Zeigt her Eure Steine

Begonnen von kraxl, 04. April 2011, 22:04:52

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

BastlWastl

Das ist wie gesagt nur ein Verständigungsproblem, ich würde nie behaupten das Synthetische Steine besser sind als Finisher, ganz im Gegenteil. Nur feiner sind sie, das ist sicher, hat aber nichts mit einer gründlichen Rasur zu tun.

Belgier sind immer eine Wunderkiste und stark abhängig von der eigenen Härte, da wurden früher härtere Schichten gefördert und auch wie in alten Katalogen zu belegen ist in verschiedensten Abstufungen eingeteilt.

Bei den Japanern sind Stempel insofern recht unwichtig weil sie eben auch sehr abhängig von Härte und vom jeweiligen Si²O Gehalt sind. Der Test unten bestätigt allerdings das die mit Stempel besser sind, wobei das einfach an der Härte liegt und der Ohtaniyama einfach noch einen tick feiner als mein Maruka ist. Ich habe allerdings auch einen weicheren Maruka der nicht solche Ergebnisse liefert.

Du hast da sehr schöne Steine in den Video @kasper-86 . Und dir scheinen die Ergebnisse mit Naturjapanern besser zu gefallen als mit Thüringern und Belgiern, ich mag es einfach nicht ganz so scharf im Gesicht, da passt mir die Schärfe von Belgiern und Fränkischen Wetzschiefern besser. Thüringer sind mir auch zu "scharf" im Gesicht.

Ich kann mal probieren in wie fern sich die Schärfe Messbar unterscheidet, habe gerade 2 Geräte hier die passabel die Schärfe quantifizieren können, zum einen ein Edge On Up (BESS) tester, zum anderen ein nju:ten .

Damit könnte ich messen ob nun ein Nakayama Maruka oder ein Thüringer die schärfere Schneide liefern. Ich experimentiere viel mit Küchenmessern und diesen Geräten und da ist es sehr schwer die Schärfe die ein extremes Finish mit z.B. Shapton 30k oder Gokumyo 20k hinterlässt überhaupt nur zu halten, auch wenn man nur ein paar Wechselschübe auf den Natursteinen macht.

Meine feinsten Naturstein aus Japan haben keinen Maruka Stempel. Mein bester ist ein Nakayama von Alex Gilmore (Kiita Korner, The Japan Stone) .

Kurzer Test:

Nakayama Kiita beste Qualität_ BESS Wert im Mittel 115
Thüringer Gelb Grüne Schicht Super Qualität BESS Wert im Mittel 107
Black Arkansas Grandiose Qualität Sehr fein abgerichtet und eingebrochen BESS Wert im Mittel 37
Shapton 30k BESS Wert im Mittel 47

Sowohl der Shaton als auch der extrem feine Black Arkansas sind beide viel feiner als ein Top Naturjapaner oder auch Thüringer.
Mit allen geht ein HHT-4 vom Stein weg, nur 3-4mal über den Handballen gezogen so wie du das im Video machst.

Dann noch die wirklichen Rasiermessersteine:

Gelabelter Escher (mein bester) Hellgrün extrem Hart für nen Tonschiefer BESS im Mittel bei 42
Nakayama Maruka Asagi der härteste Nakayama den ich habe BESS im Mittel bei 44
Ohtaniyama Kamisori Stein BESS im Mittel 37
Thüringer Forelle BESS im Mittel 31!
Belgier Les Latneuse (gelbe Seite) BESS im Mittel 72

Ergebnis :

Wenn man eine Schneide tatsächlich perfekt durschärft, nur leicht entgratet (Wechselschübe und Handballen) sind ein paar Natursteine tatsächlich so fein wie ein Shapton 30 k (hätte ich nicht gedacht, da ich diese nicht/oder nur selten als Finisher nütze.

Verwirrend ist dabei das der Arkansas so einen Sprung hinlegt? Und danach alle Steine ähnliche Ergebnisse liefern. Methode war einfach 20 Schübe je Seite, dann 10,5,4,3,2,1 dann noch 10 Wechselschübe und kleiner Handballen Abzug.

Deshalb noch mal:

Nakayama Kiita ALX Gilmore etc. PP. BESS 103
Thüringer Gelb/Grün BESS 119
Black Ark BESS wert 34

Gut die Ergebnisse sind soweit OK.... Aber was passiert wenn ich jetzt noch mal den Belgier nehme ?

Nach Belgier LES LAT gelbe Schicht BESS 130 ??? Naja wie auch immer danach wieder auf den ARK BESS 70

Dann noch mal den KIITA BESS 136 ....

Jetzt noch die ganz feinen Kamisori Steine:

Maruka Asagi.... BESS 86 jetzt reicht es mir :) .

Wiederlegt habe ich damit natürich überhaupt nichts. Die Gelabelten Steine waren durch die Bank besser, aber sowohl Arkansas als auch die Thüringer Forelle feiner als alle anderen.

Insgesamt aber ein falscher Versuchsaufbau. Besser währe das mit nem 7 Tagessatz und 7 verschiedenen Steinen mit Schliff von grund auf zu testen. Ist aber zu Zeitaufwendig.
Das einzige was mich wirklich wundert ist das der Gelb Grüne Thüringer doch abfällt gegen den gelabelten Hellgrünen Escher. Das der Ohtaniyama und der Maruka Asagi die feinsten meiner Japaner sind verwundert nicht.

Hab grad die Konturen an Hals und Gesicht trocken rasiert mit dem Messer und auch das hat gut geklappt.
Für mich als Fazit, die Steine die ich als die feinsten eingestuft habe waren auch die feinsten, Die Rasur mit Ohtaniyama bzw. Nakayama Asagi können wenn das richtig gemacht wird eine vollkommen Gefühlsarme Rasur bescheren, man merkt sprichwörlich nicht das man Haar abtrennt, mag ich im Sommer im Winter geht das nicht gut.
Dafür sind Arkansas und Forelle viel besser, auch gegen den Strich einfach nur sanft. Arkansas einfach die günstigste TOP Möglichkeit.
Also ein Shapton 30k der ja auch schlappe 500 Flocken kostet macht nicht viel schärfer als ein Arkansas (von nem Flohmarkt in Hot Springs  O0  ) für 20 Dollar. Und auch die 2k Mondscheinsteine aus Japan sind nicht besser, im Sinne von machen keine schärfere Schneide.
Was noch zu probieren bleibt währen Lapping Filme unter 0,5my, da geht dann noch ein bisschen aber die hier erreichten BESS Werte sind eh schon jehenseits von gut und böse scharf, und erreichen Schärfen wie die besten Feather Klingen. 

Die Steine die ich hier getestet habe sind diejenigen die ich gerne für Küchenmesser auf dem Bogdan oder auch Nowi System nutze um nach einem hohen Synthetik Finish die Schneide entweder mit ner Säge für Zugschnitt (Nakayama Kiita) oder eben für reinen Druckschnitt (Arkansas, Nakayama Maruka Asagi, Forelle) zu optimieren.

Schick mir doch mal ne PN @kasper-86 da können wir gut diskutieren zum Thema. Und danke für deinen Input, es ist immer wichtig verschiedene Meinungen zu diskutieren um andere vor Fehlkäufen zu bewahren.

Grüße Wastl.







 

 

kasper-86

Immer gerne können wir alles diskutieren.  ;D
Hier noch ein Video, wo ich diesmal mich mehr auf das Schärfen konzentriert habe.

https://youtu.be/ZzPD9DRtxEo?si=p75tAmTgXQjqZxBf

Mich würde gerne interessieren auch welchen Wert dein Edge On Up (BESS) Anzeigt von der Schärfe, die die Haare Spaltet. Der Nasidsi aus dem Video gehört zu meinen gröberen Steinen. Mein feinster Japnat schafft den Haartest in und auch gegen Haarwurzel mit Leichtigkeit und ich kann da das Haar sogar in 2 oder sogar 3 Haare quer spalten und die Spitze bleibt trotzdem stabil genug für angenehme Rasur und bigt sich nicht ab ;)

Bei der Rasur geht es um Haare wie Babypopo abzurasieren ohne viel Druck auf die Haut auszuüben. Deswegen teste ich die Rasurschärfe unter realen Bedingungen, also nur mit Haaren  :)


Und nicht nur die vintage Steine, die noch vor einigen Generationen früher abgebaut wurden, auch die alten Rasiermesser finde ich deutlich besser. Zum Beispiel ca. 200 Jahre alte französische Klingen. Und als ich den ersten Joseph Rodgers & Sons ausprobiert habe, habe ich direkt alle anderen Marken von Scheffield gegönnt und jede Klinge von Scheffield hat mich begeistert. Ca. 3-4 Klingen von C.V. Heljestrand habe ich auch mittlerweile. Die sind nicht mehr ganz so weich bei der Rasur, doch die machen auch riesen Spaß. Den japanischen Stahl von Tamahagane finde ich auch interessant. In der modernerer Zeit finde ich noch Filarmonica Doble Temple 14 von der ersten Generation als der Hose selbst da noch der Chef war und von seinem Nachfolger die Filarmonica Doble Temple 14 die zweite Generation ist auch nicht schlecht.

Hier meine neue Schätze  :D



Die gelbe Nakayama Maruka:



Sie fühlt sich sehr weich an, doch es dauert ziemlich lange, bis man mit Diamantenplatte daraus Suspension bekommt. Sie ist auf jeden Fall härter als 4+, eventuell etwas weicher als 5. Dazu nach dieser Maruka braucht man keinen Escher für Superkomfort bei der Rasur  :angel:

Die rote Nakayama Maruka:



Ich kann über sie noch nicht viel erzählen, da ich sie erst vor kurzem bekommen habe. Auf jeden Fall hat sie noch feinere Körnung als mein Nasidsi aus dem Video und die Härte würde ich auf 5+ einschätzen.

Und einer meiner teuersten Steine, der Barbers Delight, der gelbgrüner Thüringer:



Der hat sogar meinen aggressiven Böker Carbon Elite 3.0 aus Solingen gezähmt,  so dass mit etwas Vorsicht nun möglich ist sogar mit dem täglich zu rasieren ohne Rötungen oder sonstigen Nebeneffekte.

BastlWastl

ZitatMich würde gerne interessieren auch welchen Wert dein Edge On Up (BESS) Anzeigt von der Schärfe, die die Haare Spaltet.
Nun Haare spalten ist HHT-3 ? also irgendwas um 100 vielleicht. Haare sind zu individuell deshalb ja so ein Gerät. Die Haare meiner Frau sind ne harte Nuss, da brauch ich für nen HHT-5 mit 15 Grad Gesamt Winkel schon nen wirklich feinen Stein, also Belgier etc mit viel Leinen/Leder, mit Kochmessern und mehr als dem doppelten Winkel (35) ist ein Shapton 30k schon Pflicht sonst geht das nicht , mit meinen Borsten bekomme ich einen HHT-5 mit nem 8k Stein und ein bisschen blankem ledern ;)

Grüße Wastl.

kasper-86

Zitat von: perteges am 15. Juli 2023, 20:15:23[quote
Hm, da habe ich durchaus andere Erfahrungen gemacht. Ich kann nicht sagen dass ein Naturstein die stabilste Schneide hat. Das hängt für mich auch vom guten Schärfen und auch vom Messer ab. Mal so, mal so.
Meine Tests😎 haben gezeigt das ich mich mit jedem gut geschärften Messer komfortabel rasieren kann.

Von so Behauptungen ,,..ist es längst bekannt" und ,,zahlreiche Tests haben gezeigt" halte ich nicht viel. Zumindest nicht bis diese steilen Thesen durch Beweise belegt sind.

Ich habe jetzt nochmal künstlichen Stein Naniwa Superstone 12K getestet. Ich kann auch wieder mal auch andere Synthetik mal testen, Shapton Pro 30k zum Beispiel. Also ich weiß nicht. Ich habe das Gefühl, das es nur im Haarwuchsrichtung noch einigermaßen funktioniert. Im gegehaarwuchs ist das wie beim Böker Carbon Elite 3.0 , als ich den neu ausgepackt habe und den Siegel entfernt habe wo drauf stand angeblich "Geprüft geschärft und für Rasur bereit" oder so ähnlich. Wahrscheinlich schärfen die bei Böker auch auf Synthetik. Vielleicht später irgendwann, wenn meine Haut sich eventuell an die Rasur mit einem Rasurmesser sich mehr gewöhnt.

Meine Haut ist extrem empfindlich. Nach vielen Gillette-Versuchen hatte ich früher auch ständig Rasurbrand und der Rasierer verstopfte sich ständig, wodurch ich später überwiegend auf Braun Series 9 übergegangen bin. Doch dann von der richtig glatter Rasur könnte ich nur träumen.
Zum Glück habe ich nun die klassische Rasur für mich entdeckt und mit Hilfe von Natursteinen habe ich keinen Rasurbrand trotz täglicher Rasur mit mindestens so einer Glätte wie von Gillette oder eigentlich noch glatter. Da sogar am nächsten Tag visuell kann man immer noch kaum was sehen  :D

Hier die Videos von den Tests:

https://youtu.be/9BJ41G05ICs?si=Y-Ius2exNi2wj3Gt

https://youtu.be/mBkHQmzWOHg?si=TxuXXfvZpmZ9PRvY

Der Edge On Up (BESS) finde interessant. Vielleicht besorge ich mir dieses Faden und führe auf meiner Espresso-Waage von ACAIA durch, die auf 0,1g genau misst und sie hat die schnellste Reaktion von den Waagen die es auf dem Markt gibt. Und am besten mit einer Schraubeinruchtug, die ganz langsam das Messer, so ca. 1mm pro Umdrehung auf den Faden runter lässt. Da bin ich gespannt, wie viel Gewicht so ein Test nach einem Naturstein anzeigt.
Subjektiv merke ich nicht, dass die Synthetische Steine schärfer sind. Und ich habe nach dem Naturstein mit allen möglichen Haaren den Haartest erfolgreich durchführen können. Mit meinen Haaren, meiner Frau, von Freunden, Kinderhaaren, Omahaaren. Manche Haare sind deutlich düner. Mit denen ist so ein Haartest schwieriger, doch trotzdem erfolgreich und die Haare von meiner Katze lassen sich auch ziemlich schwer zu spalten ;D

Tim Buktu

Auch wenn ich kein Freund von Schärfsessions bin, lese ich euren Austausch mit Interesse und gern!
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

BastlWastl

ZitatDer Edge On Up (BESS) finde interessant. Vielleicht besorge ich mir dieses Faden und führe auf meiner Espresso-Waage von ACAIA durch, die auf 0,1g genau misst und sie hat die schnellste Reaktion von den Waagen die es auf dem Markt gibt. Und am besten mit einer Schraubeinruchtug, die ganz langsam das Messer, so ca. 1mm pro Umdrehung auf den Faden runter lässt. Da bin ich gespannt, wie viel Gewicht so ein Test nach einem Naturstein anzeigt.
Subjektiv merke ich nicht, dass die Synthetische Steine schärfer sind. Und ich habe nach dem Naturstein mit allen möglichen Haaren den Haartest erfolgreich durchführen können. Mit meinen Haaren, meiner Frau, von Freunden, Kinderhaaren, Omahaaren. Manche Haare sind deutlich düner. Mit denen ist so ein Haartest schwieriger, doch trotzdem erfolgreich und die Haare von meiner Katze lassen sich auch ziemlich schwer zu spalten ;D

Kannst du machen, ich nutze für die Tests eine Schraubeinrichtung die ich mir von Hans Plag (Schärfjunkies) geliehen habe.
Wenn ich schreibe das ein Synthetischer Stein feiner ist als Natursteine beziehe ich mich auf Shapton Pro 30k (ja wiederlegt), als auch auf Gokumyo 20k die ja nominell die selbe Körnung hätten.
Es hat natürlich nichts mit der zu erwartenden Rasur zu tun wie fein das Messer (laut BESS Skala) geschärft wurde, ebensowenig ist ein HHT verlässlich als alleinige Probe zu deuten.

Ein Label oder auch Stempel sagt ja lediglich etwas über Qualitätskontrolle aus (im besten Fall, also keine Einschlüsse etc.) , aber hat wenig mit der Feinheit zu tun. Es gibt ja auch Suita Steine mit Maruka Stempel die zwar von der Qualität her super sind, aber eher schnell denn fein, superb für Werkzeug aber nicht für eine Rasiermesser Schneide.

Ich merke zum Beispiel keinen großartigen Unterschied zwischen einem Thüringer Brocken Gelb/Grün (Wert BESS Scala im Mittel 109), und meinem Lieblings Escher (Hellgrün) (BESS Wert im Mittel 42) . Ist auch klar da man vor der Rasur ja auch noch mit dem Hängeriemen Arbeitet der solche (kleinen) Unterschiede ausbügelt.

Bei Werten um 30 handelt es sich eh um das Maximum (eher minimum) das erreicht werden kann da der Werkstoff Stahl von den Karbidgrößen limitiert ist. Das hatte ich vor Jahren mal mit Ulrik Beyer (Koraat) diskutiert. Eine Feather Rasierklinge erreicht diesen Wert und ist im Mittel ca. 0,5my Dick an der Schneidkante, das führt zu der Annahme das man um die Maximal Performance (sprich die dünnst mögliche Schneidkante) mit Schleifmitteln die nicht größer sind als 0,25my erreicht werden kann (theoretisch!) .
Will man sowas mit Natursteinen erreichen braucht man extrem hartes Material das keinen Schleifschlamm hergibt beim schärfen, mit einer extrem fein gelappten Oberfläche. Gerade feinste Arkansas Qualitäten bieten sich hier an.

Das stellt aber nur die Möglichkeiten die man hat da. Die Rasur ist wie jede andere Tätigkeit mit einem schneidenden Instrument Nutzerabhängig. Deshalb gibt es so viele Vorlieben für Finisher sowohl bei der Rasur als auch bei Werkzeug, Küchenmessern etc.

Beispiel mein Liebling Finish mit dem Franken, da komme ich gerade getestet auf Werte von 62-80 . Das ist schon besser als ein "normaler" Thüringer, aber schlechter als einer meiner Escher, die Rasur ist mir aber mit am liebsten damit.

Faktor Mensch, die Vorlieben etc. sind einfach anders. Ich habe viele Rasiermesser geschärft und manche Kunden wollten eher "sterile" Lapping Film Finishes oder gar Suehiro 20k. Ist in der Küche je nach Schnittechnik, Brett, Schnittgut auch nichts anderes.

Grüße Wastl. 






kasper-86

Am Dritten Tag ist der Rasurbrand nach Synthetik endlich vorbei  :)

Ich habe meine Haut nach dem Synthetischen Steinen diesmal genau aus der Nähe angeschaut. Da wo die Haarwurzel sind, wo das Haar rauskommt, habe ich in vielen Stellen überall Hügelchen, so ähnlich wie bei einer Gänsehaut. Nur mit unterschied, dass die immer bei mir vorhanden sind, unabhängig ob es mir kalt, warm oder heiß ist.
Und genau diese Hauthügelchen werden zusammen mit den Haaren abgeschnitten, wodurch es überall Blutpunkte,  Mikroschnitte und Röstung entstehen.
Nach den Natürlichen Steinen wird irgendwie das Haar richtig glatt entfernt und dabei die Haut geschont. Jetzt weiß ich warum ich früher von Gillette oder anderen Klingen auch immer Rasurbrand hatte  :'(

BastlWastl

Zitat von: kasper-86 am 31. Oktober 2023, 11:45:59Am Dritten Tag ist der Rasurbrand nach Synthetik endlich vorbei  :)

Ich habe meine Haut nach dem Synthetischen Steinen diesmal genau aus der Nähe angeschaut. Da wo die Haarwurzel sind, wo das Haar rauskommt, habe ich in vielen Stellen überall Hügelchen, so ähnlich wie bei einer Gänsehaut. Nur mit unterschied, dass die immer bei mir vorhanden sind, unabhängig ob es mir kalt, warm oder heiß ist.
Und genau diese Hauthügelchen werden zusammen mit den Haaren abgeschnitten, wodurch es überall Blutpunkte,  Mikroschnitte und Röstung entstehen.
Nach den Natürlichen Steinen wird irgendwie das Haar richtig glatt entfernt und dabei die Haut geschont. Jetzt weiß ich warum ich früher von Gillette oder anderen Klingen auch immer Rasurbrand hatte  :'(

Ich hatte vor Jahren auch mit Belgischen Brocken versuche angestellt. Dabei stellte sich heraus warum diese für Küchenmesser weniger geeignet waren. Die erzeugte Schärfe ist "sanft" weil sie zwar scharf ist aber eben nicht so schnell in die Haut einschneidet, das Haar aber gut mitnimmt.

Bei einer Rasur geht es eben nicht um Absolute Schärfe sondern und die sagenumwobene sanfte Schärfe. Diese ist mit Natursteinen leichter zu erreichen. Aber auch einen Schneide mit meinetwegen einem Naniwa 12k ist für mein Gesicht nach 3-5 Rasuren und der damit einhergehenden Abstumpfung (die Schneide verliert die Aggressivität) durch das Haar und das Ledern gegeben.

Es gab ja hier schon diverse Blind "Verkostungen" die zwar ein verwischtes aber zusammengefasst dann doch ein klares Bild ergeben.

Die wirklich "technisch" wichtigen Vorgänge beim schärfen, also treffen der Schneidkante (Armhaartest/Tomatentest etc. nach z.B. 1k Stein), die passende Progression (sei es mittels verschiedenen Synthetischen Steinen oder einem angeriebenen Naturstein z.B. Belgier oder JNat) und die Entgratung der absoluten Schneide sei es mittels gepastetem Leder oder Naturleder, darum geht es in erster Linie.

Natursteine sind von Natur aus Unterschiedlich und man wird keine 2 absolut gleichen finden. Selbst wenn man einen größeren Stein zerteilt können die Ergebnisse variieren. Ob und wie man das im Gesicht fühlt ist auch sehr von der Luftfeuchtigkeit dem Zustand der Haut und vielen anderen Faktoren abhängig, weshalb man niemals zu einer Lösung kommen kann die für alle vollumfänglich zufriedenstellend ist. Ich habe Beispielsweise zum testen der Schnitthaltigkeit mit einem Messer in der Küche gearbeitet, dieses immer bis zum von mir festgelegten Verschleiß/Versagen der Schneide (Testkriterium zerteilen einer Vollreifen, 4 Grad Celcius kalten Tomate im Zugschnitt mit nicht mehr als 1cm Bewegung der Klinge) getestet und dafür als Profikoch mehr als ein halbes Jahr gebraucht, um 11 Testreihen durch zu ziehen. Geschnitten wurde dabei in gleicher Reihenfolge immer das gleiche Schnittgut, erst nach ungefähr 8 Versuchen kamen brauchbare Durchschnittswerte.

Grüße Wastl.

 

alvaro

Ein sehr schöner und treffender Bericht der auch einmal über den Tellerrand der Nassrasur hinaus geht.
Auch meine Blindtests belegen eindeutig, dass es keinen Königsweg gibt und jeder Nutzer ein eigenes Empfinden hat.
Nein, stopp, eigentlich geht es wirklich noch weiter, selbst jede Rasur wird anders empfunden.
Wenn man ehrlich ist diskutieren wir oft über Winzigkeiten die bei der nächsten Rasur schon anders sein können,
Und wenn wir über einen "idealen Weg" sprechen sprechen wir eigentlich immer nur über die erste Rasur nach dem Schärfen.
Schon die erste Rasur, und besonders das ledern vor der zweiten Rasur, verändern das Messer mehr als wir denken.
Deswegen sage ich immer, dass man zur Beurteilung eines Steines immer die erste Rasur direkt vom Stein machen sollte.
Um dann das Rasurverhalten wirklich beurteilen zu können müsste man also z.B. 10 Rasuren damit das Messer quasi "einrasiert" ist.

DailyDriver

Oje Oje, in was für einen unergründlichen Tiefen Gang hat es mich in diesem Kaninchenbau da wieder hineingeführt...  ;D


Glückstreffer oder Türstopper?

Auf dem (Fuß-)Weg zu meinem Aldi des Vertrauens hat eine liebenswürdige, ältere Dame ab und zu ihren kleinen ,,Garagenflohmarkt" geöffnet. Als ich ihr heute von ggü. liegendem Fußweg ,,Schöne Feiertage" wünschte, gestikulierte sie in meine Richtung, ich sollte mal rüberschauen. So ging ich rüber und nach ein wenig Smalltalk fragte sie mich, ob ich immer noch an Steinen interessiert sei. Dies habe ich ihr bei einer Stöberstunde in ihrem Fundus im Sommer einmal gesagt...und siehe da, was sie mir zeigte...

Sie habe den kleinen Stein aus einer Hobbywerkstatt im Rahmen einer Haushaltsauflösung bekommen. Ich staunte nicht schlecht und ich muss zugeben, ich bekam wohl auch leicht leuchtende Augen, wir wurden uns auch schnell Handelseinig und so kam ich heute zu diesem Steinchen. In zwei, deutlich erkennbaren Bereichen sind m.M.n. Abriebspuren zu erkennen und ich denke, dass dieser Stein zum Schörfen von Werkzeugen genutzt wurde, zumal er ja aus einer kleinen Werkstatt stammte. Auf der Oberseite fühlt er sich sehr, sehr glatt und kompakt an und ist quasi plan, Rückseite und die Seiten sind ,,Naturbelassen" aber an einigen Stellen sind wohl vorstehende Spitzen abgeschliffen worden, Sägespuren o.ä. sind nicht zu erkennen.

Anm.: Der Stein ist quasi ,,Out of The Garagenflohmarkt..." dargestellt, ich habe ihn weder gereinigt noch benutzt, das RM auf dem ersten Bild ist meinem Wunschdenken geschuldet, sieht so aber auch besser aus...😅

Ich tippe (natürlich hoffe ich es auch...) mal in Richtung GBB?


Nun stellt sich mir und ich euch die Frage: Glückstreffer oder Türstopper?













Vielen Dank schon mal für eure Hinweise!

Gruß
Gregor
LIEBER HABEN OHNE ZU BRAUCHEN ALS GAR KEIN SPASs! 😎

BastlWastl

yep ganz klar Belgier, schönes Stück!

Grüße Wastl.

DailyDriver

Zitat von: BastlWastl am 31. Dezember 2023, 19:17:31yep ganz klar Belgier, schönes Stück!

Grüße Wastl.
Na, man(n) muss auch mal Glück haben. 👍

Eine Frage dazu, bekomme ich den noch mit Schleifpapier plan, oder
nur mit Sic-Pulver? (Dia-Platte habe ich nicht.)
LIEBER HABEN OHNE ZU BRAUCHEN ALS GAR KEIN SPASs! 😎

BastlWastl

Der sollte mir Schleifpapier zu bändigen sein. Aber er sieht hart aus, könnte also anstrengend werden ;) .

Grüße Wastl.

DailyDriver

Zitat von: BastlWastl am 02. Januar 2024, 14:03:46Der sollte mir Schleifpapier zu bändigen sein. Aber er sieht hart aus, könnte also anstrengend werden ;) .

Grüße Wastl.
Vielen Dank! Ich schaue mal, was noch kommt. Zur Zeit hadere ich etwas, da einerseits die 
wirklich schöne Patina natürlich daran glauben wird, andererseits juckt natürlich der Spieltrieb
dieses kleine Schätzchen auch zu nutzen. Schauen wir mal, wer da die Oberhand gewinnen wird...😇

Gruß
Gregor
LIEBER HABEN OHNE ZU BRAUCHEN ALS GAR KEIN SPASs! 😎

strawinski

#1304
Ach, ich habe mal Winterputz gemacht. Und da kam auch meine Steinschublade dran. Oh Mann, irgendwie führen die ja ein Eigenleben und werden immer mehr. Was man so in der Bucht kauft, bei Kollegen oder am Trödel, es wächst und wächst. Man weiß nicht wie viele Escher Thüringer, LaLunas oder sonstiges hat...Ich habs mal fotografiert....


Das Licht kam in die Finsternis. Doch die Finsternis begriff es nicht.