Daniel Grant - Sheffield.

Begonnen von henning, 11. Dezember 2010, 12:00:20

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Iltis

Zitat von: Senser am 15. Dezember 2010, 23:00:48
Die Datierung kann allerdings stimmen ca 1880 - 1900.
Gruß Senser

Hallo Senser, was spricht, deine Meinung nach, für diese Datierung?

Gruß

Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Senser

Ganz einfach: Mein Gefühl  ;)
Und ein bischen Erfahrung. Die Machart wie Messingniete. Bleikeil, mottled horn, Gravureinlage im Griff und letztlich die Klingenart. Es ist ja eine Art "Pseudo Frameback" Diese Art, eine Messerklinge zu schleifen wurde meines Wissens nicht weiter gepflegt. Es gab in Solingen noch die Fa. "Geldmacher", die auch noch zu späteren Zeiten ähnliche Klingen hergestellt hat, Herr Wacker hat noch reichlich Rohlinge, aber keine Schleifmaschine, um daraus entsprechende Messer zu machen.
Wenn man die Datierung noch etwas variieren möchte, dann eher noch 10-20 Jahre älter.
Aber auch hier gilt:
Nichts Genaues weiß man nicht. Aber dass das Messer zu 100% original ist, dafür lege ich meine Hand ins Feuer.
Gruß Senser

UbuRoy

Gute Info.
Wußte nicht, das es Rohlinge für diese Pseudo Framebacks gab, sondern dachte eigentlich, das alte Rohlinge (in Wedge Form) einfach nur diesen Schliff bekommen haben.

In dem Fall nehme ich Abstand von der Nachschliff Theorie. Man lernt eben nie aus.

Mit dem Alter 1880 oder später sind wir ja sogar einer Meinung.

Iltis

Die Klingenform der Geldmacher fällt völlig anders aus:

https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,7194.0.html

Übrigens, "Pseudo-Frameback" ist ein Begriff, das ausser bei uns hier kaum gebrauch findet (sagt Google). Es tut mir leid, aber dein Gefühl teile ich nicht, auch was der Originalität die Vernietung angeht. Wie erklärst du die dunkle Verfärbungen um die Nieten, wenn sie nicht Schattierungen von eine frühere Vernietung sind?, und vor allen, das der Keilniet ganz am Rande der Keil sitzt? ich kann es mir schlecht vorstellen, das sowas ursprunglich gewollt war. Sonst passt alles zusammen, insofern ist das Messer original. Abe meine meinung nach, ist diese Klingenform nicht eine Nachahmung der Frameback, sondern ein Versuch das gleiche Problem zu lösen was der Hohlschliff besser löste. Aber wie du schreibst: Nichts Genaues weiß man nicht.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Senser

Das Ptinzip der Geldmacher Klingen ist gleich, auch wenn die Klinge  im Wesentlichen dünner geschliffen ist.
Hab aber jetzt keine Lust hier Haare zu spalten. Sonbald ich Zeit habe, werde ich Fotos von meinen Messern machen.
Die schwarzen Flecken um den Niet resultieren übrigens, genau wie die Flecken um das Gravurschild von dem Grind, der beim Polieren der Schalen an den Stellen hängen bleibt, an den man mit dem Polierbock/Tuch/Dremel/Ding nicht dran kommt.
Gruß Senser

henning


Senser

Hier die Bilder von vergleichbaren Messern. Es geht mir hier nur darum, klarzustellen, dass diese Messerform samt Heft Niete usw. 100% original ist.
Daß der Begriff "Pseudoframeback" kein offizieller Begriff ist, eiß ich auch. Hat denn kemand einen besseren Begriff, vielleicht sogar die richtige Bezeichnung?


Linke Seite von oben nach unten:
3 Stück Frederick Reynolds, rechte Seite oben "Manhatten Cutlery", unten "Joseph Allen & Sons"
Gruß Senser

henning

Den vielen ähnlichen Modellen nach, sollte es wirklich original sein. Danke sehr. Für die Pseudo-Frameback Diskussion wäre bestimmt ein eigener Thread angebracht. Die Bezeichnung fand ich immer passend und verwende sie.

Ciao

leutnantbrown

Zitat von: Iltis am 17. Dezember 2010, 12:40:47
Die Klingenform der Geldmacher fällt völlig anders aus:

https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,7194.0.html

Übrigens, "Pseudo-Frameback" ist ein Begriff, das ausser bei uns hier kaum gebrauch findet (sagt Google). Es tut mir leid, aber dein Gefühl teile ich nicht, auch was der Originalität die Vernietung angeht. Wie erklärst du die dunkle Verfärbungen um die Nieten, wenn sie nicht Schattierungen von eine frühere Vernietung sind?, und vor allen, das der Keilniet ganz am Rande der Keil sitzt? ich kann es mir schlecht vorstellen, das sowas ursprunglich gewollt war. Sonst passt alles zusammen, insofern ist das Messer original. Abe meine meinung nach, ist diese Klingenform nicht eine Nachahmung der Frameback, sondern ein Versuch das gleiche Problem zu lösen was der Hohlschliff besser löste. Aber wie du schreibst: Nichts Genaues weiß man nicht.
Gruß
Iltis



Die Schattierung kann auch von einer Polieraktion herrühren. Und Original heißt nicht gleichzeitig besseres Handwerk. Diese Erfahrung habe ich jetzt schon des öfteren gemacht. Ich persönlich tippe auf Original.

Gruß
Peter
Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel

redmatze

Sorry, etwas OT: erstes Bild, Messer ganz unten links- was für ein Schwung! dh:
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

Iltis

OK, ich glaube das mit die Vernietung, obwohl der gekappte Keil macht mich immer noch stützig (ist das so, Henning oder täuscht der Foto?). Was die Datierung angeht, Senser - ich habe dir eine eingescannte Seite von Ritchie & Stewart per PM geschickt mit ein Foto von ein Messer das sich um 1830 datiert wurde, der diesen Klingenform aufweist (leider darf ich es hier wegen Copyright nicht zeigen, wer es sehen möchte, bitte PM). Meine Information nach wurde der Frameback erst um ca. 1850 eingeführt, also, das der Form deine und Hennings Messer die Frameback Konstruktion nachahmt ist, wenn die Datierung stimmt (was ich glaube) ist ausgeschlossen. Der Geldmacher und Besset von Henning scheinen sehr wohl diese Konstruktion nachgemacht zu sein - da ist, meine Meinung nach, der Begriff "Pseudo-Frameback" passend - ich vermute, das es dafür kein "richtigen" Begriff gibt, vielleicht findet man was in einen alten Katalog? Bei deine Messer (die, meine Meinung nach, auch besser in der Mitte der 19 jH passen als zu Ende), sowie Hennings, finde ich müsste man sowas wie "derbe Messer mit Hilfswülsten" oder ähnliches sagen, weil mit Framebacks haben sie, wie ich es sehe, nichts zu tun. Übrigens, der unterster Reynolds ist wirklich ein Schmuckstück!!
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Senser

Zitat von: redmatze am 18. Dezember 2010, 14:51:07
Sorry, etwas OT: erstes Bild, Messer ganz unten links- was für ein Schwung! dh:
Stimmt, aber unmöglich im Handling.
Gruß Senser

Claudius

#27
Zitat von: redmatze am 18. Dezember 2010, 14:51:07
Sorry, etwas OT: erstes Bild, Messer ganz unten links- was für ein Schwung! dh:
Ja, sehr interessant! Schöner Schwung! dh:

redmatze

#28
Zitatsenser:
Stimmt, aber unmöglich im Handling.
das hätte ich nicht gedacht, gibts wirklich selten zu sehen solche Teile ( ich möchte auch nicht unerwähnt lassen, dass ich mich doch sehr über ein paar Bilder Deiner Sammlung gefreut habe und möchte nicht wissen,was für andere Schätze Du uns vorenthaltest  ;)).

@ Senser:
Hast Du eigentlich ne Ahnung aus was für Material die Einlagen in den Heften sind?

gruss matze
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

jazzman

Zitat von: redmatze am 18. Dezember 2010, 14:51:07
Sorry, etwas OT: erstes Bild, Messer ganz unten links- was für ein Schwung! dh:

Den Walfisch hätte ich auch gerne, Senser du Teufel wo treibst du nur solche Messer auf ;-)

Gruss
jazzman
Wir beginnen das zu begehren, was wir jeden Tag sehen!