur trocken, also im Haus/in der Wohnung. Das reicht. Viele Klingen sind doppelt gewickelt und im Karton mit Umkarton oder Blister verpackt. Das genügt völlig. Bei Rasiermessern ist die Frage berechtigt, bei DE Klingen imho unnötig.

+1

..... und zusätzlich bei möglichst nicht zu hohen Temperaturen.

Und was die Sache mit "Schneidkanten" betrifft - also die Schneide als solche, so ist eine luftdichte Verpackung nicht nötig, weil die Oxidation der Kohlenstoffmoleküle mit dem Luftsauerstoff, die einen Schneidenabbau (quasi einen allmählichen Schärfeabbau)bewirkt, nur bei Kohlenstoff-Klingen (nicht-rostfreien Klingen) auftritt, nicht aber bei Edelstahl-Klingen, weil bei diesen die Kohlenstoffmoleküle zum einen vweitaus weniger sind (geringerer Kohlenstoffgehalt) und darüber hinaus in einer härteren Matrix, welche sich wiederum aus verschiedenen Legierungselementen zusammensetzt (Chrom, Nickel, Wolfram, Mangan, Vanadium und noch ein paar andere) gebunden sind.

[Barth]

Naja aber warum sind denn dann alte Klingen immer so grauenhaft stumpf ?

Hatte mal Rasano und Rotbart die waren optisch top i.o. , aber derartig stumpf - die können damals nie und nimmer so ausgeliefert worden sein.

Ich denke fast das die mit den Jahren doch irgendwie die Schärfe verlieren , vielleicht durchs Erdmagnetfeld - so als umgekehrter Blademaster-Effekt   - schon irgendwie ominös zumal ich die Teile ja in nen entsprechendem Hobel getestet hab , die Rasano im Old Type und die Rotbart im Adjustable .

Und dabei bin ich grade drüber mir nen ´´Lebensvorrat ´´ anzulegen.

Grübel. grübel . . .



Ein nachdenklicher Barth !

[rubberduck]

Wäre interessant zu wissen, wie alt die von dir erwähnten Klingen wirklich sind, und ob sie definitv aus Edelstahl sind, denn die Edelstahl-Rasierklingen wurden von Wilkinson erst 1961 das erste Mal auf den Markt gebracht, zuerst in den Vereinigten Staaten, und erst allmählich wurden die dann in Sheffield produziert und für den europäischen Markt erhältlich (was dann sicher nochmal eine gewisse Zeit gedauert hat, bis eine flächendeckende Versorgung und Verfügbarkeit gewährleistet war).

Hohe Temperaturen bzw. -schwankungen können mitunter auch mitverantwortlich sein für nachlassende Schärfe, dies allerdings nur in recht bescheidenem Ausmaß. Ich habe mich schon oft mit Klingen aus den 70er Jahren rasiert - ohne Probleme. Die Schärfe war nur insofern mit heutigen, modernen RK vergleichbar, denn die Materialentwicklung ist in den letzten Jahren ständig vorangeschritten, auch die Beschichtungen bzw. die Beschichtungsmaterialien haben sich weiterentwickelt und verändert...

[Schnitter]

Die URA sind doch auch schon 70-80 Jahre alt. Und ich kann mich immer noch damit rasieren. Gut, sie sind nicht so sanft, aber "ziepen" auch nicht unangenehm. Die weniger ausgeprägte Sanftheit führe ich eher auf die nicht vorhande Beschichtung zurück, als auf das Alter.

[saxog]

also ich meine das die klingenpäkchen zumindest

1. flach gelegt

u.

2. Tubbervakuum

gelagert werden sollten. so als haubtkriterien halt.

sie sollten ja auch in 200 Jahren noch optimal dastehen wenns mich nix kostet und es mir obendrein noch spass verrichtet

optimale langzeitlagerhaltung vs. unoptimal, wirkkt sich aus, jedes jahr mehr, exponential

[Barth]

Also die Rasano haben wir damals als aus den 40er Jahren gekauft und die Rotbart sollten wohl aus den 60er stammen .

@Schnitter : Hast du da reichlich von den URA und könntest du mir da eventuel mal 1,2 Stück zum testen schicken ?

[Schnitter]

Also die Rasano haben wir damals als aus den 40er Jahren gekauft und die Rotbart sollten wohl aus den 60er stammen .

@Schnitter : Hast du da reichlich von den URA und könntest du mir da eventuel mal 1,2 Stück zum testen schicken ?

Latürnich, gib mir Deine Adresse per PM. Aber denke daran:

1.) Sie rosten und sind teilweise schon angerostet, trotz Cellophan und zweifacher Wickelung.

2.) Ich empfehle Sie in einem Old Type oder 11c zu testen. In anderen Hobeln sind sie schon gebrochen.

3.) Es sind reine Dreiloch Klingen. Passen also nicht in jeden Hobel.

Nach der Rasur lege ich sie vorsichtig auf Küchenkrepp und tupfe sie leicht ab. Der Hobel kann etwas "gülden" schimmern (Rost) diesen nach dem Testen mit Zahnpasta und alter Zahnbürste vorsichtig reinigen.

[Schnitter]

also ich meine das die klingenpäkchen zumindest

1. flach gelegt (??)u. Altes Ferkel! 

sie sollten ja auch in 200 Jahren noch optimal dastehen wenns mich nix kostet und es mir obendrein noch spass verrichtet

200 Jahre werde ich nicht alt. Oder hamsterst Du für Deine Enkel?

[Barth]

Danke Schnitter hast ne PN! Nen OldType hab ich auch das müsste also klappen .

Wegen der Lagerung : Wie wär es mit seitlich hochkant ?

Da müssten die Schneiden eigentlich am schärfsten bleiben , zumindest würde die Schwerkraft nicht die feine Schneide umbiegen .


Ist dünnes Eis ,ich weiß . . .  

Wir bewegen uns ja hier in einen ziemlich spekulativen und daher unerforschten Gebiet .

[Schnitter]

Danke Schnitter hast ne PN! Nen OldType hab ich auch das müsste also klappen .

Wegen der Lagerung : Wie wär es mit seitlich hochkant ?

Da müssten die Schneiden eigentlich am schärfsten bleiben , zumindest würde die Schwerkraft nicht die feine Schneide umbiegen .


Ist dünnes Eis ,ich weiß . . .  

Wir bewegen uns ja hier in einen ziemlich spekulativen und daher unerforschten Gebiet .

Klingen gehen nächste Woche raus. Was die Lagerung betrifft, natürlich zwischen zwei Magneten. Sozusagen "Double BM".

[Asphalthaut]

Hallo meine Klingenfreunde!

Meine Lieblingsklinge ist die Apollo Nr.15 Ben-Hur. Die ist aus Kohlenstoffstahl ums wurde meines Wissens in den 30ern oder 40ern hergestellt. Ich habe Sie als NOS direkt beim Hersteller gekauft und die sind in tadellosen wunderbar scharfen Zustand. Man muß sie zwar nach der Rasur abtrocknen, aber das ist mit meinem Fatboy auch kein Problem (öffnen, Klinge raus, abspülen, trocknen und in den abgetrockneten 'boy wieder rein). Hier Run paar Bilder:
Verpackung
http://www.flickr.com/photos/62378989@N07/5677117396/
Im offenen Fatboy
http://www.flickr.com/photos/62378989@N07/5677017966/
Im geschlossenen Fatboy
http://www.flickr.com/photos/62378989@N07/5677018444/

Gruß
Tobias

PS: neben den guten Rasureigenschaften sind die Ben-Hur Klingen tatsächlich grün! Genial!

[Barth]

He das ist doch mal ne Klinge . . . wo gabs die nochmal genau ?

Und haben die noch welche ?

[Asphalthaut]

die gibt es im Razor-Emporium oder bei www Apollo-Herkenrath.de . Die haben mir nach freundlicher E-Mailanfrage zunächst ein paar Probeklingen geschickt. Die haben wohl noch einige auf Lager und verschicken in 100er Gebinden.
Aber nicht alle wegkaufen!

Gruß
Tobias