W&B gegen den Rest

Begonnen von russki, 14. Februar 2011, 10:42:29

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russki

Hallo Forumskollegen!

Ich habe kürzlich im MH ein Wade & Butcher erstanden. Lt. Tabelle ca. ein 6/8, derb.

Ich habe auch einige andere Messer in Gebrauch, Wacker Allround, Solingen 6/8, Revisor 11/16, dazu noch einige Sovjets.
Alle Messer bestehen den Haartest (der aber meiner Meinung nicht immer alles aussagt).

Nun, hatte ich gestern die 2te Rasur mit dem W&B. Das Ergebnis hat mich echt umgehauen. Nein, nicht weil ich verblutet bin... weils so gut war.

Jetzt möchte ich wissen warum.

Mit den anderen Messern hatte ich nach 3 Durchgängen (m/q/g) ein super Ergebnis. Mir kam aber vor, dass die Schärfe bis zum dritten Durchgang schon merklich nachlassen hat. Die Rasuren waren alle noch sehr gut, aber eben nicht mehr so super scharf.

Anders mit dem W&B. Die Klinge fühlt sich schon mal ganz anders auf der Haut an und hält die Schärfe besser. OK, das würde ich mir mit dem Härtegrad der Klinge erklären. W&B´s sind ja bekanntlich viel härtere Klingen. Mit dem W&B hatte ich nach 2 Durchgängen (m/q) ein besseres Ergebnis als mit allen anderen Messer bei 3 DG.
Kann es sein, dass die derbe Klinge dazu auch viel beiträgt? Oder liegen mir einfach die derben Klingen besser?

Wie fühlt Ihr das Rasurverhalten von derben Klingen im Gegensatz zu anderen?


Sicknote

Sieht wohl so aus, als wenn deine haut/ barthaare besser mit derben Messern klarkommt. Genau das selbe hab ich mit kamisoris. Es freut mich für dich, dass es so gut klappt mit dem Sv

russki

Die Messer von Dir sind sicher auch bei meinen liebesten, aber müssen sich wohl oder übel dem W&B geschlagen geben. Sehr gerne benutze ich das rote Solinger. Das Revisor ist sehr gut, aber auch agressiv.

Na dann werde ich mir mal noch ein paar derbe anschaffen (müssen).

Sicknote

Freut mich natürlich , das dir die beiden gefallen. Leder das Revisor mal ausgiebig, dann sollte dem ganzen die Aggressivität genommen werden. Ein derbes w&b ist schon Klasse.

russki

Muss mich in nächster Zeit im Forum mal einlesen, welche Messer (Hersteller) derbe Messer gemacht haben, oder noch machen. Möchte sicher noch einige dazukaufen. Kann ja nicht sein dass alle derben W&B sind. (Wacker Keilschliff fällt mir ein, aber das wars dann schon.) Werde mal in den Tiefen des Forumsarchives kramen.

Mir gefällt es, wenn die Klinge richtig Gewicht hat. Ein Breitschwert von Meatchopper hatte ich noch nie in der Hand. Zu den Eigenschaften weis Fynn sicher mehr.

SLB04

Thiers-Issard stellt noch derbe Messer her. Rasurpur.de bietet welche an.

Und unser Forumskollege Buddel stellt derbe Messer her.
Lieben Gruß
Alex

Terzian

Zitat von: russki am 14. Februar 2011, 12:04:31
Ein Breitschwert von Meatchopper hatte ich noch nie in der Hand.

Dann hast du (noch) etwas verpasst. Iltis stellt auch so zierliche Messerchen her, bzw. hat sie fertigen lassen.
Von den leichten französischen Landweinen ist mir Cognac am liebsten.

Marco

Io

Ich will hier noch mal die Art der Schärfung mit ins Spiel bringen. Das kann das subjektive Schärfe-Empfinden schon verändern. Sind die Messer denn gleich geschärft?

Ich habe z.B. das Gefühl, dass es bei Messern, die auf meinem Franken geschärft wurden, Sinn machte, für jeden Rasurdurchgang ein frisches Messer zu nehmen. Seit ich eigentlich nur noch den GBB benutze, stelle ich zwischen einem frischen und einen für den ersten Druchgang bereits benutzten Messer keinen Unterschied mehr fest. Das kann aber auch alles Psychologie sein...

Gruß,
Io

Senser

#8
Zitat von: russki am 14. Februar 2011, 10:42:29
... W&B´s sind ja bekanntlich viel härtere Klingen. Mit dem W&B hatte ich nach 2 Durchgängen (m/q) ein besseres Ergebnis als mit allen anderen Messer bei 3 DG.

Kann es sein, dass die derbe Klinge dazu auch viel beiträgt? Oder liegen mir einfach die derben Klingen besser?

Wie fühlt Ihr das Rasurverhalten von derben Klingen im Gegensatz zu anderen?

Hallo Russki
Ich wüßte nicht, dass W&B`s viel härtere Klingen haben, als andere gute Messer. Es sind zweifellos gute Messer, aber auch sehr stark hochgejubelt.

Derbe Klingen haben natürlich ein grundsätzlich anderes Verhalten als Hohle, zunächst scheinen Sie auch gründlicher und je nach Handhabung auch sanfter. Aber Sie sind nur schwer in diesem Ideal Zustanad zu halten und was die Sanftheit angeht so habe ich auch da meine Zweifel. Ich vertrage beispielsweise nicht viele Rasuren hintereinander mit derben Klingen. Das stresst meine Haut doch zu sehr, obwohl es sich während der Rasur sehr sanft anfühlt.
Ich benutze regelmäßig sehr gerne derbe Messer, vorzugsweise historische Sheffield Klingen. Aber etwa zu 2/3 nehme ich die hohlen bis vollhohlen Exemplare.
Ist natürlich alles subjektiv. 

leutnantbrown

Hallo russki,

ich habe im letzten Jahr einige derbe englische Rasiermesser in der Hand gehabt und auch geschärft. Es ist zwar ein Vergleich auf einem sehr hohen Niveau...vielleicht hat das auch mit der Popularität dieses Herstellers zu tun..ich finde aber trotzdem, dass die Wade and Butcher einen Ticken besser sind wie die anderen derben englischen. Ist aber schwierig tatsächlich objektiv zu urteilen.
Vielleicht hängt das aber auch mit dem Schärfer zusammen.  :)

Gruß
Peter
Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel

Iltis

Ich bevorziehe sheffielder Messer, und i.d.R. auch derbe dabei - "Meatchopper" habe ich von W&B, Rogers und F. Reynolds. Sie sind alle, meine Empfindung nach sehr gute Messer, und ich komme damit besser (=lieber ;)) klar als mit vollhohle Messer. Ist, wie Senser schreibt, subjektiv. Besonders hart ist der Stahl im vergleich mit, z.B. T.I oder Hoppe Messer nicht, dafür weniger empfindlich was Ausbrüche beim Schleifen betrifft, was mir liegt - die Facette ist breiter und arbeitsintensiver zu schärfen, aber man braucht weniger "Fingerspitzengefühl", was mir sympathisch ist.
Das W&Bs besser sind als andere sheffielder Messer sind halte ich für ein Mythos - ich habe 2 "Bow Razors" von W&B, die schwer zu schärfen waren und mir von der Rasur nicht überzeugen. Dagegen habe ich ein "no-name" Cast Steel Messer der hervorragend ist.
Unter vollhohle Messer ist mein klare Lieblingsstück ein 4/8 Messer die Marke "Nora", der die Klingenrohlingsnummer 42 hat, und sehr angenehm ist - ich habe noch 2 andere Messer verschiedenen Marken mit die gleichen Rohlingsnummer gekauft, aber sie überzeugten mich nicht wie die "Nora" - keine Ahnung warum - alle 3 Messer würde ich zwischen die beiden Weltkriege datieren, also vollindustrialisiert und genormt von der Produktion her, aber nicht gleich, was die Qualität betrifft.
Mir kommt es so vor, das bei jeder Marke es bessere und schlechtere Messer gibt, da hilft nur ausprobieren, und das macht unsere Hobby so spannend. Es gibt immer was neues zu entdecken.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

leutnantbrown

@ Iltis

ich denke auch, dass das ganze subjektiv zu beurteilen ist. Solange mir keiner einen wissenschaftlichen Beweis führt....

Gruß
Peter
Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel

russki

@Io

Nein, die Messer wurden von verschiedenen Spezialisten aus dem Forum geschärft. Ich selber bin des schärfens noch nicht mächtig.

Klar hat jeder Mensch ein anderes Empfinden zu den Klingen. Ich werd mich mal nach einigen derben umschauen. Habe ja schon ein nettes Angebot per PM bekommen. Irgendwann mit der Zeit finde ich dann DAS Messer für mich, die Suche nach dem heiligen Grahl hat also begonnen!  :)

UbuRoy

Hm. Ich finde meine älteren französischen Meatchopper durch die Bank mindestens genausogut wenn nicht besser und sanfter als die W&B. Und alte Reynolds oder Bengall sind ebenfalls locker ebenbürtig.

Da das alles hier aber sowieso rein subjektiv und unwischenschaftlicher Voodoo ist, ist diese unmaßgebliche Meinung ebensolches.
Hab nur grad nix zu tun und dachte ich beteilige mich mal mit meinem Sermon...

redmatze

ZitatUnd alte Reynolds oder Bengall sind ebenfalls locker ebenbürtig.

Biste ruhig, Uburoy!

Alle älteren englischen Messer sind Mist, rostig und taugen nix.
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.