Eure Meinung zur Shavette

Begonnen von Il Barbiere AiA, 25. Mai 2011, 00:42:24

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Slappy

Also ich benutze fast nur die Shavette. Fast nur, da ich auch gerne Hobel. Aber der klare Vorteil der Shavette im gegensatz zum Hobel, man kann Konturen besser formen, was für mich wichtig ist da ich einen modernen Bart trage. Das echte Messer habe ich mal kurz probiert. Aber irgendwie kam ich damit nicht so ganz zurecht. Und das ergebniss war auch nicht so wie erwartet. Könnte aber auch sein das es nicht scharf genug war. Oder ich zu unerfahren war. Wer weiß... Allerdings werde ich mir bei gelegenheit nochmal ein Messer zulegen und hoffen das es besser klappt wie bei den letzten malen...

Mein fazit: nach diversen Startcuts kann man nach etwas Übung sehr gute Ergebnisse mit einer Shavette erzielen

kretzsche

Nach mehreren Tests hab ich mich für die Dovo Rasette entschieden. Das ist eine der Ur-Shavetten, und mMn. sehr brauchbar. Im Urlaub ist sie leichter zu transportieren als ein Hobel und daher beim Trecking und Biken meine erste Wahl. Mit Kai und Feather kam ich nicht wirklich klar, die quittierten eine Unaufmerksamkeit sofort mit Blut, die Rasette verzeiht etwas mehr.

Il Barbiere AiA

An den ganzen Antworten merkt man, das doch jeder anders empfindet.
Wie henning schon erklärte, gibt es auch bei Shavette's große Unterschiede.

Ich benutze z.B. gerne die Parker 31R und 32R, die drei Modelle der Vanta Shavette, die Imperial Shavette's aus England, die türkische Sedef, die Tondeo TM und die Dovo.

Die Dovo Shavette finde ich besonders praktisch, da sie sehr wegen den verschieden Klingensystemen (lange Klingen - kurze Klingen) doch sehr vielfältig ist.
Wenn man mit dem geringen Gewicht klar kommt, erhält man wirklich sehr sehr gute Rasuren.
Die Sedef ist bei der klingeneinlage etwas tückisch, aber wenn man den dreh raus hat funktioniert auch das problemlos.
komplett kultur- und stillos

Erlkönig

Die Shavette ist für mich ein der Hygiene beim Frisör gezolltes Rasurgerät. Ich habe verschiedene Modelle ausprobiert, aber ich finde sie gefährlicher als Rasiermesser. Die Klingen sitzen meist etwas wackelig, und die Kanten sind kurz uns scharf. Die einzige Shavette, die ich gern hin und wieder benutze ist die Aesculap. Sie hat eine 7 cm lange Klinge, die man auf Grund der Bauart auch Ledern und sogar nachschleifen kann.
Schaumig währt am längsten und mit dem Messer, rasiert sich's besser!

nessuno

Ich wäre wirklich dankbar, könnte jemand die Gesetzesgrundlage für das angebliche Verbot von Rasiermessern im Friseurhandwerk benennen.
Jeder schwadroniert über das Verbot, jeder hat davon gehört - aber in welchem Gesetz, in welcher Verordnung und unter welchem Paragraphen steht es - das Verbot?

verschiedene Hygieneverordnungen für das Friseurhandwerk (z. B. die der Stadt Wuppertal) sprechen sogar vom desinfizieren von Rasiermessern und wann dies zu erfolgen hat.

Also, Butter bei die Fische - sind Rasiermesser verboten oder nicht? Bitte Gesetz/Verordnung und Paragraph nennen.

Sollte das OT sein - nun auch hier in vorangegangenen Posts wurde das angebliche Verbot wieder angeführt.

quickiekuchen

#20
EDIT:

Es gibt keine gesetzliche Regelung.

Es wurde dem Friseurhandwerk offenbar nur geraten, sich an den Hygienerichtlinien von Krankenhäusern zu orientieren.

Erlkönig

Habe auch nichts "greifbares" gefunden. Aber auch auf einschlägigen Seiten des Frisörgewerbes wird von einem Verbot ausgegangen.

http://www.hairblog.eu/friseurbedarf/
Schaumig währt am längsten und mit dem Messer, rasiert sich's besser!

Erlkönig

Nach etwas suchen bin ich doch noch fündig geworden. Generell verboten ist es scheinbar nicht, Rasiermesser mit nicht auswechselbarer Klinge zu benutzen.

https://services.nordrheinwestfalendirekt.de/broschuerenservice/download/70606/hygiene_verordnung.pdf

Die Hygiene-Verordnung, auf die sich scheinbar die ganze Verwirrung gründet, sagt nur etwas von "reinigen" nach Gebrauch, und wenn es mit Blut in Berührung kam, "desinfizieren". Ebenso muss mindestens ein mal Täglich desinfiziert werden, auch wenn es nicht mit Blut in Berührung gekommen ist. Es ist spezielles Material vorzuhalten, um die geforderte Desinfektion vorschriftsmäßig durchführen zu können.

Das scheint derart aufwändig zu sein, dass sich in Konsequenz die Benutzung eines "richtigen" Rasiermessers nicht mehr lohnt.
Schaumig währt am längsten und mit dem Messer, rasiert sich's besser!

nessuno

Also sollte in Zukunft unterlassen werden, von einem Verbot zu sprechen. Es gibt keines.

Drei

Begonnen habe ich mit einem Systemrasierer, viral infiziert wurde ich durch den Hobel, hochgearbeitet habe ich mich mit dem Messer, den Zenit gedenke ich nicht zu verlassen mit einem Wechselklingenmesser.
Für mich gibt es keine nachhaltigere Rasur als mit einer Shavette. Meine Messer kommen ihr nicht gleich, selbst im schärfsten Zustand sind noch Welten im Rasurgefühl dazwischen. Selbst harte Bartstoppeln an schwierigen Stellen bieten nahezu keinen Widerstand beim Rasurzug. Das macht die Shavette für Umsteiger so heikel. Anfangs weiß man gar nicht so recht warum es schon wieder blutet.
Wenn ich zwischenzeitlich mit dem Hobel rasiere, fühle ich mich nach einem halben Tag unrasiert und das ist meine Aussage zu einer "normalen" Shavette mit einer "normalen" Klinge. Mal ganz davon abgesehen, dass der Hobel m. E. eigentlich ein viel zu plumpes Werkzeug für ein solch feinwinklige Tätigkeit wie die Gesichtsrasur ist.

Noch grandioser rasiert es sich mit der KAI. Aber auch hier gibt es durchaus Steigerungsmöglichkeiten. Zwischen der blauen, zahmen Kai und den ebenfalls verwendbaren Feather light blades liegt gefühlt noch etwa die gleiche Distanz an Schärfe wie zwischen Messer und Shavette. Aber das ist mir ein bisschen zu scharf. Vielleicht sind sie ja für in 30 Jahren weiterer Übung das Nonplusultra.

Il Barbiere AiA

Schöner Bericht, Drei.
Ich hab mir jetzt mal zwei Messer geholt.
Mal sehen wie ich damit klar komme.
Aber meine Shavette's werde ich immer behalten.
Überlege mir, ob ich mir die Shavette von Feather dieses Jahr noch hole.
Wobei ich vor allem mit meiner Dovo, Vanta und Tondeo TM schon sehr zufrieden bin.
Am Kinn sind die Haare besonders stark. Die Shavette fährt da ganz locker durch.
Bei der Dovo Shavette benutze ich am liebsten das schwarze System mit den langen Klingen.
komplett kultur- und stillos

Standlinie

Ich möcht an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, Euch meine Erfahrungen zur Rasur mit einer Shavette mitzuteilen. Ich nenne eine Vanta und eine Sanguine (aus GB) mein eigen. Bei der erstgenannten wird eine ganze DE-Klinge eingelegt, bei der zweitgenannten eine halbierte DE-Klinge. Zur Zeit ist die Rotbartklinge mein Favorit. Nach mehreren anfänglichen Fehlversuchen mit entsprechenden Hautirritationen habe ich in der Zwischenzeit dazugelernt; Blutbäder kann ich jetzt definitiv ausschliessen und am Ende stellt sich bei mir immer eine gewisse Zufriedenheit ein, denn ich habe es ohne Fremdhilfe durch "learning by doing" oder "training on the job" geschafft, eine Shavettenrasur hinzubekommen.

Meine gewonnenen Erfahrungen lauten:

- immer sehr gut einschäumen, damit die Klinge auf der Haut gut "laufen" kann,
- die Einwirkungszeit des Schaumes ist wichtig (bei mir 3 Minuten wegen kräftiger Barthaare),
- die Shavette im Gesichtsbereich ganz flach ansetzen (wäre die Klinge in einem Pilshobel, müßte der sehr steil
  gehalten werden, so etwa 54 Grad steil),
- die Shavette ganz locker halten,
- mit der Shavette (sie ist ja in der Regel recht leicht) aus dem Handgelenk heraus gefühlvoll ohne Druck
  und ohne Andruck auf die Haut mit kurzen Zügen rasieren (stellt Euch hierbei einfach vor, Ihr müßtet ein
  Stück weiches Papier über die Haut führen, dass dabei nicht geknickt werden darf).

Mit diesen von mir zu beachtenden Empfehlungen kriege ich die Rasur hin. Unabhängig davon kann ich mich auch mit einem Rasiermesser rasieren. Die Rasuren klappen aber bei mir !! nur dann, wenn mein Kopf das "o.k." dazu gibt, dem Motto getreu "dir geschehe, wie du es geglaubt hast". Bei guten Gedanken klappt die Rasur. Stellen sich dagegen bei mir gedanklich irgendwelche Zweifel ein, fange ich die Rasur mit der Shavette oder dem Rasiermesser gar nicht erst an, da die Rasur sonst zu einem Fiasko führen würde. In solchen Fällen verwende ich dann einen Hobel. Vielleicht habe Ihr ja ähnliche Erfahrungen machen können. Ich hoffe jedenfalls, dass Euch die Freude nicht verlorengeht.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

netrunner

Also ich wollte unbedingt mal g'scheid Nassrasieren, nachdem ich dieses Forum gefunden hatte. Und dann auch gleich mit Messer. Aber meiner vorsichtigen Natur entsprechend habe ich mir erst einmal eine NTS Shavette für ~10€ bestellt, die kam mit ein paar Klingen ziemlich schnell bei mir an. Also ausgepackt und losgelegt, dabei hatte ich noch nicht so viel mit richtig Schäumen und so am Hut. Es lief auch ganz gut, nur gegen den Strich mit dem frischen Messer beim ersten Mal ... da hatte ich ein paar blutige Punkte am Hals und Frau ist halb in Ohnmacht gefallen.
Aber gefallen hat 's, daher habe ich mir gleich ein Messer bestellt und bin zufrieden.

Inzwischen habe ich auch noch eine Vanta, die unheimlich gut die Gefahr der kratzenden Kanten ausgeschalten hat. Die Vanta benutze ich gerne auf Reisen, weil ich meinen Riemen nicht mitschleppen möchte. Und auch wenn's mal schnell gehen muss. Allerdings schneide ich mich prinzipiell, wenn 's schnell gehen muss. Keine Ausnahme :-) Bis ich es mal gelernt habe. Passiert mir aber auch mit dem Messer. :-)

Einen Unterschied gibt es doch. Bei den Shavetten ist die Klinge recht knapp eingespannt. Im Gegensatz zu meinem vollhohlen Messer ist das zwar direkter, weniger verzeihend, aber führt auch zu glatterer Rasur.

Mein Fazit: Shavetten sind super für unterwegs, benötigen aber etwas mehr Rasurfertigkeit.

Ciao
Andreas

Erlkönig

@ Standlinie

mit der Venta für ganze Klingen habe ich auch mal geliebäugelt. Wie macht sie sich denn im Schnauzbartbereich?
Schaumig währt am längsten und mit dem Messer, rasiert sich's besser!

netrunner

@Erlkönig: Der Vanta Vorzug ist gleichzeitig, wie so oft, ihr größter Makel. Die gerundeten Ecken, die die spitze Ecke der Rasierklinge verstecken, streifen links und rechts der Klinge immer auch den Rasierschaum vom Gesicht. Gut - das Haar dürfte inzwischen eingeweicht sein, aber möglicherweise leidet die Gleitwirkung etwas. Ich persönlich finde es ärgerlich, wenn der Rasierschaum nicht durch den Schnitt vom Gesicht entfernt wird, da ich, ähnlich wie beim Staubsaugen, durch die freien Stellen erkenne, wo ich schon zu Gange war.

Ciao
Andreas