Messer einmotten

Begonnen von Peder, 23. März 2011, 19:32:45

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Peder

Hallo,
möchte Euch um Euren Rat bitten, und zwar habe ich einige Messer, die ich die nächsten 5-10 Jahre nicht verwenden kann und einmotten muß, aber keine Möglichkeit habe, diese zu kontollieren. Mit was sollte ich die behandeln, von dem Lagerungsort abgesehen? Taugt Vaseline dafür besser als Ballistol? Viele Grüße  Peter

Martin L

Also ich würde die gut einschmieren mit Balistol und dann gut einwickeln in was feuchtigkeitsundurchlässiges. Ich bin aber da kein Profi und habe auch nicht vor meine Messer jemals so lang einzumotten  :o

Gruß
Martin

Sicknote

ich würde kamelienöl nehmen anstelle des ballistols

kimeter


Saubaer

Wenn die Klingen nicht rostfrei sind...
kann auch FluidFilm aufgetragen werden (basiert auf Lanolin, Wolfett der Schafe) Das wird zur Konservierung im Schiffsbau oder auch Kfz Bereich verwendet. Das Öl bleibt dauerhaft auf der Fläche, verflüchtigt sich nicht, tropft nicht, verharzt nicht. Vor 6 oder 7 jahren hab ich die Klinge 2er Sammelmesser eingestrichen, nur dünn. Das Öl ist bist heute auf den Klingen, unverändert. Der nicht rostfreie Stahl darunter ist wie am Tag der Konservierung, keine Flecken oder Verfärbungen.

Gunex ist dafür mindestens genauso gut geeignet. Ballistol ist so eine Sache, es ist eher ein Reinigungsmittel und greift angeblich, langfristig, Nichteisenmetalle an. Ausserdem verflüchten sich einige Bestandteile des Öls, ähnlich dem ungeeigneten WD40

Das trockene Lagern funktioniert sicher auch sehr gut. Nur muss man diese Lagerung etwas im Auge behalten, finde ich. Mit etwas Öl kann man die Messer bspw., aber auch mal vergessen oder irgendwo, aus Versehen, liegen lassen wo es nicht so trocken ist.  dh:
Wo wir sind ist vorn. Wenn wir hinten sind, ist hinten vorn! (unbekannt)

Iltis

Hallo Peder,
Wenn du keine Möglichkeit hast, der Zustand zu kontrollieren, gehst du bei jeden Behandlung der Risiko ein über so lang eine Lagerung, das die Klingen anfangen zu rosten. Vaseline wäre meine erste Wahl, aber dafür gerade stehen, das nichts passiert möchte ich nicht. Bei oxidierten Artifakten aus Eisen, deren Konservierung nicht absehbar ist, wird empfohlen (und auch zumindest beim Landesdenkmalamt Baden-Württemberg praktiziert) die Teile bei -18°C einzufrieren, um eine weitere Oxidation zu verhindern. Ob das bei dir möglich ist weiss ich nicht, aber das wäre sicherlich die beste Option.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

redmatze

@Iltis, wie sieht das aus mit luftdicht verpacken?
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

Iltis

@Redmatze: Das ist garantiert eine gute Idee, nur habe ich keine Ahnung, wie man es effektiv realisieren könnte. Einölen soll der Sinn haben, die Klinge von Luft und Feuchtigkeit zu schützen, nur sind alle Öle etwas hydroskopisch. Was könnte man sonst nehmen?
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Martin L

Ich wollts nich tun aber ich tus doch :-D. Warum mottest du die Messer ein? Falls mich das nichts angeht bitte ich die Frage kommentarlos zu übergehen ;-).

Ansonsten würde mich interessieren, warum sich WD 40 nich eignet. Ich nutz das eigentlich immer nach der Rasur zum Messer ölen. Ein Messer nutz ich nur sehr sehr sehr sehr selten und da is bisher auch noch nix dran gekommen auch wenn ich hier im Zimmer nicht unbedingt immer die beste Luftfeuchtigkeit habe.

Gruß
Martin

Schnitter

Es gibt doch Vakuumgeräte für Gefrierbeutel? Sowas müsste doch gehen. Zuerst etwas Fett und dann dichtschweißen. :)

Guckst Du: http://www.otto.de/is-bin/INTERSHOP.enfinity/WFS/Otto-OttoDe-Site/de_DE/-/EUR/OV_DisplayProductInformation-ArticleNo?ArticleNo=722347&ls=0&CategoryName=&iwl=073&campId=4P33S0

Nachteil: Kostet eine bisserl. >D (Und die Frage: Könnten die Griffschalen leiden)
Einbildung is´auch ´ne Bildung!
(Mein Vater)

redmatze

Jo Schnitter, so ein ähnliches Teil hat meine Mutter.
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

Schnitter

Ja, habe mich gerade gefragt ob die Griffschalen leiden könnten, wenn der Beutel leergepumpt wird.
Einbildung is´auch ´ne Bildung!
(Mein Vater)

Peder

WOW! Vielen Dank für die vielen Tipps!!! Besonders das mit dem FluidFilm Liquid A schaue ich mir genauer an, verträgt sich das mit der Klingenätzung?

Viele Grüße und Danke nochmals an alle!

PS: Hey Martin, ja klar, 5-10 Jahre weg und keine Messer erlaubt, das klingt schon sehr nach Knast  ;D nene, weiß nur noch nicht, ob ich nach dem Studium eine Weile ins Ausland gehe und sorge schonmal vor...

Martin L

:-D Ja mir war auch nur Knast eingefallen und ich hab verzweifelt nach anderen Möglichkeiten gesucht :-D.
Deine Version ist irgendwie angenehmer.

Bei den Gefrierbeuteln kann ich mir nicht vorstellen, dass den Griffen etwas passiert. Da ist ja eigentlich nichts zum raussaugen drin. Vielleicht ziehts den Messern die Niete raus ;-).

Gruß
Martin

Saubaer

#14
Zitat von: Martin L am 23. März 2011, 22:04:28
Ansonsten würde mich interessieren, warum sich WD 40 nich eignet. Ich nutz das eigentlich immer nach der Rasur zum Messer ölen.

Für Deine Anwendung ist es nicht ungeeignet, da du den Schutz regelmässig erneuerst  :)
WD40 ist vergleichsweise sehr flüchtig. Es ist ein hervorragender Rostlöser und kriechöl zum schmieren, da sehr dünn. Aber nur kurzfristig. Alles was ich am Auto damit gemacht habe ist innerhalb weniger Wochen verschwunden. Es hinterlässt auf blanken Stahl eine Art Film, der aber harzig ist. Zur Konservierung gibt es viele andere Öle die weitaus besser geeignet sind. WD40 lebt leider zum grössten Teil vom geschickten Marketing des Herstellers.

FluidFilm wird für die Innenkonservierung von .. Salzwasserbalasttanks in Schiffen verwendet. Das ist schon bissl hardcore. Das Öl verdrängt Wasser und wird von selbigen nicht fortgespült (ich benutze das Zeug am Auto als Korrisionsschutz für Bereiche des Unterboden)
Ätzungen an der Klinge sind kein Problem, Ätzungen lassen sich chemisch nur durch Säuren wieder entfernen oder zerstören.
Ölt man die gegenstände ein, wickelt sie in Ölpapier ein und lagert sie trocken, bleiben sie über Jahrzehnte wie neu.
Bei meinem Arbeitgeber werden für die Maschinenanlagen, bevor sie z.B. verschifft werden, verschiedene Korriosionsschutzsysteme angewandt,  http://www.nefab.de/Korrosionsschutz.aspx  

Das ist schweineteuer, privat mache ich das lieber nach althergebrachter Manier  :)
Wo wir sind ist vorn. Wenn wir hinten sind, ist hinten vorn! (unbekannt)