Von Kieselerde, Zahnpaste und sonstige "Hilfsmittel"

Iltis · 11. Juni 2010, 16:09:52

Hallo Zusammen,

In die letzte Zeit ist es ruhig um die Thema Poliermittel beim schärfen geworden - benutzt jetzt keiner mehr sowas? Ich schon.

Viel früher war mein einziges "Schleifmittel" Zahnpaste - wenn man es regelmäßig verwendet, kann man ein Messer so in Schuss halten. Manchmal, wenn ein Messer nicht scharf werden will, probiere ich es wieder mal damit, und manchmal hilft es.

Auch Kieselerde benutze ich manchmal, aber nicht mit Öl wie die meisten, sondern mit Wasser (ich mag die Schmiererei nicht, weiss jemand, warum Öl vorgeschlagen wurde?). Kieselerde ist aggressiver (schneller) als Zahnpaste, aber manchmal hilft Zahnpaste wo Kieselerde nicht die gewünschte Schärfe bringt.

Am häufigsten setze ich aber Diamantine ein. Das ist eine sehr feine Al2O3 Pulver (wie fein konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen), und sehr hart (Mohs 9-9,5) - kann man mit Wasser verwenden, aber nach ein Tip von einen Goldschmied setze ich jetzt mit Spiritus an - unerklärlicherweise wird die Abzug somit feiner; wenn es anfängt zu trocknen, kann man mit Wasser nachnässen, und es bleibt gleich fein, aber wenn man mit Wasser anfängt, ist es leicht gröber (subjektiv von "Messerfeedback" her).

Hat sonst jemand der einer oder anderer Trick das er teilen möchte - Wiener Kalk? Elsterglanz? was gibt es sonst?

Gruß

Iltis

Lord Vader · 12. Juni 2010, 10:53:15

Verwende ich zwar nicht, aber irgendwo war auch mal die rede von autopolitur bzw. chrompolitur. andere poliermittel wie elsterglanz, autosol und konsorten sollten aber auch gehen.

Tim Buktu · 13. Juni 2010, 18:14:57

Zu dem Thema kann ich nichts Neues beisteuern. Ich selbst nutze Kieselerde (Mango) nur, wenn ein Messer nicht wirklich scharf werden will. Damit klappt es in der Regel dann.

Es könnte aber auch sein, dass ich mit den Steinen etwas ungeduldig bin und mir deshalb mit den härteren Stählen und den feinen Steinen schwer tue. Mit der Kieselerde geht es recht zackig.

max · 18. Juni 2010, 20:08:32

Muss man sowohlbei der Zahnpasta als auch bei der Kieselerde auf irgendwas achten? Gibt es bestimmte Marken oder Produkte, die man auf jeden fall/garnicht benutzen sollte?
Ich hab schon öfters gehört, dass als "Träger" eine mattierte Glasplatte diente. Woher bekommt man sowas am leichtesten und gibt es Alternativen?

Iltis · 19. Juni 2010, 10:32:34

@max: Kieselerde sollte laut Bartisto die Marke "Abtei" mit Mangogeschmack - vermutlich tut auch was anderes, habe ich aber nicht ausprobiert. Bei Zahnpaste funktionieren Colgate und Elmex, aber wahrscheinlich einige andere Marken.
Als "Polierbank" benutze ich ein Stück polierte Marmor in Schleifsteinformat - habe ich beim Steinmetz geschenkt bekommen; wenn du da anfragst und bereit bist zu warten, bis sie ein passenden Stück Abfall haben, kriegst du auch garantiert sowas. Als Glasplatte wurden kleinformatige rahmenlose Bilderrahmen mit entspiegeltes Glas empfohlen.
Gruß
Iltis

max · 19. Juni 2010, 11:10:00

Schönen Dank Iltis!

Tim Buktu · 20. Juni 2010, 09:59:51

Wenn ich die Kieselerde nutze, dann in Kombination mit dem entspiegelten Glas eines rahmenlosen Bildhalters. Andere Flächen habe ich noch nicht probiert.

kraxl · 23. Juli 2010, 22:14:05

verhällt sich das bei zahpasta & co ähnlich wie mit dem chromoxidriemen?
dass man es nicht übertreiben soll, da man sonst den grat überzüchtet ?

und welche technik wendet man da an ? schieben oder ziehen ?
(ich weiss dass das sicher irgendwo schon steht , aber die spezial trix stehen derzeit noch etwas weiter hinten auf meiner "noch zu lesen" liste

)

LophoTom · 25. Januar 2013, 16:36:13

Interessant zum Thema Kieselerde finde ich, dass es aus dem gleichen 'Material' ist wie das Novaculit der Arkansas Steine. Beide basieren auf Kieselalgen, sog. Diatomeen.
Genauso wie auch ein Substrabestandteil für meine Kakteen, das Kieselgur. Korngrösse da allerdings ab 1-3mm

Wenn man da mit dem Hammer draufhaut zerfällt es zu staub. Vielleicht sollte ich damit mal ein Glasplatte behandeln?

Da es immer wieder Diskussionen ums Thema Gesundheit bei der Einnahme von Kieselerde gibt: Im Reitsport verfüttern einige Verrückte das körnige Kieselgur an die Pferde.
Die Idee dahinter ist, dass die schwammartige Struktur wohl Schwermetalle und so Sachen aufnehmen soll, um dann wieder in gleicher Form ausgeschieden zu werden.

Darüber hinaus wird Kieselgur und Kieselerde auch zur Insektenbekämpfung im Geflügelzucht-Bereich eingesetzt.

Ein Mittelchen mit 1000 Anwendungen.

So, genug OT

Restauro · 02. Juni 2013, 22:52:57

Mit Kieselerde und Öl habe ich bisher keine sonderlich guten Erfahrungen gemacht.
Ich habe eine halbe std damit verbracht aber es wollte einfach nichts abnehmen.
Endergebnis war also Kiselerde weiß und Messer so wie davor.

Seit dem poliere ich mit Edelstahlpolitur vor und gebe dann nach und nach Kiselerde hinzu die ich dann mit Wasser verdünne.
Das Ergebnis ist ein Messer was nurnoch geledert werden sollte.
Mit Chromoxid ist meistens dann schon zuviel des guten.

paragerry · 02. Juni 2013, 23:48:46

Hi,

Zitat von: Iltis am 11. Juni 2010, 16:09:52
...weiss jemand, warum Öl vorgeschlagen wurde?...

irgendwo hier hab ich mal gelesen, dass die Vermischung mit Wasser irgend eine aggressivere Mischung ähnlich einer Säure oder Lauge macht. Mit Öl passiert das nicht.
Leider hab ich den Beitrag auf die schnelle jetzt nicht gefunden $:-\$

lg,
Gerry

harrykoeln · 03. Juni 2013, 01:28:15

Zitat von: paragerry am 02. Juni 2013, 23:48:46
... dass die Vermischung mit Wasser irgend eine aggressivere Mischung ähnlich einer Säure oder Lauge macht. ...

Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen...

paragerry · 03. Juni 2013, 07:29:59

Hi,

so ist das, wenn man's sucht, dann findet man's nicht

Ich habe hier oder im Nachbarforum mal gelesen, dass eine Vermischung von Kieselerde und Wasser zu Kieselsäure wird (zumindest das hab ich mit Suche herausfinden können)

Ob und wie das eventuell eine Klinge angreift, weiß ich nicht.
Aufgrund der vielen Erfahrungen mit dieser Kombination, vermute ich, dass es bei ordentlicher anschließender Reinigung kein Problem geben sollte.

Abgesehen davon ist Kieselsäure in diversen "Beautyprodukten" drinnen bzw. wird auch als "Nahrungsergänzung" verwendet. (Eigentlich Kieselerde, aber irgendwie muss es dann ja in den Körper sofern es keine Kapseln sind)

Leider hab ich dazu nicht mehr Infos.
Es tut mir Leid, wenn mein Post mehr zur Verwirrung als zur Lösung beigetragen hat.

Lg,
Gerry

PEOPLES · 06. Juni 2013, 09:50:03

Zitataber nach ein Tip von einen Goldschmied setze ich jetzt mit Spiritus an - unerklärlicherweise wird die Abzug somit feiner

Ich kann mich noch an meine Lehrzeit erinnern, und wenn wir da in Aluminium gerieben haben und Passungen erstellt haben, haben wir generell mit Spiritus gekühlt/geschmiert. Damit wurden die geriebenen Bohrungen innen wie poliert, mit normalen Kühlschmiermittel wurde es nicht so gut. Irgendwas kann das Zeug besser, dabei gehts aber nicht nur um die bessere Kühlung.

doorsch · 06. September 2013, 09:29:29

habe gute Erfahrungen mit der Kieselerde, Rügener Heilerde und der Balsaholmethode mit CROX gemacht....klappt für meine Empfingen alles sehr gut und man bekommt ein äußerst Rasurbereites Messer.....