Zahnpflege, was kann man machen, was ist gut?

Begonnen von herzi, 26. Februar 2008, 16:28:24

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herzi

Das uns nicht unbekannte Kaufhaus Manufaktum führt sowohl Schweineborsten als auch Dachshaarzahnbürsten.
Gruß,
Stefan

Nikita

#76
Oh schön, hier geht´s weiter... Danke Alfred, kann mit deinem Bericht durchaus konform gehen... :D
Bei den Oral-B Sachen meinte ich verstärkt die kleinen Maschinchen in Zusammenarbeit der Firma Braun.

Für Paradontose -Leute, habe ich gesehen das es von Lacalut Zahncreme gibt.

Mundwässern gegenüber bin ich eher skeptisch. Da sollte man nicht zu tief in die Flasche schauen... ;D
Nicht zu oft, denn ein paar Bakterien sollten bitte noch übrig bleiben. Hier haben wir in der Praxis gute Erfahrungen mit einem gemacht. Ich komm noch auf den Namen und werde ihn nachreichen.
Ich denke Kunststoffborsten sind heute schon so abgerundet, dass sie sehr schonend sind. Und Massage des Zahnfleisches sollte unbedingt sein, damit es straff bleibt. Ich halte Dachs oder Schwein einfach auch für sehr unhygienisch. Das dürfte eine blühende Landschaft werden auf dem Gerät. :)  Ich hab einen Zahn-Dachs :D bei einem Rasurzubehör Anbieter gesehen, für 7,-€. Aber ich hab keine Ahnung mehr, wo das gewesen sein könnte...
Vielleicht doch nicht das Mittel der Wahl bei Paradontose.

Amalgam ist ein vorzügliches Material was die Arbeit des Zahnarztes angeht. Es gab leider lange keine Alternativen dafür. Bin ja nun schon lange raus aber ich glaub da hat sich mittlerweile viel getan. Früher war es ganz grauenvoll, was Kunststoffüllungen ( Alternative für Kassenpatienten!!!) angerichtet haben. Kunststoff wird unter UV-Licht gehärtet. Dabei setzt eine gewisse Schrumpfung ein. Die Ränder sind nicht dicht und die Bakterien wandern nach unten und richten sich unter der Füllung gemütlich en. Ein Zahnarzt hat es oft erst erkannt, wenn es schon zu spät war. Da haben wir einiges erlebt. Das Material wurde ohne Langzeittests auf den Patienten losgelassen.

Es ist richtig, das die Praxen schon sehr mit P&G Produkten eingedeckt sind. Was der Patient vielleicht nicht erfährt ist die Tatsache, dass dieser Konzern sehr hoch in der Entwicklung der Füllstoffe mitwirkt. Und die sind richtig gut... leider/Gott sei Dank... ;D

Die Gefahr des Amalgam´s besteht darin, dass durch das Kauen ein gewisser Abrieb erfolgt. Das Quecksilber ist zwar mehr oder minder gebunden, aber es lagert sich doch im Körper ab. Bis hin zum Gehirn. Es gab eine sehr hysterische Welle.
Wir haben dem Patienten geraten, die Füllungen nach und nach austauschen zu lassen. Wenn ein Zahn z.B. durch neue Karies betroffen war.
Dann sollte dies unter Kofferdamm passieren. Das ist ein Gummi, in das ein kleines Loch geknipst wird. Das wird über den Zahn gestülbt. Das ganze Gummi ist in einem Rahmen befestigt und bedeckt den  Mund. So können die Amalgamreste abgesaugt werden. In der Absaugung befindet sich ein Amalgamabscheider. Die Reste werden in einem Behälter unter Wasser gesammelt und dann entsorgt. Das ist auch der Grund, warum Amalgam im Mund keine Quecksilberdämpfe freisetzt. Wir haben den Speichel im Mund!!!


Calani-Seifenmanufaktur

herzi


MOD: Dieser Thread entwickelt sich so schön, deshalb habe ich den Titel geändert.
Gruß,
Stefan

Nikita

Super, dachte ich bin fachlich sehr OT... ;D
Calani-Seifenmanufaktur

Alfred

Wusste doch, dass Tierborsten hier ankommen ...

Ob Tierborsten ein besserer Herd für Bakterien sind, kann ich nicht abschätzen, würde aber nicht drauf wetten (eher das Gegenteil). Dass Holz aus der Großküche verbannt wurde, ist ja auch umstritten (zumal solange es in Ordnung ist, es just in dieser Beziehung gegenüber Kunststoff besser sein kann.
Dem Zahnarzt damals ging es aber über die unsauberen und teilweise harten Kunststoff-Borstenenden. Ich denke mir, dass man mittlerweile auch bei Kunststoffborsten "sauberere" Kanten produzieren kann.

Was Amalgam betrifft, so ist die geringere Schrumpfung sicher der Hauptvorteil - die Angst vor dem Material (der Quecksilberanteil ist ja mittlerweile auch viel geringer) sehe ich als übertrieben (zumal die Alternativprodukte auch nicht harmlos sein müssen). Wenn wir im Körper Quecksilber ansammeln, dann wahrscheinlich eher aus der Nahrungskette, und nur in geringsten Mengen von den Zahnfüllungen.
Das gilt aus Sicht des Patienten. Kritischer könnte Amalgam in der Verarbeitung sein - nur kann ich das nicht einschätzen.

Zu den Braun-Geräten Die sind ja leider auch P&G ....
Gibt es da nichts von anderen Firmen, wie Philips oder so?

herzi

#80
Genügend. Es gibt auhc noch ganz andere Firmen. Auch Aldi hatte schon welche. Ich habe eine Carrera.
Gruß,
Stefan

Nikita

#81
Mmmhh, Carrera??? Ich dachte das wär Schmuck, hab da einen netten Ring... ;D

Nein im Ernst. Bei den Geräten bin ich wirklich auf Oral-B/ Braun fixiert und wohl nicht objektiv. Sie sind zuende gedacht und das Material  ist nicht tot zu kriegen. Eine andere Munddusche könnte ich mir von einem anderen Anbieter vorstellen, aber eine elt. Zahnbürste so gar nicht. Wobei ich eher auf normale Zahnbürsten stehe.
Auch das Zubehör für Oral-B Geräte gibt es mittlerweile in jedem guten Supermarkt oder bei Rossmann.
Bei Rossmann und Schlecker gibt es tatsächlich sehr gutes Zubehör für die Interdentalreinigung. Nur Zahnseide kann ich auch wirklich Oral-B empfehlen. Die fasert sich nicht so auf und es gibt viel Auswahl.
Zahnbürsten  kann mann ruhig billige nehmen. Gut sind schmale, kurze Köpfe. Ich kaufe auch oft bei Aldi oder Penny welche. Da kann man sich lieber öfter mal eine Neue gönnen.
Die Dachsbürsten finde ich auch total urig und schön, aber echtes Haar hat eine offene Struktur, in der Mikroorganismen mit Leichtigkeit ein wohliges Zuhause finden. Ich bin mir da doch unschlüssig... :-\
Mit dem Amalgam, hast du recht. Keine Ahnung was da für eine Lobby dahintersteckte, die diese Hysterie in Wallung brachte. Denn Krankenkassen und Zahnärzte hatten durch siesen Umbruch gar nicht´s. Also doch die Hersteller von Kunststoffmaterialien??? Keine Ahnung. Ich habe gerade noch mal mein altes Fachkundebuch hervorgeholt.
Da steht, dass die Belastung durch Amalgam genau so hoch sei, wie durch den Konsum von Fisch. Wie man das wohl vergleicht??? Haben wier dann ständig Fisch im Mund??? Aber generell finde ich es schon ok sich davon zu distanzieren. 
Ich habe noch in Zeiten gelehrnt, in denen es üblich war ohne Handschuhe zu arbeiten und ich habe noch gelehrnt das Amalgam mit nackten Fingern anzurühren und zu formen. Da werd ich schon gut was weggeatmet haben... O0 Hat aber bis jetzt keine bleibenden Schäden offenbart. Aber allein der Aspekt, dass dieser Kontakt Zahrnärzten und Helferinnen erspart bleibt ist schon sehr gut.
Calani-Seifenmanufaktur

Alfred

Nein, geht nicht nur um Quecksilber im Mund. Auch wenn das für einen zahnärztlichen Profi unverständlich ist - wir Normalsterbliche brauchen die Zähne ja meist nur für die Nahrungsaufnahme - gut, im jugendlichen Leichtsinn verwendet man sie auch noch ganz gerne zum Abisolieren von Kabeln.

So um 1970 kam als eines der ersten Umweltthemen das Problem der Quecksilberablagerungen in Fischen. (Stichwort Lebensmittelkette). Und da kam erstmals der Gedanke auf, dass hier sehr rasch mehr Quecksilber in den Körper gelangt, als durch Amalgamfüllungen. Quecksilberverbindungen gab es auch in der Pharmazie, wenn mich nicht alles täuscht, dann war es was gegen Halsschmerzen.

Bei Quecksilber gab es schon früh neben den berechtigten Bedenken, auch sehr irrationale Ängste, die sicher auch mit den eigenwilligen Eigenschaften des Materials zusammenhängen - da sind mitunter ganze Gebäude abgerissen worden, wenn ein Thermometer runtergefallen ist. Aber bitte keine Verharmlosung - die Dämpfe und Verbindungen sind tatsächlich hochgradig toxisch.
Auf alle Fälle steigt die Belastung um eine Vielfaches, sobald ein anderes Metall im Mund ist (spätestens dann. wenn man eine Säure - etwa Essig - im Mund hat, hat man dort auch eine kleine Stromquelle), und dann ist die Plombe auch rasch nicht mehr dicht.

Zahnseide verwende ich zur Zeit Donto-Dent. Das ist die - logischerweise - günstigere DM-Eigenmarke. Die dürfte ident mit Oral-B sein - zumindest weniger faserig als die von Johnson&Johnson. Wie sie mit der Verpackung bei Ökotest ein "Gut" bekommen konnte, ist mir allerdings ein Rätsel.

Eine Frage zur Zahnbürste. Wenn es so wichtig ist, dass hier möglichst keine Bakterienzucht entsteht (wie lang sind denn die bösen Bakterien überhaupt an der Luft überlebensfähig?), wieso desinfiziert man die denn nicht gelegentlich?

Nikita

He, he gute Frage!!! Weil sonst die Borsten abfallen... ;D Tja, komischerweise ist das kein Thema, hat mich auch immer geärgert. Ich dusche meine Zahnbürste auch mit der Munddusche ab. Kippe dann die Mundspülung gleich mit in den Tank. (Oral-B) Dichtungen können das vertragen.   :P
Ich bilde mir ein, dass sie so sauberer ist. Aber meinst du nicht, das Bakterien eher auf Haaren wachsen als auf Kunststoff?

Amalgam aus Sicht des Patienten? Ich hab heute noch die schlechte Angewohnheit z.B. diese Kunststoffstriemel an Kleideretiketten abzuknabbern und sonstiges.  :D Aber da verwendet man seit jeher im Frontzahnbereich Composites, das kommt sich doch nicht in´s Gehege... ;D
Calani-Seifenmanufaktur

Alfred

Ob Bakterien auf Haaren besser wachsen als auf Kunststoff? Möglich, aber möglicherweise können sich Naturprodukte dagegen auch besser wehren (siehe Holz). Ehrlich, ich habe da keine Idee, die glattere Oberfläche ist zwar ein Argument, aber mich würde hier gar nichts wundern.

Nikita

Aber da hast du völlig recht. Kein Mensch macht sich über die Bakterien auf der Zahnbürste Gedanken. Ist doch eigentlich eine Marktlücke.
Mich wundert das seit meiner Lehre. Sehr eigenartig... :-\ Aber vielleicht wäre das genau so übertrieben wie unsere ganzen bakterienhemmenden Putzmittel. Brrrrr...
Hat denn hier jemand eine Zahnbürste mit Haaren ;D Mich würde echt interessieren, wie fest die Borsten sind. Ein Silberspitz kann es ja wohl nicht sein. ;D Die Beanspruchung durch das Putzen dürfte aber auch dazu führen, dass die Borsten Spliss bekommen. Wie lange kann man dann so eine Zahnbürste verwenden??? Ist denn eigentlich kein Zahnarzt hier...??? :D
Calani-Seifenmanufaktur

matjes

Ich hab da mal eine Frage, die mich schon lange bewegt:
Ist denn eine elektrische Bürste wirklich besser als eine normale? Ich hatte mal so ein Ding von Braun, da dachte ich, das reißt mir alle Zähne aus. War nicht sehr angenehm.  o)

Gruß
Matjes

Nikita

Hmmmh, echt?
Also ganz ehrlich haben wir unseren Patienten immer dazu geraten mit einer Handzahnbürste zu putzen. Wenn man es richtig macht kann man so besser den Druck steuern.
Gerade auch Eltern mit Kindern rate ich dazu, damit die Kinder wirklich putzen lernen. Die spielen gerne mit den elektrischen Dingern und trallern und konzentrieren sich nicht auf´s Putzen.
Kann mir nur vorstellen, dass du evt. zu Zahnfleischbluten neigst...? Beobachte doch mal, ob du beim normalen putzen auch das Zahnfleisch mitbearbeitest. Wenn nicht, hast du vielleicht darum auf die elektrische so reagiert da dein Zahnfleisch dies nicht gewöhnt ist. Putzt du sonst mit einer eher weichen Zahrnbürste? Man kann das Zahnfleisch durch Massage wirklich abhärten.
Calani-Seifenmanufaktur

Phobos

Ich seh schon, in der Zahnmedizin dreht sich alles viel mehr um persönliche Vorlieben denn um harte Fakten *g*

Darum werf ich kurz mal ein, was mir mein Zahnarzt empfohlen hat: Morgens Meridol, abends Elmex. Hat bei mir immer bestens funktioniert, nur zur Zeit wurde die Elmex wegen des besseren Geschmacks durch die Marvis ersetzt. Die ist mir auf Dauer allerdings zu teuer.
Bevor ich auf die Meridol umgestiegen bin, hatte ich teilweise Probleme mit entzündetem Zahnfleisch und ähnlichem. Durch Verwendung der Meridol hat sich das binnen kürzester Zeit schlagartig gebessert, und ich hab keine Probleme mehr.

Bezüglich Füllungen kann ich nicht mitreden - ich habe keine einzige Plombe, genauso wenig wie ich jemals eine Zahnspange benötigt habe. Meine Zähne wachsen einfach perfekt :) *aufholzkopfklopf*
Nur ein klein wenig weißer dürften sie sein, wie sind denn eure Erfahrungen/Meinungen bzgl den div. Mittelchen, dies da gibt, um wieder strahlend weiße Zähne zu kriegen? (Ok, strahlend weiß muss nicht sein... aber ein klein wenig vielleicht?)

Prince Denmark

Zitat von: matjes am 09. Mai 2008, 20:31:43
Ich hab da mal eine Frage, die mich schon lange bewegt:
Ist denn eine elektrische Bürste wirklich besser als eine normale? Ich hatte mal so ein Ding von Braun, da dachte ich, das reißt mir alle Zähne aus. War nicht sehr angenehm.  o)

Gruß
Matjes

Meine zwei Zahnärzte schwören auf die Braun/Oral-B Triumph 8500. Ihrer Ansicht nach das Beste auf dem Markt und dem Zähneputzen von Hand weit überlegen.

Ich hab mir vor einem Jahr so ein Teil gekauft und bin sehr zufrieden damit. Zuerst war es ungewohnt, da ich zuvor immer von Hand gebürstet hatte. Ähnlich wie Du empfand ich die Maschine als aggressiv und mein Zahnfleisch blutete auch eine Woche lang leicht. Das hatte mir der Arzt aber schon prognostiziert. Er bestätigt, was auch Nikita schon gesagt hat: das Zahnfleisch wird abgehärtet. Mittlerweile empfinde ich die Bürste schon fast als zu sanftmütig, ich werde ne härtere kaufen. :)

Bezahlt hab ich 70 Euro (ich liebe Internet), Karstadt hatte 150 Tacken aufgerufen.  o)

Probiers mal. Zusammen mit der Pearls & Dents Creme sind die Zähne immer schön glatt an der Oberfläche, was den Befall mit Bakterien eindämmt. Meinem Zahnfleisch geht es blendend.

Viele Grüße
PD :)