Klingen-Arretierung

Begonnen von buzzer, 03. März 2008, 15:21:59

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buzzer

Für die zweischneidige Klinge...

Die Klassiker waren 3- oder 4-teiler (Griffhülse).
Dann kam der Butterfly.
Und irgendwann der Kopf der nur aufgesteckt wird, so wie beim Futur.

Einen Hobel mit solch aufteckbaren Kopf sah ich mal bei einem Armeekumpel in den 70er.

Frage an die Sammler: Könnte das ein Merkur-Hobel gewesen sein, oder gibt es so eine Arretierung auch bei anderen Hoblen?
Eine scharfe Klinge ist nicht zu spüren. Eine stumpfe Klinge schon.

henning

Hallo Rolf
Von Merkur kenne ich da nur den Futur und ich glaube nicht, daß die schon früher einen solchen hatten. Ich denke das war ein anderer Hobel. Es gab auch einige mit Scharnier auf einer Seite. Oder noch andere Mechanismen.
Ciao

buzzer

Danke Henning. Es ist möglich dass der Hobel mit aufsteckbaren Kopf damals auch im Osten gebaut wurde. Wie gesagt, 70er, DDR. Die NVA-Zeit war schon interessant in dieser Hinsicht, ich habe es seitdem nicht wieder erlebt, dass neben mir noch weitere Kollegen sind, die die Klinge schwingen ;)
Eine scharfe Klinge ist nicht zu spüren. Eine stumpfe Klinge schon.

henning

Da bin ich 10 Jahre zurück und war in der Bundeswehr :o. Damals 1983 wurde kräftig mit Systemies hantiert, auch von mir :'(. Allerdings schon mit Wilkinson Pinsel und Nivea Rasiercreme. Hatte auch irgendwann den Wilkinson Classic, aber keine Erinnerung daran, was wohl bezeichnend ist ;D. Wüßte nicht das irgend jemand gehobelt hätte und ich hab auch nicht drauf geachtet damals.
Mir ist im Moment kein Hobel bekannt, bei dem der Kopf so aufgesteckt wird, wie beim Futur. Kann gut sein daß es ein DDR-Modell war. Wie man am ERFA Rasant und am Golf 71 sieht, war der Klassenfeind ja durchaus kreativ.
Ciao

buzzer

@Henning, die NVA-DDR-Zeit war schon krass. Ich kann mich erinnern, da hatte einer einen abgesägten Malerpinsel als Rasierpinsel. Das lag daran, weil: Dachshaarpinsel waren einfach unbezahlbar und eine Schweineborste für 2 DM zu kratzig.



Eine Dachsleiche like kostete um 1980 sage und schreibe 100 Mark der DDR. Ich will nicht jammern: diesen Pinsel habe ich noch, ein Geschenk meiner Frau. Und die Firma WR-Accesoirs gibt es auch noch, die diesen Pinsel gefertigt haben. Ich hab die sogar kürzlich angerufen und denen ein Foto von dem Pinsel geschickt. Die haben sich sehr gefreut, dass einer ihrer Produkte soooooo lange leben kann.

salut!
Eine scharfe Klinge ist nicht zu spüren. Eine stumpfe Klinge schon.

henning

Oh, der ist aber schön. Der gefällt mir.

buzzer

Zitat von: henning am 04. März 2008, 13:31:18
Oh, der ist aber schön. Der gefällt mir.

Der Untere, ja, den nehme ich auch gerne. Derzeit blättert der Lack, wenn aller Lack abgeblättert ist und die Borste noch steht, kommt da ein ordentlicher Schliff und eine Firnis drauf. Bis jetzt hat das Holz keine Risse.
Eine scharfe Klinge ist nicht zu spüren. Eine stumpfe Klinge schon.

herzi

Besonders von der Klingenarretierung her finde ich die Rotbartmonddreiteilhobel. An allen vier Kopfecken steht eine Lasche runter die die Klinge am Verdrehen hindert. Zusätzlich wird die Klinge durch einen Steg in der Mitte des Deckels fixiert und nicht durch Zapfen wie bei vielen anderen Dreiteilern.
Ich habe, dank Henning, momentan einen Dreiteiler mit langer Verschraubung bei mir. Der Vorteil der langen Verschraubung ist, daß man nicht ungewollt während der Rasur den Kopf auf dem griffstück verdrehen kann. Da beim Zuschrauben die letzte halbe Umdrehung ziemlich streng geht habe ich mir erlaubt was besonderes zu probieren. Ich wollte sehr gut rasiert sein und habe deswegen eine neue Kai Klinge (die nicht zu den stumpfesten gehört ;) ) eingelegt und den Hobel nicht ganz zugeschraubt. Also zuerst ganz zugeschraubt, mit den Augen die Aufschrift Rotbart am Griff fixiert und von R auf b geöffnet. Das Ergebnis war wie ein Tanz auf einer heißen Klinge. Trotz vorsichtigstem Vorgehen, ja nicht aufdrücken, habe ich einige Haarkapillaren gekappt und de Rasur war nicht die gründlichste weil sich der Winkel auch etwas verändert hatte. Ich glaub ich habe es wohl etwas übertrieben ;D
Gruß,
Stefan

henning

Stefan, das hat Gillette auch gemacht. Mindestens seit 1929 mit dem New Razor: http://www.mr-razor.com/Rasierertypen/Rasierertypen-05.jpg. Habe mal nachgeschaut. 1927 hat sich Gillette bei Roth Büchner (Rotbart) eingekauft, mit über 50% der Aktien. Dann ist die Rotbart-Arretierung also eine Gillettesache, die bei Rotbart ebenfalls umgesetzt wurde, oder anders herum, denn Rotbart war ja auch recht innovativ.

Ciao

herzi

Aber soweit ich weiß hatte Gillette nur eine kurze Verschraubung, zumindest bei den News und Olds. Bei Sondermodellen bin ich mir nicht sicher.
Der Rotbart hat eine lange Verschraubung und da finde ich es viel sicherer den Kopf etwas gelockert zu lassen. Um den Kopf weiter zu lösen müßte man während der Rasur de Knopf unten am Griff drehen und das dürfte viel schwieriger sein als den ganzen Griff am Kopf.
Gruß,
Stefan

Harzer

@herzi
Es gibt auch Gillette-Hobel mit langer Verschraubung. Das kenne ich aber nur von den älteren Modellen mit der Klingenarretierung durch die üblichen zwei Zapfen.



Bei den neueren Tech-Modellen habe ich eine lange Verschraubung bisher noch nicht gesehen.

henning

Locker lassen finde ich nicht gut und ist gewiß auch nicht im Sinne der Erbauer gewesen, dafür gibt es verstellbare Hobel oder die Viku-Einlagen, wenn sie denn reinpassen. Das Verletzungsrisiko ist hoch, gewiß nicht vorgesehen und daher abwegig.
Langverschraubungen sind beim Zweiteiler nötig, weil das drehbare innere Griffstück ja nicht bis zur Kopfoberseite reicht, aber bestimmt nicht für Manipulationen vorgesehen. Stefan, Du hast keinen Dreiteiler Rotbart von mir, sondern zwei Zweiteiler. Dreiteiler sind es, wenn der ganze Griff abgedreht wird, wie beim 23c. Auch der Gillette von Harzer ist ein Zweiteiler, weil der Griff mit drehbarem Innenteil als ganzes Teil gesehen wird.
Kopfunterteil und Griff sind bei einem Zweiteiler eins. Beispiele sind neben dem oben gezeigten Gillette, der Progress, Apollo Mikron oder 34/37 von Merkur. Bei Dreiteilern gibt es dagegen drei Teile, weil das Kopfoberteil, das Unterteil und der Griff, als eigenständige Teile genannt werden.

Ciao