Derbe Messer und Wedges

Begonnen von Kirk, 14. Januar 2011, 10:40:36

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Kirk

Zitat von: Dullblade am 14. Januar 2011, 13:32:13
Zitat von: Kirk am 14. Januar 2011, 12:06:46
Ich setze die Facette am Aoto (Jap. Naturstein 1 bis 2k), danach geht es auf einen wunderbaren Awasedo (Jap. Naturstein 7 bis 8k) und den Abschlußstein bildet ein Naniwa Superstone 12 K. Auf dem Aoto solange bis der Unterarmrasiertest tadellos klappt. Zum Schluß Lederriemen, der mit Chromoxid behandelt ist (je nachdem 15 bis 40 Züge) und dann Glattleder.

Und ja ich wundere mich, weil doch sehr viele "Alte Hasen" von den sehr sanften derben Messern schreiben od. schrieben. Auch haben will :'(

Bei meiner Steintheorie sind natürlich die letzten Steine entscheidend. Ich kenne den Naniwa Superstone 12k nicht, habe jedoch davon nur Gutes gehört. chromoxid ist natürlich ziemlich aggressiv, Polierrot ist nicht so rabiat. Wenn allerdings die harten TI gut gehen, spricht eigentlich nichts dagegen. Vielleicht warst Du nicht lange genug auf dem Naniwa.
Ich würde da eventuell nochmal draufgehen oder dein besagter Escher. Am Schluß würde ich dann, und jetzt kommt das schon ewig diskutierte heiße Eisen, mit einer Lage Klebeband nochmals 20 Schübe je Seite auf dem letzten Stein, ohne Schleifschlamm, setzen. Danach nur noch ganz sanft Cro², falls vorhanden Feo², danach ledern. Vielleicht hilfts ja...

Ich werde mal ein paar Versuche anstellen. Mit einer Lage Klebeband meinst Du das erzeugen eine Microfacette? Wenn ja müßte ich eine mehr nehmen als vorher drauf waren, da ich nur mit abgeklebten Rücken schärfe.

Lord Vader

derbe messer geben viel weniger nach als vollhohle messer. evtl. übst du unbewusst ein wenig druck bei der rasur aus. während die vollhohlen mit dem "etwas" noch gut umgehen können und den druck wegfedern, brennt dir bei den derben teilen das gesicht.


Kirk

Zitat von: Lord Vader am 14. Januar 2011, 14:08:25
derbe messer geben viel weniger nach als vollhohle messer. evtl. übst du unbewusst ein wenig druck bei der rasur aus. während die vollhohlen mit dem "etwas" noch gut umgehen können und den druck wegfedern, brennt dir bei den derben teilen das gesicht.



Nein, das schliesse ich aus. Habe mich gestern extra konzentriert. Und wie gesagt, was mich neben dem unsanften am meisten irritiert ist das "unscharfe" Gefühl bei der Rasur.
Am logischsten klingt mir bis dato Dullblades Argument, dass ich jeweils zu kurz am Abschlußstein war und so keine gänzlich geschlossene Schneide da ist. Dann hat man eine Art Microsäge, wo der Haartest zwar gut funktioniert, aber wenn die gesammte Klinge über die Haut geht, reizt das dann doch. Muß mir bei den ganzen derben Messer heute mal mit starker Vergrößerung die Schneiden ansehen.

Dullblade

Zitat von: Kirk am 14. Januar 2011, 13:37:16
Ich werde mal ein paar Versuche anstellen. Mit einer Lage Klebeband meinst Du das erzeugen eine Microfacette? Wenn ja müßte ich eine mehr nehmen als vorher drauf waren, da ich nur mit abgeklebten Rücken schärfe.

Sic! Hierbei aber beim feinsten Stein ganz sachte vorgehen, wegen meiner Ausbruchstheorie ;D

Kirk

Danke an alle die sich an der Ursachenforschung beteiligt haben! Das Rätsel war gelöst nach einem Blick durch die Lupe ->Microsäge!!! :o Da denkt man, man kann schärfen und vernachlässigt die Kontrolle. Der Fehler lag einfach darin begraben, dass ich jeweils zu kurz am 8k geblieben bin. Hohle Messer sind einfach schneller erledigt als die derben.

Also 6 Messer, ein Mann und seine Steine mit einer Flasche Rotwein und los gings. Als Abschlussstein diesmal den Escher verwendet, der bis dato noch unbenutzt war. Nach dem Motto "Never change a winning Team" hatte ich bis dato keine Veranlassung gesehen ihn zu verwenden. Alle Messer nochmals beginnend mit dem 8k zu schärfen angefangen, danach der Wechsel auf den Escher, der zwar ein wenig klein ist, aber ein tolles Schleifgefühl bietet. Mit dem ersten Messer, dem besagten Rodgers, bin ich dann interessehalber nach dem Escher nochmals auf den Naniwa 12k. Das Schleifbild war für mich, gesehen durch eine 30-fache Vergrößerung, nicht zu unterscheiden. Jedoch war das Messer danach wieder weniger scharf. Also den Naniwa weggeräumt und für die restlichen 5 Messer auf den Escher vertraut. Zum Schluß wurde wie von Dullblade empfohlen noch mit einer zusätzlichen Lage Klebeband eine Microfacette angebracht. Danach wieder Chromoxid und Glattleder.

Haartest war einwandfrei, aber das war er vor dem Prozedere ja auch schon. Der größte Unterschied lag in der heutigen Rasur. Mit der guten Castle Forbes Lavendel eingeschäumt und gefolgt ist eine äußerst sanfte, gute Rasur. Der Aftershaveauftrag verursachte keinerlei Brennen!!! dh:

Bin schon gespannt auf die nächsten Rasuren mit den anderen Messern, bin aber sehr zuversichtlich ;D

Was lernt man daraus? Das man nie auslernt! ;D

Lord Vader

wenigstens ist das rätsel gelöst und nun klappts.

ja, die derben dinger müssen teilweise sehr lange geschärft werden, bis das alles zusammen passt! ist manchmal richtig arbeit. dann aber liefern sie (zumindest bei mir) sehr gute rasuren!

ron

Dann ein fröhliches derbes Rasieren!! ;)
Auf die Menschen die sich an Grenzen stoßen, die sich zum Schmuggeln eignen und die das Zeug zum Eroberer in sich spüren.

Rigeback

Hallo zusammen !
So geht mir das auch mit den derben Shefields oder Französischen derben Messern. Kein wirklich tolles Rasiergefühl. Ich werde die Schneiden mal alle überprüfen wie Kirk und nochmal mit mehr Kontrolle schärfen. Welchen Escher hast Du  denn dazu als Abschlussstein genommen. Den Grünen und den schwarzen Stein habe ich ja von den alten Thüringern. Ich besitze  beide von denen in ca. 205 x 45 x 20 mm. Der Grüne ist ja wesentlich weicher , ab wo sollte der denn eingesetzt werden nach 3000 er . Der schwarze Stein ist  extrem Hart und ich schätze das er so bei einem 10000er Stein liegen dürfte . Mit das Beste Shefield ein No Name mit gute 5/8 großer Klinge , schon mehr halb -hohl ist das Messer. Das ist mein Liebstes von den Shefields, würde ich nicht wieder verkaufen.Habe es mal sehr günstig für 8,00 Euro aus Hamburg bekommen zusammen mit einen 3/8 Zwilling ,aufgrund der schlechten Griffe wollte es ja keiner haben . Wenn ich alle anderen verkaufen müsste,das Messer nicht.Rasiert einfach Perfekt . Aber ich denke genau wie hier auch schon geschrieben,wir benutzen unsere  derben Messer zu wenig, weil zu viele verschiedene Rasiermesser vorhanden sind. Man sollte wirklich mal ein Messer mehrere Wochen benutzen und nicht täglich wechseln . Aber wer schafft das schon bei so vielen schönen Rasiermessern in der Schublade .

Kirk

Ich habe einen graugrünen Escher. Nach dem 3k ist es glaube ich zu früh für diese Steine, da sollte glaube ich noch ein 6 bis 8k dazwischen. Das Rasiergefühl mit dem Rodgerskeil war nach dieser Nachbehandlung ausgezeichnet. Kein ziepen mehr, sanft und glatt.

Dullblade

Zitat von: Kirk am 15. Januar 2011, 17:35:47
Zum Schluß wurde wie von Dullblade empfohlen noch mit einer zusätzlichen Lage Klebeband eine Microfacette angebracht. Danach wieder Chromoxid und Glattleder.


:) :) :)

Wenn ich denke, wie umstritten die Methode ist... Auf jeden Fall verschlechterte noch nie das Ergebnis, und in den meisten Fällen ... siehe oben...

Kirk

Ja danke vielmals! Die Frage ist ja, ob man mit diesen extrem feinen Steinen und relativ wenigen sanften Zügen tatsächlich noch eine Mikrofacette setzt, oder ob man nur eventuell noch vorhandene Restgrate gänzlich entfernt.
Sei es wie auch immer, das Resultat war hervorragend und sehr zufriedenstellend. ;D

Und noch eines habe ich aus der ganzen Aktion mitgenommen. Ein zufriedenstellender Haartest ergibt nicht automatisch eine sanfte Rasur.

Kirk

Soeben eine Traumgenussrasur mit dem W&B Fine Indiasteelmesser gehabt. Dieses war zwar schon immer das schärfste unter meinen Keilen. Aber so ein glattes Ergebnis und derart sanft, das hatte ich noch nicht. Juhu! ;D

ron

Dann hast Du das W&B medium hollow ground aber besser geschärft als die Restlichen. ;)
Auf die Menschen die sich an Grenzen stoßen, die sich zum Schmuggeln eignen und die das Zeug zum Eroberer in sich spüren.

Iltis

Zitat von: Kirk am 16. Januar 2011, 20:10:40
Soeben eine Traumgenussrasur mit dem W&B Fine Indiasteelmesser gehabt. Dieses war zwar schon immer das schärfste unter meinen Keilen. Aber so ein glattes Ergebnis und derart sanft, das hatte ich noch nicht. Juhu! ;D

Freut mich für dich, das es jetzt klappt - derbe Messer sind einfach aufwendiger zu schärfen, aber wenn sie richtig geschärft sind, lohnt sich wirklich der Aufwand.

Gruß

Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Kirk

Zitat von: ron am 16. Januar 2011, 20:44:25
Dann hast Du das W&B medium hollow ground aber besser geschärft als die Restlichen. ;)

Ja, das hatte ich extra nochmals auf die Steine geschickt vor dem Verkauf, weil ich mit dem Rasurergebnis nicht ganz zufrieden war. Dürfte da glücklicherweise geduldiger gewesen sein. ;D