8/8 Zwilling Inox Friodur schärfen

Begonnen von Pepe, 13. Mai 2008, 09:02:33

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Pepe

 moin moin,
brauche Rat/Hilfe beim Schärfen.
Durch eine kleine Unachtsamkeit >:( von mir war ich gezwungen, mein 8/8 Zwilling neu zu schärfen. Die benutzten Steine (Wassersteine) waren 1000-3000-6000 und zuletzt ein 6000bis8000er Wasserstein. Habe mit dem 1000er mehrere "Macken ausbügeln müssen, Facette war anschl. OK, der "Unterarmhaartest" war auch kein Problem. Dann die nächsten Steine bis ich die Spuren vom vorherigen nicht mehr sehen konnte. Nach dem 6000/8000 konnte ich durch die Lupe einen winzigen "silbrigen Faden" erkennen.
Dann bin ich aufs Leder mit Chromoxid olivgrün von LUKAS je Seite 12 mal, dann Glattleder je Seite 50 mal.
Haartest war kein Problem, die Lupenkontrolle zeigte mir eine schöne Facette.
Aber jetzt kommts: Bei der heutigen Rasur zeigte sich, dass das Messer zwar sehr gründlich war aber die Sanftheit war nicht mehr da.
Was habe ich falsch gemacht?? Vorher war das Messer superscharf und supersanft, jetzt ist es zwar wieder sehr scharf aber "ruppig".
Habe am Pfingstwochenende fast verzweifelt mit der Messerschleiferei. :(

harrykoeln

Moin Pepe,
wenn ich die Friodurs zwischen hab und ich muß auf den 1000er mach ich das (mittlerweile) so - schließlich ist less bekanntlich more...
1000er 3000er BBB Chrom, Glatt fertig.
Nach dem BBB muss es die Haare ohne Druck vom Arm nehmen, 50 Züge Chrom, 150 Glatt - Fäddisch!
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

Senser

Hallo Pepe
Wenn du nach dem 6000/8000er mit der Lupe einen winzigen silbernen Faden erkennen konntest, dann war das der Grat, der schon auf den Steinen entsteht, und der eigentlich unbrauchbar ist. Das passiert gerade bei den Edelstahl Klingen. Denn, wie ein Kollege, ich glaube es war Lagavulin, mal sehr gut erklärt hat, ist Edelstahl zäher und elastischer als Kohlenstoffstahl, der wiederum etwas härter ist. Je nach verwendetem Stein entsteht bei zähelastischem Stahl eben dieser Grat, weil der Stein nicht scharf genug ist, und das Material ausweichen kann, bevor es vom Schleifmaterial "abgehobelt"wird.
Dieser Grat muß weg! Und zwar vor irgendwelchen Riemen.
Ich habe, seitdem ich bei Edelstahl den Manufaktum Thüringer verwende, keine Probleme mehr mit Edelstahl. Feinere Steine sind danach sinnlos bis kontraproduktiv.
Dann das übliche Leder Prozedere.
Gruß Senser

Pepe

@Harry und Senser vielen Dank für die schnellen Antworten :) dann muss ich ja wohl wieder ran :P

Harry, wie ist denn der BBB von der Körnung her einzuorden?

harrykoeln

Ist halt ein Naturstein und der hat ja bekanntlich keine fixe Korngröße. Gefühlt irgendwo so um die 5000-7000. Ich nehm ihn meist anstatt dem 6000er.
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

Pepe

Zitat von: harrykoeln am 13. Mai 2008, 10:38:22
Ist halt ein Naturstein und der hat ja bekanntlich keine fixe Korngröße. Gefühlt irgendwo so um die 5000-7000. Ich nehm ihn meist anstatt dem 6000er.
OK, würdest Du mir raten, meinen 6000-er wegzulassen und nach dem 3000-er den 6000 bis 8000-er zu nehmen??

Pepe

Zitat von: Senser am 13. Mai 2008, 09:57:08
Hallo Pepe
Wenn du nach dem 6000/8000er mit der Lupe einen winzigen silbernen Faden erkennen konntest, dann war das der Grat, der schon auf den Steinen entsteht, und der eigentlich unbrauchbar ist.
Dieser Grat muß weg!
Gruß Senser
Hallo Senser, wo setze ich dann wieder auf? auf dem 3000-er oder direkt auf dem feinsten Stein?

Dullblade

Ich habe bei meinem letzten nach dem 1000 King den 4000 King eingesetzt und bin dann direkt auf den Thüringer. Zuerst habe ich den Thüringer mit Schleifschlamm, danach ohne Schleifschlamm und dann nochmal ohne Schleifschlamm ein paar Mal gezogen, nicht geschoben, und im Wechsel wieder geschoben. Danach wenig Chrom und 100 Züge Leder über jede Stelle der Klinge. Die Rasur war und ist ok. Hab mich bisher aber erst 2 Mal mit dem Messer rasiert. Üblicherweise wird die Rasur nach jedem Rasieren und Ledern noch sanfter. Bin mal gespannt.

Dullblade

Zunächst muss der Grat wohl ab. Ein Schnitt quer zur Faser in hartem Holz sollte reichen, den Grat zu entfernen. Ja und dann musst Du wieder von vorn beginnen. Wenige Züge auf dem 1.000 sollten reichen um die Facette wieder durchzuschleifen. Hier hilft der Haaransatztest. LIes mal SEnsers tolle Schleifbeschreibung üger den Einsatz eines Tausenders, da steht eigentlich alles wissenswerte drin.

moviemaniac

Genau aus dem Grund halte ich feine, langsam abtragende Steine, die den "Burr" entfernen für so wichtig - gerade bei rostträgen Messern. Der BBB un der Thüringer sind hier optimal, langsame japanische Steine können auch gehen, aber mit dem Thüringer geht es auf alle Fälle.

Lord Vader

also ich würde vielleicht erstmal etwas abwarten, ob sich das messer noch einrasiert, wenn es eine komplette rasur ohne probleme geschafft hat. immerhin war das messer ja nicht sooo unsanft, dass du die rasur abbrechen musstest und vielleicht gibt sich das ganze ja nach ein paar durchläufen... ist aber immer sehr schwierig, eine ferndiagnose zu treffen. letztendlich musst du das entscheiden.

lg lord

Pepe

vielen Dank für die Antworten :)
schaunmermal was zu tun ist :o

Platzger

ich habe eine Frage: Seit längerer Zeit versuche ich ein Zwilling Friodur zu schärfen, war auf dem Thüringer, danach Chromoxid und Leder. Die Facette sieht unter dem Mikroskop einwandfrei aus, aber die Schärfe fehlt komplett. Ich hatte schon vor kurzem mit einem rostfreien Dovo meine liebe Mühe (das Teil liegt wieder in der Kiste und wartet auf weiss nicht was) was um Himmels Willen mache ich bloss falsch? Dieses Problem habe ich nur mit den rostfreien.
Good, cheap, beautiful - pick only two

urza

Hmm du pastest zu viel. Versuch mal nach dem feinen die paste weg zu lassen.

Hatte mit dem Friodur stahl nie probleme:
1000 4000 6000(kein wasserstein irgent ein merkwuerdiger stein aus ebay) danach bissel paste und leder auf dem spannriemen.
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

wernerscc

Hmm, du passtest vielleicht zu wenig, Platzger.

Nicht, daß ich dich jetzt verwirren wollte, aber bei meinem 8/8 Friodur kam die Schärfe nach dem finalen Thüringer erst nach ausgiebigem Abzug auf meinem Chromoxid-Acryl-Leinenriemen mit etwas Durchhang und ein wenig Nachdruck.

Nur so als Anhalt: 40-60 Züge auf Chromoxid gefolgt von 80-120 Zügen auf dem Feinjuchten, grob gezählt und das ganze 3-4 mal wiederholt; erst dann sprangen die Haare im Haartest millimeterweise.
Was lange währt wird endlich gut!