Erstrasur 34c / Frage zum Hobelkopf

Begonnen von fist-julian, 26. September 2010, 12:32:28

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fist-julian

Weil ich mich mit Systemrasierern noch nie anfreunden konnte, habe ich mir neben einem vererbeten Gilette Fat-Boy einen Merkur 34c zugelegt. Zwischen der Verarbeitung von Fat-boy und Merkur34c liegen Welten. Letzterer machte auf mich sogar einen recht billigen Eindruck.

Als ich den Hobel aus der Verpackung ( MESSER RÖDTER ) nahm, bemerkte ich dass es sich Retoureware handelte. Ich überlegte woran es liegen könnte und dabei viel mir der Kopf des Rasieres auf.
Wenn ich den oberen abnehmbaren Halbmond herausschraube und die Kanten auf eine ebene Fläche lege, konnte man sehen, dass die Kante nicht bündig abschloss sondern an den Rändern eine Kurve fuhr.
Wie sehen eure Köpfe aus, soll ich den Hobel wieder zurückschicken oder ist es irrelevant? Das Rasieren ging super, habe jedoch keinen Vergleich.( Fatboy noch unbenutzt)
http://www.bilderhosting.info/show.php/1546_DSC03752.JPG.html
Zweitens hat eine eingelegte nicht festgeschraubte Klinge (Merkur) etwa 1mm Spiel in der Halterung, wahrscheinlich normal, doch wie soll ich sie mittig einspannen ( überhaupt mittig?) ?
Drittens: Benutzt man bei einer Rasur beiden Klingen ( oder nur eine Seite, beider nächsten die andere; Gibt ja mehrere Möglichkeiten) ?

Kommen wir zum schöneren Teil: Meine erste Hobelrasur ging ab wie Schniedelwutz. Die Rasierseife Golddachs MACHO ( was ist das fürn geruch?) schön im Tiegel mit dem Rasierpinsel Mühle Basic aufgeschäumt, ab ins Gesicht damit und dann abgezogen. Selbst die schwierigere Eingewöhnungsphase ( dummes Blut :) ) ist es wert, da meine Wange es locker mit nem Babypo hätte aufnehmen können. Das ganze hielt ich natürlich auf Bild fest.
http://www.bilderhosting.info/show.php/1545_DSC03743.JPG.html oder http://yfrog.com/nfdsc03743ij

kw


Hallo Julian,

34c und billig? Massiver und ordentlicher geht's eigentlich nicht. Sollte die Längskante der Kopfplatte tatsächlich nicht plan sein, wäre das aber unerheblich, denn ausschlaggebend ist der Grat des Seifenspaltes zwischen Bodenplatte und Klinge.

Und was das "Spiel" angeht: die nicht festgezogene Klinge hat in der Tat minimales Spiel (aber keinen mm) und ist nebensächlich, denn wenn die Klinge fest gezogen ist, zieht sich die Schneide über die komplette Breite der geschlossenen Schaumkante.

Wie kommst du auf eine Retourenware? Wenn die Verarbeitung tatsächlich nicht perfekt ist, würde ich den Hobel reklamieren.

Ocrana

Ich sehe es so wie kw, ein Merkur 34c ist grundsätzlich von sehr guter Qualität. Für mich war der 34c die Einstiegsdroge, und ich benutze diesen Hobel trotz zahlreicher Alternativen, die ich mittlerweile besitze, immer noch sehr gern.

Wenn der Hobel wirklich einen Fertigungsfehler aufweist, würde ich ihn reklamieren.

fist-julian

#3
"recht billig" war schlecht ausgedrückt; Der Hobel ist robust, massiv und gut zu führen. Aber: Als Referenz hat mir der Fatboy gedient, der eine wesentlich schönere, feinere Verarbeitung als der34c aufweist.
Beispiel: -die Riffelung in der Schaumkante, abgesehen von der unterschiedlichen Feinheit; Währendessen die Konturen beim FatBoy fein gezogen sind, wirken die des 34c lieblos eingefügt.
             -der Kopf des Hobels wird wahrscheinlich Gußeisen sein; am Unterkopf des 34c fallen zwei Nahtpunkte auf, der Fatboy dagegen hat eine fein gezogene Gravur ( Nr., Hersteller usw)
Zu bemerken ist auch das der Fatboy damals 1.95 $ , der 34c jedoch 35Euro kostet. Zeiten ändern sich.
@kw: Retoureware, weil der Hobel Seifengeruch hatte und fingerabdrücke auf der Oberfläche waren.
Der Merkur 34c erfüllt trotzdem seine Anforderungen und wird im Dienst bleiben :D

Wir sollten nicht länger über die Verarbeitung streiten, sondern mir wäre es lieber oben gestellte offene Fragen zu beantworten
------------------> Drittens: Benutzt man bei einer Rasur beide Klingen?

kw

Na, das hab ich ja schon getan, bzw. "versucht", sollte es dir nicht ausreichend gewesen sein. :)

krähe

Zitat von: fist-julian am 26. September 2010, 13:42:27
------------------> Drittens: Benutzt man bei einer Rasur beide Klingen?

Ja sicher, ich benutze sie abwechselnd. Zug machen, andere Seite, ausspülen, usw.
"less is more-more or less" Ludwig Mies v.d. Rohe

kw

Genau, so kommen beide Seiten gleichmäßig in den Genuss. Du wirst schon merken, wenn sie dir nicht mehr genügt und es unangenehm wird. Und lieber wechseln, statt zu drücken.

Schnitter

Zitat von: fist-julian am 26. September 2010, 13:42:27
Beispiel: -die Riffelung in der Schaumkante, abgesehen von der unterschiedlichen Feinheit; Währendessen die Konturen beim FatBoy fein gezogen sind, wirken die des 34c lieblos eingefügt.
             -der Kopf des Hobels wird wahrscheinlich Gußeisen sein; am Unterkopf des 34c fallen zwei Nahtpunkte auf, der Fatboy dagegen hat eine fein gezogene Gravur ( Nr., Hersteller usw)
Zu bemerken ist auch das der Fatboy damals 1.95 $ , der 34c jedoch 35Euro kostet.

$ 1,95 im Jahre 1958 dürften in etwa 8 DM gewesen sein. Nicht vergessen, dass Gillette Massenhersteller ist, MERKUR ein mittelständischer Betrieb.

Gußeisen sicher nicht - Messing. Rostspuren deuten eher darauf hin, dass vor langer Zeit alte Klingen im Rasierer gelassen wurden. Ich glaube in den fünzigern konnten Klingen noch rosten - zumindest einige.
Und herzlich Wilkommen!!
Einbildung is´auch ´ne Bildung!
(Mein Vater)

herzi

Zitat von: kw am 26. September 2010, 12:42:34
Massiver und ordentlicher geht's eigentlich nicht.

Dem kann ich nicht zustimmen. Meiner Meinung nach sind Mühleköpfe und noch mehr die Jaggers besser verarbeitet.

Achja, hallo Julian.
Gruß,
Stefan

vsetko

#9
zum "Wackeln" der eingelegten, aber nicht festgezogenen Klinge:

Das wird wohl bei (fast) jedem Hobel so sein. Mir ist das aber auch nicht egal, denn wenn man einfach draufloszuschraubt, ist dann die Klinge eben meist nicht mittig eingespannt. D. h., meist schaut sie dann auf einer Seite mehr heraus als auf der anderen, somit hat man eine agressivere und eine sanftere Seite. Genauso kommt es oft vor, dass die Klinge schief eingespannt ist, das bedeutet, man hat auf beiden Seiten eine sanftere und eine agressivere "Ecke" mit fließenden Übergängen.

Das mag sich zwar alles im zehntel-mm-Bereich abspielen, und vielen ist es anscheinend egal, mich stört aber eine schief eingespannte Klinge, deswegen brauche ich zum Klingeneinlegen durchschnittlich ca. 5 Versuche, bis zufällig einer paßt.

Das dauert nicht lange, und zahlt sich für mich aus, weil ich nehme es halt genau, und die Klinge bleibt ja ca. 7 Rasuren im Hobel, somit hält sich der Aufwand in kleinsten Grenzen.

kw

Betonung liegt auf "wenn überhaupt", würde ich eine parallel seitliche Bewegung im "mikrobereich" feststellen können, vermute aber, dass es der losen Auflage geschuldet war. Jedenfalls entstand über die Länge kein ungleichmäßiger Seifenspalt.

Eugen Neter

Festzustellen bleibt: Der Merkur 34c ist seiner Bauart nach wesentlich älter als der Gillette Fat Boy. Der 34c stammt, was seine Merkur-Ahnen betrifft, aus den 1930er, der Fat Boy aus den 1950er Jahren. Daß die untere Kopfplatte beim Gillette geriffelt, beim Merkur eher grob gehalten ist, spielt für die Rasur und deren Ergebnis keinerlei Rolle. Entscheidend ist die Handhabung, und die ist bei beiden Hobeln – und natürlich je nach Benutzer – grundsätzlich verschieden. Der Gillette verlangt bei der Rasur einen etwas steileren Ansatzwinkel, was nicht jedermanns Sache ist. Der Merkur ist dagegen fast narrensicher.
Und was das Spiel der Klinge im Kopf betrifft: Das hängt nicht zuletzt damit zusammen, daß die Klingen vor Jahrzehnten noch keine absolut einheitliche Norm für die Einlege-Fassung aufwiesen.
Da muß man halt ein bißchen experimentieren.
Übrigens: Auch von mir ein herzliches Willkommen, Julian!

lemming

Das Spiel mit der Klinge kenne ich auch, vom Gillette OldType, und auch vom NT, ich rücke die Klinge zurecht bevor ich ganz fest anziehe. Wenn nötig mehrere Male bis sie mittig und gerade sitzt, ist nicht wirklich nervig, dafür hat man ja ein Stück Rasurgeschichte in der Hand.

lemming
"Glücklicher Säugling! Dir ist ein unendlicher Raum noch die Wiege. Werde Mann, und dir wird eng die unendliche Welt."
F. Schiller

infabo

Das Spiel habe ich sowohl beim 34C als auch beim Progress. Hat mich am Anfang auch "verrückt" gemacht, da ich keinen Hobel zum Vergleich hatte. Aber das dürfte Absicht in der Fertigung sein. Beim Progress achte ich nicht darauf, beim 34C schon. Mehraufwand von vll 30 Sekunden für die mittige Justierung.

fist-julian

#14
Nun wo wir bei den Klingen angekommen sind habe ich mir bereits den Thread "kleine Klingenkunde" von Eugen Neter ( super Sache) durchgelesen.
Dabei kam die Frage auf ob es zwei unterschiedliche Klingen von Astra gibt und wenn, wie die Verpackung jeweiliger aussieht.
Auf dem Bild sind folgende Klingen, doch welche sind in welcher Verpackung?


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Astra superior Stainless Double Edge Razor Blades
Astra Superior Platinum Double Edge razor blades

Ebenso interessiere ich mich für Personna red (nicht leicht zu bekommen) und Derby Klingen.
Habe mir bereits Merkur Super Platinum bestellt und finde, wie Eugen Neter bereits schrieb, dass sie manchmal leicht rupfen (kann aber auch als Anfänger an meiner Technik liegen :D);
------> oh man steht ja drauf, ich bin ein Dödel. Und welche sind nun besser? (Trotzdem haben in der Klingenkunde die Platinum die kleine 5, währenddessen die Platinum bei meinem Bild die große 5 besitzen)

Heute habe ich mir neben der Golddachsseife eine hier gut bewertete Tabac Rasierseife ausprobiert.
Fazit: Erstere ist wesentlich schwieriger aufzuschäumen und weniger Fluffiger; die Tabac liefert superleicht und schnell guten Schaum; nur den Duft muss man mögen, verfliegt aber schnell.