Derb vs. Derb, warum Wedge nicht gleich Wedge ist?

Begonnen von Rockabillyhelge, 02. November 2014, 22:40:25

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Klaasianer

Ich messe nur, wenn ich eine Klinge wegen ihrer Ausbrüche deutlich zurücknehmen muss.
Ich habe aber auf dem Handy (Android) einen Winkelrechner aus einem amerikanischen Forum installiert  8)

schau mal das: http://www.kaisackmann.de/info-sammlung/ausruestung/messer-schaerfen/index.html


da ist unten auch ein Online-Rechner   ;D

Zu bedenken ist, dass früher die Klingenbreite von der Schneidkante bis zur Rückenkante gemessen wurde.
Heute kanllen wir die Messer auf die Messschablone und messen die Breite von der Schneidkante bis zur Rückenaußenlinie.
Rasito ergo sum!

Rockabillyhelge

Meiner Erfahrung nach kann man aus dem optimalen Verhältnis (war glaube ich auch solches inkl. größerer Toleranzbereiche was den Schnittwinkel angeht auch in "Das Rasiermesser" so beschrieben) keine wissenschaftliche Formel machen, es gibt ein gewisses tradiertes Optimum aber jede Menge Ausnahmen zeigen das es wohl eher Richtwert als Pflichwert war (bei mir in meiner Sammlung sinds ne Menge Franzosen und Sowjets die das optimale Maß nicht einhalten, aber hervorragend rasieren).
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Klaasianer

Zitat von: Rockabillyhelge am 05. November 2014, 21:05:40
Meiner Erfahrung nach kann man aus dem optimalen Verhältnis (war glaube ich auch solches inkl. größerer Toleranzbereiche was den Schnittwinkel angeht auch in "Das Rasiermesser" so beschrieben) keine wissenschaftliche Formel machen, es gibt ein gewisses tradiertes Optimum aber jede Menge Ausnahmen zeigen das es wohl eher Richtwert als Pflichwert war (bei mir in meiner Sammlung sinds ne Menge Franzosen und Sowjets die das optimale Maß nicht einhalten, aber hervorragend rasieren).


Ich sage auch immer: Nur das Rasurergebnis zählt
Rasito ergo sum!

Senser

Dass ein Wedge immer viel Mehrarbeit erfordert, als ein hohles Messer, liegt nicht unbedingt an der Geometrie, sondern daran, dass die Dinger meistens total runtergeritten sind, wenn sie zu uns kommen. Dh. da muß fast immer eine neue Facette aufgebaut werden, und da ein ordentliches Wedge auch immer lächeln sollte, geht dann schon mal das eine oder andere Stündchen ins Land.
Beim Nachschärfen  ist der Zeitaufwand eigentlich gleich.
Für die tägliche Rasur wäre mir ein Wedge aber zu bissig, bzw. meine Haut zu sensibel. Da ich mich aber sowieso nicht täglich rasiere, meist 2-4 Tage, nehme ich gerne ein Wedge (derb, halbhohl) für den 1. Durchgang, und dann ein vollhohles für Durchgang2.
Das Maß der Dinge ist aber für mich immer noch das 14er Filarmonica. Und das Gegenteil davon ist das Wcker "Stoßer", welches mich noch zur Verzweiflung bringt. So ein schönes Messer und ich kriegs nicht richtig ans laufen.

Gruß Senser

BastlWastl

ZitatDass ein Wedge immer viel Mehrarbeit erfordert, als ein hohles Messer, liegt nicht unbedingt an der Geometrie, sondern daran, dass die Dinger meistens total runtergeritten sind, wenn sie zu uns kommen. Dh. da muß fast immer eine neue Facette aufgebaut werden, und da ein ordentliches Wedge auch immer lächeln sollte, geht dann schon mal das eine oder andere Stündchen ins Land.

Genau so ist es,

ZitatBeim Nachschärfen  ist der Zeitaufwand eigentlich gleich.

Ja da hast du recht Senser!

Sobald die Facette gesetzt ist und die nachfolgenden Steine die Schneidkante polieren ist es exakt der gleiche Zeitaufwand, bei einer breiten Facette schleife ich ja genauso viel ab wie bei einer schmalen (pro Schleifzug), wenn man aber mit unortodoxen Pastenriemen arbeitet, hat halt der Stein keinen Kontakt mehr zur Schneidenspitze und dann wird es wieder langwierig.

Im übrigen obliegt es zu 90% der Hand des Schärfers, wie gut ein Messer abschneidet, egal ob Vollhohl oder Derb.

ZitatUnd das Gegenteil davon ist das Wcker "Stoßer", welches mich noch zur Verzweiflung bringt. So ein schönes Messer und ich kriegs nicht richtig ans laufen.

Das würde ich ja gerne mal inspizieren! denn deine (Sensers) Schärferqualitäten halte ich für sehr sehr gut, zumindest waren die Messer mit von dir produzierten Schneiden richtig gut (obwohl du ja bekanntlich mit Synthies arbeitest).

Grüße Wastl.

Senser

Zitat von: BastlWastl am 13. November 2014, 16:01:13


Das würde ich ja gerne mal inspizieren! denn deine (Sensers) Schärferqualitäten halte ich für sehr sehr gut, zumindest waren die Messer mit von dir produzierten Schneiden richtig gut (obwohl du ja bekanntlich mit Synthies arbeitest).

Grüße Wastl.


Da bin ich gespannt. Ich weiß ja von Backnip, dass er das gleiche Problem mit dem Stosser hatte, und ein Forianer das Messer zu einem sanften Rasierer mutieren ließ.
Rest per PN.

Gruß Senser

Hellas

Was ist eigentlich aus dem Wacker Stoßer geworden? Rasiert es jetzt besser/anders, Senser?


Hellas

Aha, danke - den Strang hatte ich damals sogar gelesen...nur gerade nicht mit dem hier in Verbindung gebracht.

BastlWastl

Ich habe den Strang auch gerade nochmal durchgelesen und muss sagen, sehr informativ! und vorallem bin ich froh dass ich immernoch hinter allen meinen Argumenten stehe, das ist im laufe der Zeit (durch gewisse veränderung der Vorlieben) nicht immer so......

Grüße Wastl.

Hellas

Mich Musst du nicht von Natursteinen überzeugen...bin ganz bei dir ;D nur mit dem GBB, den ich noch recht neu habe, bin ich noch lange nicht so weit, dass ich den auch als Abschlusstein lassen könnte.Im Moment hohl ich die mir erforderliche Sanftheit halt doch noch primär aus walisischem Schiefer nach den Belgieren..

Ich der Tat sehr interessanter Strang zum "Stein der Weisen", hab ihn gerade auch noch mal gelesen dh:

BastlWastl

Ja gerade der Belgier kann ein Buch mit sieben Siegeln sein..... Im Gegensatz zu Thüringern oder Arkansas hat er halt dermaßen varrieerende Eigenschaften dass kein genereller Ansatz gebildet werden kann. Allerdings ist eines sicher, jeder Belgier kann, muss halt nur erforscht werden wie  ;D

Annodazumal waren die Belgier anders als heute (Einteilung, Kosher, Selected, Standart) in min. 7 Kategorien aufgeteilt, von weich mit eher polierendem Effekt (für Rasiermesser) bis hin zu hart mit schnellem Schleifeffekt (für Werkzeuge) (mit verschiedenen Qualitäten und dazugehörigen Abstufungen).... Also nicht so einfach wie mit einem Schiefer der halt angerieben schon fein ist, aber mit Wasser das optimale rausholt.
Da ich ja bei Belgiern über eine gewisse Auswahl verfüge, kann ich nur wie immer sagen, 99% der Steine sind für ein Rasiemesserfinish geeignet, 1-2 aus bisher bestimmt schon über 200 konnten es nicht, oder ich konnte nicht mit dem Stein......

Such dir alle Anleitungen, probiere diese, eine davon wird dich zu Erfolg führen....

Grüße Wastl.

Hellas

Na dann bin ich mal gespannt, ob und was ich aus meinem GBB "rauskitzeln" kann. Habe nämlich nur einen "Standard" in 150x50mm von Kinves & Tools. Hoffe er gehört nicht zu den 1-2%, die nicht für Rasiermesser geeignet sind ;D

Ich werde dann mal berichten, sobald ich Zeit gefunden habe, mein derbes Bengal Cast Steel drüberzuschieben. 

BastlWastl

Ob Standart oder Selected oder Kosher spielt vom Ergebniss her keinerlei Rolle! Es gibt beispielsweise richtig "billig" aussehende alte STeine die sehr hart sind und viele Einschlüsse haben, die aber komplett ohne Schlammverdünnung, ja überhaupt ohne Schlamm synthetische Steine sowohl von gefühlter Feinheit bei der Rasur als auch an Geschwindikeit des Schärfvorganges an sich, alt aussehen lassen.

Du kannst mir auch ein gutes Foto von der Oberfläche zukommen lassen, da kann ich dann ungefähr einschätzen wie der Stein zu handhaben ist.

Grüße Wastl.

Hellas