Chromoxidriemen als Finisher?

Begonnen von Martin L, 08. Februar 2011, 23:11:53

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Martin L

Moin Moin,

der Riemen soll ja den letzten Schliff geben und poliert ja sehr fein wenn ich das richtig verstanden habe. Man soll aber nicht zu lange auf ihm zubringen, da dann der Grat zu dünn oder die Facette direkt ballig wird.
Wie siehts denn aus, wenn man den Riemen irgendwie auf nen Tisch legt oder halt sonst wie den Durchhang verhindert, wenn man dann das Messer ganz sanft drüber zieht, müsste man doch theoretisch schadlos polieren können oder?

Dann zum Schluss 5-10 Züge wie gehabt hängend und dann Leder.

Überseh ich was?

Gruß
Martin

Terzian

Nein, der Chromoxidriemen setzt die 2. Schneidfacette.

Hier kannst du einiges dazu lesen:

https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,1578.0.html

Von den leichten französischen Landweinen ist mir Cognac am liebsten.

Marco

Martin L

Ja, ich weiß das er das tun soll :-D.

Deshalb soll man ja auch nicht zu lange drauf bleiben, da das Ding dann zu instabil wird. Aber von der Körnung her müsste das doch eigentlich sehr klein sein. Wenn man den Riemen dann flach auflegt, kann man damit dann nicht sozusagen einen vierten Stein nach dem 8000er kreieren, nur das man halt drüber zieht statt drüber schiebt.

Wenn man dann genug flach gezogen hat und die Klinge schön poliert ist, dann kann man ihn ja immer noch aufhängen und den zweiten anschliffwinkel erzeugen.

Gruß
Martin

Terzian

Ja, mag sein, dass es funktioniert. Habe ich noch nicht ausprobiert.

Ich habe wohl anstatt eines Finishers nach einem (feinen) GBB mal die Kieselerdemethode und danach ganz normal Chromoxid genommen.
Hat ebenfalls tadellos funktioniert.
Von den leichten französischen Landweinen ist mir Cognac am liebsten.

Marco

Pepe

@ Martin L
mit meinen beiden Diamantpastenriemen 28.000 + 60.000 habe ich folgende Erfahrung gemacht:
Platt auf ein Stück Holz (Stoßriemen) und sanft drüber ziehen. Das poliert die Schneide und erzeugt einen minimalen zweiten Schneidwinkel; weil sich Leder auch minimal durchbiegt auch wenn es auf Holz liegt. Nach wenigen Zügen wechsel ich auf Naturleder und mache dort (nach dem Schärfen) rund 100-150 sanft Züge ( zwischendurch immer mal wieder Haartest). Den Pastenriemen als Hängeriemen nutze ich nicht mehr.

Ede_Wolf

Ich glaube Pepe war es, der mich inspiriert hatte.

Nach dem letzten Stein benutze ich insgesamt 4 Riemen.
Auf der Stein-Arbeitsplatte in der Küche aufgelegt die ersten drei mit Diamantspray behandelten: 28k, 60k, 100k. Die ersten beiden 50 Züge, den letzten Riemen 25 Züge.

Danach kommt der Hängeriemen (unbehandeltes Leder) mit 200 Zügen.

Das Ganze dauert zwar, aber an der Schärfe gibt es keinen Zweifel. Der Grat bricht auch bisher nicht während der Rasur (Thema überzüchteter Grat), die Standzeit ist nach erst einer Woche noch nicht für mich einschätzbar - die so behandelten Messer waren seitdem logischerweise nur auf dem Lederriemen.

Lord Vader

Zitat von: Pepe am 09. Februar 2011, 08:26:09
Platt auf ein Stück Holz (Stoßriemen) und sanft drüber ziehen. Das poliert die Schneide und erzeugt einen minimalen zweiten Schneidwinkel; weil sich Leder auch minimal durchbiegt auch wenn es auf Holz liegt.

und genau deswegen geht das so nicht. aus dem selben grund bleibt das messer auch nicht "ewig" scharf, wenn man zum normalen abledern statt eines hängeriemens ein stoßriemen nutzt (glauben ja einige leute).

Pepe

Zitat von: Lord Vader am 09. Februar 2011, 15:27:34
Zitat von: Pepe am 09. Februar 2011, 08:26:09
Platt auf ein Stück Holz (Stoßriemen) und sanft drüber ziehen. Das poliert die Schneide und erzeugt einen minimalen zweiten Schneidwinkel; weil sich Leder auch minimal durchbiegt auch wenn es auf Holz liegt.

und genau deswegen geht das so nicht. aus dem selben grund bleibt das messer auch nicht "ewig" scharf, wenn man zum normalen abledern statt eines hängeriemens ein stoßriemen nutzt (glauben ja einige leute).

das verstehe ich (noch) nicht so ganz...
Du meinst also, dass was ich da so praktiziere (um mich übrigens sehr sanft und gründlich zu rasieren), kann so nicht funktionieren ???

Io

Du kannst statt Leder auch Balsa als Chrox-Träger benutzen. Bei coticule.be gibt es den Trick, das Messer auf dem Chrox-Balsa abzuziehen und danach noch einmal auf den GBB zu gehen. Vielleicht ist das ja nur ein Placebo, aber wenn nicht, kann der "Durchhang" nicht so doll sein.

Gruß,
Io

Martin L

Dass man dann trotzdem nicht 1000 Züge machen kann mag ja sein, aber man müsste den Durchhang dadurch doch eigentlich sehr weit vermindern. Also ich habs Gestern mal gemacht und das Messer ist sau scharf. Leider nicht soooo sanft bisher, ich hoff mal, es rasiert sich entweder ein oder ich muss meine Technik noch neu abstimmen. Das Messer ist halt neu und hat vielleicht nicht denselben perfekten Winkel wie mein zweites ;-).

Gruß
Martin

Lord Vader

Zitat von: Pepe am 09. Februar 2011, 15:32:42
Zitat von: Lord Vader am 09. Februar 2011, 15:27:34
Zitat von: Pepe am 09. Februar 2011, 08:26:09
Platt auf ein Stück Holz (Stoßriemen) und sanft drüber ziehen. Das poliert die Schneide und erzeugt einen minimalen zweiten Schneidwinkel; weil sich Leder auch minimal durchbiegt auch wenn es auf Holz liegt.

und genau deswegen geht das so nicht. aus dem selben grund bleibt das messer auch nicht "ewig" scharf, wenn man zum normalen abledern statt eines hängeriemens ein stoßriemen nutzt (glauben ja einige leute).

das verstehe ich (noch) nicht so ganz...
Du meinst also, dass was ich da so praktiziere (um mich übrigens sehr sanft und gründlich zu rasieren), kann so nicht funktionieren ???

nein, nein, deine methode wollte ich natürlich nicht anzweifeln. wie du schon sagtest, funktioniert die methode, die der beitragsersteller plant, so nicht. war ein wenig missverständlich ausgedrückt, da hast du sicher recht.

Pepe

...und wie die funktioniert  :D
ich hatte heute morgen als Beweis wieder eine sehr sanfte + gündliche Rasur. Und mittlerweile unterstelle ich auch eine gute Standzeit der Schneide.