W.Greaves & Sons, Sheffield

Begonnen von Fynn1177, 01. Juli 2010, 20:47:52

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Fynn1177

Hallo dieses Schmuckstück erreichte mich heute.
Super in Schuss
Nur ein Niete ist an der Rückseite defekt.
Heft und Messer gefallen mir sehr gut.
Weiß jemand ungefähres Herstellungsjahr?




















Gruß Nils
Es grüßt der kleine Nils

Zick Zack da war er ab :-)


Ede_Wolf

#1
Da ich mir gestern ebenfalls ein Messer geschossen habe (Höllengeld ausgegeben, war mir aber in meiner Verliebtheit egal), kann ich zumindest mit einer kleinen Info dienen. Greaves & Sons waren von 1790-1816 in Sheffield, England ansässig. (EDIT: http://www.straightrazorplace.com/srpwiki/index.php/Greaves,_W._&_Sons)

Hier noch 2 kleine Bildchen:





Viele Grüsse
Ede

BlueDun

Ja, der cedarfurnitureman hat immer schöne Angebote im Schaufenster. Die Preise allerdings ....  :o :o :o
Trotzdem, Glückwunsch zu dem schönen Schaber!

BlueDun

eTom

Wunderschön-Glückwunsch!

Dimitri

 :o das ist ja ein wunderschönes Messer. träum... o)
Grüße,
Dimitri

Fynn1177

Glückwunsch Ede ich bin bei 150€ ausgestiegen.
Ist aber ein super Messer. Falls es Dir nicht gefällt.....:-)
Gruß Nils
Es grüßt der kleine Nils

Zick Zack da war er ab :-)


Piraten-Papa

Ich bin mal so frei, und kopiere von der o.g. Seite:

Name     Greaves, W. & Sons
Location    Sheffield, England
Dates of Operation    1816 - 1850

Falls das Messer wirklich aus diesem Zeitraum stammt, wurde es wohl im Nachhinein mit einem Hohlschliff verschlimmbessert.

Ede_Wolf

Das ist richtig, stand in der Beschreibung.
Ich hab mich trotzdem verliebt, Hohlschliff hin, Hohlschliff her.

Piraten-Papa

Zitat von: Ede_Wolf am 02. Juli 2010, 16:27:10
Ich hab mich trotzdem verliebt, Hohlschliff hin, Hohlschliff her.

Na dann passt's ja.  dh:

Fynn1177

He Rico
ist gar nicht direkt von cedarfurnitureman (ist aber sein typischer Hintergrund)  , kommt von der Oberursel :-)
http://cgi.ebay.de/W-Greaves-Sons-1780-1816-Straight-Razor-Rasiermesser-/320553244489?cmd=ViewItem&pt=Alte_Berufe&hash=item4aa2765749#ht_1912wt_1139

Steckt aber bestimmt ne Menge Arbeit drin.
Schöner Rasierer, Glückwunsch Ede

Gruß Nils
Es grüßt der kleine Nils

Zick Zack da war er ab :-)


Iltis

Nachdem ich der Ebayseite gelesen habe bin ich sprachlos. Die Beschreibung empfinde ich als komplette Mogelei - das Messer ist nicht, wie es in die Beschreibung steht, " Komplett restauriert!" sondern komplett neu gestaltet. Es ist ein Stück antike Stahl woraus man ein neuen Rasiermesser geschliffen hat. Dagegen spricht nichts, obwohl ich es persönlich als schade empfinde. ein sowieso begrenzte Ressource weiterhin zu reduzieren. Von das ursprungliche Messer bleiben nur der Erl, Angel und gehärtete Stahl (das Greaves, so wie alle Messerschmiede, ausserhalb kaufte). Für mich ist es kein Greaves mehr, und mit der grosse Überschrift "1780-1816" zu verkaufen empfinde ich als, milde gesagt, eine Sauerei.
Grüß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Ede_Wolf

Naja, es haengt immer von der Definition ab. Er nennt es Restaurierung, andere sagen Umgestaltung, fuer den Dritten ist es ein Sakrileg.
Eine Frechheit ist es aus meiner Sicht nicht.
Schaden habe ich keinen erlitten, denn ich wusste was ich kaufe. Wenn es ihm darum gegangen waere einen unbedarften Deppen zu neppen, haette er den Umschliff nicht erwaehnen muessen. So hat es dazu gefuehrt, dass die Puristen nicht darauf geboten und dadurch den Preis nicht hochgetrieben haben.

Mein persoenliches Fazit: ich habe ein altes Messer gekauft, das mit einem anderen Schliff seit zumindest 150 Jahren existiert. Es ist (Religion oder Fundmentalismus einmal komplett ignorierend) ein traumhaftes Rasiermesser zu einem Preis, den ich zu zahlen willens war.

Und ganz ehrlich: der Name auf dem Erl traegt nur ganz minimal zu meiner taeglichen Freude beim Betrachten bei. Aber wenn Du eine bessere Kategorie im Forum kenst, verschiebe ich es gern. Ist bei mir wie beim Wein:  ich kaufe nach Geschmack, nicht nach Etikett.

Sonnenschein

Aus der Sicht der "Museumsfraktion" (die möglichst alles Originale samt Patina erhalten will) sicher nicht so schön aus einem vermutlich rostigen Wedge ein feinen Hohlschliffrasierer zu machen.

Aus der Sicht der Gebrauchs- und Ästhetikfraktion (schön siehts aus, gut rasieren tut es bestimmt auch) stellt sich aber auch die Frage, worin der Unterschied zu irgendeinem anderen guten Hohlschliffrasierer (meinetwegen Solinger Provenienz) besteht - abgesehen vom Namen? Ist der Stahl besser?

Grundsätzlich natürlich jeder wie er mag, ist keine Kritik am Kauf. Für weniger hätte ich es vielleicht auch genommen, um mal den Stahl auszuprobieren.

Ede_Wolf

Fuer mich war es eine emotionale Sache. Lieb auf den ersten Blick halt. Bei meinen anderen Antiquitaeten kaeme ich ehrlich gesagt auch nicht auf die Idee es derart umzugestalten - auch Hochglanzpolitur hat mich nicht in Versuchung gefuehrt.

Und keine Sorge - dass jemand den Kauf kritisiert, glaube ich nicht. Die radikale Umgestaltung steht im Feuer. Nicht ich. Oder verstehe ich etwas falsch?

Iltis

@Sonnenschein: In "Museum" und "Gebrauchs und Ästhetik" Fraktionen zu trennen macht gar keinen Sinn - restaurierte Messer und Umgestalteten sind beide gut zu gebrauchen - wenn jemand ein (provokativ formuliert) übertriebenes Verlangen nach scheinbaren Sauberkeit soll er von mir aus seine Messer alle hochglanz polieren. Besser funktionieren wird sie dadurch nicht, und wer glaubt, sie sind dadurch "hygenischer" gaukelt sich was vor. Über die Ästhetik die unterschiedliche Einstellungen zu diskutieren ist sinnlos. Alles was weg ist ist die historische Integrität - wenn man darauf kein Wert liegt ist das weniger Schlimm - für mich ist es eine Art "Erbezerstörung", und ich kann es nicht verstehen, Ästhetik hin oder her.

Was mich bei die Auktionseite gestört ist:



Das representiert das Messer, m.E. total falsch - die angegebene Datierung hat mit das angebotene Messer sowenig zu tun als ob ich eins als -zig Millionen Jahre anbieten würde weil die Erz woraus der Messerstahl gewonnen wurde so alt ist. Wenn das Messer aus Silberstahl ist, kann es auch unmöglich von 1815 oder früher sein, weil Silberstahl noch nicht erfunden wurde - es müsste aus Tiegelstahl sein. Wie schon geschrieben, als "Total Restauriert" das Messer zu beschreiben ist schlichtweg falsch - und das ist nicht meine Definition von Restaurierung, sondern was man inzwischen unter das Wort versteht. Diese Fehlbeschreibung, nicht der Verkauf oder Kauf des  Messers empfinde ich als eine Frechheit. Sowas nennt man, glaube ich Bauernfängerei.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil