"Schönheiten aus Frankreich"

Begonnen von fonthunter, 31. März 2011, 08:42:16

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Grosser

Hier mein Neuzugang, dessen Alter ich leider nicht recherchieren konnte - vielleicht kann mir ja jemand mit einem zumindest ungefähren Herstellungsdatum helfen!?
Auf jeden Fall handelt es sich um ein mit Batisse Dumas et Cie 42 gemarktes, derbes Messer.
Die Hornschalen sind bis auf die Tatsache, dass sie krumm wie einen Banane waren in einem sehr guten Zustand, nach einem Ölbad sehen sie echt schön aus!
Leider ist das Messer an sich auch recht krumm, was das Schärfen erschwerte - mit hochkant hingestellten Steinen habe ich es aber doch geschafft - die erste Rasur steht morgen an!
Mit seinen 67g liegt das Teil auch angenehm schwer in der Hand bei einer Größe von 13/16.









Viele Grüße, Christoph

Rockabillyhelge

Ein schönes Messer mit ordentlich Geschichte auf dem Buckel  dh: :)
Ich würde sagen du kannst beim Alter Locker auf das letzte Drittel des 19 Jh. gehen,
ggf. auch ein paar Jahre Früher.

Schließt das Messer am Keil gut ins Heft oder liegt es auf?
Sieht auf dem ersten Pic so aus als würde es nicht richtig reingehen.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Grosser

19. Jahrhundert? Stark!!  :o  dh:
Tatsächlich muss man (ich) beim Schließen auspassen, dass das Messer nicht rechts im Heft anschlägt, leider!
Ich habe mit Wasserdampf das Heft gerichtet, was mir aber nicht perfekt gelungen ist. Das wird aber auch noch nachgebessert! Es wäre sonst zu schade um das schöne Teil!
Kann Horn eigentlich schrumpfenß Generell wirkt das Heft nämlich etwas zu klein bzw. zu kurz. Oder das ist nur so, weil das Heft insgesamt verzogen ist!?
Viele Grüße, Christoph

Rockabillyhelge

In einem gewissen Maß kann Horn schrumpfen, ich würde aber eher tendieren das beim Reiden da nicht so ein Wert drauf gelegt wurde,
ich hab inzwischen etliche französische Messer aus der Zeit mit diesen Heften (scheinen sehr sehr weit verbreitet gewesen zu sein) und
da sind so einige wo zu lange Klingen drin sind, manchmal stuppst da nur die Nase (ohne Facette) an den Keil, bei anderen lag auch
schonmal die ganze Klinge auf dem Keil auf, denke das ein ganzer Teil dieser nicht so optimal sitzenden Klingen auch Nachvernietet wurde.

Sind die Nieten unterschiedlich? Das wäre ein guter Hinweis auf eine Nachvernietung.

Leider wurde in Frankreich öfters mit einfachen Messing- (manchmal auch Stahl-) stiften vernietet was ein schadfreies Entschalen schwer macht,
habe mir, sofern möglich, bisher immer damit beholfen die Keile (meistens aus Knochen) etwas abzufeilen, solange die Facette nicht aufliegt ist der Rest eh nur Optik und da bin zumindest ich bei so alten Messern die schon an Kulturgut heranreichen eher auf den Erhalt als die Schönheit bedacht, einer alten Dame tackert man ja auch nicht einfach die Falten stramm und verpackt sie in Hot Pants.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Grosser

Schön geschrieben - gleiches dachte ich mir auch!
Der Keil ist bei mir vermutlich auch aus Knochen, abgefeilt habe ich ihn auch, da "die Nase anstupste". Beide Nieten sind gleich, von daher könnte es vielleicht doch noch das Originalheft sein - das macht es für mich persönlich noch wertvoller. Und dass, nachdem ich mich bei Ankunft schon über den Krummsäbel geärgert habe. Aber es ist immer schön, wenn sich die Arbeit lohnt!!
Viele Grüße, Christoph

Rockabillyhelge

Dann werden es wahrscheinlich die Originalhefte sein  :)
Wie gesagt, man hat es damals wohl nicht immer so genau damit genommen, habe ein fast unbenutztes Le Collier ohne Angel hier liegen das ich auch erst einmal einpassen musste (musste sicher 1 mm abfeilen).

Wenn du es noch etwas mit Autosol / Never Dull polierst ist es auch sauber genug das du daran noch lange Freude haben wirst, ohne dabei die Patina zu entfernen.
Zu Patina hat der ein oder andere ein ambivalentes Verhältnis, wobei für mich nicht jede dunkle Stelle gleich Schmutz bedeutet, seinen wahren Charme behält so manches alte Messer für mich dann, wenn man es annimmt als das was es ist, ein altes Messer mit dem Anlitz der Jahrzehnte, manchmal gehegt und gepflegt, manchmal nach dem Tode des Besitzers für Jahre weggelegt.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Rockabillyhelge

Hier ist so ein Kandidad aus meiner Sammlung den die meisten wohl getrost in den Müll hätten wandern lassen.
In diesem Falle ist es ein Dumas Aine 32 (nur noch erkennbar an einem Rest einer 32 auf dem Erl, aber klar identifizierbar
da die Herstellernummern in Frankreich gesetzlich geschützt waren) aus der zweiten Hälfte des 19 J.h.
Es ist vollhohl wobei ich glatt vermuten würde das es nachgeschliffen wurde, es besitzt einen interessant anzusehenden
Wellenförmigen Wall und hat Gott sei Dank noch genug Saft an der Schneide das Schleifen Erfolg verspricht.
Habe es aufwändig entrostet (es war einfach nur ein roter Klumpen als ich es bekommen habe und dazugehörige
Stoßriemenetui sah noch viel schlimmer aus) und in seinen Originalschalen (finde die Maserung Klasse) aus Horn
neu vernietet, Heft und Klinge passen nach Jahrzehnten zusammen einfach wie A**** af Eimer.



Ich gebe aber zu das die Schönheit dieser Klinge sich nicht jedem auf den ersten Blick erschließt, man muss wahrscheinlich
eine gewisse frankophile Geschichtsliebhaberei besitzen um die Klinge, zumindest optisch, schätzen zu können,
das sie gut rasieren wird steht für mich zumindest ausser Frage, selbst die Polierschärfe überzeugt schon in
Schnitt und Klang.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Fynn1177

Verstehe genau was Du meinst Helge, mir geht es mit meinen englischen Klingen genauso.
Es grüßt der kleine Nils

Zick Zack da war er ab :-)


Rockabillyhelge

Dann treffen wir uns in der Mitte des Kanals  :) dh:
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

titanus

Marmotte 27 hatte so ein Messer schon eingestellt,
aber die Fotos funzen leider nicht.
Deshalb mußte ich auch eins kaufen   ;)
Und hier ist es: ein sehr hübsches, zartes R. O. DELORME "The Starter".
Es hat ein paar sehr leichte Roststellen- aber nichts beunruhigendes.
Es rasiert sehr gut, ist für mich aber etwas leicht. Deshalb bin ich nicht sicher,
ob ich es behalten werde.
Eingeschlagen auf dem Erl ist 4/8, aber seht selbst: es ist größer, als 5/8.

Grüße

titanus









Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag.

Epikur

RavenNevermore

#220
Hier ein französisches Mädl die einen nicht im Regen stehen läßt.

Ein 5/8" Parapluie "A Léperuve"





In Sachen zärtlich ist die folgende sehr gewichtige Dame in meinen Top 3. Ich fragte mich schon öfters beim rasieren ob sie überhaupt
rasiert, da sie dies lautlos und sehr sanft tut. (Kennt ihr das, das man nachfasst, ob da überhaupt was weg ist?)
Ein  LeCoiller A Nogent. Diese Dame ist liegt mit ihrer Größe von 6/8" + und ihrem hohen Gewicht sehr angenehm in der Hand.



http://imageshack.com/a/img30/2512/ikiu.JPG



//mod Hannes: Nach Hinweis von RavenNevermore (danke) ein zu groß geratenes Bild entfernt und durch einen Link ersetzt.

mikri

Gratuliere, sehr schöne Messer
Mit Verarzten dauert's länger

http://nassrasieren.blog

marmotte27

Zitat von: titanus am 05. Februar 2014, 18:57:23
Marmotte 27 hatte so ein Messer schon eingestellt,
aber die Fotos funzen leider nichr



Ja stimmt  die Fotos sind ja auch weg, ich habe das Konto bei dem bilderhoster löschen müssen. Was nimmt man denn da?

Standlinie

Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

Paul II.

Hier ein superschönes 6/8 - vollhohl. Aber ich kann leider rein gar nichts zum Hersteller hreausfinden. Auf dem Erl ist ein RB eingeschlagen, sonst ist die Klinge nur mit "Pour Barbe Dure" geätzt. Bin für jede Hilfe dankbar. Ach ja: Messer ist natürlich der Hit, hab mich in die Schalen und den französischen Kopf verliebt  :-*













Glückauf!

Paul
art isn't about aesthetics, it's about truth and heart