Fragen eines Hobelanfängers

Begonnen von Parta, 17. Mai 2010, 17:07:54

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Onkel Hannes

Ich nehme meinen Gillette Contour mittlerweile auch wieder ab und zu her. Ohne mich übrigens deswegen zu schämen :)

Und zwar vor allem zum "nachputzen" in einem 4. Durchgang, wenn`s mit dem Merkur 34 an den Problemstellen mal gar nicht werden will. Das ist nämlich bei mir auch ein bißchen von der Tagesform abhängig. Nicht jeden Tag wird die Rasur gleich gut, und zwar auch bei gleichen Voraussetzungen (Vorbereitung, Klinge, RS).

Einfach zum Vergleich habe ich letzthin ein paarmal wieder ausschließlich den Contour verwendet, und war überrascht, wie gut die Rasur im Vergleich zu früher wurde. Das führe ich darauf zurück, daß ich mit dem Hobel bessere Technik und Vorbereitung gelernt habe, und auf die Verwendung von RS/RC statt Dosengel.

[Jehova]Bei mir stellt die gewissenhafte Rasur mit dem Systemie vom Ergebnis her den Hobel in den Schatten: reproduzierbarer Babyarsch.[/Jehova]

Trotzdem verwende ich meist den Hobel, weil es mehr Spaß macht, und ich wohl noch immer -nach 4 Monaten mittlerweile!- in der Übungsphase bin.
Mit dem Hobel lasse ich mir Zeit, der Contour kommt nun außer zum Nachputzen vor allem dann zum Einsatz, wenn es mal eilig und der Bart nicht allzu lang ist. Oder eben, wenn ich einfach Lust dazu habe - auch das kommt vor.

Hannes
Hungrig vom schlafen und müde vom essen.

Parta

Heidewitzka, da war ich aber nach der heutigen rasur überrascht.

ich wollte gerne mal die feather in meinen 23C legen und berichte jetzt wie versprochen von meinem ersten japanischen ausflug.

die ersten beiden durchgänge verliefen weitestgehen gut, und man konnte der feather schon anmerken, dass die etwas schärfer ist als andere klingen. bis hierhin hatte ich mir einen kleinen cut am hals geleistet.

der dritte durchgang (gegen den strich) hingegen war ganz und gar nicht schön. gleich mehrere cuts und recht ruppige haarentfernung". hier wurden mir auf jeden fall meine technischen grenzen in sachen hobelrasur gezeigt.

trotzdem bin ich ganz froh die feather mal ausprobiert zu haben. denn ich habe heute erfahren, dass nicht die scharfe klinge, sondern allein meine technik die rasurergebnisse verbessern kann. zwar habe ich das hier des öfteren auch im forum gelesen, aber man glaubt es erst wirklich, wenn man selber die erfahrung macht.

nach dem dritten durchgang habe ich aufgehört, obwohl es noch einige stellen gab bei denen verbessert werden musste, das wollte ich mir und meiner haut aber nicht antun.

fehlerquelle ist wahrscheinlich, dass ich nicht vorsichtig genug rasiert habe. ich bin zwar wie gewohnt vorgegangen, als hätte ich eine ASP oder eine rP im hobel, aber anscheinend bedarf die Feder einer besonderen vorsicht (vorausgesetzt man besitzt nicht egmacs neuen feather-hobel).

im moment bin ich mir nur unsicher, ob ich, in anbetracht des "blutbads" morgen wieder die feather benutze oder lieber eine ASP reintue.

anbei die bilder meines japanischen ausflugs:





wernerscc

Oha Parta,
das sieht mir nach eindeutig zu viel Druck aus.
Was lange währt wird endlich gut!

AndreasTV

Guten Morgen zusammen :).
:o Alter Schwede  :o - Das sieht ja wirklich Krass aus ...

@ "Parta": Wie schon "wernerscc" schrieb so bin auch ich der Ansicht das bei der Rasur 1. zu viel Druck und 2. die falsche Technik "voll durchgeschlagen" ist.
Offen gestanden würde ich an Deiner Stelle heute die Rasur mal ausfallen lassen um der Haut doch zumindest eine Tag zur Erholung zu gönnen 8).

Von der Feather - Klinge hört / liest man(n) ja Viel bezüglich derer Schärfe - Die muss ich auch mal ausprobieren. Aber bei den gezeigten Pics scheint für mein Dafürhalten in erster Linie zuviel Anpressdruck verantwortlich zu sein, sodass ich erst einmal "Alles auf Anfang" fahren würde.

Eventuell ist statt zu viel Druck auch eine zu starke Hautspannung an diesem Ergebnis beteiligt - Das hatte ich selbst auch schon mal (Wenn auch nicht in diesem Ausmaß)?

Achte lieber erst einmal in Ruhe auf deine Technik anstatt schon zu Anfang jedwede Klinge auszuprobieren und dabei sollte die "spiegelglatte" Rasur doch nicht sofort als Ergebnis auf der Tagesordung stehen ;); Die ergibt sich dabei eigentlich von ganz Allein.

MfG

Andreas

perteges

Ich habe die Feather als Anfänger auch probiert...und sah so ähnlich aus.  ;D

Man liest soviel von der sagenhaften Schärfe der Feather und nimmt sie halt -bei mir hat schlicht die Technik als Anfänger für die Klinge wohl noch nicht ausreicht.

Nimm ne Red Personna oder ne Lord, die reichen mir völlig aus und ich hab kein Blutbad ^^

VG Thomas


Celvin

Ahhh Blut.. morgens.. auf nüchternen Magen...

Das sieht wirklich schlimm aus, bin froh nicht in deiner Haut zu stecken :)
Als Hobelanfänger probiere ich auch gerade die ein oder andere Klinge aus.
Derby und die rP hab ich jetzt, ab morgen kommt die ASP. Aber mit der Feather werd ich mich wohl nun doch etwas zurückhalten :)

Aber auch mal gut zu sehen, wie sowas nicht aussehen soll, aber leider kann :(

Alles Gute für die nächsten Versuche und viel (mehr) Glück...!

Geier0815

So bitter das jetzt auch erst einmal ist, so zeigt es dir jetzt doch sehr eindeutig das deine Technik stark verbesserungswürdig ist. Damit bist Du schon mal ein ganzes Ende weiter. Es gibt eben doch den Unterschied zwischen "nicht aufdrücken" und wirklich nicht aufzudrücken. Gönn deiner Haut jetzt erst mal eine Pause. Danach kannst Du dich ja nochmals mit der Feather ausprobieren, diesmal aber wirklich ganz sanft durchs Gesicht streicheln. Und immer an heute denken, wie es aussieht wenn Du zuviel drückst. Ich könnte mir vorstellen das Du durch den heute erzeugten Respekt technisch deutlich "sauberer" an die ganze Sache rangehst.

Parta

#37
Ich hoffe ich habe hier kein falsches bild von der feather hinterlassenn, nur weil sie bei mir als anfänger etwas probleme bereitet hat.

zuviel druck kann auf jeden fall sein, wenn ich die rasur im kopf nochmal revue passieren lasse. hinsichtlich des drucks müsste ich meine technik also noch verbessern, wobei ich nicht glaube, dass das mein einziger schwachpunkt ist.

das hautbild ist heute wieder besser, verglichen mit dem wie es gestern ausgesehen hat. auf den bildern sieht es auch ein bisschen schlimmer aus als es ist.  trotzdem gönne ich meiner haut heute eine rasurpause.

Aus fehlern lernt man ja bekanntlich am besten, deshalb war es glaube ich auch nicht verkehrt die feather ausprobiert zu haben. vielleicht versuche ich sie morgen nochmal, mit ganz betont "gar nicht aufdrücken".

Die rasierseife war übrigens die Palmolive RS, aber an der hat es nicht gelegen. zum löschen habe ich diesmal kein AS genommen sondern das feuchtigkeitsfluid von alverde men.

Elbe

Ich würde einen Tag pausieren, damit sich die Haut erholen kann. Und belasse es doch erstmal bei einem Durchgang mit dem Strich, bis sich a) die Haut ans Hobeln gewöhnt hat und Du b) die Technik verinnerlicht hast. Dann ist es immer noch früh genug, es mit einem zweiten oder gar dritten Durchgang zu probieren. Dabei muß aber auch die Seife stimmen. Solch ein Gemetzel muß nicht zwingend auf die Klinge zurückgeführt werden, das dürfte eher eine unglückliche Kombination aus schlechter Vorbereitung, Technik und nicht genügend gewöhnter Haut sein.

Wolfgang

Hallo Parta,

wenn Du nicht aufgedrückt hast und Du nicht öfter als dreimal über jede Stelle rasiert hast und wenn ansonsten auch die Vorbereitung gestimmt hat, kann es immer noch am Rasurwinkel liegen.
Setze den Hobel zunächst mit der Schaumkante (!!!) auf die Rasurzone auf und verändere dann langsam in kleinsten Schritten den Winkel, bis die Klinge zu wirken beginnt. Das ist dann ein supervorsichtiger Winkel, mit dem es sich auch mit der Feather gefahrlos rasieren läßt; ach ja, mit dem Rasierschaum sollte man zuvor wirkliche eine "Rutschbahn" im Gesicht erzeugt haben. Bei mir klappt das nicht mit jeder Seife. Du kannst ja mal schauen, welche bei Dir bestens paßt.
Der Winkelaspekt ist sicherlich bei jeder Klinge von Bedeutung, bei der Feather jedoch ist er extrem wichtig. Man hört gelegentlich immer wieder, dass es Hobel gibt, bei denen die Featherklinge sich sanft wie ein Lamm verhält. Der Edelstahl-Feather-Hobel soll so ein Gerät sein, bei dem der Featherklinge die Zickigkeit genommen wird. Vielleicht sind solche Hobel ja so konfektioniert, dass der Benutzer gezwungen wird, die Featherklinge im richtigen, vom Hersteller vorgesehenen Winkel anzuwenden?!


LG
Wolfgang
"Die Essenz der Dummheit ist nicht das Nichtwissen, sondern das Nichtwissenwollen."
(Roland Baader, 1940-2012)

egmac

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das, was ich jetzt sage in der Praxis sehr viel von einem Newbie verlangt ist: wenn du mal mit deinem Hobel mit einer Klinge ein halbwegs gutes und schmerzfreies Ergebnis erzielst, dann mach mal mit dieser Kombination eine Weile weiter...... Es wird immer besser werden! Ich habe anfangs viel zu viele Hobel und Klingen ausprobiert, mit dem Ergebnis, dass es eigentlich NIE wirklich befriedigend war. Heute würde ich jedem Neuling raten, einen EJ DE89L oder vielleicht sogar noch besser einen 34c zu erwerben und den mal mit einer Personna oder ASTRA ohne weitere Versuche täglich 2 Monate lang zu verwenden. Erst dann stellt sich etwas Technik für diese Kombi ein, die es auch erlaubt, vergleichende Schlüsse zu ziehen. Klingt jetzt wahrscheinlich nach fürchterlicher Klugscheißerei, aber nach solchen Bildern kann ich leider keinen besseren Tipp abgeben.... ;) 

Elbe

Ernesto, das ist aber ein wahrhaft guter Tip! Kann ich auch so unterschreiben!

Tim Buktu

 dh:  Unterschreibe ich gleich auch noch mit!  dh:
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

weichbart

Ich unterschreibe auch mit. Auch wir haben auch noch manchmal Probeleme, wenn wir eine neue Kombination testen. Kopf hoch, es wird schon.
Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, dann ist die Welt erklärt. (Mark Twain)

Parta

#44
Danke für die vielen tipps!
Ich kann leider nicht jeden tipp von heute auf morgen auch in die wirklichkeit umsetzen, jedoch weiß ich eure hilfeleistungen zu schätzen.

Da ich die Feather ja noch im hobel habe, nachdem ich meiner haut einen tag rasurpause gegeben hatte, wollte ich gerne mithilfe von ein paar tipps einen zweiten versuch starten.

Was mir als sehr vorteilhaft auffiel, war, dass meine stoppeln nun länger waren, da sie ja einen tag weiter wachsen konnten. Das hilft ungemein, um nochmal genau die wuchsrichtung zu betrachten. zudem war es leichter festzustellen, ob und vor allem wie sanft/grob der hobel bei einem bestimmten winkel die haare entfernt. bei etwas längeren stoppeln kann man es sowohl besser hören, als auch etwas mehr sehen.

ganz besonderen wert habe ich bei dieser rasur auf folgende punkte gelegt:

Zitat von: WolfgangSetze den Hobel zunächst mit der Schaumkante (!!!) auf die Rasurzone auf und verändere dann langsam in kleinsten Schritten den Winkel, bis die Klinge zu wirken beginnt. Das ist dann ein supervorsichtiger Winkel

und auf

Zitat von: Geier0815Unterschied zwischen "nicht aufdrücken" und wirklich nicht aufzudrücken

Zudem habe ich dieses mal die Bartwuchsrichtung haargenau verfolgt, so genau wie ich es bis jetzt noch nicht gemacht habe.
Außerdem heute ohne Musik, stattdessen mit vollster konzentration.

1. Durchgang also haargenau mit dem strich, sehr kleinen winkel angesetzt, kaum druck auf den hobel gegeben..... WOW, klasse! echt ein super durchgang, kein cut oder sonstige hautreizung, und wie gut die haare doch entfernt werden.

2. Durchgang, aus sicherheitsgründen wieder mit dem strich. stellen die beim ersten durchgang nicht entfernt wurden sahen nach diesem durchgang wesentlich glatter aus. auch hier noch kein anzeichen von cuts oder reizung.

3. durchgang quer zum strich. ich wollte auf nummer sicher gehen und die rasur gegen den strich bei dieser klinge erstmal wegzulassen. auch hier gab es bis auf einen kleinen cut keine probleme.

Das ergebnis ist für meine verhältnisse wirklich gut. sogar fast so glatt wie vor ein paar tagen, als ich mit der rP rasiert habe und beim 3. druchgang gegen den strich.

gelernt habe ich auf jeden fall einiges. im nachhinein bin ich sogar "glücklich" darüber, dass ich beim ersten mal so viel falsch gemacht habe. denn sonst wäre ich jetzt wahrscheinlich nicht viel schlauer.


Zitat von: egmacIch weiß aus eigener Erfahrung, dass das, was ich jetzt sage in der Praxis sehr viel von einem Newbie verlangt ist: wenn du mal mit deinem Hobel mit einer Klinge ein halbwegs gutes und schmerzfreies Ergebnis erzielst, dann mach mal mit dieser Kombination eine Weile weiter [...] täglich 2 Monate lang.

Das ist überhaupt keine klugscheißerei, sondern ein wirklich hilfreicher tipp. So etwas hat mir auch ein anderer user schon geraten. leider muss ich zu meiner schande gestehen, dass ich zu neugierig auf die 3 klingen (asp, rP, feather) war und deshalb nur jeweils zwei wochen mit der asp und zwei wochen mit der rP rasiert habe, anstatt sie für einen längeren zeitraum zu verwenden. ich werde trotzdem von nun an versuchen zu widerstehen und wahrscheinlich mir der ASP für einen längeren zeitraum weitermachen.