Infothread: Schärfsteine

Begonnen von moviemaniac, 12. Mai 2008, 11:04:43

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harrykoeln

Ein einziger meiner Steine hat so einen Sockel.
In meinen Augen ist das unnötiger Ballast.
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

Pepe

#46
Zitat von: harrykoeln am 02. September 2009, 13:25:50
Ein einziger meiner Steine hat so einen Sockel.
In meinen Augen ist das unnötiger Ballast.

...die Sockel, auf denen die Steine festverklebt sind, finde ich auch so praktisch und notwendig wie einen Kropf. dr:
Ich habe mir aus einer stabilen Kunststoffmatte aus dem Baumarkt selber Sockel gebaut, auf denen die Steine lose aber rutschfest lagern (Guilty hat sie schon gesehen). Das hat den Vorteil, dass man die Steine von beiden Seiten und vor allem auch mal hochkant verwenden kann.
So eine rutschfeste Gummimatte aus dem Baumarkt (knapp 1 qm) kostet unter 10 Euro. Eigentlich legt man diese knapp 1 cm dicke Gummimatte unter die Waschmaschine/Trockner als Anti-Rutschmatte.
Ich habe jeweils 4 Stücke etwas größer als der Schärfstein ist zugeschnitten, übereinandergeklebt und fertig ist der rutschfeste und wasserabweisende Sockel.

harrykoeln

Genau!
Bautenschutz-, Antirutschmatten... wie immer man sie heißen mögen. Aus Gummischredder gemacht läuft Wasser durch (für ne wasserdichte Unterlage sorgen), sie lassen sich mit nem Cutter prima zurecht schneiden, kosten nix und da rutscht auch nix mehr. Für unsere Zwecke, wie dafür gemacht.
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Frank Zappa (1940-1993)

Pepe

...ich bin (fast) voll auf NANIWAs aus der Superstone-Serie fixiert.

Mittlerweile habe ich folgende Körnungen:
400er, 1000er, 3000er, 5000er, 8000er, 10000er

Die Naniwas gibt's hier: (da kann man auch die Bilder sehen und die Beschreibungen lesen)
http://www.feinewerkzeuge.de/naniwa-stones.html

und hier:
http://www.edenwebshops.de/de/ct/naniwa-super-stones-wassersteine.htm

...dann gibt es da noch einen
Müller Naturstein im Holzkasten,
Maße: 200 x 50 mm. Körnung ca. 10.000 bis 11.000.
Bilder und Beschreibung hier: http://www.mst-mueller.de/

lesslemming

kleine neue (alte) Steinvorstellung:


Der gute alte
-Coticule-

Coticule, unter dem Namen ist der gelbe belgische Brocken weltweit bekannt
und hat schon vor gut hundert Jahren die Herzen besonders der amerikanischen Barbiere höher schlagen lassen.
Er war das Standartwerkzeug um Rasiermesser instand zu halten.



Der Coticule hat mich schon immer gereizt, war mir aber zu teuer (vor allem in angemessenen größen).
Letztes Wochenende in Kelkheim konnte ich dem Stand von belgischer-brocken.com einen Besuch abstatten
und etwas plaudern. Mir wurde ein winziger Coti für 49€ angeboten ... *schluck*
Oder aber,  eher für Rasiermesser geeignet: ein grüner gelber belgischer Brocken  :o
Jawoll, meiner ist nicht gelb oder beige, er ist grün. Ich hoffe man erkennt es auf den Bildern.
Laut Verkäufer und amerikanischen Berichten etwas langsamer, aber auch etwas feiner als der beige oder gar rosa-rote.
Die Größe ist total angenehm, 180mm lang x 50mm breit, fast wie ein Chinese.
Ich konnte nicht anders als dieses Prachtstück mitzunehmen. Der Preis war angemessen und nicht mehr als ein Naniwa 8.000 in einschlägigen Versandhäusern kostet



Genau wie sein jüngerer Bruder der BBB kommt er aus den Ardennen, ist aber durchaus seltener geworden,
daher auch im Preis gestiegen. Der Coticule war oft der einzige Stein im Hause des Rasiermesserbenutzer.
Er diente zum groben Schleifen genauso wie zum Feinabzug.

Ich empfehle jedem Coticule-Käufer das Anschaffen eines kleinen Anreibers für ein paar Euro.

Der Coticule hat sich tatsächlich als sehr nützlich erwiesen;
reibt man ihn an und erzeugt einen dicken Schlamm, trägt der Stein tatsächlich ab.
Damit lässt sich sicherlich die Facette neu aufbauen

Verdünnt man den Schlamm zu einer wässrigen, nur milchigen Konsistenz beginnt der Stein zu polieren
und nur mit Wasser benutzt poliert er dann schon sehr schön auf dem Niveau eines 8.000ers.

Ich habe den Versuch gemacht den Coticule als Finishstein, ohne Pasten zu verwenden.
Dazu habe ich mehrere, teilweise kaum rasurtaugliche Messer mit Schlamm resettet und mit immer verdünnterem Schlamm poliert.
Für den letzten Gang nur mit Wasser habe ich den Winkel noch einmal erhöht.
Die Facette sah ser schön aus und der Haartest war auf einem Level das OK war.
Besser als vom Naniwa 8k (= kein Haartest) aber nicht ganz so gut wie auf dem ss10k (= mittelmäßige-guter Haartest).
Daher würde ich meinen im Speziellen zwischen 8 und 10k ansiedeln.

Nach 30 Zügen Leinen und 70 Zügen Pferdeleder war der Haartest auf voller Länge und in vollem Umfang sanft und klanglos da.

Die Rasur war OK. Nicht weltbewegend aber definitiv nicht schlecht. (immerhin habe ich keine Pasten verwendet)
Zwei Messer habe ich zusätzlich noch auf einem Leder abgezogen, auf welches ich ein wenig vom Coticule Schleifschlamm gegeben habe.
Das halbhohle der beiden war sogar vollkommen sanft, sogar gegen den Strich.


Alles in allem ein sehr funktionelles Werkzeug, sollte ich einmal für einen Freund ein Messer instandbringen müssen,
werde ich lediglich diesen Stein mitnehmen, da ich alle Arbeiten darauf erledigen kann.
Der artverwandte BBB könnte vielleicht ähnliches vollbringen, trotzdem würde ich den GBB bevorzugen

Fazit: der GBB ist kein Ultrafinisher aber definitiv ein sehr guter Abschlussstein. Mit Pasten verwendet liefert er garantiert eine Rasur die sich mit jeder anderen messen kann!
..:: Wer mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht ::..
..:: bekommt nie eine frische Unterhose ::..

Behrendt

Hallo,

ich möchte Euch mal einen Super Finischer Naturstein genannt der Franke zeigen, lesslemming hat ja schon eine genau
Beschreibung im Forum abgegeben, der er super poliert ist ja klar. Mein Problem beim Polierten war immer der Ansatz
auf dem Stein. Nun habe ich mir den Franken in der XXL Version besorgt. Genauer gesagt Länge 25 cm Breite 8cm Stärke 3 cm.
auf dem Bild habe ich Euch zum Vergleich mal einen 1000 King hingelegt.

Ich kann nur sagen in diesem Format arbeitet sich das Messer sehr genau.


Bis bald
Robert
DER FRANKE

Geier0815

Ich habe bei dem Angebot von Behrendt nicht widerstehen können und mir den lange gewünschten Franken zugelegt, nochmals "Vielen Dank" an Behrendt für dieses mehr als faire Geschäft und das Warten.
Auch wenn lesslemming schon fast alles zu dem Stein geschrieben hat, möchte ich euch meinen Eindruck nicht vorenthalten. Dieser Stein ist hart, sehr hart. Ich denke wer den Chinesen 12k nicht mag, wird diesen Stein haßen! Mein erster Versuch ging an ein altes Bengall welches ich als das härteste Messer meiner sehr bescheidenen Sammlung einschätze. Nach dem MST brauchte es 70 bis 80 Züge auf dem Leder bis der Haartest möglich war, auf den vorherigen Steinen war kaum Abrieb zu sehen aber dafür besteht es den Haartest auch noch nach der Rasur in unveränderter Form.
Ok, also das Messer über den 1.000 Shapton und danach über den BBB jeweils mit einer Lage Tape. Nun der Irrsinn: zweite Lage Tape drauf und auf den Franken für 40 Schübe, beim MST normalerweise genug um den zweiten Winkel mit der Lupe zu sehen; nicht so beim Franken. Das Gefühl beim Schleifen war schon komplett anders: Hallo? Schieb ich das Messer über Glas oder Marmor? Der subjektive Eindruck war das der Stein ähnlich hart oder härter als der Chinese ist. Also nochmals 40 Schübe, immer noch nicht wirklich was zu sehen. Noch 40 Schübe und es war ein zweiter Winkel mehr zu erahnen als wirklich zu sehen. Haartest probiert und teilweise möglich aber sehr widerwillig. Also den MST für 20 Schübe zwischen um den zweiten Winkel aufzubauen. Danach an Haartest nicht mehr zu denken. 50 Schübe über den Franken und der Haartest war auf dem Niveau wie vor dem MST. 20 Züge übers Leder und siehe da: Haartest auf der gesamten Schneide möglich.
Die darauf folgende Testrasur zeigt mir eine neue Erfahrung auf: Dieses Messer kann nach dem Schärfen sanft sein! Nach dem MST brauchte ich sonst 5-7 Rasuren bis das Messer einrasiert war, jetzt fühlt es sich direkt nach dem Schärfen ähnlich an. Beeindruckend!

Der nächste Test ging an ein Dovo: 1.000er viel Abrieb, BBB viel Abrieb, Franke kaum Abrieb, MST viel Abrieb aber nach dem Franken Haartest gut, nach dem MST im Vergleich nicht mehr so gut. Wieder auf den Franken, geledert und eine sehr sanfte und gründliche Rasur. Das Messer fühlt sich nach dem Franken beim Rasieren an als wäre es schon einrasiert.

Mein bisheriges Fazit: Der Franke ist kein "Arbeiter" sondern "nur" ein Finisher, dies aber sehr gut. Ein Stein den man nicht zwingend braucht aber der gefällt wenn er da ist. Absolut kein Stein für Einsteiger die keinen Stein über 6.000er Niveau haben, also kein Ersatz für einen 8.000er oder 10.000er sondern eine Ergänzung um den letzten Kick an Schärfe aus einem Messer zu holen wenn man auf Pasten verzichten möchte.

Anbei noch meine Natursteinsammlung, nach subjektiver Feinheit geordnet. BBB, Chinese 12k, MST und Franke. Auch wenn auf dem Bild MST und Franke relativ ähnlich aussehen, unterscheiden sie sich erheblich. Der Franke hat einen leicht ins rötliche gehende Schimmer im Verhältnis zum MST und vor allen Dingen bildet er weißlichen Schlamm wenn er mit einer Diamantplatte angeschliffen wird, während der MST einen dunkel-grauen, bläulichen Schlamm bildet.


Paysbas

Zitat von: lesslemming am 24. September 2009, 14:30:35
Alles in allem ein sehr funktionelles Werkzeug, sollte ich einmal für einen Freund ein Messer instandbringen müssen,
werde ich lediglich diesen Stein mitnehmen, da ich alle Arbeiten darauf erledigen kann.
Der artverwandte BBB könnte vielleicht ähnliches vollbringen, trotzdem würde ich den GBB bevorzugen

Fazit: der GBB ist kein Ultrafinisher aber definitiv ein sehr guter Abschlussstein. Mit Pasten verwendet liefert er garantiert eine Rasur die sich mit jeder anderen messen kann!

@ lesslemming,

schön nochmal die eigene Erfahrungen bestätigt zu sehen.
Herzliche Grüße aus Oberschwaben, 
Paysbas

Tim_gs

Nachdem ich am Samstag Post bekommen habe, möchte ich hier auch mal was beitragen.

Ich habe mir einen 8.000er und einen 12.000er von Shapton bestellt und bin absolut zufrieden mit den Steinen.
Ich muß zugeben, das mich der Preis der Steine erst abschreckte aber da ich mit den Ergebnissen meiner Steine nicht wirklich zufrieden war dachte ich mir: Versuch macht kluch!





Leider etwas Unscharf (nicht das Messer).
Links ist der 8.000er zu sehen und rechts der 12.000er, das abgebildete Messer kommt gerade von den Steinen und der Haartest ist bereits gut möglich. Ich denke ich werde mal die Augen nach weiteren Steinen des Herstellers offen halten.

lesslemming

Der 12.000er oder gar 30.000er interessiert ja schon; kannst du etwas über das Finish sagen?
Macht der 12k eine hochglanzpolitur, oder eher etwas mattes kratziges?
..:: Wer mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht ::..
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Geier0815

Und wie arbeitet es sich mit den Steinen? Wie verhalten sie sich im Gegensatz zu deinen (welchen?) bisherigen Steinen? Wie fühlen sich die Steine an? Auch beim Schärfen? Welche Steine sind es genau? Für mich sieht es nach Professional aus aber kann ich da sicher sein?

Lord Vader

ja, kannst du sicher sein, die glasstones sind alle weiß und dünn!

Tim_gs

Ja der 30.000er interessiert mich auch, nur wie mach ich der Regierung weiß, das ein so teurer Stein wirklich notwendig ist?

Ich habe einige meiner Messer darauf abgezogen um nur das Finish zu verbessern, meine Steine haben da immer eine sehr ungleichmäßige Oberfläche hinterlassen.

Ich hatte fürs Finish einen 8000er und einen 10000er, hersteller ist mir aber nicht mehr geläufig, vielleicht erkennt ja jemand die Steine anhand der Bilder.

Einmal der 8.000er

bei 50 facher Vergröserung


und der 10.000er

bei 50 facher Vergröserung


Die Steine haben nun lagerungsbedingt ein paar Kratzer, den 8.000er habe ich eigentlich sehr gerne verwendet aber er ist sehr tückisch obwohl er schnell und sauber arbeitet. Die tücke an dem Stein ist folgende: bis jetzt sind 3 Stellen an dem Stein herausgebrochen, es ist nicht tief aber es stört. die erste stelle die ausbrach war auf der Unterseite so ziemlich in der Mitte, die anderen beiden stellen zum Glück auf der anderen Seite weit ausen, so konnte ich die immer auslassen. Der Stein ist auch etwas hackelig, man merkt hin und wieder das die Klinge hängen blieb, leider sehr porös der Stein. Die Größe ist: 200*50*15mm.

Der 10.000er ist sehr glatt und langsam, er hinterlässt eine matte Oberfläche. Vielleicht ist er auch nur zu langsam und ich hätte mit ihm doch noch ein gutes Ergebnis erreichen können. Vielleicht teste ich ihn nochmal als Schritt zwischen den Shaptons. Die Größe ist: 150*50*22.

Die beiden Shaptons arbeiten recht gut, das Messer gleitet schön über den Stein und es hackt absolut nichts man merkt förmlich das sich das Messer immer mehr an den Stein ansaugt, für mich der Zeitpunkt zu überprüfen ob ich wirklich bis zur Spitze geschliffen habe und ob ich schon den nächsten Stein nehmen kann. der 12.000 hinterlässt eine schön polierte Facette, die Stellenweise durch eine kleine Linie gestört war aber das ist wohl eher auf meine mangelnde Geduld zurückzuführen gewesen. Man will ja unbedingt das Ergebnis sehen und spüren. Die nächsten werden dann mit mehr Geduld geschliffen. Falls das "Hone In" in Frankfurt mal stattfinden sollte, werde ich sie mit bringen. So kann sie dann ein erfahrener Schleifer unter Augenschein nehmen und wohl besser Berichten als ich.

kimeter

#58
Hallo zusammen,

einige (sehr interessante) Beiträge sind besser im Thread: Diskussion zum "Infothread: Schärfsteine" aufgehoben.

Hier im "Infothread: Schärfsteine" sollten vorrangig Schärfsteine vorgestellt werden! Daher werden einige Beiträge in den "Diskussionsthread" verschoben.

Vielen Dank für euer Verständnis.


kimeter (Mod-Team)



edit: Beiträge wurden verschoben.

lesslemming

So, Freunde. Es wurde mal wieder Zeit: Meine alten Steine sind mir langweilig geworden und ich habe umdisponiert.
Mit der Naniwa Superstone Serie war ich zwar sehr zufrieden, die Ergebnisse waren glänzend,
aber ich wollte eine Umdekoration. Mal wieder was Neues probieren.
Also habe ich mich an die Schlachtschiffe der Naniwa abrasive company gewagt.


Ich presentiere: Die Chosera - Serie [jap. Cho super Cera Keramik]




Seit Ewigkeiten sind die Steine nun schon auf dem Markt und troztdem gibt es wenig Informationen zu ihnen,
im Gegensatz zu Shapton oder Naniw Superstone. Was sofort auffällt: Der Preis. Die Steine sind relativ hoch angesiedelt
und kosten deutlich mehr als die Superstone Serie.

Die Unterschiede zu shapton Pro, King und den Superstones ist ihre Bindung.
Die Shapton Pro sowie die Superstones bestehen aus Kunstharz (resin), in das Aluminiumoxid als Schleifkörper eingebunden wurde.
King-Stones (vornehmlich die 1.000er) sind häufig gesintert und gebacken.
Der Nachteil bei Sintersteinen ist ihre offenporige Erscheinung und das poröse (im Sinne von bröckelig) Gefüge,
welches zwar schnell Schleifpartikel freigibt, aber sich auch schnell ungleichmäßig abnutzt.

Den Kunstharzen können sehr verschiedene Eigenschaften vermittelt werden, sie sind eine gute Methode Partikel zu Binden.
Shapton verwendet einen sehr harten und abnutzungsresistenten Binder, während Naniwa (besonders in den hohen Körnungen) auf ein besonders
sahniges Schleifgefühl wert gelegt hat. Beide Steinsorten sind mit guten Abnutzungsresistenzen gesegnet.

Neben diesen Binde-Methoden gibt es aber noch eine (aus Sicht des Chemikers) elegantere Lösung,
als lediglich Aluminiumoxid in Kunstharz zu rühren.

Die Chosera sind angeblich (es gibt keine offiziellen Auskünfte) in Magnesit, also Magnesiumcarbonat, gebunden



Die Steine selbst sind richtig massiv. Schwere, dicke Teile. Die Fläche ist identisch mit den Superstones, aber die Dicke ist gewaltig.
Aufbrauchen werde ich die Steine sicher nicht.

Ich habe mir den 1.000er und den 5.000er gegönnt.
Einen 8.000er gibt es nicht, lediglich einen (unbezahlbaren) 10.000er



Zu den Steinen gibt es immer einen Abrichtstein (fälschlich Nagura genannt). Dieser hat eine Körnung von ca. 400 und eignet sich unter normalen Bedingungen
nicht um einen Schleifschlamm damit zu erzeugen. Er ist aber groß und dick genug um die Steine damit relativ lang sehr plan zu halten. Prima Sache!

Ich habe beide gleich an zwei Messern ausprobiert, beide haben zuvor eine 300er Diamantstein-Behandlung bekommen,
sahen also verheerend aus.



Der 1.000er ist suuuuper-sanft. Ich empfinde ihn als deutlich angenehmer, als den etwas ruppigen bzw. gummiartigen SS 1.000.
Der C-1k macht aber den Eindruck, als könne er deutlich zupacken, so wie es für den 1.000er gehört.
Die Kratzer des Diamantsteins waren schnell verschwunden. Zurück blieb ein deutliches, aber sehr homogenes Kratzmuster.

Eine wirklich tolle Angelegenheit die mir noch aufgefallen ist:
reibt man den C-1k mit seinem Nagura an, erzeugt also doch nen Schleifschlamm,
hat man ein Gemisch aus 1.000er und 400er Partikeln, die selbst massive Umformarbeiten schnell von der Hand gehen lassen.
Danach noch ein paar Züge auf dem 1.000er und fertig ist der Grundschliff.

Der Chosera 1.000 verbraucht relativ viel Wasser. Ein Mittelding zwischen den Spritz'n go Harzgebundenen und den
leg-mich-5-Minuten-ins-Wasser-Sintersteinen, alá Cerax und King.
Er muss nicht in Wasser eingelegt werden, es kann aber helfen. Ich tu es eigentlich nicht.
Ich bestreue ihn mit Wasser und gebe bei Bedarf etwas nach.
Funktioniert prima, also keine Beschwerden von jemanden der es hasst Steine einweichen zu müssen (mir).


Danach geht es direkt auf den 5.000er. Einen Zwischenstein habe ich mir geschenkt. Wollen doch mal sehen, ob die Steine schnell sind.
(zur Referenz habe ich auch mal einen Shapton 2.000 zwischengeschaltet).
Auch hier reicht Spritzen und ab und zu mal Wasser nachgeben

Die Kratzer des 1.000ers sind sehr schnell ersetzt worden. Auch der 5.000er ist ein supersahniger Stein.
In den unteren Körnungsbereichen waren mir die SS im Schleifgefühl doch nicht so wohl, wie in den oberen, wo sie ungeschlagen sind.
Die Chocera sind das exakte Pendant zu den SS im oberen Körnungsbereich. Schnell, sahnig und superangenehm.

Der 5.000er hinterlässst allerdings keine erwähnenswert gute Politur. Die Facette erscheint matt:
Unter dem Mikroskop lässt sich ein deutliches, sehr homogenes Kratzmuster erkennen.
D.h. die Kratzer sind zwar sehr breit (deutlich sichtbar) aber nicht sehr tief!
Wenige Züge auf einem 8.000er und die Politur ist lupenrein

Erklären lässt sich die schlechteren Poliereigenschaften der Chocera gegenüber der Superstones durch ihren deutlich höheren Partikelgehalt.
Dadurch tragen sie deutlich mehr ab, als dass sie die Oberfläche ebnen.
Die Chocera verkaufen sich als Schärfsteine, während die SS als Poliersteine anzusehen sind.
Daher habe ich für mich die perfekte Kombination gefunden; im schärfbereich (1k-6k) die Chocera und im Polierbereich die Superstones = glücklicher Lemming

Ein weiterer Umstand der mir ins Auge gefallen ist:
Die Superstone setzen sich sehr schnell zu. Wenige Züge reichen um eine dicke schwarze Schmierschicht auf dem Stein zu hinterlassen.
Davon ist bei den CHosera nichts zu sehen! Kein Zusetzen, keine Schlieren.

Supertolle Steine, etwas für die Profis, nichts was man haben muss.
Ich würde trotzdem nicht Rücktauschen wollen.
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