Werkzeugproblem / Oberflächenbehandlung von Holz

[Martin L]

Moin Moin

Also ich hab folgendes Problem:
KEINE WERKZEUGE 

Um da mal etwas zu spezifizieren: Ich bin Student, wohne Zuhause, habe keine eigene Werkbank ;-). Also ich hab schon ein Paar Griffschalen komplett von Hand gemacht nur mit Feile Schleifpapier und Handsäge aber irgendwie war das oft mehr Glück und Schweiß als alles andere.

Jetzt ist wieder ein Messerchen dran. Ich hab aus dem Urlaub im Sommer ein paar Olivenholz Ästchen mitgebracht welche dort schon den Sommer über trocknen durften und dann hier jetz noch nen halbes Jahr rumlagen.

Ich hab jetzt einen davon auch schon so gefeilt, dass ich eine komplett gerade / flache Fläche habe. Jetzt würde ich davon aber gerne 0,5 cm Scheibchen sägen.... Wie stellt man das am dümmsten an? Kann man sich da ne Schiene oder so bauen? ansonsten werd ich immer schief. Also als Werkzeug hätte ich ne Laubsäge :-D.


Und dann mal etwas in die Zukunft geblickt, wie krieg ich die Oberfläche richtig glatt und leicht glänzend? Ich weiß nicht ob ichs rüberbringen kann aber ich hab ein Dovo mit Ebenholz Griffschalen. Das ist erstens sehr glatt und glänzt auch etwas im Licht. Allerdings eher Diffus. Also keine Glanzpunkte sondern eher eine Glanzfläche.
Liegt das nur daran, dass das Holz so hart ist? Weil mein erstes mit Griffschalen versehenes Messerchen (Birnenquitte) ist eher stumpf. Das Dovo sieht aber auch nicht aus als ob da Lack oder so drauf wäre oder irgend etwas überhaupt drauf wäre.

Gibts da Tipps?


PS: Es ist schon ein Genuss an Olivenholz rum zu feilen. Das duftet sowas von gut ;-)

Gruß
Martin

[Brauer]

Frage, wie stark ist dass Material wovon Du 5mm Scheiben schneiden (sägen) willst?

[kraxl]

wilkommen im club der platz und werkzeuglosen (endlich mal einer dem´s ähnlich wie mir geht heheh )

was für scheibchen ?
kleinkram für keile oder hast du da nen richtigen block aus dem du X-scheiben für X-schalenpaare sägen willst ?
bei zweiterem würd ich das mit der laubsäge lassen.

schiene bauen ?! - dachte ich auch schon öfter drüber nach, hätt da auch ein paar idden
z.b.irgendwas gerades (holzleiste,aluschiene o.ä) ,anlegen, fixieren (kleben-schrauben etc.), fuchsschwanz ansetzen (wenn nicht vorhanden-baumarkt 5€) und hoffen dass du nicht wegrutschst und dadurch das holz beschädigst.
aaaaber
bevor du da irgendwelche experimente machst , würd ich mir erst noch überlegen welche ausmasse das annehmen soll ,ob du "gelegentlich" mal ein heft baust oder ob du (wie ich) gelegentlich mal "keins" baust   kurzum - was du da alles an kohle reinstecken willst/kannst und was du dir alles an werkezeug zulegen willst.
worauf ich hinauswill ist : evtl.mal gelbe seiten durchsuchen ob du in deiner nähe einen schreiner hast, den einfach mal besuchen und fragen ob er dir mal eben die scheibchen sägen kann. ich denke mal das wird nicht die welt kosten und geht am schnellsten.

und wegen der glänzerei kann ich dir diesen thread hier https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,9912.60.html wärmstens empfehlen

[Martin L]

Joa aktuell beschränkt es sich auf ab und an mal eine Griffschale. Ich studier halt nebenbei und wenn ich keine Vorlesung hab mach ich Praktikum und wenn ich das nicht mache hab ich ne Freundin und wenn die nicht da ist bin ich froh mich mal in Ruhe rasieren zu können ;-).

Es geht um Scheibchen für die Schalen :-D. Die Idee mit der Laubsäge kam daher, dass man damit noch besser steuern kann als Freihand ne große Säge, da wirds eher noch schiefer. Ich glaub aber ich probier echt mal so ne Schiene mit Alu oder so.

Die Äste haben alle so ca nen Durchmesser von 4-5 cm. Da wirds echt schon mühsam mit ner Laubsäge :-D.

Schreiner gibts hier sogar in der Nähe. Wenn das mehr wird werd ich da mal vorbei gehen. Aktuell schadet aber ein wenig körperlicher Ausgleich zwischen den Klausuren gar nicht ;-).

[Iltis]

Hallo Martin L,
Ich will kein Spielverderber sein, aber meine Empehlung wäre: kauf lieber geeignetes Material. Bei Weichholzbretter heisst der Daumenregel: Trocknungszeit 1 Jahr pro cm Stärke, also deinen 1/2 Jahr Lagerungszeit ist weit verfehlt, und Brettchen daraus sägen mit die Laubsäge wäre ein sehr mühsames Unternehmen. Für ca. 15€ kriegst du ein Olivenholzkantel 400X40X40, und wenn du damit zum Schreinerei gehst bekommst du daraus 4 geeignete Brettchen für vielleicht 10€ (weniger wenn du dem Schreiner sympathisch bist ) - Material für 8 Schalenpaare. Was du nicht brauchst wirst du garantiert hier ins MH loswerden können. Das wäre der Weg, das ich einschlagen würde.
Gruß
Iltis

[Martin L]

Vielleicht lag der Holzhaufen da ja schon seit dem Frühjahr in Toskanischer Sonne ;-) das zählt wie 5 Jahre trocknen ;-).

Ne aber mal so nebenbei. Wo ist der Nachteil an zu kurz getrocknetem Holz? Arbeitet es noch zu sehr? Also die Birnenquitte war eher auch viel zu kurz getrocknet. Das hat soweit prima geklappt und hat sich nix mehr verändert.

An sich stimm ich dir aber zu, dass ich mir da Aufwand sparen könnte aber ich hab das Holz ja nicht mitgebracht um es dann nicht zu benutzen. Man hat halt schon eine persönliche Bindung zum Holz ;-). Und vier Jahre warten kann ich ja bei den anderen Stücken.

Ich denke für zukünftige Messer welche einfach so kommen und ne neue Schale brauchen gehe ich dann auch den Weg des geringsten Widerstandes. Morgen improvisier ich mir aber erst mal ne Schiene und säg ein wenig dran rum.  Der Rest ist dann ja keine Arbeit mehr.

Dann muss ich mich nur noch beim Keil entscheiden.

1. Ob ich mal versuche den wirklich Keilförmig zu machen um das Holz zu spannen
2. Aus welchem Material der sein soll. Auf jeden Fall Metall, Messing wüde vielleicht Farblich schön passen aber ich hab nur Silberne Niete... und das Messer ist ja auch eher (wie heißt die Farbe eigentlich? Silbrig? Stahlig? Esig ;-)? Grau/Glänzend?) Da würde sich also was silbriges anbieten. Was bietet sich dann aber an? Und wo kriegt man so Metallplättchen im passenden Metall?

Irgendwie habe ich in meinem Leben zu wenig Zeit in Baumärkten verbracht ich weiß nie wos was gibt.

Gruß
Martin

[Adler1]

wilkommen im club der platz und werkzeuglosen (endlich mal einer dem´s ähnlich wie mir geht heheh )

Hallo, möchte mich auch an dem club anmelden  .

Das sind genau die Fragen, die ich schon öfter hier und in dem anderen Forum gestellt habe, und doch keine für mich praktikable Lösung gefunden habe.
http://forum.nassrasur.com/showtopic.php?threadid=16211&highlight=puks%E4ge

Mich interessiert es allgemein (in akademischen Sinne ) wie man mit Minimum vom Werkzeug zu brauchbaren Ergebnissen kommen könnte.

[ron]

Wenn ich keine Erfahrung habe, würde ich das Holz auf jeden Fall von einem Tischler schneiden lassen.
Wenn du die Form aufgezeichnet hast, schneidet er dir Diese auch grob aus.
Dann benötigst Du eigentlich nicht mehr als Schleifpapier,  Feile, Bohrmaschine inkl. Bohrer und evtl noch eine Filzscheibe zum polieren.

Ein Bandschleifer wäre natürlich von großem Vorteil! 

[Martin L]

Neee, es muss auch eigener Schweiß drin stecken :-D. Wenn ich ne vernünftige Schiene hätte hätte ich hier wahrscheinlich gar nicht gefragt sondern das einfach durchgezogen... bewegt man seinen Arm halt mal ne halbe Stunde oder länger hin und her. Hält schlank :-D.

Das einzige was mich halt frustriert hat ist, dass man nicht wirklich grade Sägen kann. Also bei meinen ersten Griffschalen hab ich folgendes gemacht:

Ich hab son Holzmeißel und nen kleinen Hammer genommen und erst mal grob nen Rechteck aus meinem Ast gemacht. Das hab ich dann glatt gefeilt, dann hab ich das mühsam und schief durchgesägt, dann hab ich so lange über beide Seiten gefeilt bis sie nur noch 4mm hatten, also ca 1cm Holz weg gefeilt. Das hat auch etwas gedauert :-D.

Gruß
Martin

[Iltis]

Das einzige was mich halt frustriert hat ist, dass man nicht wirklich grade Sägen kann.

Gerade sägen ist eine Frage der Übung und richtiges Werkzeug haben. Bei meinen ersten Schalen habe ich aus einen Ebenholzkantel 6mm Scheiben mit einen Rückensäge gesägt - wenn das Werkstück zu dünn wird leimt man ihn an einen Stück Abfallholz, und trennt die Teile später. Das geht, aber ist tatsächlich viel Arbeit. Redmatze hat Hier die Arbeit mit eine jap. Zugsäge gezeigt. Mit eine Laubsäge wollte ich die Arbeit nicht machen. Ich habe noch so ein Kantel dann von einen Schreiner zerstückeln lassen - mit der Tischkreissäge ist aber viel Verlust. Inzwischen schaue ich, das ich Sägefurnier in einen vernunftiges Ausmaß bekomme. Wenn du dir eine Schiene bastelst, wirst du schnell merken, das  die Sägezähne weiter nach aussen ragen als das Blatt selber (nennt sich "the  set of the saw" auf englisch, keine Ahnung wie es auf deutsch heisst), und entweder ist deine Schiene weich genug, und du sägst hinein, oder ist es hart genug und  deine Säge wird stumpf.
Zu deine Frage über der Nachteil von nicht abgelagerten Holz: Es ist völlig unberechenbar!  du kannst Glück haben, aber es kann sich auch verziehen, oder in sehr ungünstigen Falle reissen. Das wäre Schade, wenn man eine Menge Zeit und Liebe in dem Werkstück schon gesteckt hat. Die einzige mir bekannte Ausmahme ist Zimmerei, der früher mit grünes (hart-)Holz gemacht wurde - da haben (zumindest in England, ich nehme an in Deutschland auch) Zimmerer ihre Balken so eingesetzt, das sie eher verzogen, konvexe als konkave Strukturen zu bilden, wegen die Stabilität.

@Adler1: Minimales Ausrüstung? Laubsäge, Schmirgelpapier in verschiedenen Körnungen und ein Paar Schleifklötze (ich präpariere  eine gerne, das man besser gleichmässige Kurven schleifen kann), ein (Hand-) Bohrmaschine um die Nietlöcher zu Bohren. Ein Schraubstock (sorry Kraxl! ) und ein (selbstgebastelter) Laubsägetisch. Mehr nicht.
An Maschinen habe ich *nur* ein Bandschleifer (ist schon eine Erleichterung beim Formen die Schalen) , eine Elektrobohrmaschine (wird wahlweise als Polier/Schleifbock verwendet, bzw. Drehbank zum Nietköpfe machen), und ein Gravierstift für Einlegearbeiten. Das ist aber  alles "Luxus", es liesse sich auch alles von Hand machen, dauert nur länger.

Gruß
Iltis

[Gillette]

set of the saw = geschränkt, bzw. die Zähne sind geschränkt. Das muss so sein, damit sich das Blatt im Werkstück nicht festklemmt. Der Schnitt wird so breiter als das Blatt dick ist.

[Brauer]

Martin, für Deine Zwecke die richtige Säge ist ein sogenannte Japansäge, ron kennt die auch als Tischler dann würde ich mir eine Schneidlade bauen, einen 90° Winkel aus Buche o.ähnlich hartem Holz, wo Du die Äste anlegen kannst, erstmal muss Du die Äste "besäumen" dass heißt die Rundungen wegschneiden(sägen) um eine Kantel zu haben, dann machste ein Brett in der stärke (Dicke)  der Kantel am Tisch fest, mit einfachen Schraubzwingen, die sind nicht soooo teuer, legst Die Kantel daran an, und sägst Scheiben runter mit einer Leiste wirds schon schwierig
ist nämlich blöde daran entlang zu sägen wenn Dein Werkstück keinen Überstand über die Tischkante hat also aufliegt,
und überstehend bekommste bei 5-6 cm Durchmesser nicht hin, alsovorne aus der Lade (oben beschrieben) raustehen
lassen und, frei Hand sägen, Übung macht den Schalenmacher

[Martin L]

Schraubzwingen ham wir sogar hier ;-) Mein Vater hat sogar eigentlich viel Werkzeug, leider ist vieles davon lange nicht mehr gebraucht, alt und eher zweckmäßig (mal gewesen).

Ich hab mir eine Schiene gebaut und dann mal los gesägt. Ich glaub die ist recht hart gewesen. Die Säge ist aber sowieso schon leicht stumpf. Vor den nächsten Griffschalen geb ich definitiv Geld aus. Leider ist die Säge so ne kleine Handsäge und wenn ich da so säge dann kommt der Bogen der Säge schnell ans Holz. Also hab ich ein drittel jeweils von beiden Seiten mit der Säge gesägt und das dritte Drittel mit der Laubsäge. Hat insgesamt vielleicht ne halbe Stunde gedauert sogesehn gings noch.

Die andern Tipps guck ich mir alle mal an :-). Vielleicht ja auch wirklich mal ne kleine dekupiersäge. Damit müsste das doch eigentlich recht schön gehen oder? Vielleicht kann ich meinen Vater überzeugen, dass er sowas schon immer mal gebraucht hat und es doch doof wäre das nicht zu haben wenn der Zeitpunkt kommt...

Gruß
Martin

[Rigeback]

Hallo Martin !
Schaue doch noch mal bei Lidl nach,da hatten die vor 3 Wochen Japan -Sägen mit einem Ersatzblatt für 7,99 oder 9,99 Euro .Damit kannst du besser mit sägen und vor allem einigermaßen gerade ,als wie mit der Laubsäge,die ist zu flexibel und läuft Dir immer weg oder reißt ab. Das ist nur was für die Konturen aussägen bei schon dünnen Holzbrettchen . Wenn es noch zu rau ist  und etwas schief hilft nur schleifen mit Schleifleinen ab 100er für das grobe und dann immer feiner und eine glatte Oberfläche zu bekommen ,bis 800 er 1200 er  Ganz zum Schluß kannst das auch noch mit Stahlwolle polieren . Glänzend entweder mit Wax  für Holz,hält aber meist nicht lange und muss wiederholt werden ,da es sich abgreift und nicht wirklich impregniert . Die Schalen komplett in Öl ca.24 Std einlegen , bei sehr harten Hölzern etwas länger drin lassen und widerholen. Dann raus damit und den Überschuss mit Pinsel und Lappen abwischen,wenn eingezogen ins Holz noch mal dünn einpinsel und hängend trocknen lassen.Es dürfen aber keine Tropfnasen dran bleiben,also nicht zu viel auftragen . Alte Lappen und Pinsel immer feucht ,nass aufheben oder gleich entsorgen. Das Leinöl kann sich bei stark getränkten alten Lappen auch schon mal von selbst entzünden,durch den Aushärtungsprozeß entsteht dann wärme.Also immer besser gleich nass machen und in die Mülltonne damit. Besser ist dann die Methode mit Leinölfirmis 1 Liter Flasche aus Blech ca.6-10 Euro ,langt ewig stinkt nur ein wenig nach Tran bis es getrocknet ist. Das kannst Du wenn es nach ca.3-7 ausgehärtet ist schön mit der Schwabbelscheibe aus Leinen oder Tuch mit der Bohrmaschine auf Glanz polieren. Oder eben von Hand mit Baumwolltuch . Material bekommst Du in den Messermacher Zubehör im Internet zBsp .  http://www.edelholzverkauf.de/ ,  http://www.nordisches-handwerk.de/shop/wbc.php?sid=481240fff7a&tpl=start.html  , http://www.zuschnittholz.de/home1.htm  ,http://www.drechselmaus.com/  ,http://www.feines-werkzeug.de/index.php/cat/c37_Werkzeuge.html  . Da bekommst Du Hölzer in Funier oder Kanteln, Metalle,wie Messing,Neusilber , Bonze , oder Kunststoffe um als Kombi mit Metall den Spacer (Keil ) anzufertigen . Schöne Nieten macht auch der "iltis" aus dem Forum hier , frage ihn mal nach seinen Bulls Eyes  Nietrosetten. Dazu brauchst denn noch eine 2 mm Messingstange für den tatsächlichen Nietstift . Oder bei   http://www.razor-handles.de/  Der hat sehr schöne verschiedene Ziernieten für Rasiermesser,macht er alle selber und kosten ein Heftchen mit 10-14 Nieten 10,00 Euro plus 2,00 Porto . E-mail schreiben und ihn bitten das er Dir welche verkauft . Sind die schönsten die ich bisher hätte und sogar ein Hilfswerkzeug ist dabei,brauchst allerdings einen 2,2 mm Bohrer für die Lagerbuchsen des Nietstifts ,kostet 2,00 Euro  so ein Bohrer .
So das langt glaube ich fürs erste . Viel Spaß beim basteln der Hefte .
Gruß
Dieter

[Adler1]

@Adler1: Minimales Ausrüstung? Laubsäge, Schmirgelpapier in verschiedenen Körnungen und ein Paar Schleifklötze (ich präpariere  eine gerne, das man besser gleichmässige Kurven schleifen kann), ein (Hand-) Bohrmaschine um die Nietlöcher zu Bohren. Ein Schraubstock (sorry Kraxl! ) und ein (selbstgebastelter) Laubsägetisch. Mehr nicht.
...

Und ein Paar geschickte Hände, wie bei dir. (es ist wahrscheinlich einziges, was in meiner Ausrüstung fehlt) .