Mühle R41

Begonnen von eTom, 16. Juni 2011, 14:13:00

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infabo

Als "Must-have" würde ich ihn nicht bezeichnen. Generell, welchen Hobel muss man schon besitzen?

Er ist - meiner bescheidenen Meinung nach - ein alltagstauglicher Hobel.

Lu-Ku

ich seh's genau umgekehrt ;D
Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen. (Mark Twain)

Heresy

Zitat von: Lu-Ku am 25. Mai 2012, 12:55:07
ich seh's genau umgekehrt ;D

Also ein "must-have", der nicht alltagstauglich ist?  ???
Gruss, Rainer

krähe

Ich würde sagen, einen Hobel muss man haben. Warum nicht den R41?
Nach längerer Gewöhnung, braucht man keinen anderen mehr...
"less is more-more or less" Ludwig Mies v.d. Rohe

egmac

Zitat von: krähe am 25. Mai 2012, 14:19:07
Nach längerer Gewöhnung, braucht man keinen anderen mehr...

Weil die Follikel extrahiert wurden? ;D
"....das Schicksal setzt den Hobel an und hobelt alles gleich." (Ferdinand Raimund: "Der Verschwender")

mikri

@Schnurrbartträger: kommt sehr darauf an, wen du fragst ;D
IMHO ja und ja
Ein must have wegen der Einzigartigkeit und weil er polarisiert ;)
Alltagstauglich, weil man diesen Hobel uneingeschränkt und ohne Waffenschein für jede Rasur benutzen kann, sobald man sich auf ihn eingelassen, alles was man darüber gelesen hat beiseite gelegt und ALLE ANGST vor ihm fallen gelassen hat.

Dieser Hobel verwaltet den Mythos des Gefährlichen, Unberechenbaren.
Das ist falsch! Diese Attribute treffen höchstens auf den Nutzer zu.

Es ist ähnlich wie bei Dracula ;D
Mit Verarzten dauert's länger

http://nassrasieren.blog

Drei

Zitat von: krähe am 25. Mai 2012, 14:19:07
...
Nach längerer Gewöhnung, braucht man keinen anderen mehr...

Das ist doch mal eine Aussage! Also ranklotzen, nicht rumeiern.

nessuno

Ich habe ihn gekauft, verkauft - wieder gekauft, wieder verkauft - erneut gekauft.
Da aller guten Dinge Drei sind, bleibt er jetzt und verrichtet seinen Dienst zusammen mit der Feather zu meiner vollsten Zufriedenheit.

Frank OZ

 :laugh: Hallo Bruderschaft,

hier meldet sich der Geringste unter Euch Edlen zurück und zu Wort. Erlaubt diesen Einwurf, verschworene Gemeinde, denn seit zwei Klingen habe ich das Tagesgeschäft mit dem Garstigen vollzogen, immer nach meinen Regeln der Kunst: Duschen, Warmwasserbepinselung, Valobra mit dem Plastikpinsel aus Suppengrün satt und saftig aufgetragen und dann den mit einer RED bestückten Garstigen in Anschlag gebracht. RED Raid! Hin- und Rückfahrt, jeden Tag dieselbe Prozedur.

Mein Vorbild für diesen Feldzug war General Geofatboy und dessen instinktiv im engen Winkel geführte Klinge, die, so ich, der Geringste unter Euch Edlen, die einzig brauchbare Art und Weise ist, den Garstigen gefügig zu machen und die Schlacht zu schlagen. Denn wollte ich – à la Mantic 59 – aussehen wie ein Schnitzel? Nein, das wollte ich nicht! Und das habe ich auch strikt vermeiden können.

Also, wie ist's gelaufen? Der Garstige, das ist bekannt, will präzise auf Klinge geführt werden, was bei mir mit einem Winkel von irgendwo zwischen 200 und 250 ganz gut funktioniert (ich hab's nicht mit dem Geo-Dreieck gemessen, seht's mir nach, Danke.). Die Einhaltung des Winkels erzwingt ein stärkeres Wedeln mit dem Griff, wenn ich, wie mit meinen anderen Hobeln üblich, die Runde ums Kinn fahren will. Mit dem Garstigen habe ich die Taktik deswegen geändert; statt eines Durchmarschs Unterkante Unterlippe bis zum Unterkiefer habe ich am Kinn eine neue Gefechtsstellung bezogen und bin von dort aus weiter vorgerückt. Umgekehrt ebenso, zumal der Vormarsch nach Norden am Kinn mehrmals im verminten Gelände hängen geblieben ist. Überhaupt: Die von General Geo vorgegebene Schlachtordnung der kleinen Etappensiege hat bei mir klar besser funktioniert, als wenn ich die Fläche fegen wollte.

Meine Problemzone ist die Schanze unter der Nase: Nord-Süd geht zaglos, was mir von der Gründlichkeit her aber nicht genügt. Wegen der steilen Anstellung des Garstigen ist die Rückfahrt Süd-Nord knifflig, weswegen, so vermute ich, General Geo hier sinnigerweise eine Ost-West Passage eingebaut hat; er erobert das Terrain bekanntlich durch eine ruckelnd-zuckelnd ausgeführte Zangenbewegung von rechts und von links in die Mitte. Natürlich hab' ich als Musterkadett meines Generals das Terrain auch von Süden her aufrollen wollen (Geo sagt ja: ,,Go for it!"), was zu meiner Verwunderung nach einigen Tagen ganz gut geklappt hat. Optisch zwar völlig sauber war diese Stelle bei der späteren Streichelprobe dennoch nie völlig kratzfest. Deswegen habe ich hier und auch am Kinn nachgepinselt und einige Querwischer einprogrammiert. Am Ende waren diese Zonen wie auch alle anderen Gegenden meiner Gesichtslandschaft besenrein. Fazit:

1) Den Garstigen habe ich im Zaum, weswegen ich mir auch erlaube, mich auch jetzt schon zu Wort zu melden und nicht bis Montag zu warten. Ich muss mich inzwischen nicht mehr oder weniger konzentrieren als beim RED Raid mit meinen anderen Hobeln. Schlimm: Ich fange an, mich mit dem Garstigen zu langweilen! Das ist mir noch nie passiert.

2) Komfort?: suboptimal, Sicherheit?: reduziert, Gut rasiert?: ja, Langzeitwirkung?: kein Unterschied zum 37er, Spaß?: falsche Frage, eher eine ,,Siehste, geschafft"-Genugtuung.

3) Was der Garstige kann, kann der 37er auch ; unter dem Gesichtserker und in den Kurven ist der Altmeister wendiger, flinker, besser, als der verstockte Garstige.

Der Garstige ist ein anderer Hobel aber mitnichten ein besserer Hobel; für mich ist er ein ab-und-zu-Rallyehobel. Meine anderen Hobel mag ich vor allem, weil ich sie technisch logisch und überzeugend gestaltet finde. In denen steckt viel Erfahrung und Grips. Die Technik des Garstigen erscheint mir im Vergleich dazu rudimentär, schon weil er keine Spannbreite im Ansatz zulässt, sondern stur ,,auf Klinge" gefahren werden muss. Wenig wendig, wenig elegant. So könnte ein Vorfahr Merkurs ausgesehen haben.

Aber: Nichts gegen Rallye fahren, absolut nicht! Wenn ich meine, des mentalen Bandes der Bruderschaft bedürftig zu sein, werde ich den Garstigen wieder in die Pflicht nehmen und einen RED Raid mit ihm drehen.

Wenn die RED im Garstigen in einigen Tagen verglüht ist, geht's mit freudiger Erwartung zurück in die Zukunft (Progress, Futur) oder zum Wiedersehen mit  dem Altmeister.

HdH, Frank

Brauer

Sag mal, soll ja hier nicht OT werden. Nur ein Hobel der Dir nicht taugt, ist Dir ganze Romane wert Frank OZ?

wernerscc

Zitat von: wernerscc am 14. Mai 2012, 22:53:25
Zitat von: Brauer am 14. Mai 2012, 22:24:29
............
Das Video ist gut, zeigt genau, wie man es nicht machen sollte.

Seh ich genauso.

Ich hab das mal so wie im Video probiert.
Ist imho galoppierender Schwachsinn!

Ich widerrufe meine Aussage vollständig.

Hab mich heute mal erneut mit dem für mich äußerst ungewohnt steilen Winkel, so wie geofatboy es hier zeigt, mit einer frischen Astra Superior Platinum rasiert. Kurze Züge und es klappte sehr, sehr ordentlich. Kein Blut, keine roten Punkte aus dem Nichts, die mir die Astra blöderweise recht häufig beschert; kaum Brennen beim Auftrag des AS. Trotzdem weiter hervorragende Gründlichkeit mit zwei Durchgängen. Hätte ich nach meinem ersten kläglichen Versuch mit dem steilen Kopf vor vielen Monaten nicht geglaubt.

Den R41 kann man wirklich gut mit dem steilen Kopf zu prima Rasuren führen.
Was lange währt wird endlich gut!

Frank OZ

#1091
@ Brauer: Es ist mir doch völlig egal, ob der Garstige nun etwas taugt, oder nicht; darum geht es nicht. Wenn ich mich mit dem Ding schon beschäftige, dann innerhalb meiner engen geistigen Gasse aber doch so gut wie's geht: 'If a thing's worth doing at all,' said the professor, 'it's worth doing well.'  :laugh:

Und ganz nebenbei habe ich entdeckt, dass General Geo ein Held ist, gell, wernerscc? dh:

HdH, Frank

Brauer

Jau ist er, er schafft es 23 Minuten lang zu rasieren ;D da sind andere schon 3 mal glatt O0

Frank OZ

#1093
ja, ist doch klar, der spricht ja auch mit uns.  ;) Aber er kann natürlich auch Rallye fahren: http://www.youtube.com/watch?v=3rAYlxtaJyA

krähe

Im Prinzip ist es doch Wurst (wie der Metzger sacht...), wie Irgendjemand das sieht, ob 23 oder 7 Minuten, wer schaut beim rasieren schon auf die Uhr? ( Ausser Standlinie)...Aber Er ist aber auch Ingenieur...
Worauf es ankommt: Der Weg ist das Ziel, wie mit allem...Der R41 ist für mich so etwas wie die persönliche Bestätigung, daß ich mich rasieren kann... (Ehrgeiz) >D
Es ist wie mit allen manuellen Tätigkeiten, Übung macht den Meister. Welch ein Gefühl den Königlichen bezwungen zu haben...!!
Ob das, daß schärfen eines Rasiermessers ist, oder die Fähigkeit sämtliche Schweißtechniken zu beherrschen, oder ein schönes Motorrad zu fahren...immer das gleiche!  ;D
Man machts für sich, oder nücht...
Ob man sich diverse Unannehmlichkeiten damit einhandelt, darf allerdings nicht allzusehr stören... ;D
"less is more-more or less" Ludwig Mies v.d. Rohe