Die S-Klasse: Merkur FUTUR

Begonnen von egmac, 18. Mai 2010, 10:24:13

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saafespatz

Königsblaue Grüße

saafespatz


"Hat jemand gesagt, dass Hobbys billig sein müssen ?"

"Herr Kuzorra, warum trugen Sie damals so lange Hosen beim Fußball?" "Weil wir so lange Dödel hatten!"

AndreasTV

Mein "Futur" ist jetzt Dank des heute eingetroffenen richtigen E - Teils wieder quasi wie Neu dh: :) - freue mich schon auf morgen Früh ...

MfG

Andreas

paragerry

Hi,

heute konnte ich endlich mal meinen Futur in Chrom testen.

Als Vergleich bzw Standarthobel (neben dem Messer) dient der R41 (2te Version, glatte Kante, großer Klingenüberstand)

Nachdem hier doch einige vor zu großer Öffnungseinstellung warnen hab ich mal mit 1 begonnen. Nach einem Zug dann gleich mal auf 3 rauf gedreht und nach zwei weiteren Zügen auf 6 umgestellt.
Damit habe ich 2 Durchgänge mit und quer gemacht. Klinge ASP (meine Standartklinge)


Der erste Eindruck

positiv:
er ist beim Aufsetzen und im Zug einfacher zu führen als der R41.
Die Rasur wurde sauber, und ist unblutig verlaufen.
Das Gewicht empfinde ich als angenehm.

negativ:
beim Ansetzen neben dem Ohr und unter der Nase quer bedarf es etwas Übung.
Grund: der seitliche Überstand des Kopfes - nach der Klingenecke - ist größer als bei anderen Hobel. Daher kommt man nicht ganz so weit hin.
Natürlich kann man das auch als Vorteil bzw. Schnittschutz betrachten ;)

Den Futur werde ich behalten und weiter damit rasieren. Zum Vergleich werde ich irgendwann einmal auch den Progress probieren. Dann kann ich ja noch entscheiden welcher mir besser gefällt.

Die Verstellung (ich hab mich ja hier vorher eingelesen ;) ) funktioniert wirklich einwandfrei wenn man den Kopf mit Zeige und Mittelfinger drunter hält und mit dem Daumen oben den Deckel fixiert. Das Schneiderisiko ist erheblich verringert. Unmöglich ist ja bekanntlich nichts  ;)

lg,
Gerry




Wer aufhört besser zu werden, hört auf gut zu sein.

saafespatz

 dh: Willkommen im Club der "Futur-auf-6-Rasierer"
Königsblaue Grüße

saafespatz


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scob

Für mich ist der Futur ein Hobel, der dann zum Einsatz kommt, wenn es gründlich werden soll und trotzdem sehr sanft bleiben soll. Habe es mit ihm noch nie geschafft mir einen Cut o.ä. zu holen.
Stufe 6 muss nicht sein, denn da müsste man am Morgen schon das Hirn anmachen und seine motorischen Fähigkeiten unter Beweis stellen und das klappt bei mir nicht immer.

Aber der Sound hat was. Das ist richtig Musik in den Ohren. Muss man nur etwas aufpassen, dass sich die Nachbarn nicht über den Lärm beschweren  ;D

saafespatz

Ich sags mal so.

Voll aufgedreht oder vielleicht sogar nochmal "umgesetzt, falsch montiert" - geht mit dem Strich und gegen den Strich ohne Probleme, da muss ICH kein Hirn anschalten.

Quer zur Wuchsrichtung geht im Gesicht auch noch mit Vollgas.

Meine empfindliche Zone ist - wie sicherlich bei anderen auch - der Hals bei der Querrasur.

Das geht auch noch mit Vollgas, aber nur mit eingeschaltetem Hirn oder auf 5 bzw. etwas weniger runtergedreht.

Bin aber diesbezüglich wohl wie auch schon andere feststellten eher ein Exot.
Königsblaue Grüße

saafespatz


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MRetro

Hallo.

Ich hatte die Möglichkeit den Merkur Futur in glanzverchromt über die ,,Rasuthek" auszuleihen und zu testen. Für diese tolle Idee ein dickes Dankeschön an Tim Buktu. :)  dh:

Gewünscht war auch ein Erfahrungsbericht, den ich einmal in diesem Thread platziert habe. Ich hoffe, dass dies ok ist. Viel Spaß beim Lesen.

Und ich starte direkt mit der Zusammenfassung meines Tests:
   •   Handhabung/Design: Mängel
   •   Rasur-Ergebnis: sehr gut
   •   Preis-Leistungsverhältnis: befriedigend, aufgrund der Mängel
   •   Empfehlung: Nicht für Einsteiger geeignet, aufgrund der Mängel

Und nun zum ausführlichen Bericht.

1.   Meine Erfahrungen/ Vergleiche

Ich rasiere mich seit Jahrzehnten nass und mit den unterschiedlichsten Rasierhobeln, unter anderem auch mit einstellbaren Rasierern: Gillette Adjustables (wie Black Handle, Fat Boy und Slim), Parker Variant Adjustable und Merkur Progress.

2.   Daten, Handhabung und Design

Merkur Futur Duoclip (Modell 701), glanzverchromt, in sechs Stufen einstellbar, ab ca. 60 € (online). Die nachfolgenden Maße sind circa-Angaben:
   •   Länge über alles: 10,8 cm
   •   Breite Kopf: 5,1 cm
   •   Höhe Kopf (mittig): 1,3 cm
   •   Gewicht: 122 g

Der Rasierer hat am Griff eine Verjüngung, die meiner typischen Halteposition entspricht und damit für mich angenehm ist. Aufgrund des Gewichts, des klobigen Kopfes und dieser Halteposition wird der Rasierer für meinen Geschmack sehr kopflastig. Dies führte anfangs dazu, dass ich den Rasierer fester halten wollte als nötig und damit zu viel Druck auf die Haut ausübte. Es dauerte ein paar Rasuren bis ich mir dies vollständig abgewöhnt hatte. Anfänger laufen m.E. Gefahr, sich hier eine falsche Rasur-Technik anzugewöhnen.

Der Rasierer ist glatt und glanzverchromt und hat damit naturgemäß weniger Griffigkeit. Im nassen Zustand wird er aber auch nicht sonderlich rutschiger. Aufgrund der Griffmulde insgesamt sicher zu führen.

Die Kopfplatte, die die Rasierklinge hält, wird mit zwei Clip-Bolzen in zwei an der Bodenplatte angebrachte federnde Metallstäbe geklemmt. Die Rasierklinge muss von oben etwas angedrückt werden, um sie vollständig über die Halterung der Bodenplatte zu legen. Diese Halterungen ragen nur geringfügig über die Rasierklinge hinaus. Die Kopfplatte ist seitlich geschlossen und kann an diesen Stellen hoch gedrückt werden, um sie wieder von der Bodenplatte zu lösen und die Klinge zu entnehmen. Beim Hochdrücken der Kopfplatte hat sich in den meisten Fällen auch die Klinge von der Halterung gelöst oder ist sogar heruntergefallen. Ich habe ein gutes Reaktionsvermögen und wollte anfangs schon nach einer runterfallenden Klinge greifen. Des Weiteren muss man den Kopf ordentlich festhalten, wenn man die Einstellung über den Griff ändern will (Empfehlung: Mittel- und Zeigefinger unter der Bodenplatte und Daumen auf der Kopfplatte halten; nicht umgreifen!). Beides – also Klingenwechsel und das Festhalten des Kopfes beim Einstellen – können potentiell zu unangenehmen Schnittverletzungen führen. Das Kippeln oder Runterfallen der Rasierklinge beim Lösen des Kopfes ist m.E. vollkommen unakzeptabel.

Die Stufeneinstellung startete bei diesem Rasierer zwischen den Stufen 1 und 2 statt mit der Stufe 1 zu beginnen.

Der klobige Kopf führt dazu, dass ich beim Konturenschneiden des Schnurbartes neben den Nasenflügeln nicht an die gesamte Bartbreite heranreichte und auch nur schwer einschätzen konnte, wie nahe ich bereits am Barthaar war.

Um den gesamten Rasierer zu zerlegen, schraubt man den Kopf vom Griff ab. Was ich nicht wusste war, dass zwischen Griff und Kopf eine sehr kräftige Feder sitzt, die die Bodenplatte hebt oder senkt, wenn man den Klingenspalt verändern will. Hoppla, da wäre mir der Kopf beinahe quer durch die Küche geschossen, als ich ihn ganz vom Griff gelöst hatte. Also beim Auseinanderbauen gut den Kopf festhalten. ;D

Spätestens ab der Stufe 4 fällt auf, dass das Federsystem die Halterung mit der Klinge nicht über die gesamte Breite gleichmäßig anhebt. Die Klinge saß optisch erkennbar schräg im Hobel (ähnlich einem Schrägschnitthobel). Haben das auch andere Merkur Futurs?

So, da ich den Rasierer aufgrund der hier beschriebenen Mängel abgewertet habe, mag sich jeder selbst eine Meinung bilden, ob er dem zustimmt oder nicht.

Und hier einmal ein paar Bilder:




3.   Rasur-Ergebnisse

Da die Grundeinstellung bei dem mir vorliegenden Rasierer zwischen der Stufe 1 und 2 startete, habe ich bei der Rasur diesen Versatz berücksichtigt, schreibe aber nur immer von den ganzen Einstellungen (Beispiel: ich rasierte mich mit 2,5, schreibe aber über die Einstellung 2).

Mein Setup habe ich über den gesamten Testzeitraum beibehalten: Rasierseife Taylor of old Bond Street Sandelholz und Rasierklinge Astra Superior Platinum (alle Rasuren mit derselben Klinge).
Ich rasierte mich auch nicht jeden Tag, so dass der Rasierer es auch mal mit einem 2- oder drei 3-Tagebart zu tun bekam. Mein Barthaar ist eher hart und der Bartwuchs stark.

Um einen neuen, einstellbaren Rasierer besser kennen zu lernen, rasiere ich mich erst einmal auf einer unteren Stufe, die nach meiner Erfahrung rasur-technisch gefahrlos ist und mir die Möglichkeit gibt, mich voll auf den Rasierer zu konzentrieren. Dabei wähle ich immer den oberen Bereich des ersten Drittels. In diesem Fall bin ich mit Stufe 2 von 6 gestartet. Bei 9 Stufen wäre es die Stufe 3 (erstes Drittel = Stufe 1-3, oberer Bereich = Stufe 3).

Insgesamt sah mein Testszenario wie folgt aus (Testtag: Einstellung der Stufe (mit/quer/gegen)). Es gab kein Nachputzen an meinen ,,Problemstellen":
   •   1: 2 (m/q/g)
   •   2 und 3: 3 (m/q/g)
   •   4: 4 (m/q/g)
   •   5: 3 und 4, je Gesichtshälfte (m/q/g)
   •   6: 4 (m/g)
   •   7: 5 (m/g)
   •   8: 6 (m/g)
   •   9: 4 (m), 3 (g)

Die ersten 3 Tage habe ich u.a. gebraucht, um mir abzugewöhnen, den Rasierer zu kräftig festzuhalten und damit zu viel Druck auf die Haut auszuüben. Solange dies nicht klappte, wollte ich nicht riskieren eine aggressivere Einstellung zu wählen. Auch den besten Winkel zu finden, ist bei jedem Rasierer ein bisschen anders. Auf Stufe 2 gibt der Rasierer nur ein sehr dumpfes Feedback, wahrscheinlich aufgrund der starken Einspannung der Klinge auf dieser Stufe sowie der geschlossenen Bauform des Kopfes. Das Rasur-Ergebnis ist ohne Nachputzen noch spürbar stoppelig. Ab Stufe 3 hört man wieder das gewohnte Knistern beim Rasieren. Das Rasur-Ergebnis ist bei Stufe 3 schon sehr ordentlich, d.h. wenige Stoppel die gegen den Strich noch spürbar sind. Fürs Büro und abends mal Ausgehen reicht es auf jeden Fall.

Der 4. Tage mit Stufe 4 hat m.E. dann schon ein sehr gutes Ergebnis gebracht: Minimale Blutpunkte, die nach dem kaltem Wasser bereits weg waren, fast aalglatt oder von mir aus auch "Baby-Popo" sowie keine Hautreizungen.

Am 5. Tag habe ich die Stufen 3 und 4 sozusagen direkt nebeneinander - also je Gesichtshälfte eine Stufe - auf Nachhaltigkeit testen wollen. Ich habe mich am späten Nachmittag rasiert und empfand das Ergebnis auch noch am nachfolgenden Morgen an BEIDEN Gesichtshälften ganz ordentlich. Hätte ich nicht ins Büro gemusst, hätte ich es dabei belassen ohne mich ,,stoppelig" zu fühlen. Einen wirklich gravierenden Unterschied in Gründlichkeit und Nachhaltigkeit konnte ich zwischen Stufe 3 und 4 nicht feststellen. Einmal schnell mit Dosenschaum und Systemrasierer kurz gegen den Strich hat genügt, um sich für das Büro wohl zu fühlen.

An den Tagen 6 bis 8 wollte ich den Rasierer und mich einmal ausreizen. Da ich in der Woche oftmals wenig Zeit habe, rasiere ich mich meistens nur mit und gegen den Bartwuchs. Dabei möchte ich natürlich hinterher nicht aussehen, als wäre ich abgeschlachtet worden. ;D
Also mit Stufe 4 gestartet, nur mit und gegen den Bartwuchs, und jeden Tag eine Stufe höher gestellt.
Auf Stufe 4 hatte ich dann erstmals ganz leichte Hautirritationen nach der Rasur gegen den Bartwuchs. Wahrscheinlich war es doch zu radikal von ,,mit" auf direkt ,,gegen" zu wechseln. Nur leichte Blutpunkte. Die Irritationen waren dann nach einer halben Stunde weg.
Auf Stufe 5 und 6 habe ich mit viel Respekt und Muße sehr sorgfältig gearbeitet. Immer bedacht den Rasierer sehr locker zu halten und keinen Druck auszuüben. Stufe 5 war ebenfalls noch mit leichten Blutpunkten und Hautirritationen akzeptabel, während die Stufe 6 mir zwei stärkere Blutpunkte einhandelte (also die, die auch nach dem Alaunstein noch als Kruste zwei Tage bleiben) und die Hautirritationen waren noch deutlich ca. 1 Stunde lang zu spüren.

Der 9. Tag war dann erst einmal meine Favoriteneinstellung (auch für mal ,,auf die Schnelle"): Rasur auf Stufe 4 mit dem Bartwuchs und dann auf Stufe 3 gegen den Bartwuchs. Mit etwas ,,Nachputzen" an den mir bekannten Stellen war alles aalglatt, es gab nur minimale Blutpunkte (nach dem kalten Wasser weg) und keine Hautirritationen.

Fazit:

Wenn man für sich die richtige Stufe gefunden hat, sind die Ergebnisse des Futurs wirklich sehr gut. Bei mir waren es Stufe 4 mit dem Bartwuchs und 3 gegen den Bartwuchs. Aus meiner Sicht machten es die Stufen 5 und 6 nicht besser, mit dem Risiko sich eher zu schneiden bzw. Hautirritationen hervorzurufen.
Aufgrund der beschrieben Mängel in der Handhabung und dem Design würde ich mir den Merkur Futur nicht kaufen. Andere Rasierer haben diese Probleme nicht und rasieren dennoch genauso gut und damit meine ich nicht nur einstellbare Rasierer.

So, ich hoffe ich konnte bisher Unentschlossenen weiterhelfen oder Neugierigen etwas Anregung mitgeben. Wenn Fragen sind, dann gerne und bitte nicht lange zögern, da jetzt noch vieles frisch in Erinnerung ist.

Viele Grüße
Martin

Onkel Hannes

Danke für den umfassenden Erlebnisbericht!  dh:
Hungrig vom schlafen und müde vom essen.

Standlinie

Das ist einmal ein wirklich aussagefähiger Testbericht. Vielen Dank für die Mühe, die Du Dir für uns gemacht hast.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

Tim Buktu

S-Klasse-Testbericht! Vielen Dank dafür. Ich habe meinen Futur durch Deinen Test besser kennengelernt. Die Schrägstellung der Klinge ist mir so noch nicht aufgefallen.
Ansonsten charakterisiert Dein Bericht den Futur nach meinen Erfahrungen sehr gut und ist aussagekräftig und bestätigt mir, dass es sich lohnt Hobel zu verleihen!  :D dh:
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

MRetro

Hallo.

Danke für eure freundlichen Antworten. Hatte schon befürchtet, dass der Bericht zu lang geworden ist und der eine oder andere darüber hinweg friedlich eingeschlummert ist. ;D  dh:

Da ich den Merkur Futur noch ein paar Tage behalten durfte, hatte mich direkt noch eine weitere Frage beschäftigt:
Wie macht sich denn eine aggressivere Klinge im Futur? Und das vielleicht im direkten Vergleich mit der ASP (also je Gesichtshälfte)?

Zur Auswahl für die aggressivere Klinge hatte ich in meinem Repertoire: Kai, Feather schwarz und Feather gelb.
Und welche es geworden ist und wie sie sich geschlagen hat, berichte ich gegen Ende der Woche.

Ich hoffe den Test gab es noch nicht. Ich habe ehrlich gesagt nicht danach gesucht.  :angel:
Wünsche können leider nicht mehr entgegen genommen werden, da der Test bereits läuft  ;D

Danke noch einmal für das Feedback.

Grüße
Martin

Onkel Hannes

Hungrig vom schlafen und müde vom essen.

Standlinie

Zitat von: MRetro am 25. November 2019, 17:56:53
Hallo.

Danke für eure freundlichen Antworten. Hatte schon befürchtet, dass der Bericht zu lang geworden ist und der eine oder andere darüber hinweg friedlich eingeschlummert ist. ;D  dh:

Da ich den Merkur Futur noch ein paar Tage behalten durfte, hatte mich direkt noch eine weitere Frage beschäftigt:
Wie macht sich denn eine aggressivere Klinge im Futur? Und das vielleicht im direkten Vergleich mit der ASP (also je Gesichtshälfte)?

Zur Auswahl für die aggressivere Klinge hatte ich in meinem Repertoire: Kai, Feather schwarz und Feather gelb.
Und welche es geworden ist und wie sie sich geschlagen hat, berichte ich gegen Ende der Woche.

Ich hoffe den Test gab es noch nicht. Ich habe ehrlich gesagt nicht danach gesucht.  :angel:
Wünsche können leider nicht mehr entgegen genommen werden, da der Test bereits läuft  ;D

Danke noch einmal für das Feedback.

Grüße
Martin


Mit einer aggressiven Rasierklinge rasierst Du Dich nicht wie sonst üblich über die Einstellung "Stufe 4 oder 5". Reduziere das Rasierklingenspiel auf die "Stufe 2" oder noch einfacher auf der "Stufe 1". Dafür ist die individuelle Rasierklingenspieleinstellung schließlich vorgesehen.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

Flugs

#178
Zitat von: MRetro am 23. November 2019, 21:17:29
...
Spätestens ab der Stufe 4 fällt auf, dass das Federsystem die Halterung mit der Klinge nicht über die gesamte Breite gleichmäßig anhebt. Die Klinge saß optisch erkennbar schräg im Hobel (ähnlich einem Schrägschnitthobel). Haben das auch andere Merkur Futurs?
...

Das Gleiche konnte ich auch bei älteren Futur beobachten. Bei meinem neueren Modell (gelasertes Logo auf dem Deckel) ist dies nicht mehr der Fall. Ich vermute, dies liegt u.a. an den neuen (präziseren?) Gußformen, erkennbar an anderen Schriftzügen auf der Klingenauflage, und an der schwächeren Feder im Vergleich zum älteren Modell, die auch die Verstellung etwas geschmeidiger werden lässt.

MRetro

#179
Guten Abend.

So, ich hatte den Merkur Futur noch ein paar Tage bei mir zuhause und mich entschlossen den Test fortzusetzen. Insbesondere hatte mich gereizt, den Futur mit einer aggressiveren Klinge im direkten Vergleich zu der vorher genutzten Astra Superior Platinum auszuprobieren.

In der näheren Auswahl für die aggressivere Klinge standen:
  •   Kai Stainless Steel,
  •   Feather Hi-Stainless (schwarz) und
  •   Feather New Hi-Stainless Platinum coated (gelb).

Ich habe mich dann für die Letztere entschieden (Feather gelb), da ich diese bisher noch nie ausprobiert hatte.

Damit stand mein Setup wie folgt:
  •   Rasierseife Taylor of old Bond Street Sandelholz und
  •   Rasierklinge Astra Superior Platinum gegen Feather New Hi-Stainless Platinum coated (gelb).

Ich habe frische Klingen genutzt und alle Rasuren erfolgten mit denselben Klingen. An jedem Rasurtag wurde je Gesichtshälfte die Astra (A) und Feather (F) eingesetzt.
Ich rasierte mich auch nicht jeden Tag, so dass der Rasierer es auch mal mit einem 2-Tagebart zu tun bekam. Mein Barthaar ist eher hart und der Bartwuchs stark.

Ich wollte meine bevorzugte Rasurvariante für die schnelle Rasur testen (also nur mit und gegen den Bartwuchs). Hier die Darstellung der einzelnen Rasurtage (Testtag: Einstellung der Stufe (2-6), Klinge (A/F) und Gesichtshälfte (l/r), mit/gegen den Bartwuchs):
  •   1: 2, A (l) / F (r), m/g
  •   2: 3, F (l) / A (r), m/g
  •   3: 3, A (l) / F (r), m/g
  •   4: 4, F (l) / A (r), g
  •   5: 4, A (l) / F (r), m/g
  •   6: 5, F (l) / A (r), m/g

Am 1. Tag erfolgte die Rasur auf der Stufe 2. Das Feedback der Astra war wieder recht dumpf. Überrascht hatte mich die Feather, da diese wirklich schon toll geknistert hatte. Ein wirklich deutlich hörbarer Unterschied. Beide Klingen haben einen leichten Blutpunkt bei gegen den Bartwuchs hinterlassen. Diese waren dann aber nach dem Abschrecken mit kaltem Wasser wieder weg.
Eigentlich wollte ich das Rasur-Ergebnis nach diesen 2 Durchgängen so stehen lassen und auch mal die Langzeitwirkung testen. Leider war dies nicht möglich. Während die Feather schon ein wirklich gutes Resultat erbrachte (fürs Büro oder abends Ausgehen geeignet), war die Astra wie schon vorher berichtet deutlich ,,stoppeliger". Mein Problem war jetzt allerdings, dieser Unterschied war auch optisch sofort erkennbar und ich musste noch ins Büro gehen. Daher musste ich die Astra-Gesichtshälfte doch nachputzen und das mehrfach, um optisch auf dem Niveau der Feather zu gelangen.
Damit machte der Nachhaltigkeitstest auch keinen Sinn mehr. Man kann aber davon ausgehen, dass die Feather deutlich bessere Ergebnisse als die Astra bzgl. Nachhaltigkeit erreicht hätte.

Am 2. Tag erfolgte die Rasur auf der Stufe 3. Das Feedback der Astra verbesserte sich wieder, aber es blieb beim deutlich hörbaren Unterschied zu Feather. Beide Klingen haben mir einen mittleren Blutpunkt bei gegen den Bartwuchs eingehandelt. Diese waren nach dem kalten Wasser und Alaunstein im Griff zu kriegen. In beiden Fällen waren leichte Stoppel gegen den Strich zu spüren, aber für das Büro gut genug. Aufgrund der etwas stärkeren Blutpunkte - auch bei der Astra, was ich beim vorherigen Test auf der Stufe 3 nicht hatte - habe ich diesen Testtag noch einmal wiederholt.

Am 3. Tag konnte ich sonntags Mittag mal einen 2-Tagebart testen. Wieder auf der Stufe 3 blieb es wie oben beschrieben, außer dass es diesmal mit beiden Klingen nur leichte Blutpunkte gab, die nach dem kalten Wasser weg waren. Ich denke manchmal müssen Rasierklingen sich auch ein bisschen ,,einrasieren" ... oder man hat einfach einen besseren Tag erwischt.

Am darauffolgenden 4. Tag waren beiden Gesichtshälften noch in einem sehr glatten Zustand (mit dem Strich). Im letzten Test bin ich dann mit dem Systemie nur einmal gegen den Bartwuchs gegangen, um büro-fein zu sein. Hmm, sollte ich es wagen? Einfach mit dem Futur auf Stufe 4 gegen den Strich? Und das an einem Montag/ Wochenbeginn? Jepp, da muss man als Tester durch.  ;D
Kurz gesagt, beide Klingen haben mir gegen den Strich nur einen leichten Blutpunkt eingehandelt (also nach kaltem Wasser weg). Des Weiterem gab es nur leichte Hautirritationen (nach einer halben Stunde wieder weg). Also, noch alles gut. Mit der Astra musste ich 1 oder 2mal mehr nachputzen. Die Feather ist auch im Feedback immer noch deutlich hörbarer. Man könnte sagen, sie ist der Astra sozusagen eine Stufe voraus.

Am 5. Tag hatte ich mit beiden Klingen auf der Stufe 4 mit und gegen den Bartwuchs eine angenehme Rasur. Jeweils nur einen leichten Blutpunkt, der nach kaltem Wasser weg war. Auch die Hautirritationen waren wieder nur leicht. Die Feather hatte wieder einen leichten Vorsprung in Feedback und Gründlichkeit.

Am 6. Tag war die Stufe 5 dran. Wie schon im vorherigen Test war die Astra noch verträglich (2 leichte Blutpunkte, geringe Hautirritationen). Aber bei der Feather gab es eine Überraschung. Urplötzlich war die Klinge unangenehm. Sie hakte und ruppelte sozusagen über die Haut/ den Bart. Als ob ihr Stabilität fehlte. Ich vermute, dass die fehlende Spannung durch den offenen Klingenspalt daran schuld sein könnte. Auch war keine Gründlichkeit mehr zu erreichen, ohne nicht mehrfach über dieselbe Stelle zu gehen. Bei 2 mittleren Blutpunkten (kaltes Wasser und Alaunstein) gab es diesmal auch deutlichere Hautirritationen, die ca. 1 Stunde anhielten.

So, damit hatte sich dann auch der letzte Versuch auf der Stufe 6 erledigt. Auch wenn das Testen Spaß macht – wahnsinnig bin ich dann doch nicht.  >D :angel:
Zum Abschluss habe ich mich mit der Feather auch noch einmal auf Stufe 3 mit und gegen den Bartwuchs rasiert, um sicherzustellen, dass die Klinge nicht schlecht geworden ist. Aber hier war dann wieder alles in Ordnung, so dass ich eine Verschlechterung der Klinge ausschließen kann.

Fazit:
Jeder Rasierer, jede Stufe hat Ihre Klinge und bringt durchaus überraschende Ergebnisse. Aber das macht ja das Rasieren und Probieren so interessant und ergibt unzählige Möglichkeiten.  :)  Mein Favorit war also mit der Feather gelb die Stufe 3 mit und gegen den Bartwuchs. Wahrscheinlich hätte auch die Stufe 3 mit und die Stufe 2 gegen den Bartwuchs vollkommen ausgereicht.
Und sonst? Ich bin froh endlich wieder andere Hobel benutzen zu dürfen. 3 Wochen nur mit einem Rasierer ist nicht mein Ding. Gefühlt stand ich schon unter Entzug.  ;D

Viele Grüße
Martin